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Kleines ABC des klaren Denkens
(in Bearbeitung)
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R  S  Sch  T  U  V 
 W  We  X 
Y  Z
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"Aberglaube"     ('superstition'):
abwertende Bezeichnung für Glaubensinhalte, die nicht dem sozial vorherrschenden 
(christlichen) -> Glauben entstammen, sondern eine nicht anerkannte heidnische 
Tradition darstellen. ["Es entspricht einem weit verbreiteten Aberglauben, dass 
die Zahl '13' Unglück bringt."] Zerbrochene Spiegel, schwarze Katzen und 
zahlreiche 
andere Phänomene sind Gegenstand von abergläubischen Befürchtungen. Es gibt auch 
abergläubische Glücksbringer wie Schornsteinfeger, vierblättrige Kleeblätter 
oder Sternschnuppen, bei deren Anblick man sich etwas wünschen kann, das dann in 
Erfüllung geht.  
 
"Ableitung, logische"     ('logical deduction'):
 ->  Schlussfolgerung
 
"Absicht"     ('intention', 'purpose'):
synonym; ->  Vorsatz. Jemand handelt mit Absicht, wenn er die zu 
erwartenden Folgen seines 
Handelns dadurch herbeiführen will. Für mit Absicht ausgeführte Handlungen, die also 
gewollt waren, muss sich der Handelnde verantworten. Die Absicht kann 
unterschiedlich deutlich hervortreten: von der langfristig geplanten Tat bis hin 
zu einem billigenden In-Kauf-nehmen. ["Bitte entschuldigen Sie. Das habe ich 
nicht mit Absicht getan. Das wollte ich nicht."] 
 
"absolut"   / "relativ"      ('absolute' / 
'relative'): 
die Kennzeichnung einer Eigenschaft als "absolut"   (lateinisch: abgelöst) bedeutet, dass diese 
Eigenschaft unter allen Bedingungen besteht. ["Bei 15 
Abstimmungsberechtigten bilden 8 Stimmen eine absolute Mehrheit."]. Wird eine Eigenschaft als "relativ" 
gekennzeichnet, so gilt sie nur in Beziehung oder im Vergleich zu etwas anderem. 
["Der Radfahrer fuhr relativ schnell, doch das Motorrad überholte ihn 
natürlich."]
Das Wort "absolut"   wird häufig in problematischer Weise benutzt, etwa wenn man 
von "absoluter Wahrheit"   oder von "dem Absoluten"   spricht, ohne zu klären, was damit gemeint ist. Wenn z. B. 
ein Satz p wahr ist, weil es so ist, wie p beinhaltet, so ist p weder absolut 
noch relativ wahr.
 -> relativ.  
 
"Absolutismus"     ('absolutism'):
historische Form der Diktatur ->. Eine staatliche Ordnung, in der ein 
durch keine Verfassung gebundener unbeschränkter Alleinherrscher (ein "absoluter" Monarch) regiert.
 
"Abstimmung"     ('voting' , 
'ballot')):
ein Verfahren der kollektiven Entscheidung, bei der die stimmberechtigten Individuen ihre 
Stimme für eine der zur Entscheidung anstehenden Alternativen abgeben oder sich 
der Stimme enthalten. Es werden dabei unterschiedliche Regeln benutzt. Diejenige Alternative, die die 
geforderte Anzahl von Stimmen erhält, gilt als kollektiv gewählt. 
Wenn es sich bei den Alternativen um Personen handelt, die sich um ein Amt 
bewerben (Kandidaten), spricht man von einer -> Wahl.   
 
"abstrakt"   / "konkret"     ('abstract' / 'concrete'): 
Wenn man von den Besonderheiten eines bestimmten Sachverhaltes abstrahiert, dann 
lässt man diese Besonderheiten als nicht relevant für die aktuelle Fragestellung unberücksichtigt. 
Indem man z. B. zwei individuelle Tiere trotz ihrer unterschiedlichen Färbung und 
Größe gleichermaßen als "Katzen"   bezeichnet, abstrahiert man von diesen Unterschieden. Durch 
abstrahieren gewinnt man den abstrakten Begriff "Katze"   und kann etwas über 
alle Katzen aussagen.
Verben: 'abstrahieren', 'konkretisieren'. Substantive: 
'Abstraktion', 'Konkretion'. 
Abstrakte Begriffe sind also sehr allgemeine Begriffe, die zwar eine genaue 
Bedeutung im Rahmen einer Theorie haben, die jedoch häufig keinem anschaulichen 
Sachverhalt mehr entsprechen. ["Der Begriff 'Individuum' abstrahiert 
vom Geschlecht und vom Alter eines Menschen."] 
Dagegen "konkretisiert"   man eine Darstellung, indem man ein bestimmtes Beispiel zur 
Veranschaulichung heranzieht. ["Der Vortragende konkretisierte seine komplexe 
Theorie anhand einfacher Beispiele aus dem Alltag."]
Die verschiedenen Wissenschaften haben einen unterschiedlichen Abstraktionsgrad. 
Die Geschichtswissenschaft z. B. ist eine wenig abstrahierende Wissenschaft, die 
konkrete vergangene Ereignisse beschreibt. Die -> Mathematik ist dagegen eine 
völlig abstrakte Wissenschaft, weil sie sich auf 
fiktive Einheiten bezieht, die für eine Anwendung erst empirisch interpretiert  werden müssen.
 
"absurd"     ('absurd'): 
unsinnig, sinnlos, verrückt. ["Er bemerkte nicht, dass seine theoretische 
Position zu absurden Konsequenzen führt."]  
 
"Achtung"     ('attention'): 
synonym:
Respekt Verb: achten, beachten.["Er begegnete den Vertretern der Gegenseite 
mit der ihnen gebührenden Achtung."] Gegenbegriff ->  Verachtung, Missachtung. 
Steigerung: "Hochachtung" (veraltet)
 
"adäquat"     ('adequate'): 
angemessen , entsprechend. ["Die Androhung eines Boykotts wäre die adäquate Reaktion auf die 
Vertragsverletzung."] 
 
"Adressat"      ('addressee'): 
Adressat einer gesetzten Norm ist diejenige Person, deren Handeln durch diese 
Norm reglementiert wird. Adressaten der Norm:jenigen "Personen unter 18 Jahren ist der Zutritt 
verboten"   sind alle Individuen der genannten Altersgruppe. Adressaten der Norm: "Hunde sind 
von den Grünanlagen fernzuhalten!"   sind nicht die Hunde, sondern diejenigen,  
die für das Verhalten der Hunde die -> Verantwortung tragen. Bei Erlaubnissen 
und mehrstufigen Normen ist die Bestimmung der Adressaten komplizierter. 
(vervollständigen!)
 
"Aggregation" ('aggregation'): 
Zusammenfassung. Z. B. die Zusammenfassung der unterschiedlichen Interessen mehrerer Individuen zu 
einem gemeinsamen kollektiven Interesse.
"Algorhythmus"     ('algorhythm'): 
eine genaue Anleitung, um ein bestimmte Frage richtig zu beantworten.
 
"alle"  (1)   ('all together'):
alle zusammen genommen. ["Alle Personen im Fahrstuhl dürfen (zusammen) nicht  
mehr als 300 kg wiegen."]
 
mehrdeutiges Wort, das zu Fehlschlüssen führen kann. Der Satz "Alle fahren ein 
Auto" kann - bezogen auf eine 4-köpfige Familie - zweierlei bedeuten: 1.) Jedes 
Familienmitglied fährt jeweils ein (eigenes) Auto, so dass die Familie 
zusammengenommen 4 Autos fährt. 2.) Alle Familienmitglieder fahren ein und 
dasselbe Auto. 
Wenn die Unterscheidung zwischen "jeder Einzelne für sich genommen" und 
"alle zusammen genommen" nicht beachtet wird, hat die Frage: "Wie viele Räder 
haben alle Autos, die vor der Tür parken?" zwei unterschiedliche 
Bedeutungen und damit zwei richtige Antworten: 1.) "Sie haben (je) 4 Räder."  2.) "Sie haben (zusammen genommen) 12  
Räder."
"alle" (2) ('each'):
alle einzeln genommen, jeder. ["Alle Personen im Fahrstuhl wiegen (jede für 
sich) unter 80 kg."]  
 
"allgemein"   / "Allgemeinheit (1)"      
('general' / 'generality'):
für (von, durch ...)  
alle gemeinsam. ["Sein Vorschlag stieß auf allgemeine Zustimmung."] Zu beachten ist, dass 
damit nicht immer "ausnahmslos alle"   gemeint ist,  sondern dass auch 
eine überwiegende, deutliche Mehrheit gemeint sein kann. ["Im allgemeinen stoßen seine Vorschläge auf Zustimmung."] 
Hier ist eine ->  Regel gemeint, die ->  Ausnahmen 
zulässt. 
Die Unschärfe des Begriffs zeigt sich auch bei 
Formulierungen wie: "allgemeines Wohl", "allgemeines Interesse". Wenn z. B. 
gesagt wird, dass eine Entscheidung "im allgemeinen Interesse"   liegt , so muss 
das nicht bedeuten, dass diese Entscheidung im Interesse jedes Einzelnen ist.
Deutlich wird das auch bei der substantivierten Form. Wenn man sagt: "Die Kosten 
für Elkes Hochschulstudium trägt die Allgemeinheit, denn Elke zahlt keine 
Studiengebühren", so ist die hier angesprochene "Allgemeinheit"   nicht identisch 
mit der Gesamtheit aller Individuen, sondern bezieht sich nur auf die Gesamtheit 
der 
Staatsbürger.
 "allgemein" / "speziell"    ('general' / 'specific'):
(in Bezug auf Begriffe, Aussagen oder Normen) Ein Begriff P ist 
allgemeiner als ein Begriff Q, wenn Q in P enthalten 
ist. ('Lebewesen' ist allgemeiner als 'Tier'.) 
Eine Aussage p ist 
allgemeiner als eine Aussage q, wenn q in p enthalten ist. ('Alle Kirschen sind 
farbig' ist allgemeiner als 'Alle Kirschen sind rot'.)
Beschreibende
Aussagen sind zu allgemein, wenn relevante Unterschiede zwischen den 
beschriebenen Gegenstandes nicht 
erfasst werden.
Beschreibende
Aussagen sind zu spezifisch, wenn die Zahl der erfassten Unterschiede unübersehbar groß wird.
 
"Allaussage"   ('general proposition'):
auch "Allsatz" genannt. Eine Aussage, die nicht nur für bestimmte konkrete Sachverhalte 
gilt sondern für Arten von Sachverhalten. ["Wenn ein Kleinkind mehrere Stunden 
nichts zu trinken bekommt, fängt es an zu weinen."]  
 
"Alternative"     ('alternative'):
Synonym: Wahlmöglichkeit,
eine von mehreren ->  Möglichkeiten zwischen denen eine ->  Entscheidung getroffen 
werden kann und muss, weil ihre gleichzeitige Verwirklichung nicht möglich ist.  
->  Präferenz
 
"Altruismus"   ('altruism'):
ethische Konzeption, die die Notwendigkeit der Berücksichtigung des  
->  Wohls der anderen Menschen in den Vordergrund stellt, im Gegensatz zum 
-> Egoismus.  
 
"Amnestie"   ('amnesty'): 
Straferlass für eine ganze Gruppe von Straftätern.  
  
"Amt"   ('office'): 
die mit bestimmten ->  Befugnissen ausgestattete ->  Position in einer  sozialen 
->  
Organisation ["Sie wurde in das Richteramt berufen"] Die Position des 
Richters an einem Gericht ist mit der Befugnis ausgestattet, in Bezug auf Klagen 
bzw. Anklagen Urteile Urteile zu erlassen.  
  
"analog" / "Analogie"    
('analogy'): 
zwei Sachverhalte sind analog, wenn sie zwar nicht gleich, 
jedoch in einer bestimmten Hinsicht ähnlich strukturiert sind. Durch den Bezug zu bereits bekannten Strukturen wird mit 
Hilfe der Analogie das Verständnis neuer Strukturen erleichtert. 
So kann man Kindern die Funktion der weißen Blutkörperchen bei der Bekämpfung 
von Infektionskrankheiten dadurch veranschaulichen, dass man die weißen 
Blutkörperchen in Analogie zur Polizei setzt. ["Die weißen Blutkörperchen 
erfüllen im menschlichen Körper eine analoge Funktion wie die Polizei in der 
Gesellschaft."]
Ein verbreiteter Analogieschluss ist der Schluss von sich auf andere. 
Analogieschlüsse sind keine gültigen logischen Schlüsse, sie können jedoch einen 
-> heuristischen Wert haben. 
Analogien können auch unzulässig ausgeweitet werden und wirken 
dann irreführend. Ein Beispiel hierfür ist die Analogie zwischen einem lebenden 
Organismus und einer sozialen Organisation wie dem Staat.
Die Analogie zwischen einem lebenden Organismus und einer sozialen Institution 
findet ihre Grenze dort, wo es um die Verteilung der Aufgaben geht. Während im lebenden Organismus z. B. das Gehirn auf die Steuerungsfunktion festgelegt ist, kann in menschlichen 
Gesellschaften die Herrschaft auf verschiedenste Weise und von unterschiedlichen 
Gruppen ausgeübt werden. Insofern kann nicht mit dem Verweis auf das 
Funktionieren eines lebenden Organismus eine Forderung nach politischem Umsturz 
kritisiert werden. -> Gleichnis, -> Metapher
 
"Analogieschluss"      
('inference by analogy'): 
der Schluss von der Beschaffenheit eines Sachverhaltes auf die Beschaffenheit 
eines anderen, analogen Sachverhalts. Ein Beispiel ist der Schluss 'von sich auf 
andere'. Ein Analogieschluss ist kein gültiger logischer Schluss und muss 
deshalb kein richtiges Ergebnis liefern. 
 
"analytisch"   / "synthetisch"      ('analytical' / 'synthetical'):
 
 
"Analyse"      ('analysis'):
Die Untersuchung eines Objektes durch dessen Zerlegung in seine Einzelteile.
Man kann man die Bedeutung eines Textes analysieren, indem man die einzelnen 
Sätze des Textes heraussucht und versucht deren Bedeutung zu klären. 
Wenn die Bedeutung eines Satzes unklar bleibt, kann man die einzelnen Wörter 
oder Ausdrücke heraussuchen und versuchen, deren Bedeutung zu klären. 
Die in seine Einzelelemente zerlegten Texte müssen dann wieder zusammengefügt 
werden, um den Sinn des ganzen Textes zu bestimmen.
 
"Anerkennung"     ('acknowledgment'):
Bejahung. Es besteht ein Unterschied zwischen der 
Anerkennung der bloßen  ->  Existenz einer Norm und der Anerkennung einer Norm. Ich kann den Befehl "Hände hoch!", den ein 
bewaffneter Räuber mir zuruft, als existent anerkennen und es mag für 
mich auch ratsam sein, den Befehl zu befolgen. Damit habe ich diesen Befehl 
jedoch noch nicht als
berechtigt anerkannt.
 
"angeboren"   / "erworben"      
('innate' / 'acquired'):
eine Eigenschaft oder Fähigkeit ist angeboren, wenn sie auch ohne Übung 
und/oder Eingriff vorhanden ist. Sie ist erworben, wenn sie nur 
dann besteht, wenn es bestimmte Lernprozesse nach der Geburt gab. Meist ist für 
das Auftreten einer Eigenschaft das Zusammenspiel von angeborenen und erworbenen 
Faktoren entscheidend.
 
"Annahme"     ('hypothesis', 'assumption'): 
Synonym für Hypothese. Eine Aussage, von der man versuchsweise annimmt, dass sie 
richtig ist.
 
"anklagen"     ('to accuse'):
die Einleitung eines gerichtlichen Prozesses gegen einen vermutlichen 
Straftäter.
 
"anti-" ('anti-'):
gegen etwas gerichtet 
wie z. B. 'anti-autoritär', 'anti-semitisch', 'anti-kommunistisch'. Gegenbegriff 
"pro".    
 
"Antwort"     ('answer'): 
siehe ->  "Frage"   / "Antwort"  
ein Satz, der eine -> Frage erledigt, indem er das gesuchte Wissen mitteilt. 
Eine Antwort ist -> richtig, wenn das darin mitgeteilte Wissen das 
gesuchte ist und wenn die Antwort nicht korrigiert werden muss. 
Die richtige Antwort auf die Frage: 'Wer 
war der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland?"' lautet: "Der 
erste Bundespräsident ... war Theodor Heuss". 
Hätte jemand geantwortet: "Der 
erste Bundeskanzler war Adenauer", so wäre dies zwar auch richtig, aber es wäre nicht 
die richtige Antwort, weil es nicht das 
gefragte Wissen enthält sondern ein anderes Wissen. 
Wenn geantwortet wird: 
"Der erste Bundespräsident war ein schwäbischer Poitiker", so ist dies zwar 
richtig, aber die Antwort ist zu unpräzise. Eine "Wer?"-Frage verlangt 
gewöhnlich die Benennung einer bestimmten Person.
Wenn geantwortet wird: "Der 
erste Bundespräsident war entweder Ebert oder Heuss", so hätte man noch keine 
Antwort gefunden sondern nur einen ersten Schritt zur Beantwortung getan.
 
"Argument"     ('argument'): 
(für oder gegen etwas)
eine ->  Behauptung x, die aufgestellt wird, um eine strittige Behauptung y zu 
begründen (oder zu widerlegen: "Gegenargument"  ). Meist werden ganze Ketten von 
logisch aufeinander aufbauenden Argumenten vorgebracht, die zusammen einen 
Argumentationsgang bilden. Man kann gute und schlechte Argumente unterscheiden, 
je nachdem, in welchem Maße sie geeignet sind, die strittige Behauptung zu 
begründen ->  Begründung, ->  Beweis, ->  Widerlegung 
 
 
"argumentum ad hominem"     ('argumentum 
ad hominem '): 
"Argument für einen bestimmten Menschen" (lateinisch)
ein Argument, das man vorbringt, weil man weiß, dass der - >  adresssierte 
Diskussionspartner es akzeptiert. Gleichzeitig hält man selber das Argument für falsch. Ein argumentum ad hominem wird in der Rhetorik zwar häufig 
angewandt, ist in einer erkenntnisorientierten Diskussion jedoch nicht zulässig, 
weil der damit erzielte Konsens nicht dauewrhaft sein kann.
 
"Auslegung"     ('interpretation'):
(von Texten) Synonym: Interpretation. Die Deutung und Erläuterung des Inhalts 
eines Textes. Von besonderer Bedeutung ist die Auslegung in  
Gemeinschaften, die ihr Handeln an Texten ("Heilige Schrift") orientieren. Für 
die Rechtsprechung ist die Auslegung der geltenden Gesetze zentral. Je 
unpräziser eine Rechtsnorm formuliert ist, umso stärker kann der Auslegende 
seine persönlichen Ansichten einfließen lassen.  . 
In der Rechtswissenschaft werden verschiedene Methoden der Auslegung von 
Rechtsnormen unterschieden: 
1.) die am Willen des Gesetzgebers orientierte 
Auslegung, 
2.) die am Gerechtigkeitsanspruch des Rechts orientierte Auslegung, 
und 
3.)  
die "wortwörtliche"   Auslegung. 
->  Bedeutung, ->  Begriff
 
"Ausnahme"   / "Regel"     ('exception' / 'rule'): 
(normativ) Um die Zahl der Normen überschaubar zu halten, verwendet man 
möglichst -> allgemein formulierte ->  Regeln. Je allgemeiner eine Norm formuliert 
ist, desto mehr Einzelfälle können damit erfasst werden.
Andererseits entsteht durch sehr allgemeine Formulierungen von Regeln das 
Problem, dass die Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalles nicht genügend 
berücksichtigt werden. Dadurch wird die Ergänzung der Regel durch Ausnahmeregelungen 
erforderlich. ("Ausnahmen bestätigen die Regel")
Dazu ein Beispiel: Grundsätzlich gilt die Regel, dass der Eigentümer andere von 
der Nutzung seines Eigentums ausschließen darf. Es gibt jedoch dazu auch 
Ausnahmeregelungen: Wenn in einem akuten Notfall ein Verletzter zu sterben 
droht, so ist es gerechtfertigt, ein fremdes Telefon für einen Notruf zu 
benutzen, ohne vorher den Eigentümer um Erlaubnis zu fragen.
 
"Aussage"     ('propositon', 'statement'): 
ein Satz in der grammatischen Form des Indikativs.
 
"autonom" / "Autonomie" 'autonomous' / 
'autonomy'):
selbstbestimmt,  ->  Selbstbestimmung
 
"autoritär" ('authoritarian'):
jemand verhält sich 
autoritär, wenn er sich anmaßt, andere als unmündig zu behandelt und ihnen die Selbstbestimmung 
verweigert.
 
"Autorität"     ('authority'): 
jemand besitzt Autorität in einem bestimmten Bereich, wenn seine 
Meinung (in Bezug auf diesen Bereich) allgemein als maßgebend anerkannt wird. 
Autoritätsbeziehungen beruhen immer auf Freiwilligkeit und können nicht 
erzwungen werden. Autorität ist nicht an die Inhaberschaft hoher Ämter gebunden.
 
 
"Autosuggestion" ('autosuggestion'):
  
 
 
"Avantgarde"   
('avantgarde'):
Vorhut (frz.); diejenigen, die politisch und/oder kulturell der 
Masse der Menschen vorangehen und damit die Richtung der Entwicklung bestimmen. ->  
trend-setter.  
Problematisch sind selbsternannte Avantgarden, die daraus besondere Vorrechte 
für sich ableiten. ["Die kommunistische Partei ist die Avantgarde der 
Arbeiterklasse."]
 
"Axiologie"   ('axiology'):
die Lehre von den ->  Werten.
 
"Axiom"   ('axiom'):
 in einer ->  deduktiv aufgebauten 
Theorie ein Satz, der selber nicht deduktiv abgeleitet wird, weil er - zusammen 
mit anderen Axiomen den Anfang bilden. Axiome können nicht direkt bewiesen 
werden. Sie können jedoch solange Geltung beanspruchen, wie die Theorie bestätigt 
wird. -> Evidenz 
****************************************************************************************
"Bedeutung" (1)    
('reference', 'meaning'):
(eines Zeichens oder einer Kombination von Zeichen). Synonym: Sinn. Das, was mit dem 
Zeichen bezeichnet wird. ["Die beiden Buchstaben 'WC' bedeuten 'Toilette' "].  
Die Bedeutung eines Wortes für eine 
bestimmte Gruppe von Individuen kann man durch empirische Untersuchung des 
tatsächlichen Sprachgebrauchs feststellen. 
Da die Individuen  
sprachschöpferisch tätig sind, verändert sich die Sprache: neue Wörter kommen in 
Gebrauch, andere verschwinden und bei manchen ändert sich die Bedeutung. Auch 
wenn versucht wird, durch Wörterbücher die aktuelle Bedeutung der Wörter einer 
Sprache festzuhalten und allgemein zu verbreiten, bietet die Bestimmung der Bedeutung von Wörtern aus dem 
tatsächlichen Sprachgebrauch in vielen Fällen keine ausreichend präzise Grundlage für 
die wissenschaftliche Erkenntnis. Deshalb muss man sich bei der Beantwortung von 
Fragen immer 
der Bedeutung der verwendeten Wörter vergewissern und - falls erforderlich 
- deren Bedeutung durch eine ausdrückliche ->  Definition klarstellen. 
Grundsätzlich steht es jedem frei, die von ihm benutzten 
Wörter nach seinem Belieben zu definieren, sei es, dass es bereits vorhandene 
Begriffe umdefiniert, sei es dass es neue Wörter bildet und diesen durch 
Definition bestimmte 
Bedeutungen zuweist. Notwendig wird dies dann, wenn die vorhandenen Begriffe 
nicht ausreichen, um eine vorhandene Unterscheidung zu machen. So 
wird z. B. bei der Tötung eines Menschen gewöhnlich zwischen "Totschlag"   und "Tötung auf 
Verlangen"   begrifflich unterschieden, weil man beides rechtlich und moralisch 
unterschiedlich bewertet. 
Die sprachschöpferische Aktivität eines Individuums 
stellt jedoch an die andern Individuen erhebliche Anforderungen, weil sie die 
geänderten oder neuen Wörter mit ihren Bedeutungen erlernen müssen. -> Begriff. 
Die meisten sprachlichen Neuerungen setzen sich deshalb nicht durch. 
 
"Bedeutung" (2)    ('significance', 'relevance'): 
(eines Objektes ür ein bestimmtes Subjekt). Synonym für 
-> Wichtigkeit, ->  Relevanz. ["Die Bedeutung der Eisenbahn für die 
Bewohner von A-Stadt hat seit der Fertigstellung des Flughafens erheblich 
abgenommen."]    
 
"Bedingung, empirische"     ('empirical condition'):
 Das Ereignis x ist eine empirische Bedingung für das Ereignis y, wenn x 
tatsächlich existieren muss, damit y eintritt. ["(Empirische) Bedingung für das 
Entstehen von Wirbelstürmen sind große Temperaturunterschiede in der 
Atmosphäre."] 
 
"Bedingung, hinreichende"     ('sufficient condition'):
x ist eine hinreichende Bedingung für y, wenn bei Vorliegen von x immer auch y 
vorliegt. y kann auch von anderen Bedingungen herbeigeführt werden. So ist z. B. 
ein Alkoholgehalt von 2 Promille im Blut eine hinreichende Bedingung für 
Fahruntüchtigkeit. Aber auch extreme Müdigkeit ist eine hinreichende Bedingung 
für Fahruntüchtigkeit.
 
"Bedingung, logische"     ('logical condition'):
Ein Satz p ist eine logische Bedingung für den Satz q, wenn p gelten muss, 
damit q gilt.  
Synonym für  -> Voraussetzung
 "Bedingung, notwendige"     ('necessary condition'):
x ist eine notwendige Bedingung für y, wenn y nur dann gegeben ist, wenn auch x 
gegeben ist. ["Schwindelfreiheit ist eine notwendige Bedingung, um 
Schornsteinfeger zu werden, aber es gibt noch weitere Bedingungen."]    
 
"Befehl"   ('command', 'order'):
Synonym -> "Anweisung".
Setzung einer singulären Norm durch eine Macht oder Autorität. Ein Befehl 
verlangt Gehorsam von den 
Adressaten, unabhängig davon, ob diese ihn für richtig 
oder begründet halten. ["Der General gab den Befehl zum Rückzug."] ->  Gebot, ->  Imperativ 
 
 
"Befehlsgewalt"     ('command'): 
die -> Befugnis, bestimmten Personen singuläre Normen zu setzen, die von diesen 
zu befolgen sind. Die Befehlsgewalt ist das charakteristische Strukturmerkmal 
hierarchischer -> Organisationen. Sie ist an eine bestimmte -> Position (des 
Vorgesetzten) geknüpft und hat bestimmte Adressaten (die Untergebenen). Die 
Befehlsgewalt ist gewöhnlich auf Befehle zur Erfüllung des Organisationszieles 
eingeschränkt.
-> Hierarchie
 
"Befehlsnotstand"     ('obeying orders'):
die Befürchtung, im Falle einer Befehlsverweigerung schwer bestraft zu 
werden. ["Da das nazistische Deutschland nach dem Führerprinzip (Befehl und 
Gehorsam) hierarchisch strukturiert war, versuchten viele Deutsche, ihre 
Mitwirkung an den staatlichen Verbrechen mit einem Befehlsnotstand zu 
entschuldigen."] 
 "Begnadigung"     ('reprieve', 'pardon'):
der amtliche Erlass einer Reststrafe für einen rechtmäßig Verurteilten.
 "begreifen"     ('to comprehend'): 
Synonym für "verstehen"    
 "Begriff"     ('concept', 'term'):
Wort mit einer bestimmten -> Bedeutung (für bestimmte Individuen). Die Bedeutung 
von Begriffen kann man feststellen durch Beobachtung des tatsächlichen 
Sprachgebrauchs oder durch Bezugnahme auf -> Definitionen.
Die Bedeutung von Begriffen kann unterschiedlich genau sein. Ein Begriff ist in dem 
Maße ungenau, wie es nicht entscheidbar ist, ob er in einem bestimmten Fall 
anwendbar ist oder nicht. So kann man darüber streiten, ob die Planeten "Sterne"   
sind. 
Aus der ungenauen Bedeutung von Begriffen ergibt sich die Gefahr von 
Missverständnissen zwischen den Subjekten sowie von Verwirrungen im 
eigenen Denken. Beides gefährdet die Gewinnung gesicherter Erkenntnis. (Im 
Unterschied dazu mag in der Poesie oder in der Werbung die schillernde 
Vieldeutigkeit der Wörter und ihre Eigenschaft, beim Hörer unterschiedlichste 
Assoziationen auszulösen, gerade erwünscht sein.) 
 
"Begriff, allgemeiner"      
('general concept'):
(im Unterschied zu 'speziell'): Ein Begriff x ist allgemeiner als ein Begriff y, 
wenn die Bedeutung von x die Bedeutung von y mit umfasst. So ist der Begriff 
'Kraftfahrzeug' allgemeiner als der Begriff 'Lastwagen'. 
Je allgemeiner die Begriffe sind, mit denen ein zeit-räumlich bestimmter, 
singulärer Sachverhalt beschrieben wird, desto geringer ist der 
Informationsgehalt der -> Beschreibung. Der Satz "Der Radfahrer wurde von 
einem Lastwagen angefahren"   informiert genauer über einen Verkehrsunfall als der 
Satz "Der Radfahrer wurde von einem Kraftfahrzeug angefahren", da er mehr 
Möglichkeiten ausschließt.
Bei sogenannten All-Sätzen, die zeit-räumlich unabhängige, faktische 
-> Regelmäßigkeiten beinhalten, ist es umgekehrt so, dass der Informationsgehalt 
um so größer ist, je allgemeiner die benutzten Begriffe sind. Der Satz: "Alle 
Tauben haben einen Schnabel"   ist weniger informativ als der Satz "Alle Vögel 
haben einen Schnabel."  
 
"Begriff, ausfüllungsbedürftiger"     ('?'): 
ein Begriff, 
der nicht (oder nur vage) definiert ist. Kommen ausfüllungsbedürftige Begriffe 
in einer Rechtsnorm vor, so ist es entsprechend unbestimmt, ob ein bestimmter Einzelfall 
unter diese Rechtsnorm fällt oder nicht. Das Gericht ist deshalb bei der 
Anwendung einer derartigen Norm in seinem Ermessen relativ freigestellt und ein 
Urteil ist schwerer vorhersagbar. So ist z. B. der Ausdruck "Verbesserung der 
Mietsache", wie er im Mietrecht vorkommt, ausfüllungsbedürftig. ((…))
 
"Begriff, werthaltiger"     ('value-loaden concept'): 
Ein Begriff, der neben seiner empirischen Bedeutung eine Bewertung enthält. 
Durch die Verwendung derartiger Begriffe kann ein und derselbe Sachverhalt 
unterschiedliche Wertungen bekommen. Zum Beispiel kann man die Tötung eines 
Menschen als "Hinrichtung" oder als "Mord" bezeichnen. Eine Hinrichtung kann als 
gerechte Strafe eines schweren Verbrechens verstanden werden, während ein Mord 
die Tötung eines Unschuldigen aus niederen Beweggründen ist. ((...))
einen beschreibenden einen bewertenden 
Gehalt besitzt. Wenn bei der Beschreibung eines bestimmten Sachverhalts  
werthaltige Begriffe verwendet werden, so wird nicht nur über die 
Beschaffenheit des Sachverhalts informiert, sondern es gehen zugleich -> Bewertungen 
des Sachverhaltes mit ein. Diese Wertungen können positiv oder negativ sein.
Wenn man die Bewertung eines Sachverhaltes kontrolliert vornehmen will, ist  die Beschreibung 
des Sachverhaltes in möglichst 
präzisen und wertneutralen Begriffen erforderlich.  
 
"Begriffsbildung"     ('conceptualization'): 
Wenn man Begriffe als "Werkzeuge"   für die Verständigung und die Gewinnung neuer 
Erkenntnisse ansieht, dann ist die Definition eines Begriffes eine Frage der 
Zweckmäßigkeit. Die Einführung eines neuen Begriffes ist z. B. dann sinnvoll, 
wenn man Bedeutungsgehalte damit kürzer darstellen kann oder wenn man damit 
einen wichtigen Unterschied kennzeichnen kann. Damit entfällt die Beliebigkeit 
der Begriffsbildung.   
 
"Begründung" ('argumentation'):
(einer Behauptung, Meinung, Ansicht) Synonym: "Argumentation". Die Angabe von -> Gründen 
bzw. -> Argumenten. Ein 
Grund für sein schlechtes Abschneiden
 
"Begründung" (1)    ('explanation'):
(Begründung im faktischen Sinn) (für ein Ereignis), die Angabe einer -> ursächlichen 
-> Erklärung. ["Als Begründung (1) für das massenhafte Sterben  der Seehunde wird 
eine Virusinfektion angegeben."]   ->  Kausalität
 
"Begründung" (2)    ('justification'):
(Begründung im normativen Sinn) (für eine Handlung), die Angabe einer 
Rechtfertigung. ["Er hat den Gebrauch der Waffe damit begründet, dass er 
angegriffen wurde."] -> Rechtfertigung, ->  Legitimation
 
"Begründung" (3)    ('reasoning'):
(Begründung im logischen Sinne) (eines Sprachgebrauches): die Angabe von hinreichenden 
logischen -> Bedingungen. ["Die Behauptung, dass dieser Körper ein Würfel ist, 
begründet er damit, dass die Seitenflächen des Körpers im rechten Winkel 
zueinander stehen und dass die Kanten des Körpers gleich lang sind."]  
 
"Behauptung"     ('thesis', 'statement', 
'assertion'):
Verb:"behaupten"; Satz, der mit dem Anspruch auf -> Richtigkeit , -> Wahrheit 
oder ->Allgemeingültigkeit geäußert wird.  
Behauptungen kann man bestreiten, bezweifeln, widersprechen, begründen, aufrecht 
erhalten und ähnliches mehr. Zu einer Behauptung gehört einmal ein bestimmter Sprechakt (das Erheben 
eines Anspruch auf allgemeine Gültigkeit) und der Satz, für den dieser Anspruch 
erhoben wird. Der Satz "Frau Schmidt hat ihren Mann erschossen"   kann 
als Aussage über einen realen Sachverhalt eine 
Behauptung sein. Derselbe Satz könnte jedoch auch Teil eines Witzes sein oder 
ein Zitat aus einem Roman. In solchen fiktiven Fällen wird für den Satz kein Anspruch auf 
allgemeine Gültigkeit erhoben, so dass dieser Anspruch auch nicht sinnvoll bestritten 
werden kann. Um Missverständnisse auszuschließen, kann man Behauptungen durch 
Zusätze wie: "Ich behaupte, dass ... " oder "Es ist richtig, dass ..." 
ausdrücklich als solche kenntlich machen .
 
Wenn Behauptungen immer den Anspruch auf Richtigkeit enthalten, so ist die 
Behauptung "Dieser Satz ist eine Lüge"   selbstzerstörerisch. Denn einerseits wird für den Satz 
allgemeine Gültigkeit beansprucht (indem er "behauptet"   wird), andererseits wird dem Satz 
jedoch durch seinen Inhalt die allgemeine Gültigkeit abgesprochen. Entsprechendes gilt für ähnlich aufgebaute 
Sätze wie z. B. wenn ein Kreter sagt: "Alle Kreter lügen immer". Damit löst sich 
auch die -> Paradoxie auf, dass derartige Sätze weder richtig noch falsch sein 
können.
Entsprechend ihrem Inhalt lassen sich verschiedene Arten von Behauptungen 
unterscheiden: ->  faktische Behauptungen ('Aussagen'), ->  logische 
Behauptungen ('Aussagen'), ->  normative Behauptungen ('Normen'), -> 
wertende Behauptungen ('Werturteile') oder sinndeutende Behauptungen ('Interpretationen', 
'Übersetzungen'). Diese Arten lassen sich weiter untergliedern. Je nach Art der Behauptung ist deren Richtigkeit mit 
jeweils unterschiedlichen Methoden festzustellen.  
 
"Beispiel"      
('example'): 
einzelnes Exemplar, das zur Veranschaulichung einer ganzen Gattung herangezogen 
wird. ["Hitler ist das Beispiel eines verbrecherischen Diktators."] Kinder erlernen die Bedeutung 
eines bestimmten Begriffs, wie z. B. 'Hund' gewöhnlich nicht durch nominale 
Definition des Begriffs 'Hund', sondern dadurch, dass die Erwachsenen in der 
Lebenspraxis diesen Begriff auf bestimmte Sachverhalte anwenden: auf den Pudel 
der Nachbarin, den Schäferhund auf dem Bauernhof, jedoch nicht auf das Pferd des 
Polizisten oder die Katze der Tante. Zum Lernen sind konkrete Beispiele 
hilfreich, weil sie das Verständnis abstrakter 
Begriffe erleichtern. Erfundene einfache Beispiele erleichtern dem Lernenden die 
Konzentration auf diejenigen Aspekte, auf die es gerade ankommt.
Beispiele werden oft auch als Begründungen für Behauptungen 
herangezogen. Allgemeine Gesetzesaussagen können aber durch Beispiele 
nicht bewiesen werden. Die allgemeine These: "Kapitalismus führt zum Faschismus" kann durch 
das Beispiel der Weimarer Republik nicht bewiesen sondern nur bestätigt 
werden. 
Allgemeine 
Gesetzesaussagen können allerdings durch ein 
einziges Gegenbeispiel widerlegt werden: "In Großbritannien hat der 
Kapitalismus nicht zum Faschismus geführt. Also ist die allgemeine Behauptung, 
dass Kaoitalismus zum Faschismus führt, nicht richtig."
Existenzaussagen wie z. B. "Es gibt Lebewesen, die in einer Tiefe von mehr als 
5000 Metern unter dem Meeresspiegel leben,   können durch den Nachweis eines 
einzigen zutreffenden Beispiels bewiesen werden.
In der moralischen Erziehung werden bestimmte Personen und deren Verhalten als 
nachahmenswerte und lobenswerte Beispiele oder Vorbilder dargestellt. Durch 
Identifikation mit der beispielgebenden Person können deren Normen 
und Werte von den Kindern verinnerlicht werden.
 
"bekräftigen"     ('to confirm'): 
eine Meinung, Stellungnahme oder Behauptung nachdsrücklich bejahen. Gegenteil -> bestreiten.
 
"bemerken"   ('to notice'): 
auf etwas aufmerksam werden
 
"bemühen, (sich)"    ('to strive for'): 
sich anstrengen, sich Mühe geben, einen mit Mühen verbundenen -> Versuch 
unternehmen, um ein -> Ziel zu erreichen. Wenn sich jemand um etwas bemüht, so 
beweist er damit die Ernsthaftigkeit seines Wollens.  
 "Beobachtung"    ('observation'):
die Wahrnehmung mit den Augen, bewusstes und aufmerksames Sehen. ["Dieses 
Buch beruht auf der langjährigen Beobachtung einer Gruppe von Gorillas."] Häufig wird die 
Beobachtung  dadurch strukturiert, dass diejenigen Details genannt werden, auf 
die  geachtet werden soll ("Beobachte den Zeiger des Messgerätes, ob er sich 
bewegt!"). 
Beim Menschen ist das Sehen sowohl im Vergleich zu anderen Säugetierarten 
als auch im Vergleich zu anderen Formen der Wahrnehmung hoch entwickelt. Die 
Augen eines Menschen haben 5mal so viel reizempfindliche Rezeptoren (ca. 100 Millionen 
Zäpfchen und Stäbchen) auf der Netzhaut wie alle anderen Sinne zusammen. und 50mal 
mehr Nervenbahnen von den Augen zum Gehirn (ca. 1 bis 2 Millionen).
Deshalb liefert die Beobachtung dem Individuum relativ verlässliche 
Bewusstseinsinhalte, was sich durch wiederholte Beobachtung desselben Geschehens 
überprüfen lässt. Auch beim Vergleich der Bobachtungen, die mehrere Individuen 
von demselben Geschehen machen, ergeben sich geringere Unterschiede als beim 
Hören, Riechen etc. Anders ausgedrückt heißt dies, dass mittels der Beobachtung 
intersubjektiv übereinstimmende Aussagen über die Beschaffenheit der 
Wirklichkeit gewonnen werden können. Zwei Augenzeugen desselben Geschehen, die 
vom gleichen Standpunkt aus beobachten, beantworten deshalb faktische Fragen wie 
z. B. "Hat der Zeiger des Messgerätes ausgeschlagen?" übereinstimmend. Deshalb 
ist die Beobachtung von besonderer Bedeutung für die Gewinnung allgemeingültiger 
Erkenntnisse über die Beschaffenheit der Wirklichkeit. Sie bildet den 
wichtigsten Teil der empirischen Forschung.
->  Wahrnehmung
 
"(sich) beraten" (1)    ('to counsel'): 
ein Austausch von Argumenten in einem Kollektiv zum Zweck der 
Entscheidungsfindung. ["Die Lehrer haben lange darüber beraten, ob die Schule 
ein Sommerfest veranstalten soll."] Substantiv: die Beratung. ["Das Gericht 
zieht sich zur Beratung zurück."] 
 
"(jemanden) beraten" (2)    ('to advise'): 
jemanden beim Finden einer Entscheidung helfen. ["Ein Rechtsanwalt berät seine 
Klienten in Rechtsfragen."]
 
"Beschreibung"     ('description'):
die sprachliche Wiedergabe der Beschaffenheit eines realen oder fiktiven 
Objektes. ["Die Überfallene konnte eine genaue Beschreibung des Täters geben."]
Die Beurteilungskriterien für eine Beschreibung hängen davon ab, welchem Zweck 
sie dienen soll. 
So hat z. B. eine polizeilichen Täterbeschreibung dessen Identifizierung zum 
Zweck. Die Identifizierung gelingt umso eher, je mehr Informationen  über 
äußerlich wahrnehmbare Merkmale des Täters die  Beschreibung enthält, die 
ihn von anderen Personen unterscheiden. 
Wenn dagegen ein Schriftsteller in einem Roman eine Person beschreibt, so kommt 
es eher auf die Anschaulichkeit und Differenziertheit an, mit der er diese 
Person in unserer Vorstellung erstehen lässt, und zwar sowohl in ihrer äußeren 
Erscheinung als auch in ihren charakterlichen Eigenheiten. 
Die Beschreibung eines Objektes kann zwar niemals vollständig sein, weil man bis in die 
einzelnen Atome hinein immer weiter fragen kann. Eine Beschreibung muss jedoch 
nur so genau sein, wie es zur Beantwortung der jeweiligen Frage nötig ist. 
Wenn z. B. eine Physiker die Entflammbarkeit eines Stoffes y untersucht und ein 
entsprechendes Experiment durchführt, so muss die Beobachtung des Experiments einen Satz 
enthalten wie: "Bei Erhitzung des Stoffes y auf x Grad Celsius 
entwickelten sich Flammen."  
Beschreibungen kann man nach den Gesichtspunkten  
richtig - falsch, genau - ungenau, vollständig - lückenhaft, grob - detailliert, 
gründlich – oberflächlich, neutral – wertend, sachlich – emotional, systematisch 
– unsystematisch, widersprüchlich - konsistent  einstufen.  
 
"bestrafen" ('to punish'): Substantiv: 
Strafe. Jemandem im 
Rahmen eines Normensystems wegen einer von ihm begangenen Normverletzung ein 
Übel (die ->  Strafe) zufügen.
"bestreiten"     ('to contest'): Gegenbegriff: -> 
behaupten. Bestreiten kann man nur -> Behauptungen, also sprachliche Äußerungen, 
die mit einen -> Geltungsanspruch verbunden sind.
["Ich bestreite, dass dies die 
Ursache des Unglück war, wie Karl behauptet."] Durch das Bestreiten wird 
eine Behauptung ->  strittig. -> bezweifeln  
 "betroffen"     ('being concerned by'): 
Substantiv: Betroffenheit. Eine Person ist von einem Ereignis  
betroffen, wenn das Ereignis reale Auswirkungen auf sie hat, die dessen Lebenssituation 
verändern. Die Auswirkungen können direkt oder indirekt. Von einem Erdbeben sind z. B. diejenigen direkt betroffen, die 
dabei verletzt wurden. Indirekt betroffen sind z. B. die Verwandten der 
Erdbebenopfer, die in einem andern Land leben oder die Steuerzahler des Staates, 
die den Schaden mittragen müssen. Die Betroffenheit kann stärker oder schwächer sein. Nicht 
betroffen sind Menschen in einem anderen Land, die vielleicht niemals von dem 
Erdbeben etwas erfahren und in deren Leben durch das Erdbeben keinerlei 
Veränderung eintritt.
Wer von einer kollektiven Entscheidung nicht betroffen 
ist, braucht bei einer Abstimmung darüber nicht einbezogen zu werden. 
Dass jemand von einer Entscheidung nicht betroffen ist, schließt nicht 
aus, dass er die Entscheidung entsprechend seinen Überzeugungen ethisch bewertet. 
Von der Entscheidung über eine Norm sind nicht nur die ->  Adressaten der Norm 
betroffen, sondern indirekt auch diejenigen, auf deren Leben die Befolgung der 
Norm Auswirkungen hat. So sind von einer Steuer auf Autos auch diejenigen 
Staatsbürger betroffen, die kein Auto besitzen, da im Staatshaushalt mehr Geld 
zur Verfügung steht.
 
"Berufsethos" ('professional ethics'):
ethische ->  Normen, deren Adressaten diejenigen sind, die bestimmte Berufe 
ausüben ["Dieser 
Zeitungsartikel und die Art, wie er recherchiert wurde, ist mit dem Berufsethos des 
Journalisten nicht vereinbar."]
 
"Bewährung" (1) ('time of probation'):
(rechtlich)
das Aussetzen einer Strafe für eine bestimmte Frist, um dem Täter Gelegenheit zu  
geben, durch sein Verhalten unter Beweis zu stellen, dass die Tat eine nicht 
wiederkehrende Ausnahme darstellte. Dies ist gewöhnlich nur bei Ersttätern 
der Fall.
 
"Bewährung" (2)     ('confirmation'):
(methodologisch) eine Theorie bewährt sich, wenn die Voraussagen, die aus der 
Theorie logisch abgeleitet werden, tatsächlich eintreten.
 
"Beweis"   ('proof', 'demonstration'?):
(einer -> Behauptung) die logisch -> schlüssige Ableitung einer -> Behauptung aus 
anerkannten Prämissen. 
Strenge Beweise kann es nur in der Mathematik und anderen idealen - > 
Modelltheorien geben, deren Grundbegriffe und elementaren Annahmen nicht 
empirisch interpretiert sind.
Je nach der Art der Behauptung sind unterschiedliche Methoden der Beweisführung 
anzuwenden. Der Beweis faktischer Behauptungen wird auch als -> Verifikation 
bezeichnet.
 
"Bewertung"   ('appraisal', 'evaluation'): 
die Zuordnung eines -> Wertes zu einem Sachverhalt. Die allgemeinsten 
Begriffe für eine Bewertung sind "gut" und "schlecht". Bewertungen können jedoch 
auch in feinsten Zwischenschritten erfolgen, indem etwas als "höher" oder 
"niedriger" bewertet wird. Bewertungen erfolgen sprachlich durch -> Werturteile. 
d.h. durch Sätze, die wertende Begriffe enthalten. ["Diese Kirschen schmecken 
mir sehr gut."] 
  
Von besonderer Bedeutung sind vergleichende 
Bewertungen (als 'besser', 'schlechter' oder 'gleichwertig') durch ein und 
desselbe Subjekt. 
die Kennzeichnung als 'gut', 'schlecht' oder 'gleichgültig' ('weder gut noch 
schlecht'). ["Kranksein ist schlecht, Gesundsein ist gut."] Bewertungen stellen eine besondere Art des Ausdrucks von 
 Willensinhalten dar: das Gute entspricht dabei dem 
Gewollten, dem Bejahten, dem Positiven und das Schlechte dem nicht Gewollten, 
dem Verneinten, dem Negativen. 
Die einfachste Form der Bewertung ist die Einteilung der Objekte in gute, 
schlechte und gleichgültige. Die Skala, in der die Bewertung vorgenommen 
wird, kann eine -> Rangskala sein ["Schülerin A ist in Mathematik besser als 
Schüler B"] oder - seltener - auch eine -> Kardinalskala ["Die Kür der 
Eiskunstläuferin C wurde mit der Note 4,8 bewertet."] 
 
Bewertungen leiten -> Entscheidungen zwischen -> Alternativen an. ["Rechtsanwalt A ist besser als der Rechtsanwalt B."] Deshalb macht es keinen Sinn, 
Objekte, zwischen denen gar keine Entscheidung getroffen werden muss, 
vergleichend  zu bewerten: ["Diese Schere ist besser als diese Schnur"]. 
Da die Entscheidung zwischen mehreren Objekten immer bezogen ist auf bestimmte 
Verwendungszwecke dieser Objekte, sollten die Objekte auch nur unter diesem 
Gesichtspunkt bewertet werden, das bedeutet: bezogen auf geeignete -> Kriterien 
. Im Vergleich zweier Objekte mag das Objekt 1 in der einen Hinsicht besser sein 
als das Objekt 2. Zugleich kann Objekt 2 in anderer Hinsicht besser sein als 
Objekt 1. ["Schnur 1 ist in Bezug auf Reißfestigkeit 
besser als Schnur 2, aber  Schnur 2 ist in Bezug auf die 
Entflammbarkeit besser als Schnur 1."]
Die Bewertung eines Objektes 
ist immer relativ zu dem bewertenden Subjekt, auch wenn das Subjekt nicht 
explizit genannt wird. Wenn der Urlauber sagt: "Wir hatten hier im Mai sehr 
gutes Wetter. Es hat überhaupt nicht geregnet", so kann der Bauer in Bezug auf 
das gleiche Objekt sagen: "Wir hatten hier im Mai sehr schlechtes Wetter. Das 
Korn ist völlig vertrocknet."
 
"Bewusstsein"     ('awareness' / 'consciousness'):
Aktivitätszustand des Gehirns. Die Inhalte seines Bewusstseins kann ein Mensch 
z. B.registrieren und beschreiben: "Ich denke an gestern 
Abend." "Ich habe Zahnschmerzen". Bei Bewusstsein kann ein Mensch die aktuelle 
Wirklichkeit wahrnehmen und auf diese reagieren. Wenn ich bei Bewusstsein bin, weiß 
ich, dass ich rxistiere. Wenn ein Individuum etwas bei vollem Bewusstsein tut, dann weiß es, 
was es tut .
 
"Bewusstseinsinhalt"     ('content of consciousness'): 
(eines Individuums) das, was das  -> Bewusstsein eines Individuums zu 
einem bestimmten Zeitpunkt enthält. Synonym "Vorstellung"   (?)  
Bewusstseinsinhalte unterscheiden sich zum einen nach der ->  sinnlichen 
Dimension. Sie können z. B. optischer, akustischer, haptischer, geruchsmäßiger, 
geschmacklicher, gefühlsmäßiger, schmerzhafter Art sein. Zum andern 
unterscheiden sie sich durch die Art ihrer Entstehung. Dies können  
->  Wahrnehmungen sein, es können jedoch auch ->  Erinnerungen, ->  Träume, 
->  Phantasien, ->  Wahnvorstellungen oder bestimmte ->  Denkoperationen wie die Suche 
nach der richtigen Antwort auf eine Frage sein.
Die Bewusstseinsinhalte eines Individuums sind für andere Individuen nicht 
direkt wahrnehmbar. Deshalb sind Beschreibungen der eigenen Bewusstseinsinhalte für 
andere auch nicht direkt nachprüfbar. Auf die Frage "Was siehst (hörst, denkst, 
empfindest, fühlst) Du gerade?"   kann A - Sprachfähigkeit vorausgesetzt - jedoch 
seine aktuellen Bewusstseinsinhalte beschreiben.  Auch 
wenn diese nur dem betreffenden Individuum unmittelbar zugänglich  sind, so 
sind sie jedoch trotzdem wirklich. So kann man z. B. aus dem beobachtbaren 
Verhalten eines Individuums  auf dessen Bewusstseinsinhalte schließen. Wenn 
es laut knallt und ein Individuum zuckt erschreckt zusammen, so kann man z. B. daraus 
schließen, dass es den Knall gehört hat.
"bezweifeln" 
(to doubt):
 
"billigen"     ('to sanction', 'to grant', 'to approve of'):  
ein Verhalten oder eine Entscheidung gutheißen. ->  missbilligen
 
"Brüderlichkeit"   ('fraternity'): 
ethisches ->  Prinzip, demgemäß die Gesellschaft nach dem Vorbild familiärer 
->  Solidarität zu  gestalten ist. "Fraternité"   war eines der drei 
Schlagworte der Französischen Revolution von 1789. In der christlichen Ethik ist 
die Brüderlichkeit dadurch angelegt, dass alle Menschen als "Kinder Gottes"   angesehen werden.
 
"Bürgerkrieg"     ('civil war'): 
bewaffneter Kampf um die Macht in einem Land. Damit 
ist die bisherige staatlichen Rechtsordnung zusammengebrochen, was für die 
Bewohner des Landes mit großen Gefahren verbunden ist. Vorstadium des 
Bürgerkrieges ist der bewaffnete Aufstand, der gegen eine noch funktionierende staatliche 
Rechtsordnung geführt wird.  
 
"Bündnis"     ('alliance'):
ein dauerhafter Zusammenschluss zu bestimmten Zwecken, z. B. ein militärisches 
Bündnis zwischen Staaten. Die verbündeten Staaten treffen dabei die 
Vereinbarung, dass sie sich gegenseitig militärisch unterstützen. Durch das 
Eingehen von Bündnissen können sich auch kleinere und militärisch schwächere 
Staaten behaupten. Die Bündnispolitik ist wichtiger Teil der Außenpolitik.  
-> Koalition  
 
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"Chancengleichheit"     ('equality of opportunity', 'fairness'): 
die Chance (Möglichkeit zu gewinnen) ist für zwei Personen dann gleich, wenn sie 
in einem -> Wettbewerb unter den gleichen äußeren Bedingungen handeln. Der 
Ausgang des Wettbewerbs darf also nur von den Fähigkeiten der Bewerber und/oder 
dem Zufall abhängen. Wenn ein Wettbewerb durch Würfeln entschieden wird 
(derjenige, der die höchste Zahl würfelt, hat gewonnen) und alle Bewerber 
denselben Würfel benutzen, so besteht Chancengleichheit. Chancengleichheit ist 
also mit beliebig großer tatsächlicher Ungleichheit im Ergebnis vereinbar (der 
eine gewinnt, der andere verliert).  
Strittig kann sein, welche Bedingungen als "äußere"   Bedingungen gelten und 
deshalb gleich sein müssen, und welche Bedingungen den Bewerbern und ihrer 
persönlichen Leistung zugerechnet werden. Ist z. B. die Körpergröße beim 
Basketball oder Volleyball eine äußere Bedingung? Wenn ja, dann müssten zur 
Herstellung von Chancengleichheit  verschiedene Spielklassen entsprechend 
der Körpergröße eingeführt werden, so wie es beim Boxen und Ringen durch die 
Gewichtsklassen geschieht.  -> Gleichheit
 
"Charakter"   ('character', 'personality'): 
die relativ unveränderlichen Eigenheiten eines Menschen, insbesondere in Bezug 
auf die Grundsätze seines Handelns und seine Wertorientierungen.  
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"Definition, nominale"     ('nominal definition'): 
die Festlegung der -> Bedeutung eines -> Begriffs unter Verwendung anderer 
Begriffe. Eine nominale Definition sagt nichts über die Beschaffenheit der 
Wirklichkeit aus, sondern informiert über den Sprachgebrauch des definierenden 
Subjektes. 
Verwirrung kann dadurch entstehen, dass Definitionen und Aussagen über die 
Wirklichkeit in der gleichen sprachlichen Form ausgedrückt werden. Ob der Satz "Spinnen sind keine Insekten"   
den Gebrauch des Wortes "Spinne" festlegt oder ob 
er eine informative biologische Aussage über die Beschaffenheit von Spinnen ist, lässt sich 
nur dadurch feststellen, dass man die Stellung der Aussage in der betreffenden 
Theorie untersucht. 
Die Regeln für die Begriffsbildung durch Definition sind zentraler Bestandteil der 
->  Methodologie der Wissenschaften. Da die Begriffe der sich naturwüchsig 
bildenden Umgangssprache manchmal mehrdeutig sind und da sie in ihrer Bedeutung 
meist 
nur so präzise sind, wie es das Alltagsleben erfordert, sind sie für die 
Beantwortung spezieller Fragen nicht immer geeignet. 
Mehrdeutige 
oder unscharfe Begriffe führen zu Missverständnissen und gefährden die Gewinnung 
allgemeingültiger Erkenntnis. Deshalb müssen durch Definition Fachbegriffe 
gebildet werden, die eine kontrollierte intersubjektive Verständigung 
ermöglichen. Diesem Ziel dienen entsprechende Regeln für die Definition von Begriffen. 
Wichtige Regeln einer nominalen Definition sind z. B. :
1. Die bei der Definition benutzten Begriffe (definiens) sollten ihrerseits weniger vieldeutig oder unscharf 
sein als der zu definierende Begriff (definiendum). Um dies zu erreichen müssen 
u. U. die 
definierenden 
Begriffe ihrerseits durch weitere Begriffe definiert werden, so dass ganze Definitionsketten 
entstehen. 
2. Der zu definierende Begriff darf selber nicht 
zur Definition verwendet werden (verbotener definitorischer Zirkel). 
3. Neue oder veränderte 
Begriffe sollten nur dann eingeführt werden, wenn die gestellten Fragen 
mit den vorhandenen Begriffen nicht beantwortet werden können. Die 
Einführung einer neuen Begrifflichkeit erweckt manchmal zu Unrecht den 
Anschein, dass neue Erkenntnisse gewonnen wurden.
4. Begriffe müssen nur so genau definiert werden, wie es der jeweilige 
Verwendungszweck erfordert. Wo es nur auf eine grobe Einteilung ankommt, müssen 
nicht alle schwierigen Grenzfälle entschieden werden. Wenn es z. B. um das 
zahlenmäßige Verhältnis von männlichen und weiblichen Individuen geht, muss man 
nicht entscheiden, wozu ein Transvestit oder ein Transsexueller zu rechnen ist.  
 
"Definition, operationale"       ('operational definition'):
Definition eines Begriffs durch ein bestimmtes Verfahren.  
 
"Definition, vorläufige"    ('working (?) definition'): 
 Solange man eine Theorie noch nicht vollständig 
ausformuliert hat, kann man auch noch keine endgültige Definition der Begriffe 
vornehmen. In der Überlegungs- und Entwicklungsphase hat man noch keinen 
Überblick über all die Sätze, in denen ein bestimmter Begriff vorkommen wird. 
Deshalb kann man auch noch nicht sagen, ob eine gewählte Definition für diese 
Sätze geeignet ist.
Solange die Theorie also noch entwickelt wird, muss man mit vorläufigen 
Begriffsbestimmungen arbeiten. Trotzdem sollte man auch diese vorläufigen 
Begriffe  möglichst explizit auszuformulieren. Das ermöglicht dann auch 
einen kontrollierten Fortschritt in der Begriffsbildung, weil man sich bewusst 
wird, warum der Begriff neu definiert werden musste.
 
"Demokratie" ('democracy'):
eine staatliche Ordnung, in der 
die politischen Entscheidungen - insbesondere die Einführung und Abschaffung von 
Gesetzen sowie die Einsetzung und Ablösung der Regierung oder des 
Staatsoberhauptes - von den Staatsbürgern über regelmäßige Abstimmungen direkt 
getroffen werden ( -> direkte Demokratie) oder indirekt durch ein -> Parlament aus 
-> Abgeordneten, die für einen begrenzten Zeitraum gewählt werden (repräsentative 
oder parlamentarische Demokratie).
Bei den Abstimmungen haben alle Stimmen gleiches Gewicht. Gewählt ist 
grundsätzliche diejenige Alternative bzw. derjenige Kandidat, der die meisten 
Stimmen erhält (- > Mehrheitsprinzip).
Die Staatsbürger und die Abgeordneten bestimmen frei, wem sie ihre Stimme geben. Um 
dies sicherzustellen, wird zumindest bei wichtigen Entscheidungen geheim 
abgestimmt.
Der Abstimmung geht eine öffentliche Information und Diskussion voraus. Dazu 
sind Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Organisationsfreiheit notwendige 
Bedingungen.
Die genannten Grundsätze sind als Verfassungsnormen besonders 
geschützt und können nur mit einer qualifizierten Mehrheit verändert werden.
 
"Demokratie, direkte"  ('direct democracy'):
eine Demokratie, in der die Staatsbürger direkt über Gesetze abstimmen und die 
Regierung einsetzen.
"Demokratie, parlamentarische" ('parliamentary democracy'):
eine Demokratie, in der die Staatsbürger die Abgeordneten für eine -> 
Volksvertretung (-> Parlament) wählen. Die Abgeordneten des Parlaments beschließen 
u.a. die Gesetze 
und wählen die Regierung.
 
"Denken"     ('thinking'):
Verb: denken.
Fähigkeit des Gehirns zum Analysieren und Erstellen von Texten und anderen 
Zeichensystemen. Damit können Fragen gestellt und beantwortet werden.
 
"Deontologie"   (deontology):
Lehre von den -> Normen, auch "Deontik"   genannt.
 
"Deutung"     ('interpretation'):
1. die Zuordnung eines Sinnes bzw. einer Bedeutung zu einem Objekt. ["Sigmund 
Freud hat eine Methode zur Deutung von Träumen entwickelt, die sich der 
spontanen Assoziationen der betreffenden Person bedient."] Die Frage ist, 
wie sich eine intersubjektiv nachvollziehbare Methode der Deutung bestimmen 
lässt. Zentral hierfür ist die Frage, was das Kriterium einer "richtigen"   
Deutung ist und woran man die Richtigkeit erkennen kann. Solange verschiedene 
Individuen bei ihren Deutungen bestimmter Phänomene zu unterschiedlichen 
Ergebnissen kommen, kann man nicht von einer wissenschaftlichen Deutung sprechen. 
2. das Ziehen von weitergehenden Schlüssen aus einem Verhalten. ["Er hat meine Zurückhaltung 
in diesem Konflikt offenbar als ein Zeichen von Schwäche gedeutet."]
-> Auslegung, Hermeneutik  
 
"Dimension"     ('dimension'): 
Vergleichsmaßstab (von Objekten)
 
"Diskriminierung"     
('discrimination'):
die nicht gerechtfertigte unterschiedliche Behandlung von Individuen, 
insbesondere die Benachteiligung von Individuen auf Grund von Merkmalen, die im 
gegebenen Zusammenhang irrelevant sind bzw. 
sein sollten.  -> Gleichheit
"Diskurs"     ('discourse'):
eine mit dem Ziel der Erkenntnis (der Beantwortung von Fragen) geführte -> 
Diskussion.
 
"Diskussion"     ('discussion'): 
Synonym: 'Erörterung'. Der Austausch und die Sammlung von Argumenten zur 
Beurteilung eines Problems bzw. zur Beantwortung einer strittigen Frage. Die 
Teilnehmer der Diskussion haben dabei das Ziel, sich wechselseitig von der 
Richtigkeit bestimmter Behauptungen zu überzeugen und einen Konsens zu erzielen.
Insofern ist die Diskussion vom bloßen 'Meinungsaustausch' zu unterscheiden, bei 
dem es darum geht, andere Meinungen und deren Begründungen überhaupt erstmal 
kennen zu lernen. Die Diskussion ist außerdem zu unterscheiden vom rhetorischen Wettstreit, bei dem es allein auf 
die Überredungskunst der Teilnehmer ankommt, unabhängig von 
der Richtigkeit der vertretenen Positionen. 
Eine Diskussion, die durch eine feste Geschäftsordnung geregelt ist, nennt man 
auch -> Debatte. 
Eine Diskussion, bei der es um die Richtigkeit einer bestimmten -> Behauptung 
oder These geht, bezeichnet man auch als 'Disput' oder 'Streitgespräch'.
Eine Diskussion, bei der es um ausschließlich die Einlösung von 
Geltungsansprüchen (Richtigkeit, Wahrheit, Allgemeingültigkeit) durch 
argumentative Begründungen geht, wird auch als -> Diskurs bezeichnet.
Ein Problem oder eine Frage kann auch von einem Einzelnen diskutiert werden, 
obwohl hier meist die Bezeichnung 'erörtern' verwendet wird. 
Wichtige Aktionen in einer Diskussion 
sind:
 - das -> Behaupten bestimmter -> Sätze als -> wahr oder -> allgemeingültig,
 - das -> Bestreiten von behaupteten Sätzen durch die Behauptung der 
-> Verneinung dieser Sätze,
 - das Begründen von Behauptungen durch Argumente, die für die Behauptung 
sprechen und die die Behauptung im Idealfall als wahr erweisen, d. h. -> beweisen.
 - das -> Entkräften von Behauptungen durch Argumente, die gegen die  
Behauptung (und/oder gegen deren -> Begründung) sprechen und die Behauptung im 
Idealfall als -> falsch erweisen, d. h. -> widerlegen.
Eine Diskussion hat den Zweck, über die Wahrheit bzw. Allgemeingültigkeit einer 
bestimmten Behauptung eine Übereinstimmung herbeizuführen. Aus diesem Zweck 
ergeben sich die drei grundlegenden Regeln:
 - Die strittige Behauptung muss von allen im gleichen Sinne verstanden werden
 - Logische Widersprüche innerhalb einer Argumentation müssen vermieden werden
 - Die Argumente müssen für alle einsichtig und nachvollziehbar sein.
 
"Dispositionsbegriff"     
('dispositional concept'):
ein Begriff, der eine nicht aktuell beobachtbare Eigenschaft oder Fähigkeit 
bezeichnet. ["Die Vase ist zerbrechlich."] Das Vorliegen der dispositionalen 
Eigenschaft zeigt sich nur unter bestimmten Bedingungen. ["Ich kann Samba 
tanzen."] Eine -> Fähigkeit erweist sich erst dann, wenn der Betreffende die 
Leistung erbringt, zu der er befähigt sein soll.
 
 
"Dissens"   
('dissent'):
Meinungsverschiedenheit, Uneinigkeit, abweichende Meinung. 
Gegenbegriff: -> Konsens
 
"Dissident"   
('dissident'):
 
"Dogma"   
('dogma'):
eine Behauptung oder Lehre, die nicht durch nachvollziehbare Argumente begründet 
wird, sondern die anderweitig gestützt wird (z. B. auf Äußerungen von 
Autoritäten). ["Für katholische Christen ist die Geburt Jesu durch die Jungfrau 
Maria ein Dogma."]  
 
"Dogmatismus"   
('dogmatism'):
die Orientierung des Denkens an einem  - >  Dogma
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"Effekte, externe"     
('external effects'):
Kosten von schädlichen Aktivitäten und deren langfristige Folgen, die in einem 
rein marktwirtschaftlichen System nicht erfasst werden. Beispiele sind: die 
Vergiftung von Wasser und Erdreich durch die industrielle Produktion, der Lärm vom Rasenmäher des Nachbarn oder die 
fruchtbringende Bestäubung der Obstbäume durch die Bienen des Nachbarn. 
(Letzteres wäre ein positiver externer Effekt.) Die Verursacher dieser Kosten 
zahlen hierfür kein Entgelt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten externe Kosten 
zu internalisieren, wie z. B. das Verbot schädlicher Aktivitäten oder die 
Einführung einer Sondersteuer hierfür.  -->  Verursacherprinzip
 
"Effizienz"      (efficiency'):
Kriterium zur Bewertung der Verwendung von Mitteln. -> Optimierung
 
"Egoismus" (1)   ('egotism'):
ethische Konzeption, wonach moralisches Handeln letztlich mit dem Handeln gemäß 
dem eigenen Wohl zusammenfällt.
-> Altruismus  
 
"Egoismus"(2)   ('egotism'):
Die vorrangige Ausrichtung des eigenen Handelns am eigenen Wohlergehen ohne 
Rücksicht auf das Wohlergehen der anderen.
 
"Ehe"      ('marriage'): 
auf Dauer angelegte, sozial anerkannte und institutionell geregelte Form der sexuelle Beziehung zwischen 
Mann und Frau (Ehemann und Ehefrau). Der Beginn einer Ehe, die Hochzeit, 
wird gewöhnlich aufwendig gefeiert. Mit dem Eheschluss sind für die Ehepartner 
wichtige rechtliche, wirtschaftliche und moralische Änderungen verbunden (z. B. 
Unterhaltspflicht, Namensrecht, Erbrecht, moralische Beschränkung des 
Geschlechtverkehrs). Eine Ehe wird durch Scheidung oder Tod der Ehepartner 
beendet.
Die Ehe tritt in verschiedenen Formen auf, in den industrialisierten 
Gesellschaften gewöhnlich als Paarbeziehung zwischen Mann und Frau. (Einehe oder 
Monogamie). In traditionellen -> patriarchalen Gesellschaften (und auch bei den meisten höheren 
Säugetieren) findet sich auch die polygame Regelung der sexuellen Beziehungen. 
Dabei sind einem Mann mehrere Frauen zugeordnet. 
Die Ehe als Institution 
und das Eherecht unterliegt gegenwärtig einer raschen Veränderung.
Mit der Zeugung gemeinsamer Kinder durch die Ehegatten entsteht eine  ->  
Familie.  
 
"Eifersucht"      
('jealousy'): 
die Angst, dass der gegenwärtige Sexualpartner eine andere Liebesbeziehung 
eingeht und dadurch den Fortbestand der Partnerschaft gefährdet. (Trennung der 
Partner). 
Wenn jemand eifersüchtig ist, versucht er deshalb, engere Beziehungen des 
eigenen Partners zu potentiellen neuen Partnern zu verhindern. Das eifersüchtige 
Individuum betrachtet den Partner als Besitz, den es zu verteidigen gilt. Das 
Fortbestehen quälender Gefühle der Eifersucht, obwohl der Partner 
keinerlei Grund hierfür gibt, ist Ausdruck einer seelischen Störung.
 
"eigenes"     ('one's own'?): 
besondere Beziehung jedes -> Subjektes zu sich selbst und zu dem, was seine 
besondere -> Identität als Subjekt ausmacht wie z. B. das eigene Wollen, 
Wahrnehmen und Fühlen. Sprachlich wird diese Beziehung durch Worte wie "mein"   oder "ich"   gekennzeichnet. Was "ich"   will (wahrnehme, fühle etc.) 
ist "mein eigener"   Wille (meine eigene Wahrnehmung, mein eigenes Gefühl etc.) 
Bestimmte Objekte bleiben notwendig eigene, wie z. B. Leben, Körper, Gefühl, 
Denken, Wille, Wohlergehen. Diese besondere Beziehung zu einem selbst wird dann 
auf weitere Objekte ausgeweitet wie z. B. "mein Kind" (das Kind, das ich gezeugt 
habe), "mein Geburtstag" (der Tag, an dem ich geboren wurde)   etc. bis hin zur 
besonderen rechtlichen Beziehung als "mein -> Eigentum" die Dinge, über 
die ich allein verfügen darf).  
 
"Eigentum"     ('property'):
(eines Subjekts an einem Objekt) das Recht eines Subjektes, über ein Objekt zu 
verfügen und andere Subjekte von der Verfügung darüber auszuschließen. 
Eigentümer können einzelne Individuen (privates Eigentum), mehrere Individuen 
(gemeinsames Eigentum) oder -> juristische Personen wie Organisationen (z. B. Staatseigentum) sein.
Die Aufgabe der Setzung allgemeinverbindlicher Normen durch die Allgemeinheit 
wird dabei so gelöst, dass der zu normierenden Bereich in voneinander getrennte 
private Unterbereiche zerlegt wird. Jeder Unterbereich wird gleichzeitig einem 
bestimmten Subjekt zugeordnet, das als Eigentümer frei darüber entscheiden 
kann. 
Wenn die allgemeinverbindliche Normsetzung derart dezentralisiert wird und 
den jeweiligen Eigentümern überlassen bleibt, sinken die Entscheidungskosten 
erheblich. So entfallen die Kosten, die bei einer Normsetzung aller in Bezug auf 
alles für die Ausbildung eines kollektiven Willens aufgewendet werden müssen. 
Andererseits ergeben sich 
Probleme daraus, dass die Eigentumssphären faktisch nicht voneinander getrennt 
existieren. Ein Beispiel: Mein Gebäude auf meinem Grundstück wirft einen 
Schatten auf das Erdbeerfeld meines Nachbarn auf dessen Grundstück. Oder 
allgemeiner ausgedrückt: meine Entscheidungen hinsichtlich meines Eigentums 
haben vom Markt nicht erfasste (externe) Auswirkungen auf fremdes Eigentum (-> externe Effekte).
Die Ausgestaltung der Eigentumsrechte (Wer kann auf welche Weise und an welchen 
Objekten Eigentum erwerben?) ist zentraler Bestandteil der -> Wirtschaftsordnung einer 
-> Gesellschaft. 
Die Unterschiede in der Verteilung des Eigentums in einer 
Gesellschaft ( arm und reich) ist 
maßgebend für deren soziale Schichtung. 
Jemand, der 
reich ist, hat es leichter, zusätzliche Reichtümer zu erwerben, als jemand, der 
arm ist.
Ein wichtiger Vorteil einer Eigentumsordnung besteht darin, dass 
derjenige, der über bestimmte Güter verfügt, zugleich daran interessiert ist, 
dass diese sparsam verwendet und sinnvoll eingesetzt werden. Dagegen hat ein 
Beamter, der über Güter verfügt, die ihm nicht gehören, kein Eigeninteresse an 
einer sparsamen Verwendung und einem sinnvollen Einsatz dieser Güter. Dieser 
Motivationsaspekt des Eigentums ist von großer Bedeutung.
Das Eigentumsrecht tritt gewöhnlich in Verbindung mit dem Prinzip der 
-> Vertragsfreiheit auf. Siehe auch: 
 
Eigentum
"Einbildung"     ('illusion'):
(eines Individuums) -> Bewusstseinsinhalt, den das betreffende Individuum 
fälschlicher Weise  für eine -> Wahrnehmung hält. Einbildungen werden vom Gehirn des 
betreffenden Individuums autonom erzeugt. Eine alltägliche Form von Einbildungen sind 
-> Träume, die vom Schlafenden als wirklich erlebt werden. Wenn ein Individuum an 
bestimmten Einbildungen über längere Zeit festhält, so kann das auf eine 
Erkrankung hindeuten. Z. B. bildet sich ein Paranoiker ein, dass er verfolgt und 
bedroht wird. -> Wahnvorstellung
 
"Einsicht"    
('insight', 'understanding'): 
das freiwillige Akzeptieren einer 
Behauptung, weil man sich von deren Wahrheit überzeugt hat. Einsichtig können 
nur Subjekte sein, die ->  Vernunft besitzen  
 
"Einstimmigkeitsregel"     
('rule of unanimity'): 
eine kollektive Entscheidungsregel, die besagt, dass bei einer Wahl zwischen 
mehreren Alternativen diejenige gewählt ist, die von allen Individuen 
gegenüber jeder anderen Alternative vorgezogen wird. Häufig führt die 
Einstimmigkeitsregel zu gar keiner Entscheidung, weil keine der Alternativen 
diese Bedingung erfüllt. 
Deshalb wird die Einstimmigkeitsregel meist mit einer Klausel verbunden, die 
besagt: Wenn es zu keiner Entscheidung kommt, bleibt es beim bisherigen Zustand. 
Dann gilt also der Status quo (ante) als gewählt. Eine derartige -> 
Status-quo-KLausel bewirkt eine konservative Schieflage, weil die 
Stimme eines Individuums genügt, damit alles beim Alten bleibt. Aus der Einstimmigkeitsregel 
wird so ein -> Vetorecht jedes Einzelnen. -> Pareto-Optimum
 
"Emanzipation"   
('emancipation'):
rechtliche Gleichstellung von zuvor Minderberechtigten. ["Feministinnen kämpfen 
für die Emanzipation der Frau."]
"Empfindung"   
('emotion', 'sentiment'):
Gefühl, inneres Erleben, introspektive Wahrnehmung ["Ich empfinde in mir eine 
große Leere angesichts seines Todes.]
 
"Entscheidung"      
('decision'):
die Wahl einer -> Alternative aus mehreren Alternativen durch ein Subjekt, den  
-> Entscheidungsträger). ["Für welche Türfarbe hast Du Dich entschieden, Alex?"   
- "Ich habe mich für Braun entschieden."] Eine Entscheidung zwischen 
verschiedenen -> Möglichkeiten x, y und z ist nur dann notwendig, wenn diese 
Möglichkeiten alternativ sind. Zwei Handlungsmöglichkeiten x und y sind dann 
alternativ, wenn sie nicht zusammen verwirklicht werden können, wenn also 
entweder nur x oder nur y verwirklicht werden kann, aber z. B. nicht x und y.
Wenn sowohl x als auch y verwirklicht werden können, dann ist die Aufforderung, 
sich zwischen x und y zu entscheiden, unbegründet, weil sie auf einer falschen 
Alternative aufbaut. Man kann x tun und braucht y nicht zu lassen.
Eine Entscheidung eines bestimmten Subjektes S zwischen den Alternativen x, y 
und z ist nur nötig, wenn es für S Unterschiede im -> Wert der Alternativen 
gibt. Sind die Alternativen für S gleichwertig, ist S also den Alternativen 
gegenüber indifferent , so ist es für S ohne Bedeutung, welche Alternative 
verwirklicht wird. Eine Entscheidung setzt also immer einen Bewertung der 
Alternativen voraus. 
Je größer für S die Wertunterschiede zwischen den Alternativen sind, umso 
wichtiger ist die Entscheidung für S.
Eine Entscheidung ist richtig, wenn die Alternative mit dem größten Wert gewählt 
wird. Die Methoden zur Bestimmung einer richtigen Entscheidung werden von der -> 
Entscheidungstheorie behandelt.
Da sich der Wert der Alternativen aus dem Wert der zukünftigen Folgewirkungen 
bzw. Konsequenzen der verschiedenen Alternativen ergibt, beruht jede 
Entscheidung auf Annahmen über die Zukunft. Diese Annahmen können 
unterschiedlich gewiss sein. Man unterscheidet zwischen Entscheidungen unter -> 
Risiko und Entscheidungen unter -> Ungewissheit. Im Falle des Risikos ist die 
Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses bekannt, im Falle der 
Ungewissheit sind auch die Wahrscheinlichkeiten dem Entscheidenden unbekannt.
 
"Entscheidungskosten"     
('costs of decision-making'):
die Kosten, die mit der Entscheidungsfindung verbunden sind, insbesondere Kosten 
der Informationsbeschaffung über die Alternativen. Es bedarf einer zusätzlichen 
Entscheidung darüber, wie hoch die Informationskosten sein dürfen. Keinesfalls 
dürfen die Entscheidungskosten höher sein als die Kosten einer möglichen 
Fehlentscheidung, also der Wertdifferenz zwischen der besten und der 
schlechtesten Alternative.
 
"Entscheidungstheorie"      ('decision theory'):
die Theorie, die sich mit den Methoden zur Bestimmung der richtigen Entscheidung 
befasst.
 
"Entscheidungsträger"      ('decision maker?'):
das Subjekt, das sich entscheidet. Dies kann eine einzelne Person sein, es kann 
jedoch auch ein Kollektiv sein, das gemeinsam handelt. Wenn Entscheidungen 
kollektiv getroffen werden, müssen die Entscheidungen der einzelnen Mitglieder, 
aus denen sich das Kollektiv zusammensetzt, zu einer einzigen Entscheidung 
zusammengefasst werden.
 
 
"Entschuldigung"  ('excusion'):
 
"Erbschaft"     ('heritage'):
 
 
"Erfahrung"     (''):
 
"Erkenntnis"     ('recognition'): 
Das Finden der -> richtigen -> Antwort auf eine -> sinnvolle -> Frage. Eine Erkenntnis kann für das 
erkennende Subjekt unterschiedliche Grade an ->  Gewissheit haben. 
Jemand kann die 
richtige Antwort wissen, mit mehr oder weniger großer -> Gewissheit vermuten, ahnen 
oder auch nur raten. Die im -> Gedächtnis gespeicherte Erkenntnis ist das  
--> Wissen.
"Erkenntnistheorie" ('epistemology'): Teilgebiet der Philosophie, das sich mit den notwendigen Voraussetzungen für die Gewinnung von -> Erkenntnissen befasst. -> Methodologie
 
"Erklärung, kausale"  (1)    ('causal explanation'):
(im faktischen Sinne) (eines Ereignisses) : die Angabe einer -> Ursache für ein 
Ereignis. ["Die Erklärung für Peters Erkältung ist einfach: Gestern war es regnerisch, 
kalt und windig und er hatte keine Jacke an."] Eine Unterform hiervon ist die 
Erklärung einer Handlung durch die Angabe eines -> Motivs. ["Ich habe für 
seinen Banküberfall eine einfache Erklärung: er brauchte dringend Geld."] 
 
 
"Erklärung, erläuternde"  (2)    ('interpretation'):
(eines Textes) (im hermeneutischen Sinne): die Hilfe beim Verstehen des Sinns 
eines Textes durch die Übersetzung in eine verständlichere Sprache. ["Der 
Reiseführer erklärte den Touristen die Bedeutung der verschiedenen Tänze der 
Einheimischen."] 
 
 
"Erklärung, öffentliche" (3)    ('declaration'):
formale
öffentliche Bekanntmachung.
 
"Erlaubnis"      
('permission'):
das einem Subjekt zugesprochene ->  Recht zu einer bestimmten Handlung und 
zu deren ->  Unterlassung. ["Er hat die Erlaubnis des Eigentümers, sein 
Auto auf dem Hof zu parken."] 
Wenn jemand von einem anderen dazu autorisierten Individuum die Erlaubnis erhalten hat, eine bestimmte Handlung zu tun, so ist 
es unzulässig, dass ein Dritter  die Handlung verbietet oder gebietet. 
Insofern beinhaltet eine Erlaubnis eine indirekte Norm.
Der Satz "Die Handlung h ist erlaubt"   widerspricht dem Satz "Die 
Handlung h ist verboten"   und auch dem Satz "Die Handlung h ist geboten."  
Die Regel "Was nicht verboten ist, ist erlaubt"   ist keine ->  
Tautologie 
sondern eine Möglichkeit, um Normensysteme zu vervollständigen.
-> Norm, -> Recht, subjektives 
 
"erleben"  / "Erlebnis"     ('to experience'): 
das Erleben der Wirklichkeit umfasst im Unterschied zum wissenschaftlichen Beobachten 
der Wirklichkeit auch die dadurch im betreffenden Menschen ausgelösten 
Reaktionen, seien es Gefühle, seien es Erinnerungen an frühere Erlebnisse, seien es gedankliche Einfälle und Assoziationen. Man sagt 
von einem besonders eindrucksvollen Phänomen deshalb auch: ["Das kann man gar 
nicht in Worten beschreiben, das muss man einfach einmal selbst erlebt haben."]   
Demgegenüber ist es Ziel der ->modernen Erfahrungswissenschaften, die untersuchten 
Sachverhalte und Zusammenhänge ohne die Reaktionen 
der beobachtenden Individuen zu erfassen. Die Reaktionen der Individuen werden 
von der erfahrungswissenschaftlichen Psychologie untersucht.
Dazu ein Beispiel: Wenn ein Meteorologe ein Gewitter beschreibt, so gibt er 
u. a. die Häufigkeit und die Einschlagsorte der Blitze an sowie die Temperatur 
sowie den Verlauf der Warm- und Kaltluftfronten, Richtung und Stärke des Windes sowie Art 
und Menge des Niederschlags. Außerdem kann ein Meteorologe auch allgemein 
erklären, wie Blitz und Donner entstehen und welche elektrische Spannung und 
Energie dabei entsteht. All dies vermittelt jedoch nicht das Erlebnis eines 
Gewitters als Entfesselung elementarer Naturkräfte. Dies Erlebnis kann ein 
Schriftsteller u. U. besser vermitteln.
Allerdings kann die Erfahrungswissenschaft auch die gefühlsmäßigen und 
gedanklichen Reaktionen von Menschen – etwa bei Gewittern - zum 
Gegenstand von Untersuchungen machen. Diese Untersuchungen gehören dann jedoch 
nicht zur Meteorologie sondern zur -> Psychologie.
"Eskalation"     
('escalation'):  
ein Konflikt hat die Tendenz zu eskalieren, weil die Parteien das Verhalten des 
Konfliktgegners gewöhnlich mit schärferen Maßstäben beurteilen als das eigene 
Verhalten. Eigene Vergeltungsmaßnahmen werden milder beurteilt und eher 
gerechtfertigt als die Vergeltungsmaßnahmen des Konfliktgegners. Eigene Opfer 
werden als schlimmer empfunden alls Opfer beim Gegner. Unter dem Einfluss 
erregter Emotionen wird häufig der Grundsatz der Angemessenheit der Mittel für 
eine Vergeltung nicht beachtet. Über mehrere eskalierende Stufen der 
Vergeltungsschläge kann aus einem begrenzten Konflikt eine tiefsitzende 
Feindschaft werden, die für beide Konfliktparteien gefährlich ist. Es ist 
deshalb angebracht, einen Konflikt gezielt zu deeskalieren.
"Esoterik" ('?'):
"Ethik"     ('ethics'): 
Synonym: MoralphilosophieTeilgebiet der  -> Philosophie, in dessen Mittelpunkt die Frage steht, wie 
Menschen handeln sollen bzw. wie menschliche Handlungen zu bewerten sind sowie 
die Methoden, wie man derartige Fragen richtig beantworten kann.
"Ethnozentrismus" ('ethnocentrism?'):
"Etikette" ('?'):
 
"Existenzaussage" ( ):
  Ein Satz, der die 
Existenz von etwas behauptet (positive Existenzaussage) oder bestreitet 
(negative Existenzaussage) ["Es existiert ein Testament des Verstorbenen."] 
["65% der Befragten glaubten an die Existenz des Teufels."]
 
"Existenz / existieren"   ('existence', 'exist'):
Dasein, gegeben sein, 
vorhanden sein  
["Die Existenz von Antikörpern ist ein Zeichen für eine frühere Infektion mit 
dieser Krankheit."] 
 Man kann sich darüber streiten, ob ein bestimmtes 
Phänomen existiert. Dies hängt von dem Kriterium der Existenz ab, das von den 
Beteiligten verwendet wird. Normalerweise ist die raum-zeitlich bestimmte 
Wahrnehmung eines Phänomens Grund für die Annahme seiner Existenz.
Das, was existiert, 
gehört per Definition zur --> Wirklichkeit, zur wirklichen --> Welt.
Ob etwas 
existiert oder nicht existiert hat erhebliche Konsequenzen für unser Weltbild. 
Denn:
Ein Teufel, der nicht existiert, kann mich nicht quälen. Ein 
Schutzengel, den es nicht gibt, kann mich nicht vor einem Unglück bewahren.
Die Existenz eines Phänomens kann in der Gegenwart liegen, aber auch in der 
Vergangenheit und in der Zukunft.
"Existenz, menschliche" 
()
Menschen 
existieren einerseits so wie auch andere Phänomene: Steine, Düfte oder Erinnerungen. Es gibt 
jedoch für die menschliche Existenz besondere Bedingungen.  
So besitzen 
Menschen ein Bewusstsein, das sie auch auf sich selber richten können. Dadurch 
müssen sie erkennen, dass ihre eigene Existenz zeitlich begrenzt ist. 
Menschliche Existenz vollzieht sich vor 
dem Hintergrund des eigenen Todes.
Menschen haben die Wahl, ihr 
Leben fortzusetzen oder aber es zu beenden.  
Durch die 
Erkenntnisse der Atomphysik besteht für die Menschheit seit einigen Jahrzehnten 
die Möglichkeit, sich selber durch Massenvernichtungswaffen umzubringen.
 
"Experiment"     ('test', 'experiment'): 
Synonym: Test, Versuch. Die gezielte Erzeugung einer bestimmten Situation, um zu wissen, was 
dann geschieht. Mit Hilfe eines Experimentes kann man z. B. bestimmte 
theoretische Annahmen (->  Hypothesen) überprüfen. Dazu ist eine genau 
festgelegte Versuchsanordnung erforderlich, bei der alle vorgegebenen 
Bedingungen der Ausgangssituation und alle als wichtig angesehenen Resultate 
kontrolliert werden.
In manchen Fällen lassen sich keine Experimente durchführen. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
1. Der zu überprüfende Vorgang 
kann nicht gezielt erzeugt werden: so können die astronomischen Theorien 
über Entstehen und Vergehen von Fixsternen nicht experimentell überprüft werden, 
weil die die wirkenden Faktoren wie Kernspaltungsprozesse technisch nicht 
herstellbar sind. 
2. Der zu überprüfende Vorgang dauert zu lange: so vergehen 
von der Entstehung eines Fixsterns bis zu seinem Untergang Milliarden von 
Jahren. 
3. Die wirkenden Faktoren können aus rechtlichen oder moralischen 
Gründen nicht kontrolliert verändert werden: so sind soziale Experimente z. B. im 
pädagogischen oder ökonomischen Bereich meist nicht durchführbar, weil sie mit 
Risiken und Eingriffen in die Rechte von Individuen verbunden sind und niemand 
gerne "Versuchskaninchen"   sein möchte.
((Faktorenkontrolle durch Randomisierung, statistische Hypothesentests))
******************************************************************************************
 
"Fähigkeit"   ('ability):
Synonym: Können. Jemand besitzt die Fähigkeit, eine bestimmte Handlung auszuführen, wenn 
er die Handlung immer dann ausführt, wenn er dazu aufgefordert wird. Die 
Fähigkeit kann auch eingeschränkt sein. ["Jonas besitzt die Fähigkeit, 5 Meter 
weit zu springen, wenn kein starker Gegenwind herrscht."] 
Eine behauptete Fähigkeit kann nur durch die tatsächliche 
Ausübung dieser Fähigkeit bewiesen werden. Die Widerlegung einer vom 
Betreffenden behaupteten 
Fähigkeit ist dadurch erschwert, dass der Betreffende immer sagen kann, er könne 
h ausführen, aber er wolle es nicht.  -> Dispositionsbegriff -> 
Möglichkeit
"Fälligkeit" (''):
 "fahrlässig"     ('negligent'): 
ein Subjekt S führt durch sein Handeln einen Schaden fahrlässig herbei, wenn S 
weiß oder hätte wissen müssen, dass sein Handeln diesen Schaden zur Folge haben kann. Gegenbegriff: 
sorgfältig. -> absichtlich   
"falsch" ('wrong'): Gegenbegriff: -> richtig. Etwas ist falsch, wenn es nicht bestimmten Standards der Beurteilung genügt und deshalb korrigiert werden muss.
 "falsifizierbar"   (''): 
eine Behauptung oder eine 
Theorie sind falsifizierbar, wenn diese zumindest im Prinzip als falsch erwiesen 
werden können.
 "Familie"     ('family'): 
ein sozialer Verband, der durch 
durch sexuelle Paarbildung (->  Ehe) sowie die Zeugung und Aufzucht von Kindern 
durch das Paar entsteht. Die Kernfamilie umfasst 2 Generationen. Die Familie 
gibt es in verschiedenen Varianten in jeder menschlichen Gesellschaft. Sie 
findet sich auch in der Tierwelt. 
->  Verwandtschaft  
 
"Fehler"     ('mistake')
etwas, das -> falsch ist, und deshalb -> richtig gestellt (korrigiert) werden 
muss. Dabei kommt es meist auf den jeweiligen Standpunkt an, ob etwas als Fehler 
betrachtet wird oder nicht. So kann der Minister, der des Plagiats beschuldigt 
und entlassen wird, sagen: "Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe." Doch 
dies muss kein Ausdruck moralischer Reue in Bezug auf die Tat sein. Es kann auch das 
Bedauern darüber ausdrücken, nicht geschickter betrogen zu haben.
 
 
"Fehlschluss"  ('fallacy'):
ungültige, gegen die Regeln der Logik 
verstoßende ->  Schlussfolgerung.
 
"Fehlschluss, naturalistischer"     
('naturalistic fallacy'): 
eine bestimmte Art logisch unzulässiger Schlüsse. Dabei werden Wertbegriffe wie 
"gut" durch positive bzw. "naturale" Begriffe wie z.B. "Lust" definiert. -> 
Hume's Gesetz.  
 
"Feind"     ('enemy'): 
Gegenbegriff -> Freund. Individuum (oder Gruppe) A ist ein Feind von B, wenn A 
will, dass es B schlecht geht, und wenn A dem B 
möglichst großen Schaden zufügen will. Das Gefühl gegenüber dem Feind ist Hass 
und Antipathie. Einer Feindschaft liegt meist ein lang anhaltender 
Interessenkonflikt zugrunde. Aus einer Feindschaft kann leicht ein -> Krieg entstehen. Im Falle der "Todfeindschaft"   will A die 
Vernichtung von B. 
In der Regel ist die Feindschaft zwischen Subjekten oder Kollektiven wechselseitig. Die 
Feindschaft von A gegenüber B entsteht gewöhnlich aus Handlungen von B, die für 
A nachteilige Folgen haben. Wenn A sieht, dass sich B ihm gegenüber schädigend, 
also wie ein Feind verhält, definiert er sein Verhältnis B meist ebenfalls als 
eine Feindbeziehung. Eine einseitige Feindbeziehung existiert deshalb für 
längere Zeit gewöhnlich nur bei einer verheimlichten Feindschaft.
Bei der Deutung des Verhaltens als "feindlich" spielt es eine wichtige Rolle, ob 
B den A mit seinem Verhalten wissentlich oder sogar absichtlich geschadet hat. 
War die Schädigung unwissentlich und unabsichtlich, dann kann A sich bei B 
entschuldigen, verbunden mit einer Entschädigungsleistung an B. 
Erfolgte die Schädigung von B durch A absichtlich, so handelt es sich um ein 
feindliches Verhalten.
Eine Feindschaft zwischen zwei Parteien kann sich aus einem begrenzten Konflikt 
durch -> Eskalation der als Vergeltung gedachten Maßnahmen aufbauen. 
Angesichts der Gefahrenquelle, die ein Feind darstellt, ist es für B 
außerordentlich wichtig, zu wissen, ob es sich bei A um einen Feind handelt oder 
nicht. Gefährlich für B ist eine Situation, in der B nicht ahnt, dass A sein 
heimlicher Feind ist, und B sich gegenüber A vertrauensvoll und  
ungeschützt zeigt.  
 
"final"     ('final'): 
auf das Ende bzw. die Absicht bezogen
 "Folge, logische"     ('conclusion', 'logical consequence'): 
Synonym: (Schluss-) Folgerung, Konklusion. Im strengen Sinne ist x nur dann die 
logische Folge von y, wenn x aus y mittels gültiger Schlüsse hergeleitet werden 
kann. ["Dass A weiblich ist, ist eine logische Folge der Feststellung, dass A 
ein Mädchen ist."]  
Umgangssprachlich bezeichnet man jedoch z. B. auch den erhöhten Wasserbedarf als 
eine logische Folge des ungewöhnlich heißen Sommers. Dabei wird stillschweigend 
die Richtigkeit bestimmter weiterer Annahmen über die Wirklichkeit 
vorausgesetzt. Im genannten Beispiel etwa die Prämissen: "Menschen, denen heiß 
ist, duschen Häufiger und Trinken mehr."      
 
"Folge, faktische"     ('consequence'): 
Synonym: Auswirkung, (Folge-) Wirkung.  
 
"Föderalismus"     ("  federalism'): 
((Dezentralisierung, Selbstverwaltung, kleine Einheiten, Abgrenzungsprobleme))
 
"Fortschritt"     ('progress'):
positiv geladener Begriff für "Entwicklung"    
 
"Frage / Antwort"  : 
('question / answer'):
eine Satzform, mit dem ein Individuum A die Übermittlung fehlenden -> Wissens 
anfordert  Wenn ich nicht weiß, wo meine Brille ist, stelle ich die Frage: "Wo ist meine Brille?"   in der Hoffnung, dass jemand weiß, wo sie ist, und mir 
dies Wissen mitteilt. "Die Brille liegt unter der Zeitung."   wäre eine mögliche 
Antwort auf die gestellte Frage, da nach dem gegenwärtigen Ort der Brille (wo?) 
gefragt ist. 
Durch das jeweilige Fragepronomen bzw. die Frageform wird angezeigt, wonach 
gefragt wird. 
Die Umsetzung eines Problems in geeignete Fragen ist von großer Bedeutung. 
((Falsch gestellte Fragen, sinnlose Fragen, systematische Fragen, richtige 
Reihenfolge von Fragen, Qualität der benutzten Begriffe.))
 
"Freiheit"     ('freedom', 'liberty'):
(eines Subjektes S).
S besitzt umfassende Freiheit im Sinne von -> Selbstbestimmung, wenn es tun und 
lassen kann, was es selber will, d. h. wenn S keiner Fremdbestimmung, also keinem Zwang, 
keiner Drohung, keiner gezielten Täuschung durch andere unterliegt. Man kann 
diese generelle Freiheit in einzelne Freiheiten (der Berufswahl, des Ehepartners 
etc.) unterteilen.  
Die Freiheit von Menschen im Sinne von Selbstbestimmung ist zu unterscheiden von 
der Freiheit von naturgegebenen Hindernissen in bestimmten Handlungsbereichen. 
["Nach der Räumung der umgestürzten Bäume haben die Autofahrer wieder freie 
Fahrt."]
Wenn mehrere Individuen frei handeln, kann es zu Konflikten kommen, so dass die 
eigentlich beabsichtigten Handlungen verhindert werden. Die Freiheit des einen 
wird dann unausweichlich zur Einschränkung für den anderen.
Um dem zu entgehen, kann es sinnvoll sein, dass man sich freiwillig in seinen 
Freiheiten beschränkt und sich bestimmten Verpflichtungen unterwirft, sei es 
durch Vertrag oder durch Einsicht in die Vernünftigkeit allgemein geltender 
Normen.
Diese Form der Freiheitsbeschränkung ist klar zu unterscheiden von der 
Unfreiheit, die der Gehorsam gegenüber den von anderen gesetzten Normen 
bedeutet.  
 
"Freiheit der Meinungsäußerung"      
('freedom of expression'): 
die Möglichkeit zur ungehinderten und nicht sanktionierten öffentliche Äußerung 
von Meinungen, Gedanken, Behauptungen u. ä.
 
"Freund"      
('friend'): 
Gegenbegriff -> Feind. A ist ein Freund von B, wenn A möchte, dass es B gut 
geht, und wenn A, wann immer es möglich oder nötig ist, B Gutes tut und ihm 
hilft. Das Gefühl gegenüber dem Freund ist Zuneigung bzw. Sympathie. 
Freundschaft entsteht durch die Gewährung von Hilfe oder Wohltaten. Gewöhnlich 
ist die Freundschaft deshalb wechselseitig. Gefährlich sind falsche d. h. 
scheinbare Freunde, auf deren Hilfe man sich in einer Notsituation nicht 
verlassen kann.
 
"Friede"      
('peace'): 
ein sozialer Zustand, in dem kein -> Krieg geführt wird, sondern die Konflikte 
entweder beseitigt sind oder unter Verzicht auf Gewalt ausgetragen werden. Um einen Kriegszustand zu beenden, 
wird zwischen den kriegführenden Parteien ein -> Friedensvertrag geschlossen.
 
"Friedensvertrag"      
('treaty of peace'): 
ein Friedensvertrag wird von kriegführenden Parteien geschlossen und beendet die 
unmittelbare Unterwerfung der besiegten Kriegspartei bzw. nimmt eine 
Kriegserklärung zurück.  
 
"Funktion (1)"     ('function'): 
bei konstruierten Systemen wie Maschinen eine Aktivität eines 
 
Systembestandteils, die einem Zweck dient. ["Der Auspuff eines Autos hat unter 
anderem die Funktion der Geräuschdämpfung."] Bei Organismen eine Aktivität, die 
die Selbsterhaltung und Fortpflanzung fördert. ["Die Höcker des Kamels haben 
die Funktion, Flüssigkeit zu speichern. Sie schützen damit das Tier während 
längerer Trockenzeiten vor dem Verdursten."] 
((Problematisch ist die Verwendung einer 
Funktion zur kausalen Erklärung: "Warum haben Kamele Höcker?" "Weil sie 
sonst in der Wüste verdursten würden."    Die Erklärung für das Vorhandensein 
einer bestimmten Eigenschaft bei einer bestimmten Art von Lebewesen erklärt sich 
aus deren Beitrag zum Überleben der betreffenden Art in der Vergangenheit. …))
 "Funktion, mathematische (2)"     ('mathematical function'): 
die Zuordnung von zwei (oder mehr) Wertereihen zueinander. Angenommen  man 
hat die zwei -> Variablen x und y mit den folgenden Wertereihen:
	
		 
	x 
		2 
		4 
		6 
		8 
		10 
		12 
		14 
		16 
		  
	
		 
y 
		3 
		6 
		9 
		12 
		15 
		18 
		21 
		24 
		
Wenn x den Wert "2"   annimmt, nimmt y den Wert "3"   an. Wenn x den 
Wert "4"   annimmt, nimmt y den Wert "6"   an, usw. usf. Es gehört also immer ein 
bestimmter Wert von x zu einem bestimmten Wert von y, d. h. es bestehen feste 
Wertepaare. Wenn man die Wertereihen hat, kann man für jeden Wert von x einen - 
und nur einen - Wert von y angeben.
Man kann versuchen, die Beziehung zwischen den zusammengehörigen Werten durch 
eine mathematische Formel anzugeben, so dass man aus dem Wert für x den 
zugehörigen Wert für y berechnen kann. Wenn dies möglich ist, kennt man die 
Funktionsgleichung. 
Man kann die Beziehungen zwischen x und y auch räumlich darstellen in einem 
Koordinatensystem mit zwei senkrecht zueinander stehenden Achsen, auf der die 
Werte für x und für y eingezeichnet werden. Jedem Wertepaar entspricht dann ein 
Punkt in dem zweidimensionalen Koordinatensystem.
 "Funktion, soziale"     ('social function'):
der Beitrag einer -> Institution zum Fortbestand einer sozialen Ordnung. ["Die 
Funktion der Gerichte ist die Schlichtung von Konflikten zwischen den 
Mitgliedern der Gesellschaft und das Aussprechen von Sanktionen gegenüber denen, 
die die geltenden Rechtsnormen verletzen."]
******************************************************************************************
"Gebot"     ('command'): 
eine elementare Art von ->  Normen. Durch ein Gebot wird ein bestimmtes Handeln 
als gesollt kennzeichnet. ["Man soll Menschen helfen, die in Not sind"] 
->  Sollen, 
->  Verbot, ->  Befehl  
 
"Gedächtnis"     ('memory'): 
Speicher für ->  Bewusstseinsinhalte. Diese können wieder 
->  erinnert werden  
"Gefühl"     ('emotion'):
man 
verletzt die Gefühle anderer Menschen, wenn man  deren schwierige 
Gefühlslagen (Trauer, Enttäuschung. Verzweiflung etc.) nicht beachtet.  
 
Gehorsam"/ "gehorchen"     ('obedience' 
/ 'to obey'): 
(gegenüber einer bestimmten Instanz). Die ausnahmslose Befolgung von Normen 
insbesondere Befehlen, die durch diese 
Instanz gesetzt wurden.
 
"Geist (1)"     ('mind'):  
Das bewusste Denken im 
Unterschied zum Körper. ["Ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper 
leben."] Zu den geistigen Fähigkeiten eines Menschen rechnet man u.a. seine 
Intelligenz. Der Begriff "Geist"   ist relativ unpräzise abgegrenzt gegenüber den 
Begriffen -> Bewusstsein,  Seele oder -> Psyche.
 
 
"Geist (2)"     ('ghost'): 
körperloses Wesen mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten. Der Glaube an 
die Existenz von Geistern und an deren Einfluss auf das Leben der Menschen ist 
weit verbreitet. Den verschiedensten Arten von Geistern wird reale Existenz 
zugesprochen: Engel, Teufel, Götter, Elfen, Gespenster u. a. m. 
Der Glaube an die Existenz rein geistiger Wesen ist meist verbunden mit der 
Ansicht, dass ein G. in einen Körper schlüpfen und diesen auch wieder verlassen 
kann. Auch der Mensch wird als ein geistiges Wesen mit Körper angesehen, wobei 
der Geist als der nicht sterbliche Teil beim Tode – dann, wenn er "seinen Geist 
aushaucht"   – die sterbliche körperliche Hülle"   verlässt. Der Geist wird  
als ein "göttlicher Atem"   angesehen, der ebenso unsichtbar ist wie die Luft, die 
der Lebende einatmet.
Diese Anschauung ist meist verbunden mit einem Weltbild, das durch die 
Zweiteilung in Geistiges und Körperliches geprägt ist. Dabei wird die Sphäre des 
Geistigen als höhere Sphäre des Unsterblichen, Ewigen, Göttlichen der niederen 
Sphäre des Körperlichen, Materiellen, Sterblichen, Zeitlichen entgegengestellt  
Der irdischen Welt wurde ein Himmel als Ort der göttlichen, geistigen Wesen 
entgegengestellt. Wobei der Mensch beiden Sphären angehört und deshalb eine Art "Wanderer zwischen den Sphären"   ist.
In einer komplexeren Variante wird die Zweiteilung des Menschen in Materie 
und Geist zu einer  Schichtentheorie: danach gibt es verschiedene Arten von 
Wesen mit unterschiedlichem Grad der Vergeistigung, von der leblosen Materie 
über die Pflanzen und Tiere bis hin zum Menschen und darüber hinaus bis zu den 
rein geistigen überirdischen Wesen. Dabei gehört der Mensch mit seinen niederen 
Schichten seiner Persönlichkeit dem Materiellen, Vegetativen, Animalischen an 
(Triebhaftigkeit, Sinnlichkeit, Gefühl etc.). Zugleich  gehört er mit den 
höheren Schichten seiner Persönlichkeit dem Geistigen an (Seele, Vernunft, 
Moral, Religion).   
 
"Geisteskrankheit"     
('mental disease'): 
Synonym: Irresein, der dauerhafte und weite Lebensbereiche umfassende Verlust 
der Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen der wahrnehmbaren Wirklichkeit und den 
eigenen Wahnvorstellungen. Das Weltbild des Geisteskranken ist deshalb eine 
Mischung aus Wahn und Wirklichkeit.  
 
"Geld"      
('money'):  
anerkanntes Zahlungsmittel zum Kauf von Gütern. ((staatliches Münzrecht, 
Geldentwertugn. Funktionen reich arm)))
 
"Geltung"      
('effectivity', 'validity'): 
1. (faktisch) ein Objekt, das faktische Geltung besitzt, wird (von 
bestimmten Subjekten) tatsächlich anerkannt ["Der Wert der Mannesehre besitzt 
auch unter den Mafiosi Geltung"] 
2. (normativ) ein Objekt, dem normative Geltung zugeschrieben wird, soll (von 
bestimmten Subjekten) anerkannt werden. ["Hier gilt die 
Straßenverkehrsordnung"].
 
"Geltung, faktische"     ('being in force'): 
eine -> Norm n besitzt für ein Subjekt S in dem Maße faktische Geltung, wie S die Norm 
n tatsächlich befolgt. Ein -> Wert w besitzt für ein Subjekt S faktische 
Geltung, wenn S sich tatsächlich an w orientiert. Eine faktisch geltende Norm 
ist von einer -> Gewohnheit zu unterscheiden, bei der das regelmäßige Handeln 
nicht durch Sanktionierung im Falle von Abweichungen von der Regel bewirkt wird.
Eine -> Norm n besitzt für ein Subjekt S faktische Geltung, wenn 
S mit einer 
-> Sanktion rechnen muss,  falls es die Norm nicht befolgt.  In diesem 
Sinne erfordert die faktische Geltung einer Norm nicht deren Anerkennung durch die 
jeweiligen -> Normadressaten. Es genügt, dass die Normadressaten 
tatsächlich zur Befolgung der Norm genötigt werden.  Die mit einer Drohung 
bewehrte Norm "Hände hoch oder ich schieße!", die der Räuber dem 
Überfallenen zuruft, hat für den Überfallenen faktische Geltung. 
Insofern ein Subjekt der Adressat mehrerer 
einander widersprechender Normen sein kann, die von unterschiedlichen 
Instanzen gesetzt und sanktioniert werden, können Normen faktische Geltung besitzen, obwohl sie einander 
widersprechen. 
Geltung ist immer bezogen auf einen bestimmten Bereich, der zeitlich und räumlich  
begrenzt sein kann ["Ab heute 0.00 Uhr gilt in Deutschland die Sommerzeit"]. In 
Bezug auf -> Rechtsnormen benutzt man statt "gelten"   auch den Ausdruck "in Kraft sein". 
Eine 
geltende Rechtsnorm ist eine Rechtsnorm, die in Kraft ist .
 
"Geltung, normative"     ('worth'): 
eine -> Norm besitzt für ein Subjekt S normative Geltung, wenn S die Norm 
befolgen soll.   
 "Gemeinwesen"   ('commonwealth'): 
Synonym für -> Staat
 
"Genauigkeit"      
('precision'): 
Synonym: Präzision. Eigenschaft von Beschreibungen oder Reproduktionen, die 
relevanten Einzelheiten einer Vorlage richtig und vollständig wiederzugeben. Es 
gilt dabei nicht unbedingt die Regel "je genauer, desto besser", sondern es 
kommt auf den jeweils notwendigen Grad an Genauigkeit an. Um die Belastung durch 
irrelevante Details und damit verbundene Informationsmengen zu vermeiden, muss 
man den Grad der Genauigkeit möglichst gering halten, ohne jedoch dabei die 
Vorlage falsch wiederzugeben.  
 
"Genesis und Geltung"     ('genesis and 
validity'):  
der Fehlschluss von der Herkunft bzw. Quelle einer Auffassung oder Theorie 
auf deren Gültigkeit. Eine Behauptung ist nicht schon deshalb richtig oder 
falsch, weil sie von bestimmten Personen geäußert oder entwickelt wurde.   
 
"Gerechtigkeit"     ('justice'):
(von Entscheidungen, Sanktionen, normativen Regelungen, sozialen Ordnungen) Gerechtigkeit 
ist ein zentraler Begriff jeder normativen Theorie. Eine ->  Norm ist "gerecht", wenn sie allen "gerecht"   wird. Dies beinhaltet, dass durch diese Norm 
niemand im Vergleich zu anderen grundlos benachteiligt oder bevorzugt wird: Was 
(in relevanter Hinsicht) gleich ist, muss auch gleich behandelt werden. ->  
Universalisierbarkeit, ->  Präzedenzfall. Ist eine Regelung "gerecht", so ist sie 
damit auch allgemein anerkennbar.  ((Leistungsgerechtigkeit, Chancengleichkeit, 
Fairness, Bedürfnisgerechtigkeit))
 
"Geschäftsordnung"     
('standing orders'): 
die Gesamtheit der Regeln für die Arbeit eines ->  Gremiums. Darin 
sollte u.a. geregelt sein: 
- wer stimmberechtigtes Mitglied ist,
- für welche Entscheidungen das Gremium zuständig ist, 
- wer wann eine Sitzung einberufen kann,
- wer die Sitzungen leitet und den einzelnen Rednern das Wort erteilt bzw. 
entzieht, 
- welche Punkte in welcher Reihenfolge in einer Sitzung behandelt werden sollen 
(Tagesordnung), 
- in welcher Reihenfolge und wie lange die Mitglieder des Gremiums zu einzelnen Punkten 
reden dürfen, 
- welche Nicht-Mitglieder Rederecht haben, 
- wann die Beratung eines Punktes abgeschlossen wird, 
- welche Anträge in welcher Reihenfolge zur Entscheidung in der Sache  
vorgelegt werden,
- welche Bedingungen für die Beschlussfähigkeit gelten und wer diese feststellt,
- nach welcher kollektiven Entscheidungsregel die Meinungen der einzelnen 
Mitglieder zusammengefasst werden,
- wie die 
Geschäftsordnung auszulegen ist,
- wie über Anträge zum Verfahren entschieden werden soll.
 
"Gesellschaft"     ('society'):
ein von andern Menschen relativ abgegrenztes Kollektiv von Menschen, die  
in erster Linie soziale Beziehungen zu Mitgliedern der eigenen Gesellschaft haben und deren Zusammenleben 
durch eine eigene -> Gesellschaftsordnung geregelt wird. Moderne 
Gesellschaften sind meist -> staatlich organisiert.
 
"Gesellschaftsordnung"     
('social constitution'): 
umfassender Begriff für das System normativer Regelungen einer Gesellschaft. Die 
G. umfasst die politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, moralischen Ordnungen  
 
 
"Gesellschaftsvertrag"      
('social contract'):- 
franz. "contrat sociale".  Ausgangspunkt  dieses Denkmodells ist der 
vormoralische -> "Naturzustand", in dem jeder handelt, wie er will. Dieser 
Zustand ist für die Individuen mit zahlreichen Konflikten und Risiken verbunden. 
Gefragt wird dann, auf welche Prinzipien einer sozialen Ordnung sich die 
Individuen freiwillig einigen könnten, um den "Naturzustand"   zu überwinden und 
eine "zivilisierte Gesellschaft"   zu errichten. 
 
"Gesetz (1)"     ('law'): 
staatlich
gesetzte und sanktionierte Norm von allgemeiner Bedeutung. ["Das Gesetz stellt 
das Nachmachen von Geldscheinen unter Strafe."] Gesetze sind allgemein, 
insbesondere personunabhängig formuliert  
 
"Gesetz (2)"     (law 
of nature):
unveränderliche empirische Regelmäßigkeit. ["In der Natur gilt das Gesetz von 
der Erhaltung der Energie."]  
 
"Gesinnungsethik"     
('ethics regarding the good intention'):
ethische Position, die das -> Handeln eines  Subjektes nach dessen 
-> Absichten und nicht nach den -> Folgen beurteilt. -> 
Verantwortungsethik.   
   
 
"Gewalt"     
('force', 'violence'): 
Zwang, Hinderung der Bewegungsfreiheit, Schmerzzufügung, Schädigung oder 
Verletzung des Körpers
 
"Gewaltmonopol"     
('?'): 
Prinzip staatlicher Ordnung: Nur der Staat und dessen Vertreter dürfen Gewalt 
anwenden. Ausnahme ist das -> Notwehrrecht  
 
"Gewaltenteilung"     
('division of power'): 
Organisationsprinzip der Aufteilung staatlicher Macht auf mehrere, sich 
gegenseitig kontrollierende Institutionen, um den Missbrauch staatlicher Macht 
zu verhindern.
 
"Gewissen"      
('conscience'): 
psychische Instanz innerhalb der Persönlichkeit, die  das eigene Handeln 
beurteilt. Das Gewissen ist bei verschiedenen Individuen je nach der moralischen 
Erziehung unterschiedlich stark ausgebildet und mit unterschiedlichen Inhalten belegt. Das 
Gewissen ist relativ unabhängig vom eigenen Willen. "Gewissensbisse"   in Form 
von -> Selbstvorwürfen und ->  Schuldgefühlen können einen Menschen stark belasten
 
"gewissenlos"     ('unscrupulous'): 
ohne Gewissen, bedenkenlos  
 
"Gewissheit"     
('certainty'): 
 der Grad an 
Wahrscheinlichkeit, mit dem ein Individuum eigene Überzeugungen für richtig 
hält. Das Streben nach 
Gewissheit zur Vermeidung von Irrtümern ist sinnvoll. Allerdings ist 
normalerweise eine 100%ige Gewissheit für das Handeln nicht erforderlich, weil 
man verschiedene Möglichkeiten berücksichtigen kann. ->  Risiko, ->  Ungewissheit, 
->  Skepsis, ->  Zweifel
 
"Gewohnheit"     ('habit'): 
regelmäßig wiederkehrende Verhaltensweise, die ohne bewusste Entscheidung 
abläuft. Die Einhaltung einer Gewohnheit erfordert keinerlei Sanktionen. ["Sie hatte 
die Gewohnheit, einmal wöchentlich ein Konzert zu besuchen."] Gewohnheiten kann 
man sich angewöhnen und auch wieder abgewöhnen. Sie sind insofern nicht 
genetisch verankert. In der Kindererziehung will man das Erlernen schlechter 
Gewohnheiten (z. B. häufiges Naschen) verhindern und das Erlernen guter Gewohnheiten 
(z. B. regelmäßiges Zähneputzen) zu fördern. 
 
"Gewohnheitsrecht"     ('prescrptive right'): 
eine der Quellen des Rechts. Es ist  zu unterscheiden vom gesetzten Recht 
und vom Richterrecht.  Diese haben gegenüber dem Gewohnheitsrecht Vorrang.. 
die Berechtigungzu einerer bestimmten Handlung. Sie beruht nicht auf Dokumenten 
sondern allein darauf, dass diese Handlung bereits seit sehr langer Zeit 
widerspruchslos ausgeübt wurde. 
 
"Glaube"     ('belief'): 
Überzeugung,
die subjektive Sicherheit in Bezug auf Geltungsansprüche, insbesondere in Bezug 
auf die Wahrheit von Annahmen über die Beschaffenheit der Wirklichkeit. ["Sie 
glaubt, dass ihr verschollener Mann noch am Leben ist."] Der Glaube kann 
hinsichtlich seiner Gewissheit graduell 
abgestuft sein: vom unerschütterlichen bis zum schwachen Glauben.
 
"glauben (1)"      ('to trust'): 
(jemandem glauben) die Aussage eines Individuums für 
wahr halten, ohne dafür Beweise zu haben ["Ich glaube Dir, dass Du das 
nicht mit Absicht getan hast."] Hier trifft der Spruch zu "Glauben heißt: nicht 
wissen".
 
"glauben (2)"     ('to believe'): 
(an etwas glauben) etwas mit Nachdruck für wahr halten ["Er hat bis zuletzt fest an den Endsieg Nazi-Deutschlands geglaubt."] 
["Er 
glaubt an die Auferstehung Jesu."]
 
"glauben (3)"     ('to suppose'): 
etwas annehmen, meinen ["Ich habe geglaubt, Du wärest verreist."]
 
"Gleichberechtigung"     
('equality of rights'): 
der Zustand, in dem die Individuen mit gleichen Rechten ausgestattet sind. 
Vollkommene Gleichberechtigung von Frauen und Männern wäre erreicht, wenn das 
Geschlecht der Individuen rechtlich keine Rolle mehr spielt.  
 
"Gleichberücksichtigung (der Interessen)"     
('equal consideration of interests'): 
das normative Prinzip, dass die Individuen in ihren Interessen  
gleich (stark) berücksichtigt werden sollten.
 
"gleich / Gleichheit"      
('equal', 'equality'): 
zwei Objekte sind gleich (in einer bestimmten Hinsicht), wenn (in dieser 
Hinsicht) über beide 
Objekte dieselbe richtige Aussage gemacht werden kann. Wenn 
der Satz "Apfel a und Birne b haben gleiches Gewicht"   richtig ist und wenn 
außerdem der Satz "Apfel a hat ein Gewicht von 120 Gramm"   richtig ist, so muss 
auch der Satz "Birne b hat ein Gewicht von 120 Gramm"   richtig sein.
Das Wort "gleich"   kann zwei verschiedene Bedeutungen haben. Der Satz: "A benutzt 
das gleiche Messer wie B"   kann zum einen bedeuten: "A benutzt dasselbe Messer 
wie B"   (Identität). Zum andern kann der Satz auch bedeuten: "A benutzt  ein 
gleichartiges Messer wie B."   (Gleichartigkeit). Im ersteren Fall geht es nur um 
ein Messer, im letzteren Fall um mehrere Messer. Dadurch kann das Wort "gleich"   
zu Missverständnissen führen.   
 
"Gleichnis"     ('parabel', 'allegory'): 
synonym -> Parabel. Die Veranschaulichung eines zu erklärenden Sachverhaltes 
durch einen anderen bekannten Sachverhalt. Ein Beispiel hierfür ist das 
Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus dem Neuen Testament. Jesus setzt 
darin das menschliche Leben und seine Beurteilung im Jüngsten Gericht mit der 
Entlohnung der Arbeiter in einem Weinberg gleich. Gleichnisse kö
innen komplexe Sachverhalte auf anschauliche Art verständlich machen, stehen jedoch immer in der Gefahr irreführender -> Analogieschlüsse.
ptive right'): 
die Berechtigung zu einer bestimmten Handlung. Sie beruht nicht auf Dokumenten 
sondern allein darauf, dass diese Handlung bereits seit sehr langer Zeit 
widerspruchslos ausgeübt 
wurde. Das Gewohnheitsrecht ist zu unterscheiden vom ausdrücklich - >  gesetzten 
Recht und vom Richterrecht. Diese haben gegenüber dem Gewohnheitsrecht Vorrang haben.   
 
"Gleichberechtigung"     
('equality of rights'): 
der Zustand, in dem die Individuen mit gleichen Rechten ausgestattet sind. 
Vollkommene Gleichberechtigung von Frauen und Männern wäre erreicht, wenn das 
Geschlecht der Individuen rechtlich keine Rolle mehr spielt.  
 
"Gleichberücksichtigung (der Interessen)"     
('equal consideration of interests'): 
das normative Prinzip, dass die Individuen in ihren Interessen  
gleich (stark) berücksichtigt werden sollten.
 
"gleich / Gleichheit"      
('equal', 'equality'): 
zwei Objekte sind gleich (in einer bestimmten Hinsicht), wenn (in dieser 
Hinsicht) über beide 
Objekte dieselbe richtige Aussage gemacht werden kann. Wenn 
der Satz "Apfel a und Birne b haben gleiches Gewicht"   richtig ist und wenn 
außerdem der Satz "Apfel a hat ein Gewicht von 120 Gramm"   richtig ist, so muss 
auch der Satz "Birne b hat ein Gewicht von 120 Gramm"   richtig sein.
Das Wort "gleich"   kann zwei verschiedene Bedeutungen haben. Der Satz: "A benutzt 
das gleiche Messer wie B"   kann zum einen bedeuten: "A benutzt dasselbe Messer 
wie B"   (Identität). Zum andern kann der Satz auch bedeuten: "A benutzt  ein 
gleichartiges Messer wie B."   (Gleichartigkeit). Im ersteren Fall geht es nur um 
ein Messer, im letzteren Fall um mehrere Messer. Dadurch kann das Wort "gleich"   
zu Missverständnissen führen.   
 
"Gleichnis"     ('parabel', 'allegory'): 
synonym -> Parabel. Die Veranschaulichung eines zu erklärenden Sachverhaltes 
durch einen anderen bekannten Sachverhalt. Ein Beispiel hierfür ist das 
Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus dem Neuen Testament. Jesus setzt 
darin das menschliche Leben und seine Beurteilung im Jüngsten Gericht mit der 
Entlohnung der Arbeiter in einem Weinberg gleich. Gleichnisse kö
 
"Glück (1)"   ('happiness')
besonders starkes Gefühl der Zufriedenheit, der Freude, der Lust. ["Der Gewinn 
in der Lotterie hat ihm kein Glück gebracht."]  Gegenbegriff: "Unglück" "Trauer"  
  
 
"Glück (2)"   ('luck')
ein zufälliges, für ein bestimmtes Subjekt vorteilhaftes Ereignis. ["Er hatte 
Glück, dass auf der Gegenfahrbahn gerade kein Auto entgegen kam."] Gegenbegriff: 
Pech.  
 
"Gnade"     ('grace', 'mercy'):
die unverdiente Verschonung von einem Übel insbesondere einer verdienten 
Strafe . -> Begnadigung  
"Goldene Regel"  ('golden rule'): 
In der positiven Gebotsform lautet die Goldene Regel: "Behandele andere Menschen 
so, wie Du von Ihnen behandelt werden  möchtest!". In der üblicherweise 
verwendeten gereimten Verbotsform lautet sie: "Was Du nicht willst, dass man 
(es) Dir 
(an)tu', das füg' auch keinem andern zu!"   Bei Annahme der Gleichheit hinsichtlich der 
Interessenstruktur ist die Goldene Regel eine gute Faustregel zum moralisch 
richtigen Verhalten. Ausführlicher  
hier
 
"Gremium"     ('committee'): 
ein aus mehreren Personen bestehendes Kollektiv, das gemeinsam berät und auf 
dieser Grundlage Empfehlungen ausspricht oder Entscheidungen trifft. Ein 
Gremium wird auf der Grundlage einer umfassenderen Rechtsordnung gebildet. z. B. 
beinhaltet das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die Bildung des 
Bundestages.
Ein Gremium benötigt zum Gelingen seiner Tätigkeit Regeln, die beinhalten, 
wer Mitglied des Gremiums ist, wie die 
Beratung ablaufen soll und wie die kollektiven Entscheidungen getroffen werden 
soll. Wenn diese Regeln schriftlich fixiert sind, spricht man von einer ->  Geschäftsordnung. 
 
 
"Grund (1), kausaler"     
('cause'): 
(für ein Ereignis):
Synonym für ->  Ursache. Verb: verursachen.
Durch Nennung des kausalen Grundes (1) wird ein Ereignis kausal ->  
erklärt. ["Der Grund für die Überschwemmung waren tagelange Regenfälle."]
 
"Grund (2)"     ('motive'): 
(für eine Handlung) synonym: Beweggrund, Motiv ["Der wahre Grund dafür, dass er 
das Geld gespendet hat, ist Angeberei."]
 
"Grund (3)"   ('reason'):
(für die Geltung von Behauptungen) 
synonym: Begründung, Vernunftgrund, Argument. Verb: begründen
Durch Angabe eines oder mehrerer Gründe (3) wird eine Behauptung oder ein  
Handeln gerechtfertigt. ["Ich habe allen Grund zu der Annahme, dass er das 
Fahrrad gestohlen hat."]
 
"Grundsatz"     ('principle'):
Synonym für ->  Prinzip.
Vergleichsweise allgemeine Regel des Handelns von der Form: "In Situationen mit den Merkmalen x, y, z wird die Handlungsalternative a 
gewählt." ["Ich habe es 
mir zum Grundsatz gemacht, nichts an der Wohnungstür zu kaufen."] ->  
Ausnahme / Regel
 
"Gut"     ('good'): 
ein Objekt von positivem Wert für ein Subjekt. ["Di0e eigene Gesundheit ist 
für jeden ein wichtiges 
Gut."]
 
"Gut, freies"     
('free good'?):
ein Gut, das niemandes Eigentum ist und das jeder sich aneignen und konsumieren 
kann, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Ein Beispiel hierfür ist die 
Luft, die jeder umsonst verbrauchen kann.
 
"Gut, individuelles"     
('private good'):
ein Objekt, das nur für ein bestimmtes Individuum A einen positiven Wert 
besitzt. Dasselbe Objekt hat möglicherweise für Individuum B keinen Wert, z. B. 
ein Foto der Eltern von  A.   
 
"Gut, öffentliches"  ('collective 
good'):
ein Gut, von dessen Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann. Wenn an der 
Küste ein Deich errichtet wird, schützt dieser Deich jeden, der dahinter wohnt, unabhängig 
davon, ob er an dessen Errichtung mitgewirkt hat oder nicht. 
Öffentliche Güter können durch den Markt nicht bereitgestellt werden, da der -> 
Trittbrettfahrer am besten wegkommt: Er hat den Nutzen, ohne sich an den Kosten 
zu beteiligen. Deshalb werden öffentliche Güter meist durch eine Pflichtabgabe 
finanziert.  
"Gut, unteilbares" ('indivisible good'):
ein Gut, das nicht teilbar ist, ohne dass es seinen Wert für den möglichen 
Nutzer verliert. Während man z. B. 10 kg Kartoffeln auf 2 Individuen relativ 
problemlos in 2 Teile zu je 5 kg aufteilen kann, geht dies bei einem Fahrrad 
kaum, denn mit einer Fahrradhälfte kann man nicht fahren (Man kann allerdings die zeitliche 
Nutzung des Fahrrades aufteilen.) Dies ist Grund für die Zurückdrängung des 
Naturaltausches durch den Kauf mittels Geld, da Geld bbeliebig teilbar ist. Die 
Bereitstellung eines sehr teuren unteilbaren Gutes, das die finanziellen 
Möglichkeiten des einzelnen Konsumenten übersteigt, kann dadurch erreicht 
werden, dass dies Gut als gemeinsames Eigentum erworben wird und dessen Nutzung 
durch Satzung geregelt wird.
"Gut, verderbliches" (' good'
 
"gut / besser / am besten"     
('good' / 'better' / 'best'):
die allgemeinsten positiven -> Wertbegriffe
 
"Gültigkeit"     ('validity'): 
Adjektiv: gültig. Etwas hat Gültigkeit, wenn es zu Recht -> Geltung beansprucht. 
["Er hat einen gültigen Fahrtausweis."] Eine logische Schlussweise ist 
gültig, wenn bei deren Anwendung aus wahren Prämissen immer wahre Konklusionen 
gewonnen werden.
******************************************************************************************
"Halluzination"     ('hallucination'): 
Synonym 
für Sinnestäuschung. Ein mit starker Gefühlserregung verbundener Bewusstseinsinhalt, der sich dem 
betreffenden Individuum aufdrängt und die ->  Wahrnehmung überdeckt. Halluzinationen 
können durch Einnahme bestimmter Drogen wie LSD absichtlich erzeugt werden. 
 
 
"Handlung"     ('action'): 
vom -> Willen gesteuertes -> Verhalten. Nach dieser Definition ist z. B. das 
Niesen keine Handlung, weil es eine unwillkürliche Reaktion ist. Jeder Mensch 
kann – innerhalb bestimmter Grenzen - willentlich bestimmen, ob er eine Handlung 
ausführt oder unterlässt. Hier setzen normative Ordnungen wie Moral und Recht 
an, die bestimmte Handlungen oder deren Unterlassung gebieten, verbieten oder 
erlauben. 
Dabei tritt das Problem auf, dass äußerlich gleiches Verhalten unterschiedliche 
Handlungen beinhalten kann. 
((Die verschiedenen Arten von Handlungen und Handlungsbegriffen 
unterscheiden: transitive / intransitive Verben, Passiv / Aktiv, vom Erfolg her 
definierte Handlungen / deskriptiv definierte Handlungen)
 
"Hedonismus"     ('hedonism'): 
Auffassung, dass nur das gut ist, was Lust verschafft.  
 
"heilig"     ('holy'): 
wenn einem religiösen Individuum etwas heilig ist, dann ist es für ihn ein 
Gegenstand der Verehrung und Anbetung. Der Fromme begegnet dem Heiligen mit 
Scheu, 
dem Ausdruck seiner Anerkennung höherer Mächte.
 
"Held"     ('hero'): 
ein -> Vorbild an -> Tapferkeit  
 
"Hemmung, psychische"     
('psychic inhibition'): 
die Verhinderung der Umsetzung einer bestimmten Motivation in eine Handlung 
durch die unwillkürliche Auslösung von damit assoziierten gegenläufigen Impulsen 
wie Angst, Scham, Schuldgefühl oder Ekel. Eine Hemmung ist deshalb immer mit 
innerpsychischem Konflikt verbunden. Da Hemmungen durch erlernte unwillkürliche 
Reaktionen erzeugt werden, kann ein Individuum nicht einfach durch gedankliche 
Überlegung und rationale Entscheidung seine Hemmungen überwinden
 
"Hermeneutik"  
  
('hermeneutics'):
die Wissenschaft, die die den Sinn von Texten deutet und Texte kommentiert
 
"Herrschaft"   ('rule'):
die relativ dauerhafte, geregelte Machtausübung. ["Mit dem verlorenen Ersten 
Weltkrieg endete die Herrschaft der Habsburger über weite Teile Südosteuropas."] 
 
 
"Heuristik"   ('heuristics'): 
Methodenlehre der Problemlösung
 
"Hierarchie"     ('hierarchy'):
Ordnungsprinzip von Organisationen, bei dem die Normsetzung von oben nach unten 
erfolgt. Der Inhaber einer Vorgesetztenposition hat gegenüber den Inhabern der 
ihm zugeordneten Untergebenenpositionen die -> Befehlsgewalt bzw. -> 
Weisungsbefugnis. Diese Befugnis ist gewöhnlich durch den 
Organisationszweck begrenzt. Die Untergebenen haben die Pflicht, den 
Anordnungen der Vorgesetzen Folge zu leisten. Hierarchien sind oft mehrstufig: 
die Untergebenen sind dann ihrerseits Vorgesetzte von Untergebenen.
 "Hilfe"     ('help'):
 "Hume's Gesetz"   ('Hume's Gesetz'): 
Es formuliert die 
Unzulässigkeit eines Übergangs von ausschließlich deskriptiven Prämissen zu 
präskriptiven Konklusionen. Dies geschieht häufig mit positiv-normativ 
doppeldeutigen Begriffen wie "Ziel", "Funktion", "natürlich" etc.
 
"Hypothese"   ('hypothesis'):
eine Aussage über die Wirklichkeit, die nicht als endgültig bewiesen gilt und 
die sich möglicherweise als falsch erweisen kann.  
******************************************************************************************
 
"Ideal"     ('ideal'): 
Attribut: ideal. Vorstellung des bestmöglichen Zustandes eines Sachverhaltes 
oder Wesens. ["In der idealen Ehe kann jeder dem andern vertrauen." 
"Die Nazis haben die Ideale der deutschen Jugend missbraucht."] Ideale 
können von Mensch zu Mensch verschieden sein, so wie Bewertungen überhaupt. 
Ideale können Menschen auch überfordern, wenn sie die Gegebenheiten der 
menschlichen Natur nicht berücksichtigen. Wichtig ist, wie stark die Ideale eines Menschen 
verinnerlicht sind und diesen im Alltag tatsächlich motivieren. Besonders 
empfänglich für Ideale ist der Mensch in der Jugend, wo er Orientierung und 
Sinngebung für sein Leben sucht. 
-> Wert, -> Interesse, -> Vollkommenheit, -> Vorbild  
"identisch"     ('identical'): 
Synonym für der-, 
die-, dasselbe. Etwas ist identisch, wenn es eben dieses selbe Objekt ist. Deshalb kann etwas 
nur mit sich selbst identisch sein. ["Die Ermittlungen der Polizei haben 
ergeben, dass die Autos, die bei den beiden Banküberfällen benutzt wurden, 
identisch waren."]
Umgangssprachlich wird "identisch"   oft auch als Synonym zu "gleich"   verwandt. 
["Die Fußabdrücke der beiden Täter waren nahezu identisch."] Es ist jedoch 
sinnvoll, die Begriffe "identisch"   und "gleich"   mit unterschiedlicher Bedeutung 
zu verwenden. "Identisch"   kann ein Objekt nur mit sich selbst sein ["Die 
Tatwaffe war in beiden Fällen identisch."] "Gleich"   im Sinne von "gleichartig"   
können auch mehrere Objekte sein ["Beide Täter hatten die gleiche Tatwaffe, eine 
Pistole der Marke 'Walter'."] Dem identischen Objekt entspricht der 
individuelle ->  Name. Den gleichartigen Objekten entspricht der gemeinsame  
->  Begriff. 
Fraglich ist, inwiefern man bei Veränderungen eines bestimmten Objektes im Verlauf der Zeit 
noch 
von einem identischen Objekt sprechen kann.
 
"Identität"   ('identity'): 
Die Einmaligkeit einer bestimmten Person, die durch einen einmaligen -> Namen ausgedrückt 
wird, der nur dieser Person zukommt. Fragen nach der Identität sind 
gekennzeichnet durch das Fragewort "Wer ...?".
 
"Identität, Satz der .."     
('principle of identity'): 
Die für die Logik notwendige Voraussetzung, dass gilt: "A ist gleich A"   und "A ist 
nicht gleich Nicht-A."   Ohne diese Voraussetzung könnte man keine allgemeinen Aussagen 
machen wie z. B.: "Für alle Schlangen gilt, dass sie keine Beine haben."   
Diese Gleichsetzung einer "Schlange"   mit einer anderen "Schlange"   
setzt die Abstraktion von allen nicht "wesentlichen"   Unterschieden zwischen 
beiden Exemplaren voraus, denn 
keine Schlange gleicht völlig einer anderen, weshalb man auch zu Recht sagt: "Schlange ist nicht gleich Schlange". 
Mit dem Satz der Identität wird zugleich gefordert, 
dass die gleichen Begriffe auch immer die gleiche Bedeutung haben müssen. Könnte 
A seine Bedeutung ändern, also A etwas anderes sein als A, so könnten keine 
gültigen ->  Schlussregeln aufgestellt werden.
 
"Identifikation, psychische"     ('identification')
(eines Individuums A mit einem anderen Individuum B) Der Vorgang im Bewusstsein 
von A, durch den A sich vorstellt, B zu sein und dessen Gefühle, Wertungen, 
Einstellungen, Interessen, etc. sich zu eigen zu machen. Durch Identifikation mit 
anderen überschreitet das 
Individuum seine besonderen individuellen Interessen und kann die Interessen 
anderer verstehen und nachvollziehen. Identifikation ermöglicht das Erlernen von sozialen 
Rollen (spielerische Identifikation), von Fähigkeiten (Identifikation mit -> Vorbildern) und bereichert  
das eigene Leben (Identifikation mit fiktiven Figuren in Literatur, Film etc.).
 
"Ideologie"     ('ideology'):
Nach Marx formt das gesellschaftliche Sein, womit vor allem die 
Klassenzugehörigkeit gemeint ist, das Bewusstsein der Menschen, womit deren 
Weltanschauung im weitesten Sinne gemeint ist. Die Klassen bilden aus ihrem 
Klasseninteresse heraus klassenspezifische Ideologien, z. B. im Kapitalismus 
eine bürgerliche und eine proletarische Ideologie. Die Zusammenhänge zwischen 
bestimmten politischen, moralischen, wissenschaftlichen, künstlerischen oder 
religiösen Vorstellungen und der ökonomischen Interessenlage bestimmter 
gesellschaftlicher Gruppen können durch Ideologiekritik aufgedeckt werden. 
Ideologiekritik kann jedoch die Frage nach der Richtigkeit bestimmter 
weltanschaulicher Vorstellungen nicht ersetzen.  -> Genesis und Geltung
 
"Illusion"     ('illusion'): 
positiver Schein, eine (meist angenehme) --> Täuschung. So kann man mit 
bestimmten Maltechniken eine räumliche Illusion beim Betrachter erzeugen, obwohl 
das Bild auf einer ebenen Fläche gemalt wurde.  Problematisch sind die 
angenehmen Selbsttäuschungen. Ein Individuum hat Illusionen hinsichtlich eines bestimmten Sachverhaltes, wenn 
es diesen Sachverhalt für sich als positiver ansieht, als er ist. ["Ich mache 
mir keine Illusionen hinsichtlich der Schwierigkeiten dieser Reise."] Die Trost spendende Wirkung 
einer 
Illusion schafft das Motiv, an der Illusion festzuhalten. Andererseits führen Illusionen zu Enttäuschungen, 
wenn eine unangenehme Wahrheit nicht mehr länger verdrängt werden kann. 
Jemanden, der ohne Illusionen auskommt, bezeichnet man als "realistisch".
 
"imaginär"     ('imaginary', 'fictitious'): 
Synonym: fiktiv. Nur  -> vorgestellt und nicht  -> wirklich. 
 
 
"Immunisierungsstrategie"     
('strategy of immunization'): 
das Bemühen, eine Theorie durch gezielte Annahmen gegen Kritik und Widerlegung 
zu schützen. So führen Anhänger übersinnlicher Vorgänge und Wesen oft die 
zusätzliche Annahme ein, dass diese Wesen etwas gegen die experimentelle 
Überprüfung ihrer Existenz haben und sich nicht zeigen, wenn derartige Versuche 
von Wissenschaftlern unternommen werden. Im Prinzip kann man jedes Versagen 
einer lieb gewordenen Theorie durch entsprechende Annahmen über Fehler in der 
Wahrnehmung o. ä. entkräften. Der Schutz vor Widerlegung an der Beobachtung wird 
allerdings insofern teuer erkauft, als damit in der Regel die Aussagekraft der 
Theorie schwindet.   
 
"Imperativ"     
('imperative form'): 
Synonym für -> Befehl
"Imperativ, kategorischer" ('categorical imperative'): "Handele nur so, dass Du wollen kannst, dass die Maxime Deines Handelns jederzeit Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung wird." Ein von Kant entwickeltes Kriterium zur Aussonderung unmoralischer Handlungen. Ein Beispiel: Wenn ich nach dem Grundsatz handle: 'Ich gebe geliehene Bücher nur auf Aufforderung zurück', so muss ich damit einverstanden sein, dass alle so handeln, d. h. dass andere bei der Rückgabe meiner Bücher ebenso verfahren. Moralisch richtige Handlungsmaximen müssen demnach in dieser Weise verallgemeinerbar sein. -> Verallgemeinerbarkeit. Ausführlicher hier.
 
"implizieren" / "Implikation" ('implication'):
"implizit / "explizit":
"Individuum"     ('individual'):
Synonym: der, die, das Einzelwesen,
das einzelne Exemplar einer Gattung (von  Lebewesen). Das menschliche 
Individuum  
  
"Induktionsschluss"     
('inductive inference'): 
Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine. Der Induktionsschluss ist kein 
logisch gültiger Schluss der deduktiven Logik.
 
"Information"     
('information'):
Zeichenmenge, die Wissen enthält und damit Ungewissheit reduziert und 
Möglichkeiten ausschließt. Ein Wort allein wie z. B. "rot" enthält keine 
Information, es sei denn, das Wort ist ein unvollständiger Satz wie in dem 
Beispiel: A fragt: "Welche Farbe hat die Abendsonne?" B antwortet: "Rot." Hier 
steht das Wort "rot" für den vollständigen Satz: "Die Abendsonne ist rot." Der 
Satz: "Der Täter trug ein rotes Hemd" informiert über die Wirklichkeit. Aber 
nicht alle Sätze enthalten Informationen. Der Satz: "Der Täter trug ein rotes 
Hemd oder auch nicht" schließt nichts aus und enthält insofern keine 
Information.  
 
"Instinkt"     ('instinct'):
die angeborene Fähigkeit von Tieren, bestimmte, artspezifische Tätigkeiten 
auszuführen, ohne diese zu üben. Beim Menschen spielt das Erlernen von 
Tätigkeiten die entscheidende Rolle, doch gibt es auch beim Menschen angeborene 
Verhaltensweisen wie z. B. den Saugreflex beim Neugeborenen. -> Lernen.  
 
 
"Institution"     ('institution'):
dauerhafte, normativ geregelte Einrichtung, die eine soziale Funktion 
erfüllt. ["Die Ehe ist eine Institution zur Regelung der sexuellen 
Beziehungen, der Eigentumsverhältnisse, der gegenseitigen Unterstützung 
und der Kinderaufzucht."] Zu einer Institution gehören bestimmte soziale 
Rollen
 
"Intelligenz"      
('intelligence'): 
Synonym: Auffassungsgabe. Die Fähigkeit, sich Wissen anzueignen, zu 
lernen und schnell komplexe Zusammenhänge gedanklich zu erfassen. Die Intelligenz eines 
Individuums kann in Bezug auf verschiedene Bereiche unterschiedlich groß sein. 
Auch die Intelligenz verschiedener Individuen kann verschieden groß sein. 
Intelligenz setzt ->  
Gedächtnis und die Fähigkeit zur logischen Ordnung von Gedanken voraus.
 
"Interesse (1)"     ('interest (1)'):
Richtung der Aufmerksamkeit, Wunsch nach näherer Kenntnis. ["Ich habe großes 
Interesse an mittelalterlicher Musik."]
 
"Interesse (2)"     ('interest'):
Das Interesse eines Menschen ist das, was einem Menschen wichtig ist und dem er 
einen Wert beimisst. ["Durch den Boykott kubanischer Waren wurden wichtige 
Interessen der Kubaner verletzt."]
 
"Interessenabwägung"     
('weighing of interests'?): 
die Gewichtung und der größenmäßige Vergleich verschiedener Interessen zum 
Zwecke der Entscheidung. Interessen können intrasubjektiv (bezogen auf die 
Interessen ein und desselben Subjektes) oder intersubjektiv (bezogen auf die 
Interessen verschiedener Subjekte) gegeneinander abgewogen werden.
 
"interpersonal" 
('interpersonal'): 
Synonym für -> intersubjektiv
 
"Interpretation"      
('interpretation'): 
Synonym für -> Auslegung, -> Deutung
 
"intersubjektiv"     
('intersubjective', 'interpersonal'):
Synonym: interpersonal. Für beliebige Subjekte geltend und nicht nur für 
ein bestimmtes Subjekt. ["Die Berechnung des Volumens ist intersubjektiv 
nachvollziehbar."] Gegenbegriff: -> subjektiv. Der Begriff "intersubjektiv"   
wird häufig an Stelle des  
Begriffs -> "objektiv"   verwendet.
 
"Intersubjektivitätskriterium"     
('criterion of intersubjectivity''):
dies Kriterium für Behauptungen, mit denen ein Anspruch auf Allgemeingültigkeit 
verbunden wird. Es fordert die intersubjektive Nachvollziehbarkeit und 
Übernehmbarkeit aller zur Begründung der Behauptung herangezogenen Argumente
"intertemporal"  ('intertemporal'):
zu beliebigen verschiedenen Zeitpunkten geltend. ["Wenn man eine Aussage als 
wahr behauptet, so erhebt man damit einen intertemporalen Geltungsanspruch."]
 
"Intimsphäre"      ('sphere of intimacy'):
private Lebensbereiche des Individuums, die der Einsicht Fremder und der 
Öffentlichkeit entzogen sind. Dazu gehört in den meisten Gesellschaften das 
Sexualverhalten (Geschlechtsverkehr, Selbstbefriedigung, Nacktheit) aber auch 
das häusliche Leben.
 
"intrasubjektiv"    ('intrasubjective'):
auf das je eigene Subjekt bezogen
 
"Introspektion"     ('introspectation'?):
die Wahrnehmung der bewussten Vorgänge im eigenen Körper
 
"Intuition"     ('intuition'):
Synonym: Eingebung. Adjektiv: intuitiv.
Form der Erkenntnis und der Problemlösung, die ohne bewusste Analyse und explizite Formulierung der 
zugrunde liegenden Annahmen und Schlussfolgerungen auskommt. Es ist deshalb 
immer fraglich, wieweit man sich auf Intuitionen verlassen kann, da 
sie in ihrer Entstehung nicht nachvollziehbar sind. Dass Menschen intuitive Fähigkeiten besitzen, 
zeigt sich z. B. am "Augenmass"   des geübten Autofahrers, der es - auch ohne 
Messung - "im Gefühl hat", ob sein Fahrzeug durch eine  enge Einfahrt passt oder 
nicht.
 
"Ironie"     (''):
jemand meint seine Außerung nicht ernst sondern er tut nur so, als wenn es seine 
Meinung sei. Dabei merken aufmerksame Zuhörer, dass die Äußerung ironisch 
gemeint ist und diejenigen, die dieser Meinung anhängen, verspottet werden.
 
"Irrtum"     ('error'): 
man befindet sich im Irrtum, wenn man einen falschen Satz p für 
richtig hält oder einen richtigen Satz q für falsch. ["Es war ein Irrtum von 
A zu glauben, dass B sein Versprechen hält und ihm das geliehene Geld am 
nächsten Tag zurückzahlt."] 
Je nach Art der betreffenden Sätze kann man sich irren: 
1. über die Beschaffenheit der Wirklichkeit 
2. über die Wahrheit eines Satzes
3. über die Gültigkeit eines logischen Schlusses 
4. über die Bedeutung eines Zeichens
"Irrtumswahrscheinlichkeit, statistische"   ('statistical probability 
of error'): 
Der Prozentsatz, mit dem eine Hypothese über die Grundgesamtheit falsch ist, die 
man aufgrund der Ergebnisse in der Zufallsstichprobe aufgestellt hat.
 
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"Kapitulation"      
('surrender'): 
das öffentliche Eingeständnis der Niederlage in einem Krieg durch eine der 
kriegführenden Parteien verbunden mit der Erklärung, selber keine Angriffe mehr 
zu unternehmen und der Bereitschaft, sich der siegreichen Partei zu unterwerfen. 
Eine Kapitulation ist dann angebracht, wenn keine Aussicht mehr auf einen 
eigenen Sieg besteht und eine Fortsetzung des Krieges nur weiteren Schaden und 
Verluste für die eigene Partei mit sich bringen würde. Die Kapitulation kann mit 
bestimmten Bedingungen hinsichtlich des zukünftigen Handelns des Feindes 
verbunden sein. Sie kann jedoch auch bedingungslos erfolgen.
"Kartell": ('cartel')
  -+
"Kategorienfehler"     
('mistake of category'):  
die unzulässige Vermischung unterschiedlicher 
Kategorien oder Ebenen der Wirklichkeit, z. B. der akustischen und der optischen Ebene 
["Ich hörte ein gelbes Lachen"]. Die Ebenen beziehen sich auf die verschiedenen 
Sinnesorgane
"Ketzer" ('heretic'):
jemand, der eine religiöse Lehre vertritt, die von der vorherrschenden Lehre der Kirche 
abweicht, und der daran festhält. 
 
"Klugheit"     ('wisdom' /'prudence' / 'cleverness'):
die Fähigkeit, seine individuellen Interessen erfolgreich zu verfolgen. 
Voraussetzungen dafür sind die Fähigkeit des logischen Denkens und die Kenntnis 
der realen Verhältnisse
 
"Klugheitsregel"     ('prudence rule'):
eine Regel, deren Einhaltung im individuellen Interesse des betreffenden 
Subjektes ist, z. B. die 
Regel, sich nach den Mahlzeiten die Zähne zu putzen. Klugheitsregeln sind zu 
unterscheiden von moralischen Regeln. Dabei handelt es sich um Normen, deren 
Befolgung nicht immer mit dem individuellen Interesse vereinbar sein muss
 
"Koalition"     ('coalition'): 
Synonym: Bündnis. Ein freiwilliger, wieder auflösbarer Zusammenschluss 
verschiedener selbständiger Subjekte zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles. 
In der ->  parlamentarischen Demokratie ein 
Zusammenschluss von Parteien, um im Parlament eine Mehrheit zu haben und 
die Regierung zu bilden.
Durch Koalitionsbildung lassen sich die Vorteile der Kooperation und 
Koordination nutzen. Andererseits verliert man durch Eintritt in eine Koalition 
die Freiheit, allein zu entscheiden.
 
"Kohärenz"     
('cohesion'):
Zusammenhang
 
"Konflikt"     
('conflict'):
das Aufeinanderstoßen von nicht miteinander zu vereinbarenden Willensinhalten 
 
 
"Konflikt, innerpsychischer"     
('intrapersonal conflict'): 
das Aufeinanderstoßen von nicht miteinander zu vereinbarenden Willensinhalten ein und derselben Person 
(deshalb auch 'intrapersonaler Konflikt' genannt).
 
"Konflikt, zwischenmenschlicher"     
('interpersonal conflict'): 
das Aufeinanderstoßen unvereinbarer Willensinhalte verschiedener Personen.
"Konformitätsdruck" ('conformity pressure'):
die subtile Androhung von Sanktionen gegenüber Individuen, die sich in ihrem 
Denken und Verhalten von der Gruppennorm entfernen. Der Konformitätsdruck ist 
besonders stark, wenn Konflikte mit fremden Gruppen eine akute Gefahr 
darstellen. Politisch problematisch ist in jedem Fall der Druck auf Individuen mit einer 
nicht konformen, abweichenden Meinung.  -> Toleranz
 
"Konkurrenz"     ('competition'):
Synonym: -> Wettbewerb. Vergabeverfahren eines von mehreren Konkurrenten 
gleichzeitig erstrebten Gutes. ["In der Konkurrenz über 
400 Meter Hürden holte sich Jan Müller die Goldmedaille."]
Die Konkurrenz kann sich auf die 
verschiedensten Arten von Gütern beziehen: auf eine schöne Frau, auf den 
Titel eines Weltmeisters, auf die Erlangung einer bestimmten Position in einer 
Organisation oder auf den Abschluss eines bestimmten Kaufvertrages. 
Von 
besonderer Wichtigkeit ist die Konkurrenz unter den Anbietern und Nachfragern 
eines -> Gutes auf dem Merkt Wenn 
z. B. eine Firma als einzige ein bestimmtes Medikament herstellt und somit das 
-> Monopol hierfür besitzt, so kann die Firma hierfür höhere Preise erzielen als 
wenn sie mit anderen Anbietern um den Abschluss von Kaufverträgen für das 
Medikament konkurrieren müsste. 
 
 
"Konsens"      
('consent', 'consensus'): 
Übereinstimmung aller Subjekte eines Kollektivs in Bezug auf die Bewertung einer 
Meinung oder Handlung. Innerhalb einer Mehrzahl von Individuen herrscht dann ein 
Konsens hinsichtlich einer Frage, wenn alle dazugehörigen Individuen die Frage 
gleich beantworten. ["Über die Verwerflichkeit von Bombenanschlägen 
auf die Zivilbevölkerung herrscht zwischen allen Parteien Konsens."] 
Solange über das kollektive Handeln Konsens besteht, wird für das einheitliche 
Handeln kein -> Zwang benötigt Freiheit des Einzelnen wird insofern nicht 
eingeschränkt. Jeder bekommt das, was er will, während zum Beispiel bei 
Anwendung des Mehrheitsprinzips die unterlegene Minderheit nicht das bekommt, 
was sie will sondern das, was die Mehrheit will. Dies macht die Attraktivität 
des Konsenses aus.
 Dies gilt jedoch nur für den völlig zwangfreien, 
allein durch Argumente hergestellten argumentativen Konsens. Dazu gehört aber 
nicht der vertragliche Konsens, da die Ergebnisse eines Vertrages durch die 
relative Verhandlungsmacht (bargaining power) der Vertragsparteien beeinflusst 
werden. Auch die Anwendung einer -> Einstimmigkeitsregel ist nicht frei von 
Zwang, wenn sie - wie üblich - mit der Klausel verbunden wird, dass im Falle 
fehlender Einstimmigkeit alles beim alten bleibt. Eine derartige 
-> Status-quo-Klausel macht aus der Einstimmigkeitsregel eine -> Vetoregel, die 
diejenigen, die Veränderungen wünschen gegenüber denen, die am Bestehenden 
festhalten wollen, offensichtlich benachteiligt. 
-> Dissens 
 
"konsensfähig"     ('capable of consent'): 
Eine Behauptung ist konsensfähig, wenn über diese Behauptung 
allein durch Argumente ein ->  Konsens hergestellt werden kann. Ein 
Vertrag ist konsensfähig, wenn für jeden Vertragspartner der Abschluss des 
Vertrages besser ist als kein Abschluss.
 
"Konsequentialismus"    
('consequentialism'):
Eine moralische Konzeption, die den moralischen Wert einer Handlung nach deren  Folgen bemisst. Eine Handlung ist demnach gut, wenn sie gute Folgen 
hat, und schlecht, wenn sie schlechte Folgen hat.
 
"Konstrukt, hypothetisches"     ('hypothetical construct'): 
Ein theoretisch angenommener Faktor, der nicht direkt mit den Sinnesorganen 
wahrgenommen werden kann, der jedoch zur Erklärung der Sinneswahrnehmungen 
notwendig ist. Insofern sind hypothetische Konstrukte Teil der wirklichen Welt.
 
"Kontext" (context')
Zusammenhang 
 "koordinieren" ('co-ordinate'):
auf einander abstimmen. ["Dadurch, 
dass der Ferienbeginn in den einzelnen Bundesländern koordiniert wurde, konnten 
die Staus auf den Autobahnen verringert werden."]
"korrekt"   ('correctly'): 
Synonym: -> richtig.
"Korrektur" ('correction''):
Beseitigung von Fehlern,
Berichtigung, Richtigstellung,
"Kosten, finanzielle"   ('financial costs'): 
Der Geldbetrag, der für den Erwerb eines Gutes gegeben 
werden muss. ["Die Kosten eines Krankenhausaufenthaltes gehen in die Tausende."] 
In dieser Verwendung entsprechen die Kosten eines Gutes dessen Kaufpreis. Für 
ein bestimmtes Individuum sind die Kosten verschiedener Güter in Geld messbar und vergleichbar.
In einem allgemeineren Sinne bestehen die Kosten eines Gutes in den Mühen und 
Nachteilen, die für dessen Bereitstellung in Kauf genommen werden müssen. ["Die 
Fertigstellung des Drehbuches hat mich mehrere Monate intensiver Arbeit 
gekostet."] Kosten entstehen immer für bestimmte Personen bzw. Subjekte.
->  Schaden, ->  Nachteil
 
"Kosten, soziale"     
('social costs'): 
Diejenigen Kosten der Bereitstellung eines Gutes für A, die A nicht tragen muss, weil 
diese Kosten bei unbestimmten Dritten anfallen und die beeinträchtigten Güter 
keinen Marktpreis haben. ["Die sozialen Kosten des Tabakrauchens in Form der dadurch verursachten 
Erkrankungen der Atemwege gehen jedes Jahr in die Milliarden."] Soziale 
Kosten sind schwer zu erfassen und zu gewichten, da sie sich nicht wie private 
Kosten direkt in der Ausgabe von Geld niederschlagen. -> externe Effekte,
-> öffentliche Güter
 
"Kreativität"     ('creativity'): 
Die 
Fähigkeit zum Hervorbringen von bisher nicht bekannten Leistungen 
und Problemlösungen, z. B. technischen Erfindungen, Kunstwerken, 
Forschungsergebnissen. Kreativität beruht eher auf Intuition und Einfällen als 
auf analytischer Intelligenz. Kreativität besteht zum Teil auf der neuartigen 
Verknüpfung bereits bekannter Elemente. Sie setzt die Bereitschaft zum Beschreiten unbekannter Wege voraus.
 
"Krieg"     ('war'): 
Gegenbegriff: -> Frieden. Bewaffneter Kampf zwischen zwei oder mehr Staaten mit 
dem Ziel, den Kriegsgegner militärisch zu besiegen. Der Krieg ist die radikalste 
Form der Austragung eines Konfliktes. Eine besondere Art des Krieges ist der  ->  
Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Teilen der Bevölkerung desselben Staates.
Normalerweise beginnen Kriege mit einer Kriegserklärung. Es gibt jedoch sowohl 
Kriege, die nie erklärt wurden, als auch Kriegserklärungen, denen kein 
militärischer Angriff folgte. 
Eine begrenzte militärische Aktion wie z. B. ein gezielter Vergeltungsschlag ist 
nach dieser Definition noch 
kein Krieg. Ebenso sind militärische Aktionen, die von der internationalen Staatengemeinschaft 
gegen Staaten geführt werden, die das internationale Recht verletzen, 
kein Krieg.
Angesichts der Vernichtungskraft moderner Waffen (weitreichende Raketen mit 
atomaren Sprengköpfen) ist der Krieg ein problematisches Mittel zur Durchsetzung 
politischer Ziele geworden. Im Falle eines zukünftigen Krieges mit Einsatz von Atomwaffen wird es 
wahrscheinlich keine Sieger geben. -> Bürgerkrieg
 
"Kriegsrecht"     ('martial law'): 
Um die mit einem Krieg verbundenen Zerstörungen einzugrenzen, gibt es Versuche 
zu einem international verbindlichen Kriegsrecht, in dem bestimmte Formen der 
Kriegsführung verboten werden. Das Problem dabei ist, dass es meist keine übergeordnete Macht 
gibt, die Verstöße gegen das Kriegsrecht bestraft. Wenn dies nach Kriegsende nur 
bei der jeweils besiegten Partei erfolgt, so handelt es sich um eine 
problematische Justiz der Sieger.
 
"Kriterium"     ('criterion'):
Prüfstein, Maßstab, Gesichtspunkt einer Unterscheidung. ["Wenn man das Kriterium 
der Fruchtbarkeit einer Theorie anlegt, so schneidet Einsteins Allgemeine 
Relativitätstheorie am besten ab."]
 
"kritisch"     ('critical'):
die Prüfung von -> Behauptungen ist kritisch, wenn sie 
strenge Kriterien anlegt und wenn sie bemüht ist, Fehler oder Schwächen zu 
finden. Gegenbegriff: affirmativ.
 
"Kult"   ('cult'):
religiöse Verehrung. ["Der Marienkult hat sich vor allem im Katholizismus 
entwickelt."] Auch im künstlerischen Bereich wurde das Wort übernommen. ["Die 
Filme mit den Marx-Brothers sind heute Kultfilme."]
 
"Kultur"     ('culture'):
die Kultur einer Gesellschaft besteht aus seinen intellektuellen und 
künstlerischen Traditionen und Hervorbringungen. Häufig wird eine Unterscheidung 
zwischen Kultur und -> Zivilisation gemacht.
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 "Laster"     ('vice'): 
Stark negativ wertende Bezeichnung für eine gewohnheitsmäßige,  
unmoralische oder selbstschädigende Verhaltensweise, die der Betreffende nur schwer wieder 
aufgeben kann. ["Müßiggang ist aller Laster Anfang."] Was 
als Laster gilt, hängt von der moralischen Auffassung ab. Im christlichen 
Mittelalter galten als Laster z. B. Geiz, Völlerei, Unkeuschheit, Faulheit. In 
der Gegenwart wird der Begriff vor allem auf Suchtverhalten angewandt wie 
Alkoholismus (Trunksucht), Tabakrauchen, Glücksspiel. Gegenbegriff: -> 
Tugend.    
 
"Lebewesen"     ('creature'):
Wesen mit der Fähigkeit zur – zeitlich begrenzten - Selbsterhaltung durch 
Stoffwechsel und zur 
Erzeugung weiterer Wesen, die ihm selbst gleichen (-> Fortpflanzung, 
-> Vermehrung).  
"Leerformel" ('empty formula'):
eine Norm, die so formuliert ist, dass sie vom Gericht nahezu beliebig gefüllt 
und konkretisiert werden kann. ["Der Straftatbestand 'Erregung öffentlichen 
Ärgernisses' ist eine Leerformel und sollte entweder abgeschafft oder 
konkretisiert werden."]
"legal" ('legal'):
den Gesetzen entsprechend, im Einklang mit der herrschenden Rechtsordnung. 
Gegenbegriff: "illegal". Substantiv: "Legalität".
 
"legitim"     ('legitimate'):
berechtigt, anerkannt, gerechtfertigt. Gegenbegriff: "illegitim". 
 
"Legitimation"     ('legitimacy'):
Berechtigung, Nachweis der Berechtigung
 
"Lehre"     ('doctrine'): 
eine systematisch geordnete und methodisch gewonnene Menge von -> Aussagen zu 
einem Gebiet, 
die anderen vermittelt ("gelehrt" ) werden kann. ["Die Methodologie ist die 
Lehre von den Methoden der Erkenntnisgewinnung."]
 
"Leistung"     ('performance', 'output'):
(eines Subjektes) Dasjenige, was ein Subjekt an Wertvollem hervorbringt (Arbeitsleistung, sportliche, künstlerische, wissenschaftliche 
Leistung). Die Leistung eines Individuums hängt von seinen -> Fähigkeiten und von seiner 
-> Motivation ab. Der quantitative Vergleich verschiedenartiger Leistungen wirft 
Probleme auf. In der Marktwirtschaft wird die Leistung durch den Marktpreis bewertet.
 
"Leistungsprinzip"     
('meritocracy'): 
Entlohnung nach der -> Leistung.  ["Je größer die Arbeitsleistung eines Individuums 
ist, desto größer soll sein Anteil am Konsum sein"].  Dabei taucht das 
Problem auf, wie man bei einer kooperativen Arbeit mehrerer Individuen den 
jeweiligen Beitrag eines Individuums an der kollektiv erbrachten Leistung 
bemessen kann.
 
"lernen"     ('learning'):
in der Pädagogik die Aneignung von Kenntnissen und Fähigkeiten. In der 
Psychologie jede Angewöhnung von erwünschten Verhaltensweisen durch Belohnung 
und/oder Bestrafung oder durch latentes Lernen über Identifikation.
"liberal" ('liberal'):
als liberal werden Positionen bezeichnet, die den einzelnen Individuen einen 
verhältnismäßig großen Spielraum für Denken und Handeln lassen. Im politischen 
Bereich bedeutet dies eine Tendenz zur Einschränkung staatlicher Befugnisse. Im 
wirtschaftlichen Bereich bezeichnet man als "liberal" die weitgehende 
Vertragsfreiheit der Eigentümer und ein Vertrauen in den Markt.
 
"Liebe"     ('love'): 
ein starkes Gefühl der Zuneigung, das in verschiedenen Formen und Beziehungen 
auftritt. Zentral ist die geschlechtliche Liebe, die zur Verliebtheit eines 
Menschen in einen anderen Menschen führt, und die bei Wechselseitigkeit der 
Gefühle aus zwei Individuen ein eng verbundenes "Liebespaar"   macht. Die dadurch 
erzeugte positive persönliche Beziehung, die auch die intimsten Bereiche der 
Persönlichkeit umfasst, ist ein stabilisierender Faktor der Ehe und damit der 
Familie. ((Elternliebe, romantische Liebe, Liebe und Sexuelle Lust, 
Homosexualität, Geschwisterliebe, platonische Liebe, ))
 
"Logik, deontische"    
('deontic logic'): 
die Logik normativer Sätze
 
"Logik, formale"     
('formal logic'): 
Moderne Entwicklung der Logik, die - unabhängig von den sachlichen Inhalten der Aussagen 
- die Schlussregeln allein aus der Form der Sätze bestimmt. Die Logik 
sucht nach Regeln zur Ableitung (Deduktion) wahrer Behauptungen 
(-> Konklusionen) aus anderen, als wahr vorausgesetzten Sätzen (-> Prämissen). 
Schlussverfahren, die bei wahren Prämissen immer nur zu wahren Konklusionen 
führen, werden als logisch gültige -> Schlüsse bezeichnet. Ein Beispiel für 
einen gültigen Schluss: Wenn 
die beiden Prämissen "Engel sind unsterblich"   und "Gabriel ist ein Engel"   wahr 
sind, so ist auch die Konklusion wahr "Gabriel ist unsterblich". 
Die Logik allein kann keine Erkenntnis der Wirklichkeit liefern. Sie sagt nicht, ob ein Satz 
als solcher wahr ist. Die Logik sagt, dass ein Satz wahr ist, falls bestimmte 
andere Sätze (die Prämissen) wahr sind. Die Entscheidung darüber, ob die 
Prämissen wahr sind, liegt 
außerhalb des Bereichs der Logik. 
Umgekehrt sagt die Logik, dass mindestens eine der Prämissen falsch sein muss, 
wenn die Konklusion falsch ist.
Logik spielt immer dann eine Rolle, wenn man Fragen richtig beantworten will, 
wenn es also um Erkenntnis, um die Geltung von Behauptungen und die Bereitstellung von Wissen geht. 
Aus widersprüchlichen Daten, die zugleich bejaht und verneint werden, können 
keine Antworten gewonnen werden, die das Handeln anleiten. Die Regeln der Logik 
dienen dazu, Widersprüche offenzulegen und zu vermeiden. 
Wenn in den Prämissen ein Fehler enthalten ist, so führt die Anwendung der Logik 
dazu, dass dieser Fehler durch alle Schlussfolgerungen mitgeschleppt wird. 
Insofern ist bei der Anwendung der Logik besondere Vorsicht geboten.
Durch die logische Analyse einer Argumentation wird deutlich, wie diese 
aufgebaut ist: 
Welche Sätze werden aus welchen anderen Sätzen abgeleitet?
Welche 
Schlussregeln werden dabei verwendet?
Welche Sätze werden als nicht weiter abgeleitete 
Prämissen eingeführt?
Welche Teile der Argumentation sind für die 
Beweisführung überflüssig?
Wo gibt es Widersprüche in der Argumentation?
Wo gibt es Lücken und 
stillschweigende Voraussetzungen in der Argumentation?
Wo gibt es Fehlschlüsse in der Argumentation aufgrund von Mehrdeutigkeit der 
Begriffe o.ä.?
Um die Logik anwenden zu können, muss die Bedeutung der benutzten Wörter 
einheitlich sein: Mehrdeutigkeiten und Verschwommenheit von Begriffen führen zu 
Fehlern, weil a dann nicht gleich a ist.
 
"Logik, modale"     
('modal logic'): 
 
 
"Logik, mehrwertige"     
('multi valued logic'): 
 eine Logik, die nicht nur die zwei Wahrheitswerte "wahr" und "falsch" 
kennt, sondern weitere Werte wie z. B. "wahrscheinlich" 
"Loyalität" ('loyalty"):
 
 
"Lüge"     ('ly'): 
Jemand lügt, wenn er -> absichtlich nicht die -> Wahrheit (genauer: das, was 
er für die Wahrheit hält) sagt. Mit einer Lüge kann man beim Adressaten gezielt einen -> 
Irrtum erzeugen oder einen bestehenden Irrtum verstärken.  
 
"Lust"     ('lust', 'pleasure'): 
starkes, mit angenehmen körperlichen Empfindungen verbundenes Glücksgefühl, insbesondere 
die sexuelle Lust beim Geschlechtsverkehr (Wollust), die im Orgasmus eine 
sonst nicht erreichte Heftigkeit erreicht.  
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"Macht (1)"     ('power'): 
(eines Subjektes über etwas oder jemanden.) Die dauerhafte Fähigkeit eines 
Subjekts, seine Ziele in Bezug auf einen bestimmten Bereich der Gesellschaft 
gegen den Willen anderer zu verwirklichen. ["Nach der Kapitulation 
Hitler-Deutschlands hatten die USA, die Sowjetunion, Großbritannien und 
Frankreich die Macht in Deutschland."] 
Da der Mächtige seine Interessen auch gegen widerstrebende Andere befriedigen kann, ist das Streben nach 
Macht ein wichtiger Antrieb im Menschen. 
Macht kann als bloße -> Willkür oder als normativ geregelte -> Herrschaft 
ausgeübt werden.
Macht ist erforderlich, um Normen notfalls auch gegen das Eigeninteresse der 
Normadressaten durchzusetzen. Die Ausstattung der staatlichen Institutionen mit 
wirksamen Machtmitteln ist deshalb eine Voraussetzung jeder staatlichen 
Rechtsordnung. Der Staat beansprucht deshalb innerhalb seines Territoriums 
das alleinige Recht auf Anwendung von Zwangsmitteln, das -> Gewaltmonopol.
Damit stellt sch die Frage, wie verhindert werden kann, dass staatliche Macht 
auch für die Durchsetzung von Sonderinteressen der Amtsinhaber oder mit ihnen 
verbundener 
Gruppen oder Klassen eingesetzt wird. Dies ist eines der zentralen Themen der 
normativen Politikwissenschaft, die verschiedene -> Staatsformen unter diesem 
Gesichtspunkt untersucht. 
Die Kontrolle staatlicher Macht ist möglich, indem alle Staatsbürger und 
insbesondere die Inhaber staatlicher Ämter zur Einhaltung bestimmter 
Verfassungsnormen verpflichtet werden, deren Einhaltung durch ein nicht 
weisungsgebundenes Verfassungsgericht überwacht wird.
Von Bedeutung sind hier Rechte der Staatsbürger, die weder vom Gesetzgeber noch 
von der Regierung  aufgehoben werden können (-> Menschenrechte).
Eine weitere Möglichkeit zur Kontrolle staatlicher Macht ist die Aufteilung der 
Macht auf verschiedene Institutionen. So kann man durch Verfassungsnormen die 
Macht zwischen den gesetzgebenden (legislativen), regierenden (exekutiven) und 
Recht sprechenden (judikativen) staatlichen Institutionen aufteilen. Die 
Regierung, die gesetzgebende Körperschaft und die Gerichte sind dann 
untereinander nicht weisungsbefugt sondern können weitgehend unabhängig voneinander 
entscheiden. -> Gewaltenteilung.
Der Kontrolle staatlicher Macht dienen auch Verfahren, die mehrere Institutionen 
an der Gesetzgebung beteiligen (z. B. Bundestag, Bundesrat und Bundespräsident).
Der Kontrolle staatlicher  Macht dient auch die Übertragung von 
bestimmten Entscheidungsbefugnissen auf regionale Selbstverwaltungseinheiten wie Gemeinden 
oder Bundesländer.
Je nach dem Bereich, in dem die Macht entsteht und ausgeübt wird, unterscheidet man 
zwischen wirtschaftlicher Macht, politischer Macht, Medienmacht etc.
Grundlage von Macht ist die Fähigkeit, das Handeln anderer Individuen durch -> 
Sanktionsdrohungen zu 
lenken. Diese 
Sanktionsmacht kann auf einem mit umfassenden Vollmachten 
aufgestattetem Amt (Regierungschef), auf wirtschaftlichem Reichtum (Eigentum, 
Vermögen), auf überlegener 
körperlicher Kraft oder Bewaffnung (Militär) oder auf einem Bündnis mit anderen 
(Gruppenmacht) beruhen.
Macht kann auch aufgrund von -> Autorität entstehen. Hier beruht die 
Unterordnung unter einen fremden Willen auf einer freiwilligen Anerkennung der 
Entscheidungen der Autoritätsperson.
 
"Macht (2)"     ('power'): 
ein mit großer Macht ausgestatteter Staat. ["Die vier Siegermächte teilten 
das verbliebene Gebiet des Deutschen Reiches in 4 Besatzungszonen auf."] 
Man unterscheidet zwischen Supermächten, Großmächten und regionalen Mächten.
 
"Machtkampf"     ('power struggle'):
der Kampf um die Macht (in einem bestimmten Bereich). ["Zwischen Frankreich 
und Großbritannien entbrannte ein Machtkampf um die Vorherrschaft in 
Nordamerika."]  
 
"Mandat"     ('mandate'):
Der Auftrag zur Vertretung einer Partei ["Bei der letzten Landtagswahl verlor 
die ABC-Partei fast ein Drittel ihrer Abgeordneten-Mandate."]
 
"Markt"     ('market'):-
das Zusammentreffen von Anbietern (den möglichen Verkäufern) und Nachfragern 
(den möglichen Käufern) desselben -> Gutes, bei dem die Preise frei ausgehandelt 
werden. Es ist also niemand gezwungen, zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder 
zu verkaufen.
Damit durch den Marktmechanismus allgemein akzeptable Verteilungsentscheidungen 
getroffen werden, müssen bestimmte Bedingungen gegeben sein:
Grundsätzlich ist das Verfahren sinnvoll, da die Individuen die Möglichkeit 
haben, die relative Dringlichkeit ihres Bedarfs an einem bestimmten Gut durch 
eine entsprechende Zahlungsbereitschaft zur Geltung zu 
bringen. Je höher der Preis ist, den ein Individuum für das Gut zu zahlen bereit 
ist, desto eher wird es das Gut erwerben können. Bei Auktionen erhält z. B. der 
Meistbietende das angebotene Objekt.
Dies Verfahren verliert jedoch in dem Maße an Berechtigung, wie der Abstand zwischen 
arm 
und reich sich vergrößert und die individuelle Kaufkraft sehr unterschiedlich 
ist.  Dazu ein Beispiel. U. U. geht das arme Baby bei der Verteilung von Milch durch den 
Markt leer aus, weil der reiche Katzenbesitzer den höheren Preis zahlen kann.
Wenn eine größere Zahl von Anbietern einer etwa gleichgroßen Zahl von 
Nachfragern gegenübersteht und wenn die Beteiligten sich über die 
Preisvorstellungen aller Marktteilnehmer informieren können (Markttransparenz) 
kommt es zur Konkurrenz der Käufer und der Produzenten untereinander und zur 
Herausbildung eines einheitlichen Marktpreises.
 
"Marktwirtschaft"    ('market economy):
 Eine Wirtschaftsordnung, in der die Eigentümer frei sind, Verträge 
untereinander einzugehen (Arbeitsverträge, Kaufverträge, Gesellschaftsverträge 
u.a.m.)
 
"Marktwirtschaft, soziale"     ('social market econmy'):
eine Marktwirtschaft, die im Unterschied zur freien Marktwirtschaft 
politisch "gebändigt"   wird, indem der Staat für eine Konkurrenz auf den Märkten 
sorgt und sozial unerwünschte Ergebnisse des Marktes (zyklisches Auf und Ab der 
Konjunktur, zunehmende Ungleichheit der Vermögen, unverschuldete 
Arbeitslosigkeit, unverschuldete Erwerbsunfähigkeit, unverschuldete 
Zusammenbrüche einzelner Branchen aufgrund technologischen Wandels, 
unverschuldete Ausbildungsmängel, unlauteren Wettbewerb, Zerstörung der 
natürlichen Lebensgrundlagen u. a. m.) durch 
Gesetzgebung, durch Einrichtungen wie Zentralbank, Kartellamt etc. sowie 
durch Besteuerungen und Subventionen abmildert.
"Matriarchat" ('matriarchy'):
  familiäre Ordnung, in der 
die Mutter herrscht. Gegenbegriff: -> Patriarchat.
"Maxime"   ('maxime', 'leading principle'):
Grundsatz für das eigene Handeln
"Medien"   ('mass media'):
digitalisierte  Bilder, Filme, Töne, Texte jeder Art können weltweit 
gesendet und kostetngünstig vervielfältigt werden. Die technische Entwicklung 
vollzieht sich auf diesem Gebiet weiter mit anhaltender Schnelligkeit. Die Zeit, 
die mit Medien verbracht wird, übersteigt nicht selten die Zeit der 
Erwerbstätigkeit.   
 "mehrdeutig"     ('ambiguous'):
ein -> Zeichen ist mehrdeutig, wenn diesem Zeichen mehrere verschiedene -> Bedeutungen 
zugeordnet sind. 
So hat zum Beispiel das Wort  -> "Regel" mehrere Bedeutungen. Es kann zum einen bedeuten, dass bestimmte 
Fakten immer oder meistens zusammen vorkommen ["Wenn es am Siebenschläfertag 
regnet, dann folgen in der Regel sieben Wochen regnerisches Wetter."] Hier 
bezeichnet "Regel" eine empirische Regemäßigkeit.
Zum andern kann das Wort 
'Regel' bedeuten, dass unter bestimmten Bedingungen immer ein bestimmtes Handeln 
gefordert wird ['Beim Schachspiel gilt die Regel, dass der Läufer nur diagonal 
bewegt werden darf.'] Hier bezeichnet das Wort "Regel" eine zu befolgende 
Handlungsnorm.  
Wenn der Hörer nicht weiß, welche der verschiedenen Bedeutungen der Sprecher mit 
dem Wort aktuell verbindet, kommt es zu Missverständnissen.
Die Verwendung mehrdeutiger Wörter kann innerhalb logischer Argumentationsketten 
zu Fehlschlüssen führen, wenn unbemerkt von der einen Bedeutung zur anderen 
gewechselt wird. -> Fehlschluss  
Wenn ein Begriff je nach dem Zusammenhang eine andere Bedeutung hat, so ist dies 
solange 
unproblematisch, wie der jeweilige Zusammenhang deutlich ist. Ein Beispiel 
hierfür ist 
der Begriff "negativ", der in der Mathematik und in der Fototechnik mit 
unterschiedlichem Bedeutungsgehalt benutzt wird.
 
"Mehrheitsprinzip"     
('majority rule'): 
eine kollektive Entscheidungsregel, die besagt, dass diejenige Alternative als 
vom betreffenden Kollektiv gewählt gilt, die bei paarweisem Vergleich mit allen 
übrigen Alternativen von einer Mehrheit der Individuen vorgezogen wird. Diese 
Alternative wird als 'Mehrheitsalternative' bezeichnet. Ein Beispiel: Die 
Individuen A, B und C sind vor die Wahl zwischen den Alternativen x, y und z 
gestellt. Damit x Mehrheitsalternative ist, muss die Alternative x  bei den 
paarweisen Abstimmungen über 'x oder y' sowie  'x oder z ' jeweils mehr 
Stimmen erhalten als die konkurrierenden Alternativen y und z. Das Mehrheitsprinzip ist charakteristisch 
für demokratisch verfasste Kollektive. 
Eines der Probleme des Mehrheitsprinzips besteht darin, dass das Resultat zirkulär sein kann, 
indem z. B. x eine Mehrheit hat gegenüber y, und y eine Mehrheit gegenüber z, 
dass jedoch z wiederum eine Mehrheit gegenüber x hat. Zu einem solchen Ergebnis 
kommt es z. B. bei Vorliegen folgender individueller Präferenzen: A: x > y > z  
/  B: y > z > x  / C: z > x > y.
 
"Meinung"     ('opinion'): 
(eines Subjektes S): die von S für richtig gehaltenen Erkenntnisse, Synonym: 
Ansicht. Eine Meinung kann unterschiedlich fest und begründet sein, von der "vorläufigen Meinung"   bis zur "festen Überzeugung". Man kann eine Meinung zu 
einer Frage haben, ohne für diese Meinung einen allgemeinen Geltungsanspruch zu 
erheben. Meinungen müssen insofern nicht unbedingt begründet werden wie -> 
Behauptungen.  
 
"Meinungsfreiheit"     ('freedom of expression'):
 ->  Freiheit der Meinung
 
Menge"     ('set'):
(In der Mathematik:) Die Zusammenfassung von 
Dingen, auf die dieselbe Beschreibung zutrifft, z. B. "Die Menge aller Seiten in 
diesem Buch." Die Dinge, die die Menge bilden, sind die -> Elemente der 
Menge. Eine Menge kann unendlich viele Elemente enthalte wie z. B. die "Menge 
aller Primzahlen". Wenn man aus einer Menge bestimmte Elemente auswählt erhält 
man eine Teilmenge der ursprünglichen Menge, z. B. "Die Menge aller 
Primzahlen, die kleiner als 1000 sind." Diejenigen Elementte, die zugleich in 
mehreren Mengen enthalten sind, bilden die Schnittmenge dieser Mengen. 
Alle Elemente, die in einer von mehreren Mengen enthalten sind, bilden zusammen 
die Vereinigung dieser Mengen. 
 
"Menschennatur"     ('human 
nature'): 
die Eigenschaften des Homo sapiens als besonderer Gattung von 
Lebewesen. Die Erforschung der menschlichen Natur ist Gegenstand der 
Humanwissenschaften oder anthropologischen Wissenschaften, die jeweils  
unterschiedliche Aspekte der menschlichen Natur erforschen. 
Dazu gehören: seine körperliche Beschaffenheit (Biologie des Menschen, Genetik, 
Medizin), seine Verhaltensweisen, Fähigkeiten, Motive, Persönlichkeitsstruktur 
(Psychologie), seine individuelle Entwicklung (Pädagogik), seine sozialen 
Beziehungen und Organisationsformen(allgemeine Soziologie, Politologie, 
Ökonomie,  und Ethnologie), seine kulturellen Hervorbringungen wie die 
Sprachen (Allgemeine Sprachwissenschaft, Wissenschaften der verschiedenen 
Sprachen wie Anglistik, Germanistik, Sinologie), die Religionen (allgemeine 
Religionswissenschaft, Wissenschaften der verschiedenen Religionen), die 
Rechtssysteme (allgemeine Rechtslehre, Rechtssysteme der einzelnen Staaten und 
internationales Recht). All diese Wissenschaften erforschen auch die historische 
Entwicklung bis zum heutigen Stand.
 
"Menschenrechte"     ('rights 
of man'):
Rechte, die jedem Menschen als Mensch zukommen, und die nicht erst durch eine 
staatliche Rechtsordnung verliehen werden. Die Erklärung und Zusicherung von 
Menschenrechten war Programm der Französischen Revolution von 1789 und der 
Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Menschenrechte sind seitdem Bestandteil 
zahlreicher Verfassungen geworden, u. a. auch des deutschen Grundgesetzes.
 
"Menschenwürde"     
('human dignity'):
Der Wert, der einem Menschen als Mensch zukommt.
 
"Menschheitsgeschichte"     
('history of mankind'):
 
 
"Menschlichkeit"     ('humanity'):
 
"Messung"     
 
('measurement'):
 die zahlenmäßige Erfassung von 
Zuständen eines Objektes mit einem 
Messgerät. [Die Körpertemperatur eines Menschen misst man mit 
einem Fieberthermometer.] ->  Schätzung 
 
"Messniveau"     
('level of measurement', 'scaling'):
- > qualitativ / quantitativ
 
"Metaethik"     ('metaethics'):
Bezeichnung für ethische Untersuchungen, die keine Normen kritisieren oder 
begründen wollen wie die normative Ethik, sondern die werturteilsfrei die 
vorhandenen Moralsysteme und ihre Begriffe analysieren wollen.
 
"Metapher"      
('metaphor'): 
bildhafte Ausdrucksweise bei der Beschreibung von Sachverhalten. ["Nach dem Open-air-Konzert hagelte es Beschwerden von Anwohnern über die damit 
verbundene Ruhestörung."] Metaphern spielen in der Literatur eine wichtige Rolle 
bei der Vermittlung von Erlebnissen, sind jedoch für die intersubjektiv 
überprüfbare Beschreibung von Sachverhalten ungeeignet, da die Begriffe nicht in 
ihrer eigentlichen Bedeutung, sondern in einem übertragenen Sinn verwendet werden. 
-> Analogie, -> Gleichnis  
 
"Methode"     
('method'):
erprobte und in Einzelschritten festgelegte Verfahrensweise zur Erzielung 
bestimmter Ergebnisse. ["Der Trickdieb verfuhr immer nach derselben Methode."] 
Im Unterschied zu spontanem und -> intuitivem Vorgehen lässt sich 
methodisches Vorgehen kontrolliert wiederholen und kann deshalb auf seine 
Erfolge hin überprüft werden.  
 
"Methode, wissenschaftliche"     ('scientific method'):
geregelte Verfahrensweise zur Gewinnung allgemeingültiger Erkenntnisse. 
Die Methoden einer Wissenschaft müssen demnach unter dem Gesichtspunkt 
ihrer Eignung zur richtigen Beantwortung der jeweils aufgeworfenen Fragen 
beurteilt werden. Je nach Art der Fragen müssen unterschiedliche Methoden zur 
Gewinnung und Verarbeitung von Daten angewandt werden. 
Die systematische Ausarbeitung, Beurteilung und Zusammenfassung der  
Methoden ist Gegenstand der -> Methodologie einer Wissenschaft. Diese enthält  
z. B. -> Regeln für die Bildung von -> Begriffen, Verfahren für die Gewinnung 
verlässlicher Daten, Verfahren zur Messung der wichtigsten Variablen, Regeln für 
die schlüssige Argumentation und Regeln für die Anerkennung von Beweismitteln.
Je nach der Art der Fragen und nach der Art des Gegenstandes, auf den sich die 
Fragen beziehen. entwickeln die einzelnen Wissenschaften spezielle Verfahren und 
Techniken  
 
"Methodologie"     ('methodology'):
Lehre von den Methoden der Gewinnung allgemeingültiger  Erkenntnisse in 
einem bestimmten Gebiet. Die Methodologie hat insofern einen normativen 
Charakter, als es um die Bestimmung geeigneter Methoden der 
Erkenntnisgewinnung geht. Das schließt nicht aus, dass dazu auch empirische 
Untersuchungen der
tatsächlich praktizierten Methoden hilfreich sein  können. Als 
allgemeine Methodologie der Gewinnung von Erkenntnissen ist die Methodologie ein 
Gebiet der philosophischen Erkenntnistheorie.
"Mitteilung" ('communication'): die Information, die einem anderen übermittelt wird.
 
 
"Missgunst" ('envy'):  
man ist gegenüber bestimmten Personen missgünstig, wenn man diesen Personen 
Nachteiliges wünscht. Gegenbegriff: -> Wohlwollen. siehe auch -> Neid. - > 
Schadenfreude
 
"Modell"      
('model'): 
1. die vereinfachte Nachbildung von realen Objekten, um aus dem 
Verhalten des Modells unter verschiedenen Bedingungen Erkenntnisse über das 
modellierte Objekt zu gewinnen.
 
2. der theoretische Entwurf eines Objektes in der Form eines 
'Gedankenexperimentes', anhand dessen theoretisch durchgespielt werden kann, wie 
sich ein solches Objekt im Falle seiner Realisierung verhalten würde.
Von besonderer Bedeutung sind theoretische Modelle, auf die logische Deduktionen 
und mathematische Umformungen angewandt werden können. 
Die Modellmethode liefert keine gesicherten Erkenntnisse über das modellierte 
Objekt. Die Methode hat jedoch heuristischen Wert, indem sie auf bisher 
unbekannte Möglichkeiten und Aspekte des modellierten Objektes aufmerksam machen 
kann (z. B. unerwartete Nebenwirkungen).
Modelle werden auch für das Verstehen empirisch nicht direkt zugänglicher 
Bereiche der Wirklichkeit entworfen. Beispiele hierfür sind das Atom-Modell oder 
hypothetische Konstrukte der Psychologie. Wenn die Ergebnisse, die sich aus dem 
Modell gewinnen lassen, mit den beobachteten Fakten übereinstimmen, so hat sich 
das Modell bewährt.  
"möglich,  faktisch"  ('factually 
possible'): 
etwas ist faktisch möglich, wenn seine Existenz nicht im Widerspruch steht zu 
gleichzeitig anerkannten Aussagen über die Wirklichkeit. Dazu ein Beispiel: Wenn 
der Satz von der Erhaltung der Energie gilt, so ist ein 'perpetuum mobile' 
faktisch nicht möglich.
 
"möglich, logisch"     
('logically possible'): 
etwas ist logisch möglich, wenn seine Verwirklichung ohne logischen 
-> Widerspruch gedacht werden kann. Dazu ein Beispiel: Wenn der Begriff "Schimmel"   definiert ist als "weißes Pferd", so ist die Existenz eines 
männlichen Schimmels logisch möglich, die Existenz eines schwarzen Schimmels 
jedoch nicht.
 
"möglich, technisch"     
('technically possible'):
etwas ist technisch unmöglich, wenn es zwar nicht den bekannten 
Naturgesetzen widerspricht, aber nach dem jetzigen Stand der Technik nicht 
machbar ist. So ist es für einen Menschen heutzutage technisch unmöglich, jetzt 
in Berlin zu sein und 1 Minute später in Peking zu sein.  
 
"mögliche Handlung"     
('possible action'):
einem Subjekt S ist es möglich, eine bestimmte Handlung h auszuführen, wenn 
S bei vorhandenem Willen h ausführt. Eine 
mögliche Handlung ist immer relativ zu einem Subjekt (Wem ist es möglich, h 
auszuführen?) und zu einer Situation (Unter welchen Bedingungen ist es S möglich, 
h auszuführen?). Wenn 
es S unter allen Bedingungen möglich ist, h auszuführen, dann hat S die ->  Fähigkeit, h 
auszuführen.  
 
"mögliches Ereignis"     (possible event'):
ein Ereignis ist möglich, wenn für sein Eintreten die Wahrscheinlichkeit größer 
als Null ist. Wenn sich in einer Urne mit Kugeln mindestens eine weiße Kugel 
befindet, so ist es möglich, dass bei einer Zufallsauswahl eine weiße Kugel gezogen 
wird.
 
"mögliche Existenz"     (possible existence'):
es ist möglich, dass ein Objekt bestimmter Art existiert, wenn dessen Existenz 
nicht ausgeschlossen werden kann. Wenn keine raumzeitliche Bestimmung der 
Existenz angegeben wird (Wann und wo gibt es das Objekt?), sind Aussagen über 
mögliche Existenz nicht widerlegbar.
 
"Monopol"     ('monopoly'): 
eine Marktsituation, bei der es nur einen Anbieter 
(oder – seltener - nur einen Nachfrager) für ein bestimmtes Gut gibt. Damit 
entfällt die Wirkung der -> Konkurrenz. 
Der monopolistische Anbieter einer Ware hat gegenüber Kaufinteressenten eine 
umso stärkere 
Verhandlungsposition, je dringlicher der Interessent das Monopolgut benötigt und je 
weniger es vergleichbare Ersatzgüter gibt. Entsprechend groß ist die Macht des 
Monopolisten hinsichtlich der Festsetzung des Preises und sonstiger 
Bedingungen des Kaufvertrages. ->  Oligopol
 
"Moral (1)"     ('morals'): 
(normativ) die Gesamtheit der allgemeingültigen Handlungsnormen. ["Er ist der 
Ansicht, ein Eingriff in das Erbgut von Menschen sei unmoralisch."] Die 
wissenschaftliche Behandlung moralischer Streitfragen ist Aufgabe der 
-> Moralphilosophie  oder -> Ethik. In den vormodernen, religiös geprägten 
Gesellschaften waren die moralischen Normen Bestandteil der religiösen Lehre. 
Sie wurden vor allem durch Verweis auf ihre göttliche Herkunft begründet und waren damit der 
Diskussion weitgehend entzogen.    
 
"Moral (2)"     ('morals'): 
(faktisch) die Gesamtheit der in einer -> Gesellschaft oder einer -> Subkultur 
tatsächlich anerkannten Normen. ["Im Deutschland des !9. Jahrhunderts  wäre 
es ein schwerer Verstoß gegen die Moral gewesen, wenn eine Frau vor der 
Eheschließung mit einem Mann geschlafen hätte."] ["Für Hindus ist das Schlachten 
von Kühen unmoralisch."] Die Erforschung vorhandener und gewesener moralischer Ordnungen 
gehört zu den Aufgaben  der Soziologie, der Ethnologie und der 
Geschichtswissenschaft.   
 
"Moral (3)"     ('morale'):
syn. "Teamgeist", innere Einstellung, die den natürlichen Neigungen des 
Einzelnen entgegen steht, die jedoch für das Erreichen von Zielen durch die 
Gruppe förderlich oder sogar notwendig ist. ["Die Fußball-Nationalmannschaft 
ging mit einer ungebrochenen Kampfmoral in das Endspiel."]
 "Moralphilosophie"     ('moral philosophy'): 
Synonym für -> Ethik
 
"Motiv"     ('motivation'): 
Synonym: Beweggrund für eine 
bestimmte Verhaltensweise. Die Motivationsforschung ist ein Teilgebiet der Psychologie. 
Motive bewegen zu bestimmten Handlungen. Sie lassen sich unterscheiden nach 
ihrer relativen Stärke, nach ihrer Dauerhaftigkeit, nach dem Grad ihrer 
Bewusstheit, nach dem Grad ihrer Gefühlsbetontheit, nach dem Grad ihrer Konflikthaftigkeit oder dem Grad ihrer bewussten Steuerbarkeit durch das 
Individuum. 
Die Klärung und Gewichtung der eigenen Motivation durch 
Selbstreflexion und die Ausformung eines relativ stabilen -> Willens ist eine 
Voraussetzung der -> Mündigkeit.  
 
"Motivation, moralische"      
('moral motivation'): 
Der aus der -> Verinnerlichung bestimmter Normen und / oder der Einsicht in die 
Richtigkeit bestimmter Normen entspringende Antrieb zur Befolgung dieser Normen. 
Die Furcht vor Bestrafung gehört damit nicht zur moralischen Motivation. Die moralische Motivation ist auch in 
solchen Situationen wirksam, in denen keine direkte soziale Kontrolle wirksam 
ist, wenn das Individuum also keine  Entdeckung und Bestrafung befürchten 
muss.
 
"Mündigkeit"     ('being of age'): 
(eines Subjektes S)
1. die ausreichende Fähigkeit von S, für sich selber zu sprechen. d. h. 
sich eine eigene -> Meinung zu bilden und einen eigenen -> Willen zu äußern. Die 
Voraussetzung hierfür sind bestimmte Fähigkeiten der Wahrnehmung, des Denkens, 
der Sprache und der Selbststeuerung  2. die Berechtigung von S, für 
sich selber zu sprechen. aufgrund seiner sozialen  Anerkennung als mündig. 
Der Satz "S ist mündig"   ist also doppeldeutig: Er kann einmal bedeuten, dass S 
bestimmte Fähigkeiten besitzt. Er kann aber auch bedeuten,  dass S 
bestimmte Rechte zuerkannt wurden. Ob das erstere gegeben ist, kann nur eine 
psychologische Untersuchung erweisen; ob das letztere gegeben ist, kann nur 
durch Bezug auf die betreffende Rechtsordnung erwiesen werden.
******************************************************************************************
"Nachteil"     ('disadvantage'):
ein Umstand ist ein Nachteil für ein Subjekt, wenn es durch diesen Umstand 
schlechter gestellt ist als ohne diesen. Gegenbegriff: ->  Vorteil. Ein 
Nachteil ist ein Umstand mit einem negativen -> Wert für das betreffende 
Subjekt. Er kann von unterschiedlicher Größe sein. ["Das fehlende Training ist 
für den Leichtathleten ein Nachteil."] 
Die Behauptung des Nachteils ist dabei gewöhnlich unabhängig von der Bewertung 
durch  das betreffende Subjekt. Der Leichtathlet könnte z. B. einwenden: "Dass ich die letzten Tage nicht trainiert habe, hat für mich den Vorteil, dass 
ich ausgeruht an den Start gehe."   Zur Bewertung eines Umstandes werden dessen 
Vor- und Nachteile für ein bestimmtes Subjekt gegeneinander abgewogen. ->  
Vorteil, ->  Schaden, ->  Bewertung, ->  Kosten, ->  Nutzen, 
-> Verlust, -> Gewinn  
 
"Nächstenliebe"    ('love of 
ones neighbour'):
 
 
"Name"     ('name'): 
Bezeichnung eines bestimmten individuellen Objekts. ["Dieser Vulkan trägt 
den Namen 'Vesuv' "]. "Vesuv"   
ist ein Name, während "Vulkan"   ein Gattungsbegriff ist, der alle Objekte 
bezeichnet, die die definierenden Eigenschaften eines Vulkans (z. B. Ausstoß 
flüssiger Lava etc.) besitzen.  
 
"Natur"   / "natürlich"    
('nature' / 'natural'): 
der Bereich der Wirklichkeit, der nicht vom Menschen geformt ist. ["Der 
Bodensee ist ein natürlicher See, während der Edersee künstlich angelegt 
wurde."] 
Die Abgrenzung der Natur ist allerdings schwierig, weil es auch die Natur des 
Menschen gibt, insofern dieser ja nicht sein eigenes Produkt ist, sondern im 
Laufe der Evolution des Lebens natürlich entstanden ist und von dorther 
bestimmte "natürliche"   Eigenschaften besitzt.  
 
"Naturgesetz"    ('law of 
nature'):
Eine ausnahmslose Regelmäßigkeit in der Natur, die sich durch einen 
Wenn-dann-Satz beschreiben lässt. ["Wenn ich einen Apfel loslasse, dann fällt 
er zur Erde."]  
 
"Naturrecht"     
('natural law'):
 
 
"Neid"     
('envy'):
aggressives
Gefühl gegen andere, 
die es besser zu haben scheinen als man selbst, die also z. B. erfolgreicher, 
wohlhabender, gesünder, beliebter sind als man selbst, oder die etwas haben, was 
man selber gerne hätte. 
Neidgefühle sind offenbar angeboren. Da sie den Frieden innerhalb einer 
Gemeinschaft stören, wird Neid sozial meist negativ bewertet ebenso wie die 
absichtliche Erregung von Neid bei anderen.
Andererseits ist der neidische Vergleich mit anderen auch ein starkes Motiv zur 
Arbeit.
 
"Neutralität"      
('neutrality'):
(in einem ->  Konflikt) Ein Subjekt S verhält sich in einem ->  Konflikt neutral, 
wenn es für keine der Konfliktparteien Partei ergreift.
 
"Nicht-Einmischung"    
('non-interference'):
(in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten) ein Grundsatz des 
internationalen Rechts, der die Vorkommen von zwischenstaatlichen Konflikten 
verringern soll, indem den jeweils herrschenden Gruppen eines Staates gegenüber den eigenen 
Staatsbürgern freie Hand gelassen wird. Durch die zunehmende Verflechtung der 
Staaten untereinander und durch die Verabschiedung international sanktionierter 
-> Menschenrechte verliert dieser Grundsatz zunehmend an Bedeutung  
 
"Norm"     ('norm'): 
ein Satz, der beinhaltet, wie etwas sein soll (-> Gebot) oder nicht sein soll 
(-> Verbot). Fragen wie "Was soll ich jetzt tun?", "Wie soll 
man sich in derartigen Situationen verhalten?"   oder "War er zu diesem Vorgehen 
verpflichtet?"   werden durch  Normen beantwortet.
Eine Norm muss nicht immer das Wort 'soll' enthalten. Sie kann auch in anderen 
grammatischen Formen auftreten. Häufig wird der Imperativ verwendet ["Halten Sie 
an!"]. Weitere grammatische Ausdrucksformen für normative Inhalte sind das 
normativen Präsens ["Du bleibst heute zu Hause!"] und das normativen Futur 
["Du 
wirst dich morgen bei Frau Müller dafür entschuldigen!"]. Anstelle des Wortes 
'sollen' wird oft auch das Wort 'müssen' verwendet: ["Kinder müssen schweigen, 
wenn Erwachsene reden"] oder 'haben zu' ["Der Zeuge hat die Fragen des Richters 
wahrheitsgemäß zu beantworten"].
Der normative Bezug von Handlungsnormen kann unterschiedlich sein: eine Handlung 
kann geboten sein (sie soll ausgeführt werden), verboten sein (sie soll 
unterlassen werden), erlaubt sein (sie ist weder geboten noch verboten)
 
"Normadressat"     
('addressee of a norm'):
 -> Adressat
 
"Normarten"     ('sorts 
of norms'):
Normen lassen sich unterscheiden sich zum einen durch die Objekte, auf die sie 
sich beziehen. Es gibt z. B. Normen, die sich auf die Beschaffenheit von 
Gegenständen beziehen ("  Ein Kino soll Notausgänge besitzen"  ) oder auf das 
Eintreten von Ereignissen ("  Es soll aufhören zu regnen"  ).
Von Bedeutung für 
Moral und Recht sind Normen, die sich ausdrücklich auf das Handeln von Subjekten 
beziehen ["Niemand soll einem anderen Menschen ohne Grund Schmerzen zufügen"]. 
Auch diejenigen Normen, die sich ausdrücklich nur auf die Beschaffenheit von 
Gegenständen beziehen, richten sich letztlich doch an jene handlungsfähigen 
Subjekte, die an dieser Beschaffenheit mitwirken. Wenn die Norm z. B. lautet: "Die Rücklichter eines Autos sollen mindestens 60 cm über dem Erdboden 
angebracht sein", so ist diese Norm indirekt an alle adressiert, die mit der 
Höhe der Rücklichter zu tun haben, also die Hersteller und Benutzer von Autos 
sowie die Verkehrspolizei.  
 
"Normsetzung"   
('setting of a norm'): 
Verkündung einer Norm mit dem Anspruch auf -> Verbindlichkeit . Mit der 
Normsetzung ist nicht notwendigerweise der Anspruch auf -> inhaltliche 
Richtigkeit der betreffenden Norm verbunden. Die Begründung der -> 
Verbindlichkeit erfolgt formal durch Hinweis auf das Normsetzungsverfahren, aus 
dem die Norm hervorgegangen ist.
 
"Normsetzungsverfahren"     
('procedure of setting a norm'): 
ein geregeltes Verfahren (eine -> Institution) zur Hervorbringung und Setzung von Normen, wie z. B. 
das -> Mehrheitsprinzip, der -> Vertrag, das -> Eigentum, die -> Zufallsauswahl, die 
-> Hierarchie, der -> Schiedsmann oder auch Kombinationen derartiger 
Verfahren. 
Ein Verfahren kann keine inhaltliche Richtigkeit der gesetzten Normen 
garantieren, trotzdem können diese als allgemein verbindlich gelten. Die Eignung eines Normsetzungsverfahrens 
bemisst sich an der Konsensfähigkeit der von ihm hervorgebrachten Normen im 
Vergleich zu anderen möglichen Regelungen.
Die -> Diskussion allein kann keine Norm setzen, da sie nicht immer ein 
bestimmtes Ergebnis hat, das von allen Beteiligten geteilt wird.
Normsetzungsverfahren sind notwendig, weil es unmöglich ist, im voraus in Bezug auf alle zukünftigen Konfliktsituationen 
inhaltlich konkrete Normen für das Handeln der Beteiligten zu formulieren. Es 
gibt eine nicht zu überschauende Vielzahl unterschiedlicher und möglicherweise 
neuartiger Arten von Konfliktsituationen, auf die jeweils unterschiedliche 
Normen anzuwenden sind. 
Deshalb ist es sinnvoll, 
nicht die konkreten Normen des Handelns inhaltlich festzulegen, sondern stattdessen 
ein Verfahren zu bestimmen, das in bestimmten Konfliktsituationen anzuwenden ist und 
das für all diese Situationen verbindliche Normen erzeugt.  
 
"Notwehrrecht"     
('?'):  
 
 
"notwendig", "Notwendigkeit"     ('necessary', 
necessity'):
Synonym: "erforderlich", "Erfordernis". Etwas kann sachlich bzw. 
ursächlich notwendig sein: ["Für eine gute Ernte ist es notwendig, 
den Boden vorher zu düngen."] Es kann aber auch moralisch notwendig sein ["Es ist notwendig, den Hunger in den nicht-industrialisierten 
Ländern zu bekämpfen."].
 
"Nullsummenspiel"     
('zero-sum-game'):
eine strategische Situation, wo das, was die eine Partei gewinnt, die andere 
Partei verliert und umgekehrt. Die Parteien haben also völlig entgegengesetzte Interessen und 
können durch Kooperation nichts gewinnen. (Im Mehr-Personen-Spiel kann 
allerdings eine zeitweise Kooperation die Chancen der kooperierenden gegenüber 
den nicht-kooperierenden Spielern verbessern.) 
Die meisten Spiele um Geld sind Nullsummenspiele, denn was der eine Spieler 
gewinnt, geht dem anderen verloren. Es sind also nur Umverteilungen der 
vorhandenen Güter möglich. Es gibt keine Strategie, durch welche die insgesamt 
vorhandene Gütermenge vergrößert würde, so dass beide Parteien mehr Güter bekommen 
könnten.  
 
"Nutzen"     ('utility'): 
(einer Sache für ein Subjekt) der Vorteil, der mit einer Sache verbunden ist.
 
"Nutzenvergleich, interpersonaler"     
('interpersonal comparison of utility'): 
die Abwägung der Interessen bzw. Nutzen verschiedener Subjekte gegeneinander
******************************************************************************************
 
"Objekt, reales"     
('real object'): 
ein Objekt, das gegenwärtig existiert, existiert hat oder 
existieren wird. Die Gesamtheit der realen Objekte und ihrer Beziehungen bildet 
die Wirklichkeit. 
 
"Objekt, fiktives"      
('fictitious object'):
 ein Objekt, das nur in der Vorstellung und nicht wirklich 
existiert
"oder"     ('or'): 
mehrdeutiges Bindewort. Hierfür ein Beispiel: Rieke gibt Rudi 
zwei Würfel und sagt zu ihm: "Du kannst einmal würfeln. Wenn Du die (3) oder die (5) würfelst, bekommst Du von mir eine Tafel Schokolade". Rudi würfelt. Der 
eine Würfel zeigt die (3), der andere die (5). Rudi freut sich: "Rieke, ich bekomme 
von Dir zwei Tafeln Schokolade, denn ich habe eine (3) und eine (5) gewürfelt." 
Doch Rieke entgegnet ihm: 'Du irrst. Du bekommst gar nichts von mir. Du solltest nicht 
die (3) und die (5) würfeln sondern die (3) oder 
die (5).'] Offenbar bedeutet das Wort "oder" für Rudi und Rieke hier nicht 
dasselbe. -> Wahrheitstafel. Dies Missverständnis wäre vermieden worden, wenn 
Rieke zu Rudi gesagt hätte: "Wenn Du entweder die (3) 
oder die (5) würfelst, aber nicht beide zusammen, bekommst Du von mir 
eine Tafel Schokolade."  
"Oligopol"     ('oligopoly'): 
eine 
Marktstruktur, die dadurch gekennzeichnet ist, dass wenige konkurrierende 
Anbieter eines Gutes existieren, die durch ihr Verhalten Einfluss auf den Preis 
des Gutes ausüben können. Wegen der begrenzten Zahl von Anbietern lassen sich 
diese mit geringem Aufwand als -> Kartell organisieren. Das Kartell kann jntern 
Preisabsprachen vereinbaren und durchsetzen, die über dem Gleichgewichtspreis 
bei unbehinderter Konkurrenz liegen.   
 
"Opposition"     ('opposition'): 
in der parlamentarischen Demokratie bilden diejenigen Parteien, die nicht an der 
Regierung beteiligt sind, die Opposition. (Eine besondere Stellung haben 
Parteien, die eine Minderheitsregierung bei bestimmten Abstimmungen stützen, 
ohne dieser anzugehören.) Die Opposition hat die Aufgabe, die 
Regierung zu beobachten und zu kritisieren. Für das gute Funktionieren der 
parlamentarischen Demokratie ist wichtig, dass bei einem Auseinanderbrechen der 
regierenden Partei oder Parteienkoalition eine Opposition bereitsteht zur 
Übernahme der Regierungsverantwortung.  -> Koalition
 
"Optimum"     ('optimum'): 
Ein als am besten bewerteter Zustand, gewöhnlich ist das ->  Pareto-Optimum gemeint
 
"Ordnung (1) / Chaos"     
('order / chaos' ): 
Die nach einem gleich bleibenden Schema erzeugte Beziehung zwischen mehreren 
Objekten ["Die Bücher sind alphabetisch (bezogen auf die Anfangsbuchstaben des 
Familiennamens des Verfassers) von links nach rechts nebeneinander geordnet.] 
Ein elementares Ordnungsprinzip ist die -> Reihenfolge. Wenn Elemente der Reihe 
nach geordnet sind, hat jedes Element seinen festen Platz hinter einem 
bestimmten anderen Element (mit Ausnahme des ersten Elements) und vor einem 
bestimmten anderen Element (mit Ausnahme des letzten Elements). Es sei denn, 
zwei Elemente können den gleichen Platz einnehmen, weil sie hinsichtlich des 
Kriteriums, durch das die Folge gebildet wird, gleich sind. 
Die natürlichen Zahlen bilden eine feste Reihenfolge, oder die Punkte auf einer 
Linie oder die Ereignisse im Zeitverlauf, die eine chronologische Folge bilden.
 
"Ordnung (2)"   
('order'): 
die normative Regelung eines bestimmten Bereichs, die Koordinationsprobleme löst 
aber auch Machtverhältnisse-festschreibt. Ordnungen können auch spontan 
entstehen durch wiederholte Handlungen der Individuen (Gewohnheitsrecht).
 
"Organ"   ('organ'): 
Bestandteil eines -> Organismus mit spezifischen -> Funktionen 
bei der Selbsterhaltung und Fortpflanzung des Organismus
 
"Organismus"      
('organism'): 
Ein lebendes -> System aus verschiedenen -> Organen mit jeweils unterschiedlichen 
-> Funktionen bei der Selbsterhaltung und Fortpflanzung
 
"Organisation"      
('organization'):
Für die Erreichung eines bestimmten Zieles dauerhaft zusammenarbeitende 
Individuen. Das Besondere dabei ist, dass  eine Organisation in 
verschiedene Organe unterteilt ist, die nicht an bestimmte Personen gebunden 
sind. Dadurch bekommt die Organisation ein von ihren Mitgliedern unabhängiges 
Eigenleben. Die sich aus dem Organisationsziel ergebenden dauerhaften Aufgaben 
werden arbeitsteilig durch die Einrichtung von Ämtern angegangen, die mit 
hierfür geeigneten Personen besetzt werden. 
"orthodox" ('orthodox'):
von griechisch: ' ' = 'rechtgläubig'. Als "orthodox" werden in Bezug auf eine 
religiöse oder weltanschauliche Glaubensrichtung diejenigen bezeichnet, die 
besonders streng und starr an den überkommenen Lehrmeinungen festhalten und 
gegen Aufweichungen dieser Lehrmeinungen aktiv vorgehen. Der Gegenbegriff ist  
-> liberal.
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"Panik" ('panic'): 
heftige Angst verbunden mit 
einer sofortigen Fluchtreaktion bei Auftauchen einer realen oder vermeintlichen 
Gefahr. Panische Angst überträgt sich schnell auf andere und ergreift dann auch 
größere Menschenansammlungen. Da kein überlegtes Handeln möglich ist und nur 
gilt: "Rette sich, wer kann!" kommt es zu eigentlich vermeidbaren Opfern 
"Paradoxie"     ('paradox'): 
Eine Aussage oder eine Menge von Aussagen, die weder wahr noch falsch sein 
können. 
Ein solches Paradox ergibt sich z. B., wenn ein Kreter sagt: 
'Alle Kreter lügen immer'. 
Kann es sein, dass der Kreter mit diesem Satz die Wahrheit 
sagt?
Wenn man 'ja' sagt, dann steht das im Widerspruch zum Inhalt des Satzes.
Kann es sein, dass der 
Kreter lügt?
Nein, er lügt nicht. Denn er sagt ja selber, dass Kreter immer 
lügen.
Derartige Probleme kann man vermeiden, indem man verschiedene 
Sprachebenen unterscheidet. Zum einen gibt es die Objektebene, in der über die 
Objekte der realen Welt gesprochen wird. Zum anderen gibt es die Metaebene, in 
der über die Objektsprache gesprochen wird. Hierauf bauen sich weitere 
Metaebenen auf, in denen über die Metasprachen gesprochen wird. 
Die 
unterschiedlichen Sprachebenen dürfen nicht miteinander vermengt werden. Eine 
unzulässige Vermengung ist es z. B., wenn ein Sprecher sich in seinen Aussagen 
auf sein eigenes Sprechen bezieht, wie im Paradox des Kreters geschehen. Es 
dürfen keine Sätze zugelassen werden, die etwas über sich selbst aussagen, wenn 
man Paradoxien vermeiden will. 
"Parameter" ('parameter')
 
"Pareto-Optimalität"     ('Pareto optimality'):
Das Pareto-Optimum, benannt nach dem Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto 
(1848-1923), ist ein Kriterium für die Bewertung von Zuständen und 
Veränderungen, die mehrere Individuen betreffen. Ein Zustand ist dann 
pareto-optimal, wenn keine Veränderung dieses Zustandes möglich ist, die 
mindestens ein Individuum besser stellt und zugleich kein anderes Individuum 
schlechter stellt. Umgangssprachlich formuliert heißt das: Was irgendjemandem nützt 
und zugleich niemandem schadet, stellt eine Verbesserung für die Gruppe bzw. 
das Kollektiv dar.
Über Veränderungen, die einigen Gruppenmitgliedern nützen und 
einigen schaden, sagt das Pareto-Kriterium nichts aus. 
Deshalb gibt es 
meist gleichzeitig mehrere pareto-optimale Zustände. 
Wenn man z. B. 
einen festen Betrag von 10 € beliebig auf 3 Personen aufteilt (wobei jede Person 
einen größeren Geldbetrag einem kleineren vorzieht), so ist jede Verteilung des 
Geldes auf die 3 Personen 
pareto-optimal: denn man kann durch eine Umverteilung des Geldes keine Person finanziell besser stellen, ohne nicht 
zugleich irgendeine andere Person schlechter zu stellen. Wenn das Geld einmal 
verteilt ist, kann man niemandem etwas geben (d. h. ihn besser stellen), was man 
nicht zuvor einem anderen weggenommen hat (der also dadurch schlechter gestellt 
wird).
 
"pareto-überlegen"   ('Pareto superior'):
Ein Zustand x ist einem Zustand 
y pareto-überlegen, wenn der Übergang von x nach y für mindestens ein Individuum
eine Verbesserung bedeutet und für keines der Individuen eine Verschlechterung 
 
"Patriarchat"     
('patriarchy'):
familiäre Ordnung, in denen der Vater 
herrscht. Gegenbegriff: -> Matriarchat.
 
"Person"      
('person'):
Synonym für: -> mündiges Subjekt
 
"Pflicht"     ('duty', 
'obligation'):
(jemandes Pflicht) dasjenige, was der Pflichtige tun soll (muss). So hat der 
Staatsbürger die Pflicht, seine Steuern zu zahlen. ["Es gibt eine allgemeine 
gesetzliche Pflicht zur Hilfeleistung in bestimmten Fällen."] 
Es 
erscheint sinnvoll, zwei verschiedene Arten von Verpflichtung zu unterscheiden:
1. Pflichten, die durch verbindlich gesetzte (Rechts-)Normen (staatliche Gesetze, 
vertragliche Vereinbarungen, kollektive Beschlüsse o.ä.) entstehen, und 
2. 
moralische Verpflichtungen, die aus ethischen Prinzipien 
durch Argumentation abgeleitet werden.
Bei der gesetzlich festgelegten Pflicht eines Vaters, sein Kind zu unterhalten, 
handelt es sich um etwas anderes als bei der Pflicht, den verhungernden Kindern 
in Afrika zu helfen.
 
"Phänomen" ('phenomenon'):
griechisch: das Erscheinende  
"Phantasie"     ('fantasy'):
-> Bewusstseinsinhalt, der
vom betreffenden Individuum durch -> Einfälle im Wachzustand -> kreativ selbst hervorgebracht wird. Dem betreffenden Individuum ist dabei bewusst, 
dass seine Phantasien keine Wahrnehmungen oder Erinnerungen sind. Phantasien können so wie 
andere Bewusstseinsinhalte sprachlich oder bildlich wiedergegeben und festgehalten werden. Sie 
können zu umfangreichen Phantasiewelten ausgesponnen werden (z. B. im Roman). 
Phantasien sind keine nutzlosen "Tagträumereien", sondern spielen eine wichtige Rolle im -> Spiel, in der -> Kunst 
und in der Medienunterhaltung. -> Traum
 
"Phobie" ('phobia'):
durch bestimmte Situationen (z. B. der Aufenthalt in geschlossenen Räumen oder 
der Ansicht einer Spinne) ausgelöste heftige Angstzustände, die keiner realen 
Gefahr entsprechen. Durch rationale Einsicht lassen sich Phobien nicht 
beseitigen. Die Ursachen für Phobien liegen gewöhnlich bereits in der Kindheit 
-> Trauma   
"plausibel"     ('plausible'):
eine schwächere, nicht zwingende Form der argumentativen Begründung. Eine Antwort (Behauptung, 
These, Aussage) ist plausibel, wenn die Argumente dafür die Argumente dagegen 
überwiegen. ["Deine These klingt auf den ersten Blick plausibel, doch bedarf es noch einer 
gründlicheren Untersuchung, um ganz sicher zu gehen."] Das Wort wird auch 
komparativ verwendet ["Die Annahme, dass er deshalb noch nicht da ist, weil er 
eine Autopanne hat, erscheint mir plausibler als die Annahme, dass er noch 
irgendwo eingekehrt ist."]  
 
"Pluralismus"     ('pluralism'):
(Im politischen Bereich) die Existenz mehrerer voneinander unabhängiger Parteien 
und Organisationen, die um die Besetzung der Regierung konkurrieren. -> 
Totalitarismus, -> Ein-Parteien-System -> Demokratie
 
"positiv" (1)     ('positive'):
gut, zu bejahen. ["Die Beziehungen zwischen Russland 
und Deutschland entwickeln sich positiv."]  
 
"positiv" (2)     ('positive'):
gegeben, vorhanden. ["Wissenschaften, die das empirisch Gegebene erforschen, 
nennt man 'positive Wissenschaften'."]  
"Präferenz"  / "präferieren" 
('preference' / 'to prefer'):
von lateinisch praeferre = vorziehen.
Synonym: Vorliebe, Vorzugswahl. ["Vor die Wahl gestellt zwischen der 
Anreise mit 
dem Auto oder mit der Eisenbahn, präferiere ich die Anreise mit dem 
Auto."] 
Wenn ein Individuum A die Alternative x gegenüber der Alternative y präferiert 
(vorzieht), dann drückt dies aus, dass A die Alternative x subjektiv höher 
bewertet als die Alternative y, d.h. dass x für A einen höheren -> subjektiven 
Wert bzw. -> Nutzen besitzt als y. Man schreibt diese Präferenzbeziehung auch A: 
x > y. Möglich ist auch, dass ein Individuum gegenüber zwei Alternativen x und y
indifferent ist, also keine der Alternativen gegenüber der anderen 
vorzieht. Die Beziehung der Indifferenz kann man schreiben als A: x = y.
Eine einzelne Präferenz sagt nur aus, dass eine Alternative x gegenüber der Alternative y vorgezogen wird, 
jedoch nicht, wie stark sie vorgezogen wird.
Aus faktischen Präferenzen eines Individuums kann man nicht ohne weiteres 
auf ethisch relevante individuelle Werte schließen, weil Präferenzen fehlerhaft 
und korrekturbedürftig sein können. Man kann z. B. anhand einer Speisekarte dem 
Gericht Nr. 25 den Vorzug gegenüber dem Gericht Nr. 30 geben, aber man kann von 
der Schmackhaftigkeit des Gerichtes Nr. 25 enttäuscht sein und sagen: "Hätte ich 
doch auch das Gericht Nr. 30 bestellt." 
Präferenzen zwischen Alternativen liegen immer bestimmte Annahmen über die 
Beschaffenheit und die Folgen dieser Alternativen zugrunde. Wenn das Individuum 
diese Annahmen korrigiert, so kann das in der Folge auch zu einer Korrektur der 
betreffenden Präferenzen führen.
Die Korrektur einer Präferenz muss man unterscheiden von einer Veränderung der 
Präferenz aufgrund einer faktischen Änderung der Situation. So kann sich die 
Präferenz für die Anreise mit dem Auto anstatt mit der Eisenbahn ändern, wenn 
die Straßen am Tag der Anreise vereist sind.   
"Präferenzordnung"  ('ordered preferences'):
Wenn die Präferenzen eines Subjektes in Bezug auf die zur Entscheidung 
anstehenden Alternativen bekannt sind, kann man eine 
individuelle Präferenzordnung 
aufstellen, indem das Individuum in Bezug auf jedes mögliche 
Paar von Alternativen angibt, welche der beiden Alternativen es präferiert. Dies 
setzt jedoch voraus, dass das Individuum keine zyklischen Präferenzen äußert von 
der Art: x > y > z > x. In diesem Fall ergibt sich keine transitive 
Rangordnung der Alternativen (von lateinisch: transitus = der Übergang).
Man kann auch die Präferenzordnungen mehrerer Individuen aufstellen, z. B. mit 
den folgenden fiktiven Werten:
A: r > x > y > t > u > s > z > v > w
B: t > v > u > z > w > r > s > x > y
C: u > z > s > w > v > r > t > x > y.
Zur besseren Übersicht kann man auch eine Tabelle zur Darstellung von 
Präferenzordnungen benutzen. Dazu schreibt man die Namen der Individuen in die 
oberste Zeile. Die Alternativen werden entsprechend den jeweiligen Präferenzen 
unter die Individuen geschrieben. 
Damit ergibt sich für die Präferenzordnungen von A, B und C die folgende 
Tabelle:
 
| A | B | C | |
| 1. | r | t | u | 
| 2. | x | v | z | 
| 3. | y | u | s | 
| 4. | t | z | w | 
| 5. | u | w | v | 
| 6. | s | r | r | 
| 7. | z | s | t | 
| 8. | v | x | x | 
| 9. | w | y | y | 
Präferenzordnungen der Individuen A, B, C in Bezug auf die Alternativen r bis 
z
Mit Hilfe einer Präferenzordnung kann man das, was ein Subjekt S in einer 
gegebenen Situation will, übersichtlich 
wiedergeben. Allerdings ergibt sich aus einer Präferenz nur eine ordinale 
Messung der individuellen Werte bzw. Nutzen. 
 
"präskriptiv"     ('prescriptive'):
Synonym: vorschreibend, normativ. Ein Satz ist präskriptiv, wenn er die Wirklichkeit nicht wiedergibt, 
wie sie ist, sondern wenn er vorschreibt, wie sie sein soll. ["Du sollst nicht stehlen."]. 
-> Norm, -> Gebot, -> Verbot, -> deskriptiv
 
"Präzedenzfall"     ('precedent'):
Ein juristischer Präzedenzfall zu einem aktuellen Fall ist ein gleich gelagerter Fall, der bereits beurteilt und entschieden 
wurde. Wenn man das Prinzip der -> Universalisierbarkeit anerkennt, muss der aktuelle Fall genauso beurteilt und entschieden werden 
wie der vorhergehende. Deshalb kann man sich auf einen Präzedenzfall berufen.   
 
"Preis"      ('price'): 
Der Preis eines Gutes ist der Geldbetrag, den jemand für die Erlangung eines 
bestimmten Gutes im Tausch zahlt. ["Das Gemälde von van Gogh erzielte 
auf der Auktion den höchsten Preis."] Kann der Preis des Gutes zwischen 
Käufer und Verkäufer frei ausgehandelt 
werden, so ergibt sich der Preis aus den relativen Wertschätzungen des Gutes und 
des Geldes von Käufer und Verkäufer.
Damit es überhaupt zum Kauf kommt, muss für den Verkäufer das Geld, das er bekommt, 
wertvoller sein als das Gut, das er hingibt, während für den Käufer umgekehrt das Gut, 
das er bekommt, 
wertvoller sein muss als das Geld, das er dafür hingibt. Wenn der Verkäufer z. B. ein 
bestimmtes Gut für 10 EURO verkauft, dann muss das Gut für ihn weniger wert 
sein als 10 EURO. Umgekehrt muss das Gut für den Käufer mehr wert sein als 10 EURO.
Da es einen Spielraum geben kann zwischen dem Preis, den der Verkäufer 
mindestens erzielen will, und dem Preis, den der Käufer höchstens zahlen will, 
hängt der Preis des Gutes auch vom Geschick beider Seiten beim Aushandeln an.
Unter Konkurrenzbedingungen, d. h. wenn mehrere Anbieter desselben Gutes 
mehreren Nachfragern gegenübersteht und wenn die geforderten und 
bezahlten Preise öffentlich zugänglich sind (Markttransparenz), besteht die 
Tendenz zur Ausbildung eines einheitlichen Preises für Güter der gleichen Art 
und Qualität.
Denn kein Käufer wird eine Ware beim Anbieter A kaufen, wenn er die gleiche Ware 
beim Anbieter B für weniger Geld erwerben kann. Andererseits wird kein Anbieter seine 
Ware an den Nachfrager K verkaufen, wenn der Nachfrager L bereit wäre, einen höheren Preis 
für die Ware zu zahlen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Beteiligten lieber 
mehr Geld haben als weniger. Als Folge dieser beiden Verhaltensweisen nähern 
sich die gezahlten Preise unter den genannten Voraussetzungen aneinander an.
 
"Prinzip"   ('principle'):
-> Grundsatz, oberster Maßstab. 
 
"Privatsphäre"     
('private sphere'):
Lebensbereich eines Individuums oder einer Gruppe, der gegenüber anderen Individuen abgeschirmt ist. -> Intimbereich
 
"Problem"     ('problem'):
eine Schwierigkeit, die ein Subjekt an der Erreichung 
seiner Ziele hindert, und die deshalb aus der Sicht dieses Subjektes zu beseitigen ist. 
["Das ist nicht mein Problem, wenn 
Dir Geld für einen Urlaub fehlt."] 
Wenn ein Subjekt sich eines Problems 
bewusst ist, ist es gewöhnlich motiviert, das Problem zu lösen, es sei denn, es hält 
das Problem für nicht lösbar. ["Er hat sich mit dem Problem abgefunden, dass er 
gehbehindert ist."] Sofern das Subjekt über kein bereits in der Vergangenheit 
bewährtes Handlungsprogramm zur Beseitigung des Problems verfügt, sucht es nach 
Problemlösungen. Verfügt das Subjekt über die Fähigkeit zum -> Denken, so stellt 
es sich -> Fragen ("  Was sind die -> Ursachen für das Problem?" "Wie kann das Problem beseitigt 
werden?"  ) und sucht nach -> richtigen Antworten auf diese Fragen. Auf der 
Grundlage der gefundenen Antworten macht es dann -> Versuche zur Beseitigung des 
Problems. Gelingt die Beseitigung des Problems, so ist das ein guter Grund, die dem Handeln 
zugrunde gelegten Antworten als -> richtig zu bezeichnen.
"Programmierung" ('programming'):
 
"Prophet"   ('prophet'):
In den monotheistischen Religionen werden Menschen, die als Stimme Gottes galten und 
bestimmte religiöse Inhalte predigten, als Propheten bezeichnet. Sie warnten die Menschen vor und 
gottlosem Leben und sagten Katastrophen als Strafe Gottes voraus 
("Prophezeihungen").["Allah ist groß und Mohammed ist sein Prophet."]
 
"psychisch"     ('psychic'): 
Als "psychisch" bezeichnet man denjenigen Bereich der Wirklichkeit, der nur dem 
betreffenden Menschen introspektiv  direkt zugänglich ist. Dazu gehören 
Wahrnehmungen, Gedanken, Erinnerungen, Phantasien, Träume, Gefühle, 
Empfindungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten, Einfälle, Assoziationen etc.. 
Wenn ich mich in den Finger geschnitten habe, dann ist mein Schmerz ein 
psychischer Aspekt des Geschehens. Auch meine visuelle Wahrnehmung der Wunde ist 
ein psychischer Aspekt des Geschehens. Die Wahrnehmung eines anderen, der sich 
die Wunde ansieht, ist ebenfalls etwas Psychisches - allerdings für mich etwas 
-> Fremdpsychisches. Dagegen gehört die Wunde, aus der Blut fließt, als ein von mir und anderen gesehenes
Objekt zum physischen Aspekt des 
Geschehens.
Die Existenz psychischer Phänomene ist an ein funktionierendes Nervensystem 
einschließlich der Gehirntätigkeit gebunden. Wenn das -> Gehirn eines 
Menschen nicht arbeitet, 
was durch Messung der Gehirnströme festgestellt werden kann, so gibt es auch keine 
der genannten psychischen Vorgänge mehr, der betreffende Mensch ist psychisch 
tot. 
Weitverbreitet ist der Glaube, dass das Psychische einer übernatürlichen 
Wirklichkeit angehört und als -> Seele oder -> Geist mit dem -> Tod den Körper 
des Menschen verlässt und körperlos weiterexistiert. 
Intersubjektiv nachvollziehbare Belege darüber gibt es jedoch nicht.
Obwohl psychische Phänomene direkt nur dem jeweiligen Menschen zugänglich sind, können 
wir darüber miteinander sprechen. Ein großer Teil der Sprache besteht aus 
Wörtern, die Psychisches bezeichnen Dies zeigt, dass die psychischen Phänomene der 
Individuen gleichartig oder zumindest ähnlich sind.
Die Erforschung der psychischen Phänomene ist Gegenstand der Psychologie. 
Auch eine am beobachtbaren Verhalten orientierte erfahrungswissenschaftliche Psychologie stützt sich 
letztlich auf Psychisches in 
Form von intersubjektiv übereinstimmenden Wahrnehmungen. -> physisch, -> 
somatisch, -> geistig, ->mental
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"Qualifikation" / "sich qualifizieren"     ('qualification' 
/ 'to qualify'): 
Das Ausgestattetsein mit einer erforderlichen Eigenschaft oder Fähigkeit, vor 
allem im beruflichen und im sportlichen Bereich. ["Herr Schulte besitzt nicht 
die erforderliche Qualifikation für diese verantwortungsvolle Position."]  
-> Fähigkeit   
 "qualitativ / quantitativ"     ('qualified / quantified'): 
traditionell als einander ausschließend angesehene Untersuchungsmethoden. Die quantitative Analyse 
erfasst im Unterschied zur qualtitativen Analyse den zu 
untersuchenden Sachverhalt in Messdaten. 
Quantitative Beschreibungen können in Bezug auf 
Größenverhältnisse genauer sein, was beim Vergleich der folgenden zwei Sätze 
deutlich wird: 
"Die Bevölkerung der DDR hat von 1950 bis 1980 stark 
abgenommen." 
"Die Bevölkerung der DDR hat von 1950 bis 1980 um 1,648 Millionen 
abgenommen."
 Deshalb sind quantitative Studien jedoch nicht als solche besser 
oder "wissenschaftlicher"   als qualitative Studien, denn es gibt wichtige Fragen, bei 
denen eine Beantwortung durch Zählung oder Messung von Objekten kaum möglich 
ist. Ein Beispiel hierfür ist die Untersuchung der stilistischen Besonderheiten 
eines Autors durch einen Literaturwissenschaftler.
Qualitativ und quantitativ sind keine methodischen Gegensätze, sondern 
stellen unterschiedliche Messniveaus dar. Dies soll am Beispiel der Musikalität 
von Kindern veranschaulicht werden.
So kann man Kinder danach unterscheiden, ob sie musikalisch sind oder nicht.Dies entspricht der einfachen qualitativen Beschreibung. Daraus 
ergibt sich eine -> Nominalskala. Voraussetzung für eine solche Klassifizierung ist 
allerdings ein entsprechendes Kriterium für das Vorhandensein von Musikalität. Denkbar wäre als Kriterium, dass 
derjenige musikalisch ist, der eine Folge von 3 Tönen aus einer Oktave 
spätestens nach dreimaligem Versuch nachsingen kann.
Genauer ist ein Rangordnungsvergleich in Bezug auf Musikalität: "A ist 
musikalischer als B und B ist musikalischer als C", der wiederum ein 
entsprechendes Vergleichskriterium voraussetzt. Daraus ergibt sich eine 
-> Ordinalskala. 
Denkbar wäre jedoch auch die Entwicklung einer "Musikalitätsskala"   in Form eines 
Tests mit Ergebnissen in Form von Punktzahlen, die Aussagen ermöglicht wie z. B. "Wenn man in Bezug auf ihre Musikalität A mit B vergleicht und B mit C, dann ist 
der Abstand zwischen A und B größer als der Abstand zwischen B und C."   Hieraus 
ergibt sich also eine -> Intervallskala, die Vergleiche hinsichtlich der Abstände 
zwischen den Individuen zulässt.  
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"raten"   (1)"     ('to counsel', 'to advise'): 
Jemand rät einem andern Menschen zu einer bestimmten Entscheidung, wenn er diese 
Entscheidung aus der Sicht des Beratenen 
bewertet. ["Ich habe ihm (in seinem eigenen Interesse) geraten, erstmal 
abzuwarten und nichts zu tun."] -> (sich) beraten. Man kann auch moralisch 
beraten. Die Frage ist dann nicht: "Welche Entscheidung ist in meinem 
Interesse?" sondern "Welche Entscheidung ist die moralisch gebotene?" Zu einem 
Ratschlag kommt es dadurch, dass der Ratgebende über ein größeres Wissen und 
eine größere Erfahrung verfügt als der Ratsuchende. Deshalb werden ungebetene 
Ratschläge auch als Anmaßung empfunden. Ein Ratsuchender kann um Rat bitten in 
Form von Rollentausch: "Wie würdest Du handeln, wenn Du in meiner Lage wärest?"
 
"raten"   (2)"     ('to guess'): 
Man muss die Antwort auf eine Frage raten, wenn man die Antwort nicht weiß und 
auch keinerlei Anhaltspunkte zum Schätzen hat. ["Die richtigen Lottozahlen kann 
man vor der Ziehung nur 
raten."] -> wissen, -> schätzen
 
"rational (1)"     ('rational'): 
Ein Subjekt handelt rational im engeren Sinne, wenn es diejenige 
Handlungsalternative wählt, die seinen -> individuellen Interessen am besten 
entspricht.  
 
"rational (2)"  ('reasonable'):
Ein Individuum handelt rational im weiteren Sinne, wenn es sein Handeln durch 
Argumente bestimmten lässt. -> begründet, ->vernünftig, 
 
"Rationalisierung" ('rationalization'):
In der psychoanalytischen Theorie rationalisiert ein Mensch dann, wenn die 
eigentlichen Motive seines Handelns ins Unbewusste verdrängt sind und wenn er statt dessen seinem 
Handeln sozial anerkannte Motive beilegt. Dem Betreffenden ist in 
der Regel nicht bewusst, dass er verdrängt und rationalisiert.
 
"Raum"      ('space'): 
Elementare Dimension der -> 
Welt. Wir nehmen die Welt in räumlicher Anordnung in 3 Dimensionen wahr, da wir zwei Augen und 
zwei Ohren haben. Beim räumlichen Sehen werden die optischen Nervenimpulse, die 
von den zwei Augen erzeugt werden, im Gehirn zu einem räumlichen Bild 
zusammengefügt. Entsprechendes gilt für die akustischen Impulse beim Hören. Man nimmt etwas als "da seiend"   bzw. "existent"   wahr an einem 
bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Insofern erscheinen alle wirklichen 
Phänomene in einer räumlichen Anordnung (vor / hinter) und einer zeitlichen 
Anordnung (vorher / nachher).
Demgegenüber sind rein gedankliche Konstruktionen (wie z. B. die Definition 
eines gleichseitigen Dreiecks oder die Bedeutung des Zeichens "+"   in der 
Mathematik) nicht raum-zeitlich angeordnet. Sie lassen sich auch nicht mit den 
Sinnesorganen wahrnehmen sondern werden nur im Bewusstsein registriert.   
 
"Recht"      ('law'):
Systematisch geordnete, meist schriftlich festgehaltene Normen des Handelns, die 
durch dafür geschaffene, meist staatliche Institutionen gesetzt (z. B. Parlamente) und ausgelegt werden (Gerichte). Das Recht 
gilt real in Form von 
sanktionierten Rechtsordnungen der Staaten. Das Recht stützt sich insofern auf eine Macht, die das Recht 
durchsetzen kann.  -> Gerechtigkeit, -> Moral.
 "Recht auf Widerstand"     
('right to resist'): 
Das moralische Recht, gegen eine gesetzte Rechtsnorm zu verstoßen und die geltende 
Rechtsordnung nicht anzuerkennen.  
 
"Recht des Stärkeren"      ('right of der stronger one'?):
Die Anerkennung einer hierarchischen Rangordnung entsprechend der relativen Stärke ("Hackordnung") 
der Individuen. Ähnliches gibt es im Tierreich z. B. bei Wölfen. 
 
"Recht, subjektives"     
('right'):
wer ein subjektives Recht hat zu bestimmten Handlungen, der hat die freie Entscheidung, 
diese Handlungen zu vollziehen oder zu unterlassen. Er darf von niemandem an 
der Ausführung dieser Handlungen gehindert oder zu ihrer Ausführung gezwungen 
werden. ["Jedermann hat das Recht, bei der polizeilichen Vernehmung die Aussage zu 
verweigern."] Rechte sind keine inhaltlichen Normen, die ein bestimmtes 
Verhalten gebieten oder verbieten, sondern schreiben dem Inhaber des Rechtes 
einen Bereich des Handelns zu, in dem er nach seinem Willen handeln darf. Von 
besonderer Bedeutung sind die Rechte des Eigentümers.  -> Erlaubnis.  
 "Rechtfertigung"     ('justification'):
Verteidigung einer Handlung bzw. eines handelnden Subjektes gegen Vorwürfe mit 
Hilfe von Argumenten ["Wie kannst Du es rechtfertigen, dass Du Deine Kinder auf 
dieser stark befahrenen Straße spielen lässt?"] Von besonderer Bedeutung 
ist die Rechtfertigung von -> Behauptungen, die mit einem allgemeinen -> 
Geltungsanspruch verbunden sind.
"Rechtsfrieden" (''):
 
"Rechtsnorm"   ('law'):
 eine -> Norm, die durch festgelegte Verfahren und besondere Institutionen 
gesetzt, ausgelegt, überwacht und sanktioniert wird (Gesetzgeber, 
Gerichte, Ermittlungs- und Vollzugsorgane, sowie Regelungen über die personelle 
Besetzung und die Verfahrensweise dieser Institutionen). Die Rechtsnormen und die 
zugehörigen Institutionen bilden zusammen eine -> Rechtsordnung, die für eine 
bestimmte -> Rechtsgemeinschaft gilt. 
Rechtsnormen haben gegenüber moralischen Normen den Vorteil, dass sie auch bei 
uneinheitlichen normativen Überzeugungen der Individuen zu eindeutigen und 
verbindlichen Entscheidungen führen, die von den Normadressaten zu befolgen 
sind. 
Außerdem garantieren die verfahrensmäßigen Regelungen eine gewisse Qualität der 
Ergebnisse, da sie der Willkür individueller Meinungen und Interessen entzogen 
sind. -> Moral
 
"Rechtsordnung"      (judicial order'): 
die Gesamtheit der geltenden -> Rechtsnormen einer Gesellschaft. Rechtsordnungen 
haben gewöhnlich einen räumlich bestimmten Geltungsbereich (Staatsgrenzen) und 
eine festgelegte Mitgliedschaft (Staatsbürgerschaft). 
Rechtsordnungen sind insbesondere von religiösen Gemeinschaften und Staaten ausgebildet worden. 
 
 
"Rechtssicherheit"     
('security by law'): 
ein Zustand, in dem die Individuen darauf vertrauen können, dass gemäß 
bestimmten Normen gehandelt wird und dass bei Normverstößen wirksame Sanktionen erlassen 
werden. 
Die Rechtssicherheit ist beeinträchtigt, 
 - wenn Gesetze 
erlassen werden, die bereits ausgeführte Handlungen rückwirkend sanktionieren 
oder die Sanktionen rückwirkend verschärfen, 
 - wenn Gesetze 
überraschend und ohne Übergangsfristen erlassen, geändert oder abgeschafft werden,
 - wenn Gesetze derart 
unbestimmt formuliert sind, dass ihre Auslegung durch die Gerichte nicht 
vorhersehbar ist, 
 - wenn rechtliche Entscheidungen über längere Zeiträume verschoben werden.
"Rechtsstaat"   ('a state governed by law'): 
ein -> Staat, in dem bestimmte -> rechtliche Grundsätze eingehalten werden wie z. B.:
 - keine Strafe ohne gesetzliche Grundlage, 
 - keine rückwirkende Gesetzgebung, 
 - das Recht auf Verweigerung der Aussage, wenn der Angeklagte dadurch sich 
selber oder nahe Angehörige belastet,
 - Unabhängigkeit der Gerichte von Weisungen, 
 - das Recht auf öffentliche Gerichtsverhandlung, 
 - das Recht auf juristischen Beistand, 
 - das Recht auf das Einlegen von Beschwerden bei Verfahrensfehlern oder 
Befangenheit der Richter,
 - das Gericht muss die Schuld des Angeklagten beweisen, nicht der 
Angeklagte seine Unschuld,
 - im Zweifel muss Freispruch mangels Beweisen erfolgen,
 - Verbot der Folter zur Gewinnung von Aussagen,
 - Verbot zeitlich unbegrenzter Untersuchungshaft,
 - Verbot einer Vorverurteilung von Verdächtigen und Angeklagten,
 - Verbot von Kollektivstrafen oder Sippenhaft.
"Richterrecht" (""):
  Rechtsnormen, die nicht 
direkt vom Gesetzgeber stammen, sondern die durch die Auslegung der 
Gesetze durch die Gerichte und deren -> präjudizierende Wirkung auf die 
zukünftige Rechtsprechung entstehen.
"reflektieren"  ('to consider'): 
nachdenken, überlegen. Substantiv: Reflexion. ["Es handelte sich um eine 
reflektierte Entscheidung."]  
 
"Reflex"     ('reflex'): 
unwillkürliche Reaktion des Organismus auf bestimmte Reize. ["Neugeborene Kinder 
besitzen einen angeborenen Saugreflex, wenn ihr Mund von der Brustwarze oder 
etwas ähnlichem berührt wird."] Aufbauend auf angeborenen Reflexen können durch 
wiederholtes raumzeitliches Zusammentreffen der angeborenen Reize mit 
anderen Reizen ("  Konditionierung"  ) auch neue Reflexe erworben ("  erlernt"  ) 
werden. Erlernte Reflexe laufen unwillkürlich ab. Sie können deshalb auch nicht 
allein durch Überlegung und willentliche Entscheidung des Individuums beseitigt 
werden, sondern müssen wieder "verlernt"   werden.
 
"Regel (1)"     
('rule'):
Synonym: Regelmäßigkeit, Gewohnheit. Sich immer (oder nur mit wenigen -> 
Ausnahmen) wiederholende Zusammenhänge. ["In der Regel sind männliche Neugeborene 
etwas größer als 
weibliche."]  
 
"Regel (2)"      
('rule'): 
Synonym: -> Norm, Regelung. Die 
Verknüpfung von bestimmten Bedingungen mit  
bestimmten Handlungen, die bei Vorliegen dieser Bedingungen getan bzw. 
unterlassen werden sollen. ["Die Vorfahrtsregel besagt, dass ein Fahrzeug, 
das von mir aus gesehen von rechts kommt, mir gegenüber vorfahrtsberechtigt ist"]. Von einer normativen Regel kann 
es auch -> Ausnahmen 
geben.
 
"Regelkreis, kybernetischer"      
('cybernetic circle?'):
ermöglicht die Beibehaltung eines bestimmten Zustands eines -> Systems – 
ausgedrückt durch den Soll-Wert einer bestimmten Variable – in einer sich 
verändernden Umwelt. Ein Beispiel hierfür ist die Körpertemperatur, die beim 
Menschen ca. 36,5 Grad Celsius betragen soll. -> Rückkopplung 
Voraussetzung dafür ist ein Sensor, der den Ist-Wert der Variablen erfasst und 
diesen mit deren Soll-Wert vergleicht. Überschreitet die Differenz zwischen 
beiden Werten eine festgesetzte Toleranzbreite, so wird automatisch ein Prozess 
gestartet (z. B. Schwitzen), der den Ist-Wert der Variablen wieder dem Soll-Wert annähert. Dieser 
Prozess wiederholt sich ständig und sorgt so für einen gleichbleibenden Wert der 
betreffenden Variable. 
Ein alltägliches Beispiel ist der Thermostat einer Heizung, der für gleich 
bleibende Raumtemperatur sorgt. Der Thermostat registriert, wenn die 
Raumtemperatur unter einen bestimmten Wert abfällt und zündet dann den Brenner, 
der das in der Heizung zirkulierende Wasser und in der Folge auch die Raumluft 
erwärmt.
 
"regelmäßig"     ('regular'):
sich in gleicher Abfolge wiederholend;  
["Auf einen 
Blitz folgt regelmäßig ein Donner."] ["Im Frühjahr kommt es verbunden mit der 
Schneeschmelze regelmäßig zu Überschwemmungen."]
Das Vorhandensein regelmäßiger empirischer Zusammenhänge ist eine grundlegende 
Voraussetzung unseres Lebens. Ohne sie wäre z. B. kein zielgerichtetes Handeln 
möglich, denn es gäbe keine vorhersehbaren Folgen unseres Handelns. Man könnte 
nicht aus der Erfahrung lernen und könnte kein Bild der Welt entwerfen, um das 
eigene Denken und Handeln anzuleiten. 
Hieraus erklärt sich das Bestreben, 
die bestehenden empirischen Regelmäßigkeiten aufzudecken und sie für die eigenen 
Absichten nutzbar zu machen. Wenn man z. B. weiß, dass ultraviolette Strahlung Hautkrebs verursachen kann, wird man 
diese Strahlung meiden. -> Grund (1), -> Gesetz
 
"Relation"   ('relation'):
Beziehung oder Verhältnis zwischen zwei oder mehreren Elementen. Elementarer 
Begriff zur Gewinnung eines geordneten Weltbildes      
 
"relativ" / "absolut"      ('relative' / 'absolute'): 
'im Verhältnis zu', 'bezogen auf' im Gegensatz zu: 'für sich genommen'.  ["Sein gutes Abschneiden in der Prüfung 
ist relativ zu den niedrigen Leistungen der andern Prüflinge zu sehen."]  
 "Relevanz"      ('relevance'): 
Synonym für -> Bedeutung (2)
 
"Repräsentant"     ('representative'): 
Synonym für  den bevollmächtigten -> Vertreter eines Subjekts, z. B. 
eines Individuums, eines Wahlkreises oder eines Staates.
 
"Reue" / "bereuen" ('regret' /to regret):
  syn. (starkes) Bedauern; die starke nachträgliche Missbilligung einer 
eigenen Handlung als unmoralisch oder auch als unklug.  
"Revolution"     ('revolution'):
lateinisch: 'Umwälzung'. Gewaltsame Beseitigung der bestehenden Rechtsordnung 
und deren Ersatz 
durch eine andere
 
"Rhetorik"     
('rhetorics'):
Kunst der Rede -> Argument  
 
"Rhythmus"     
('rhythm')
regelmäßige zeitliche
Abfolge von Tönen. ["Der Rhythmus des Walzers ist: '1-2-3-1-2-3-1-2-3- usw.' "] 
Auch nicht akustische Ereignisse können nach einem Rhythmus erfolgen. ["Die 
Arbeit des Gärtners folgt dem Rhythmus der 4 Jahreszeiten."]    
 
"richtig" / "falsch"      
('right' / 'wrong'):
Das, was richtig ist, kann und soll so bleiben wie 
es ist. ["Es war richtig, einen Regenschirm mitzunehmen."] Richtigkeit kann den verschiedensten Arten von Objekten zugesprochen werden: es 
gibt richtige Entscheidungen, Handlungen, Antworten, Behauptungen, Mittel oder 
Verhaltensweisen.  -> Wahrheit
Wer eine Behauptung aufstellt und damit für den behaupteten Satz Richtigkeit beansprucht, 
der drückt damit aus, dass der behauptete Satz so bleiben soll, wie er ist, d. h. 
dass der Satz nicht bestritten sondern bejaht werden soll.  Er erhebt 
gegenüber anderen einen Anspruch auf deren Zustimmung zu diesem Satz. Sofern 
keine entsprechende Einschränkung gemacht wird, erhebt er diesen Anspruch 
gegenüber jedem beliebigen Subjekt
 
"Risiko"     ('risk'): 
die -> Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine -> Entscheidung nicht ein bestimmtes 
(das gewünschte) Ergebnis hat. ["Eine Herztransplantation ist immer mit einem 
großen Risiko für den Patienten verbunden."] 
Die Größe eines Risikos lässt sich in vielen Gebieten abschätzen. So lässt sich 
die Höhe eines Operationsrisikos durch den Prozentsatz derjenigen Fälle angeben, 
in denen eine vergleichbare Operation misslungen ist. Wenn man z. B. eine Münze 
wirft, so beträgt das Risiko dafür, dass nicht "Zahl" sondern "Kopf" oben liegt, 
50 %. Wenn die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des betreffenden Ereignisses 
100% beträgt, so spricht man von einer Entscheidung unter -> "Gewissheit".
Wenn das Risiko zahlenmäßig nicht geschätzt werden kann, so spricht von einer Entscheidung 
unter -> Ungewissheit. Mit der Frage, wie sich die Größe von Risiken 
bestimmen lassen, beschäftigt sich die -> Statistik. Mit der Frage, wie man sich 
angesichts von Risiko und Ungewissheit entscheiden soll, beschäftigt sich die 
-> Entscheidungstheorie.
 
"Rolle, soziale"     ('social role'):
ein Set von Erwartungen der sozialen Umwelt an Individuen, die eine bestimmte 
soziale Funktion erfüllen sollen. ["Die Rolle des Vaters in der Familie hat 
sich in in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt."]
"Rückkopplung"
('feedback'):
 
******************************************************************************************
"Sanktion"     ('sanction'): 
Verb: sanktionieren. Die Belohnung normgemäßen Handelns (positive Sanktion) und die Bestrafung normwidrigen Handelns (negative Sanktion). 
Die Ankündigung von Sanktionen dient der Durchsetzung einer Norm. -> Strafe
 
"Satz"     ('sentence'): 
die kleinste sprachliche Einheit, die allein einen vollständigen Sinn ergibt. Information 
über die Wirklichkeit enthält. Ein Satz besteht aus 
einer Verbindung von -> Wörtern. Das einzelne Wort, z. B. "Haus", enthält keine 
Information und kann deshalb für sich allein keinen Satz bilden.
über In Ausnahmefällen, wo es auf die 
Schnelligkeit der Übermittlung ankommt, können Sätze auf ein Wort reduziert 
werden, sofern sich die weggelassenen Worte aus dem Zusammenhang 
erschließen lassen. Hierzu ein Beispielfür die unterschiedliche Bedeutung 
eines Wortes je nach dem Kontext, in dem es geäußert wird. Kontext 1: Nachts in 
einem Hotel ruft jemand mehrmals laut "Feuer!"- 2. Während  eines 
kriegerischen Angriffs ruft ein Unteroffizier laut: "Feuer!" Im ersten Kontext 
(Hotel) bedeutet das Wort "Feuer" soviel wie: "Das Hotel brennt". Im zweiten 
Kontext bedeutet das Wort "Feuer" sowiel wie :"Schießt auf den Feind!". Die 
Regeln der Satzbildung in den verschiedenen Sprachen werden als -> Syntax 
bezeichnet und sind ein wichtiger Teil der -> Grammatik.
Zur besseren Verständlichkeitdieallein  gibt es grammatische Regeln für die Anordnung der 
Wörter in den verschiedenen Satzarten sowie Regeln für den Aufbau 
zusammengesetzter Sätze (->Syntax).   
 
"Satzarten"   ('different kinds of sentences'):
Die Sprache enthält verschiedenartigste Sätze, die man nach verschiedenen 
Gesichtspunkten unterteilen kann:
 
Sätze mit (direktem) Bezug zur Beschaffenheit der Wirklichkeit:
 
"Es regnet"   (Beschreibung / bejahend) 
"Es regnet nicht."   (Beschreibung / verneinend) 
"Es soll regnen!"   (Vorschrift) 
"Regnet es?"   (Frage)
Sätze, die den Erkenntnisstand bezüglich des ausgesagten Sachverhaltes ausdrücken:
 
"Es ist gewiss (sicher), dass es regnet." 
"Es ist möglich, dass es regnet." 
"Es ist wahrscheinlich, dass es regnet."
Sätze, die den Erkenntnisstand des Sprechers bezüglich einer Aussage ausdrücken:
 
"Ich bin der Ansicht, dass es regnet." 
"Ich behaupte, dass es regnet." 
"Ich bezweifle, dass es regnet." 
"Ich nehme einmal an, dass es regnet." 
"Ich vermute, dass es regnet." 
"Ich weiß, dass es regnet." 
"Ich bin mir sicher, dass es regnet."    
Sätze, die die Einstellung des Sprechers zu dem ausgesagten Sachverhalt ausdrücken
 
"Ich will, dass es regnet." 
"Ich bin froh, dass es regnet."
"Ich hoffe, dass es regnet." 
"Ich befürchte, dass es regnet."  
(Diese Sätze kann man in den verschiedenen grammatischen Zeitformen formulieren.)
 
Sätze, die die Bedeutung von Zeichen festlegen oder ausdrücken
 
"Einen Niederschlag in Form von flüssigen Wassertropfen bezeichnet man als 
'Regen'." 
"Das Schild am Straßenrand bedeutet: 'Vorsicht Kurve!'"    
 
"Satz, normativer"     
('normative sentence'): 
ein Satz, der einen  normativen Gehalt besitzt ["Bleib ruhig!"] Der normative Satz 
ist die kleinste sprachliche 
Erscheinungsform einer -> Norm.
Als bloßer Text kann er zitiert und 
analysiert werden, ohne normativ wirksam zu sein. Ein normativer Satz bekommt normative 
Wirkung, wenn er mit dem Anspruch auf Befolgung (Gehorsamsanspruch) geäußert 
wird, wenn seine Befolgung sanktioniert wird, wenn dieser Anspruch mit einem Anspruch auf eine formale Berechtigung 
dazu verbunden wird (Verbindlichkeitsanspruch) oder wenn er behauptet wird, wenn 
er also mit dem 
Anspruch auf inhaltliche Zustimmung (Richtigkeitsanspruch) geäußert wird.
 
"Satzung"     ('statute', 'charter', 'articles of'): 
(einer sozialen Organisation) die ausdrücklich gesetzten Normen für das 
Verhaltensregeln und die -> Ämter innerhalb einer 
Organisation
"Schaden (1)"     ('damage'): 
eine tatsächliche Veränderung an einem Objekt, die dessen normale Beschaffenheit 
und/oder Funktionsfähigkeit beeinträchtigt und damit dessen ->  Wert 
mindert. ["Durch den Zusammenstoß entstand ein Schaden an der Tür des Autos."]
 
"Schaden (2)"     ('damage'): 
(für ein Subjekt) eine negativ bewertete Veränderung für ein Subjekt. Ein Schaden 
kann unterschiedlich groß sein. ["Der finanzielle Schaden, den A durch den 
Konkurs des Unternehmens erlitten hat, geht in die Millionen."] -> Nachteil, 
-> Bewertung, -> Nutzen, -> Kosten
 
"schätzen"     ('to estimate'): 
Substantiv: die Schätzung.
Intuitive, ungefähre Bestimmung einer Größe. Im 
Unterschied zur -> Messung, der genauen Größenbestimmung mit Hilfe eines 
Messverfahrens oder Messinstrumentes. Wenn die Messung einer Größe nicht möglich oder zu aufwendig ist, 
muss man sie schätzen. 
Man kann die Schätzergebnisse durch -> Üben oft stark verbessern.
Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit von Schätzungen kann man durch entsprechende 
Tests  bestimmen. Man kann die intertemporale Zuverlässigkeit von Schätzungen 
durch dasselbe Individuum ermitteln, indem man dieselbe Größe wiederholt von 
demselben Individuum schätzen lässt und bestimmt, wie stark die einzelnen 
Schätzwerte streuen. Die intersubjektive Zuverlässigkeit von Schätzungen kann 
man dadurch testen, dass man dieselbe Größe von verschiedenen Individuen 
schätzen lässt und bestimmt, wie stark die einzelnen Schätzwerte streuen.
 
"Scham"     ('shame'): 
negativ empfundene Gefühlsreaktion in einer sozialen Beziehung. ["Er schämte sich 
vor den Anwesenden, als sein Name bekannt 
gegeben wurde."] Man schämt sich vor seinen Mitmenschen, wenn etwas Intimes oder 
sozial Missbilligtes in Bezug auf die eigene Person öffentlich bekannt wird. 
Schamgefühle sind mit körperlichen 
Reaktionen wie Niederschlagen der Augen oder Erhöhung des Blutdrucks verbunden. 
["Ihm stieg die Schamröte ins Gesicht."]
Schamreaktionen sind weitgehend unwillkürlich und bilden emotionale Hemmungen. 
Schamreaktionen zeigt das geschlechtsreife menschliche Individuum insbesondere in Bezug auf 
seine Sexualität, was sich an Bezeichnungen wie "Schamteile", "Schambehaarung" 
etc. zeigt. ["Er schämt sich, wenn er nach dem Sporttraining zusammen mit anderen 
duschen soll."] 
Sexuell bezogene Schamreaktionen kommen in allen menschlichen 
Gesellschaften vor. 
Es gibt jedoch erhebliche 
Unterschiede, deretwegen  sich schämt. So schämen sich die Frauen in christlichen 
oder islamischen Gesellschaften, ihre Brüste unverhüllt zu zeigen, während dies 
in traditionellen Gesellschaften Afrikas oder Polynesiens keinerlei 
Schamreaktionen hervorruft. 
Auch innerhalb derselben Gesellschaft gibt es 
erhebliche Unterschiede in der Art und der Stärke der Schamreaktionen. Diese 
Unterschiede sind offensichtlich auch durch eine unterschiedliche  ->  Sozialisation 
bedingt, bei der die Schamreaktionen auf bestimmte Bereiche beschränkt oder ausgedehnt werden.
Weiterhin tritt eine Schamreaktion dann ein, wenn jemand bei unmoralischem 
Verhalten ertappt wird und wenn dadurch das Bild, das der andere von ihm hatte, zum Negativen 
verändert wird. ["Du solltest dich schämen, die Notlage dieses Menschen derart 
auszunutzen."] 
Man schämt sich jedoch auch für eigenes Versagen bei 
nicht-moralischen Aufgaben ["Ich schäme mich, dir sagen zu müssen, dass ich 
durch das Abitur gefallen bin."] oder für eine wenig angesehene soziale Herkunft 
oder Stellung ["In dieser noblen Umgebung schämte er sich zu sagen, dass sein 
Vater Fabrikarbeiter war."]
"Schema" ('?'):
Für wiederkehrende Aufgaben geschaffene -> Ordnung des Vorgehens. Ein 
Schema erleichtert die Arbeit und ermöglicht die Entstehung von -> Routine. Im 
Falle von Veränderungen der Aufgabe ist ein schematisches Voorgehen eher 
schädlich. -> Algorhythmus
 
"Schicksal"     ('fate'): 
(eines Menschen) das Gute oder Schlechte, was einem Menschen widerfährt, 
ohne dass er es beeinflussen kann. ["Der plötzliche Tod ihres Mannes war für sie 
ein schwerer Schicksalsschlag."] Häufig wird das Schicksal personalisiert ["Das 
Schicksal meint es gut mit Dir."] Traditionell wird dem Schicksal eine religiöse 
Bedeutung zugeschrieben, etwa als von Gott geschickte Prüfung für den 
Betreffenden.  
 
"Schicksalsgemeinschaft"     
('people living under a common fate'): 
eine Gruppe von Menschen, die sich in einer Situation befinden, aus der sich gemeinsame Chancen und 
Gefahren für die Mitglieder der Gruppe ergeben. Sprichwörtliches Beispiel ist 
die Schicksalsgemeinschaft von Menschen, die in demselben Boot sitzen: Wenn das Boot kentert, 
gehen alle Insassen gemeinsam unter. Die Erhaltung der Seetüchtigkeit des Bootes 
stellt für die Insassen ein ->  kollektives Gut dar. 
Auch die Mitglieder von 
Familien und die Einwohner von Staaten bilden Schicksalsgemeinschaften. Aus einer Schicksalsgemeinschaft ergeben 
sich auf bestimmten - nicht auf allen - Gebieten gleiche Interessen der 
betreffenden Individuen und damit Motive zur Koordination ihrer Handlungen 
hinsichtlich der gemeinsamen Chancen und Gefahren. Eine Schicksalsgemeinschaft erzeugt eine 
gefühlsmäßige Verbundenheit  als ->  Kollektiv mit einem -> Wir-Gefühl.   
 
 
"schließen"     
('to infer'): 
(in der Logik) Substantiv: Schluss. Synonym: folgern. Man schließt logisch, wenn 
man von der Geltung eines Satzes p zur Geltung eines Satzes q übergeht. Dieser 
Übergang kann fehlerhaft oder gültig sein. Ob er gültig ist, ist die zentrale 
Frage der Logik.   
 
"schlüssig"     
('logically sound'): 
eine Argumentation ist 
schlüssig, wenn sich das Resultat durch -> gültige logische Schlüsse aus den ->  Prämissen ergibt. 
Sie kann trotzdem falsch sein, wenn die Prämissen falsch sind.
 
"Schluss(folgerung)"     
('conclusion'):
der Übergang von den Sätzen p1, p2, ... pn (den ->  Prämissen) zu einem neuen 
Satz k (die ->  Konklusion), wobei die Richtigkeit der Prämissen bei 
Anwendung  gültiger Schlussregeln auf die Konklusion übertragen wird.  
 
"Schlussregel, gültige"     
('valid rule of inference'): 
Regel für den Übergang von einem oder mehreren 
Sätzen (-> Prämissen) auf einen andern Satz (-> Konklusion), bei deren Beachtung 
gewährleistet ist, dass die Konklusion immer gilt, vorausgesetzt, die Prämissen 
gelten. Welche Schlüsse gültig sind, ist Gegenstand der ->  deduktiven Logik. Die 
Anwendung von logischen Schlussregeln auf bestimmte Sätze setzt voraus, dass die 
verwendeten Begriffe eine feste 
Bedeutung haben.  
 
"Schuld"     ('guilt'): 
die ->  Verantwortlichkeit eines Subjektes für eine Normverletzung oder für die 
Herbeiführung eines Übels. ["Schuld an dem Zusammenstoß hat der Motorradfahrer, 
denn er hat die Vorfahrtsberechtigung des PKW-Fahrers nicht beachtet."]
 
"schulden"     ('to owe'): 
man schuldet jemandem eine -> Leistung, wenn man die Leistung nicht erbracht 
hat, obwohl man dazu -> verpflichtet war. ["Ich schulde Dir noch ein 
Geburtstagsgeschenk."]  
 
"Schulden"     ('debt'): 
ein Subjekt A hat bei Subjekt B Schulden, wenn A durch Gesetz oder Vertrag 
verpflichtet ist, an B noch Zahlungen in bestimmter Höhe zu leisten. ["Peter hat 
bei mir noch 20 € Schulden. Soviel habe ich ihm gestern geliehen."]
 
"Schuldgefühl"     ('remorse'): 
das quälende Gefühl, für eine Tat oder für ein Unglück schuldig zu sein; umgangssprachlich: 
Gewissensbiss.
 
"schuldig"     ('guilty'):
jemand ist in Bezug auf eine Normverletzung schuldig, wenn er zum einen die Normverletzung 
tatsächlich begangen hat und wenn zum andern dafür verantwortlich ist.  
["Weil der Soldat sich weigerte, das zu tun, was ihm befohlen wurde, hat er sich der 
Befehlsverweigerung schuldig gemacht."]
 
"Schuldige"     ('guilty person'):
der oder die Person, die schuldig ist. ["Der Schuldige an dem Unfall ist der 
Radfahrer, denn er hat die Vorfahrt des PKWs nicht beachtet."]   
 
"Schuldner"     ('debtor'): 
Subjekt A ist ein Schuldner von B, wenn A verpflichtet ist, Geld an B zu zahlen. 
 
 
 
"Sekte"
 
(''): 
 
  religiöse Gruppe, die sich von der Kirche 
abgespalten hat. ["Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Sekte."] 
 
"Selbstbestimmung"   
   
('self-determination'): 
Synonym: -> Autonomie. das Recht, selber frei über das zu entscheiden, 
was überwiegend einen selbst betrifft. Subjekt der Selbstbestimmung kann ein Individuum 
sein oder aber auch ein Kollektiv. ["Sie fordern das Recht auf Selbstbestimmung 
für das kurdische Volk."]
 
"Selbstbewusstsein"     
('self-assertion'): 
das Gefühl der Zufriedenheit mit sich selbst, eine positive eigene Wertschätzung, 
Stolz.
 
"Selbsterziehung"     
('self-education'):
die  ->  Erziehung durch sich selbst. Ein erwachsener Mensch 
besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu beurteilen. Er kann zu sich selber - oder 
zu Teilen seiner selbst - ein bejahendes oder verneinendes Verhältnis einnehmen 
und die eigenen Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und ->  Handlungen bewerten. 
Er kann sich selbst erziehen, indem er sich Vorbilder und Ideale wählt und 
Normen setzt und sogar sich selbst belohnt und bestraft. Es gibt im Umgang eines Menschen mit sich selbst ein 
Selbstwertgefühl, Selbstkritik, Selbstverurteilung, Selbstvorwürfe, Stolz, 
Selbstbewusstsein, Eigenlob
 
"Selbstgespräch"     ('monologue'):
Synonym: Monolog 
im Unterschied zum  ->  Dialog
 
"Selbststeuerung"     
('autonomy'): 
die Fähigkeit eines Menschen, entsprechend seinen eigenen Vorsätzen zu handeln. 
Die Fähigkeit zur Selbststeuerung kann zwischen verschiedenen Individuen 
unterschiedlich stark entwickelt sein. Sie kann auch zwischen verschiedenen 
Handlungsbereichen desselben Individuums unterschiedllich entwickelt sein. Die 
Fähigkeit zur Selbststeuerung ist eine Voraussetzung der ->  Mündigkeit. 
Die Selbststeuerung hat versagt, wenn das betreffende Individuum ->  süchtig 
ist.
 
"Seele" ('soul'):
-> psychisch
 
"signifikant" ('significant'):
zwei -->  Zufallsstichproben unterscheiden sich signifikant 
voneinander, wenn die -->  Wahrscheinlichkeit gering ist, dass sie der 
gleichen -->  Grundgesamtheit entnommen wurden.
"Signifikanztest" ('test of significance'): 
ein statistischer Test, der feststellt, ob sich zwei Zufallsstichproben 
signifikant unterscheiden. Ein Beispiel hierfür ist der Chi-Quadrat-Test.
 
"Sinn (1)"     ('meaning'): 
(einer Handlung, eines Geschehens) Synonym für -> Zweck, -> Absicht, -> Ziel, 
-> Funktion. ["Es hat keinen Sinn, weiter nach Überlebenden zu suchen."] Von 
besonderer Bedeutung ist die Frage nach dem "Sinn des Lebens", wobei man 
unterscheiden muss zwischen einem individuellen und einem allgemeinen Sinn. Wenn 
jemand sagt: "Das Leben hat für mich keinen Sinn 
mehr", so drückt er damit aus, dass er seinem eigenen Leben keinen Sinn abgewinnen oder 
geben kann, dass es nichts mehr für ihn gibt, für das es sich zu leben lohnt. 
Wenn jemand dagegen ohne Bezug auf bestimmte Individuen sagt: "Der Sinn des 
menschlichen Lebens ist die Entwicklung zum Höheren", so behauptet er einen 
bestimmten Sinn des Lebens mit dem Anspruch auf allgemeine Zustimmung. Aus einer 
solchen Sinnbestimmung folgen dann mehr oder weniger direkt bestimmte Normen, 
wie man zu leben habe, um dem jeweiligen Sinn des Lebens gerecht zu werden. 
 
 
"Sinn (2)"     ('meaning'): 
(eines Zeichens): Synonym für -> Bedeutung (eines Zeichens) ["Das Wort 
"gemein" 
hatte ursprünglich den Sinn von  einfach" bzw. "ungebildet".]  
 
"Sinn (3)"     ('sense'): 
den -> Sinnesorganen zugeordnete Fähigkeit: Gesicht(sinn), Gehör, Geruch(sinn), 
Geschmack(sinn), Gefühl. ["Hast Du denn noch Deine fünf Sinne beisammen?"] Der 
Mensch verfügt neben den 5 Hauptsinnen noch über verschiedene weitere Sinne wie 
z. B. den Gleichgewichtssinn, der durch Reizung der "Schnecke", einem Sinnesorgan nahe beim Ohr.über 
die Lage des eigenen Körpers informiert.  
 
"Sinneseindruck"     ('sensual impression'?): 
die Reizung eines ->  Sinnesorgans und dessen Umsetzung in einen -> 
Bewusstseinsinhalt, z. B. ein bestimmtes Geräusch, ein bestimmtes Bild, ein 
bestimmter Geruch, ein bestimmter Geschmack. Es erscheint sinnvoll, den 
Sinneseindruck von der ->  Wahrnehmung zu unterscheiden, die zusätzlich eine 
sprachliche -> Interpretation des Sinneseindrucks beinhaltet. Sinneseindrücke als 
physiologische Vorgänge können nicht wahr oder falsch sein. Beschreibungen von 
Sinneseindrücken können allerdings falsch (z. B. gelogen) sein. Über aktuelle eigene 
Sinneseindrücke kann man sich nicht irren, man kann sie allerdings falsch 
interpretieren.
Wenn -> Sinneseindrücke sprachlich interpretiert und damit mitteilbar werden, so spricht man zur 
besseren Unterscheidung von -> Sinneswahrnehmung. Für zahlreiche Einwirkungen auf 
den eigenen Körper besitzt der Mensch 
keine wahrnehmenden Sinnesorgane, die Informationen über diese Einwirkungen als Reize aufnehmen könnten. Der 
Mensch kann z. B. ultraviolette Strahlung oder 
Röntgenstrahlen nicht sehen, die Schallwellen eines Ultraschallgerätes nicht 
hören und Gase wie Helium oder Wasserstoff nicht riechen.
Der Mensch besitzt auch eine große Zahl sensorischer Nervenzellen, die 
von Vorgängen im eigenen Körper gereizt werden. Sie setzen diese Reize in 
chemo-elektrische Signale unterschiedlicher Frequenz um, die über Nervenbahnen zum Gehirn geleitet werden. 
Das 
Gehirn erzeugt die zugehörigen ->Empfindungen 
im  Bewusstsein: Man empfindet Schmerz, Hunger, Durst, Müdigkeit, Kälte, Hitze, Angst, 
Wut, Ekel, Freude, Trauer in vielfältiger Intensität und Mischung. Die aus 
dem eigenen Körper kommenden -> Empfindungen kann man auch als innere oder -> 
introspektive Wahrnehmung 
bezeichnen.
Bemerkenswert ist, dass Sinneseindrücke der äußeren Welt im betreffenden 
Individuum ihrerseits Empfindungen auslösen können. Der Anblick eines reifen 
Apfels kann Appetit auslösen, der Anblick eines schönen Körpers kann sexuell 
erregen, das Gebrüll eines Löwen kann erschrecken, eine Spinne, die auf der 
eigenen Hand krabbelt, kann Ekel und Panik auslösen usw. 
Da die begleitenden 
gefühlsmäßigen Reaktionen regelmäßig zusammen mit den entsprechenden äußeren 
Reizen auftreten, ist ihre begriffliche Unterscheidung und Trennung nicht 
leicht. Auch sprachlich treten beide Arten von Bewusstseinsinhalten in gleicher 
Form auf. Wir sagen: "Die Spinne ist von dunkelbrauner Farbe"   so wie wir sagen: "Die Spinne ist eklig". Wer sagt: "Die Spinne ist eklig", der teilt mit, dass 
die Spinne in ihm Ekelempfindungen auslöst (und er setzt dabei offenbar 
unausgesprochen voraus, dass andere Menschen auf die Spinne ebenfalls mit Ekel 
reagieren). 
Während die Eigenschaft "dunkelbraun"   jedenfalls im Prinzip unabhängig von 
subjektiven Reaktionen ermittelt werden kann, (z. B. durch Angabe der Frequenz 
und des Mischungsverhältnisses der Lichtwellen, die von der Spinne reflektiert werden), ist dies 
bei der Eigenschaft "eklig"   nicht möglich. Es gibt Individuen, bei denen der 
Anblick dieser Spinne keinerlei Empfindungen dieser Art auslöst. 
Dieser Unterschied ist für die wissenschaftliche Methodologie von großer 
Bedeutung, weil nur in Bezug auf auf diejenigen faktischen Behauptungen 
intersubjektive Übereinstimmung erzielt werden kann, deren Begriffe unabhängig 
von subjektiven Reaktionen definierbar sind. In einer empirischen Wissenschaft 
wie der Zoologie haben deshalb Sätze von der Art wie "Spinnen sind eklig"   keine 
Berechtigung. Dies schließt jedoch nicht aus, dass im Rahmen einer empirischen 
Psychologie der Frage nachgegangen wird, bei welchen Individuen  der 
Anblick von dunkelbraunen Spinnen Ekelgefühle 
auslöst. Dazu muss jedoch vorweg das grundsätzliche Problem gelöst werden, für 
körpereigene Empfindungen wie Ekel eine zuverlässige Art der Feststellung 
und Messung zu bestimmen.
 
"Sinnesorgan"   ('sense'): 
mit Nervenzellen versehenes
Organ, das durch äußere Objekte bestimmter Art gereizt wird und diese Reize in
Nervensignale umsetzt. z. B. wird die Netzhaut der Augen von 
Lichtwellen gereizt, das Trommelfell der Ohren von Schallwellen, die Riechzellen 
der Nase von chemischen Stoffen in der Luft, der Gleichgewichtssinn durch die 
Schwerkraft. Diese Reize werden in elektrische 
Signale bestimmter Frequenz umgewandelt und über die Nervenbahnen zum Gehirn 
weitergeleitet. Gehirn erzeugt im 
Bewusstsein den verschiedenen Signalen entsprechende 
-> Sinneseindrücke: Farben und Formen, Geräusche und Töne, Düfte und Gerüche. 
 
"Sitte"     ('mores'): 
(bei bestimmten Gemeinschaften) allgemein praktizierte Reaktionsweisen auf bestimmte 
Ereignisse oder Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. ["Bei den Juden ist 
es Sitte, dass ein Verstorbener schon nach 3 Tagen begraben wird."]. Synonym für 
-> Brauch  
 
"Sittlichkeit"     ('morality'): 
traditioneller Begriff für die Gesamtheit der gültigen moralischen Regeln.
 
"Situation"     ('situation'): 
die besonderen Umstände, in der sich ein handelndes Subjekt befindet. Insofern 
keine Situation völlig einer anderen gleicht, stellt sich die Frage, ob und wie man 
dennoch Normen mit einem allgemeineren Geltungsanspruch bestimmen kann. Eine 
Lösung dieses Problems ergibt sich daraus, dass nicht alle Unterschiede zwischen 
Situationen normativ relevant sind. Bei der normativen Beurteilung einer 
Tötungshandlung ist es z. B. sicherlich irrelevant, ob der Täter Sommersprossen 
hatte oder nicht
 
"Skepsis"     ('sceptic'):
(in Bezug auf einen Geltungsanspruch).
Haltung des -> Zweifels
 
"Solidarität"     ('solidarity'):
normatives Prinzip, das die Forderung beinhaltet, dass die Nöte des Einzelnen 
von allen anderen mitgetragen werden sollten.
 
"Souveränität"     ('sovereignty'):
(eines Subjektes) der durchgesetzte Anspruch eines Subjektes, sich niemandem 
unterordnen zu müssen. Souveränität wird insbesondere von Staaten beansprucht, 
jedoch auch von ethnischen Gruppen oder Machthabern. 
Souveränität ist 
verbunden mit dem Anspruch auf uneingeschränkte, vorrangige und verbindliche 
Normsetzung für ein bestimmtes Territorium. Es beinhaltet das Prinzip der -> 
Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates.
Der Anspruch eines Subjektes auf Souveränität bleibt folgenlos, 
wenn er nicht mit einer tatsächlichen Vormachtstellung verbunden ist, die die Durchsetzung der 
gesetzten Normen gewährleistet.
Mit der zunehmenden internationalen Verflechtung verliert das Prinzip der 
Souveränität an Bedeutung  
 
"Sozialisation"     ('socialization'):
Oberbegriff für die Formung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen im 
Sinne der bestehenden sozialen Ordnung. Dies geschieht nicht nur durch Eltern, 
Erzieher und Lehrer sondern auch durch Gruppen von Gleichaltrigen und in 
zunehmendem Maße durch die elektronischen Medien.
 
"Spieltheorie"     ('theory 
of games')
eine Methode zur Analyse von Entscheidungsproblemen, wenn mehrere Akteure ihre 
Interessen unabhängig von einander verfolgen. Es wird nach Strategien gesucht, 
die bezogen auf bestimmte Machtstrukturen und Interessenkonstellationen für die 
Akteure optimal sind  
 
"Sprache"     ('language'): 
ein
ursprünglich auf gesprochenen Lauten (Worten) beruhendes akustisches  -> Zeichensystem. Die Lautsprache war - vor der Möglichkeit der Tonaufnahme - an 
den Augenblick gebunden. Wenn man die Bedeutung einer gesprochenen Mitteilung 
festhalten wollte, so war man auf das Gedächtnis der Individuen angewiesen. 
Individuelle Erinnerungen können jedoch lückenhaft, ungenau und sogar falsch 
sein.
Vor ca. 7000 Jahren begann die Entwicklung einer geschriebenen Sprache, indem 
den gesprochenen Worten oder Ausdrücken bestimmte Schriftzeichen zugeordnet 
wurden. Diese konnten auf Steinen oder Papyrus dauerhaft aufgebracht werden. 
Dadurch konnten die bis dahin allein auf mündlicher Weitergabe beruhenden 
kulturellen Traditionen auch unabhängig vom menschlichen Gedächtnis festgehalten 
werden.
Bei der Übertragung eines gesprochenen Textes in in Schrift gehen allerdings 
bestimmte begleitende Inhalte der Kommunikation verloren wie Lautstärke, 
Tonhöhe, Schnelligkeit, Melodik, Einlegen von Pausen oder begleitende Mimik und 
Gestik. Um dies auszugleichen, gibt es in der Schrift neben den Buchstaben oder 
Bildern Satzzeichen und Interpunktionsregeln.
Die Buchstabenschrift ordnet den verschiedenen Laute einer Sprache bestimmte 
Buchstaben zu, so dass eine Art Lautschrift entsteht, die mit einer weitaus 
geringeren Anzahl von Zeichen auskommt als die Bilderschrift.  
Die Blindenschrift beruht nicht auf sichtbaren sondern fühlbaren, tastbaren 
Buchstaben.
Die Taubstummensprache bedient sich anstelle von Lauten bestimmter sichtbarer 
Gesten zur Formulierung von Aussagen.
 
"Staat"     ('state'): 
soziale -> Institution, die den Anspruch auf die verbindliche 
Normsetzung innerhalb eines bestimmten Territoriums erhebt und diesen Anspruch auch durchsetzen kann. Nach außen ist ein Staat -> souverän, d. h. er ist nicht an fremd gesetzte Normen gebunden. 
(Allerdings gibt 
es Übergangsformen, wenn z. B. Staaten sich schrittweise zusammenschließen und 
dabei ihre -> Souveränität teilweise aufgegeben.)
Der Vorteil einer staatlich sanktionierten Ordnung für die Bewohner des staatlichen 
Territoriums besteht in der Planungssicherheit, die eine öffentlich bekannt 
gegebene und durchgesetzte Rechtsordnung verschafft. Dadurch wird das Verhalten 
der andern Individuen berechenbarer. Ein Bewohner kann darauf 
vertrauen, dass er im Rahmen der gesetzten Rechtsnormen seine Ziele ungestraft 
verfolgen kann, und dass er gegen rechtswidrige Angriffe den Schutz des Staates 
beanspruchen kann. Die Staatenbildung entspricht häufig ethnischen Strukturen 
(Nationalstaat), es können jedoch auch religiöse und politische Gemeinsamkeiten 
zur Staatsbildung führen (Schweiz)  ->  Recht, 
->  Herrschaft, ->  Gewaltmonopol 
 
"Statistik"     ('statistics'): 
die Sammlung von Daten, deren Verarbeitung und Interpretation. So gibt es z.B. 
jährlich amtliche Statistiken über die Zahl der Verkehrsopfer oder der 
Straftaten. Neben solchen beschreibenden Statistiken gibt es auch schließende 
Statistiken, die in Verbindung mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung angewandt 
werden. Von besonderer Bedeutung ist der Schluß von einer Stichprobe auf die 
Grundgesamtheit. der die Stichprobe entnommen wurde. Dies findet z. B. statt, 
wenn aufgrund der vorliegenden Teilergebnisse das Ergebnis der Wahl 
"hochgerechnet" wird. 
"Status-quo-Klausel"     ('clause of status quo'): 
eine Klausel, die besagt, dass der bisherige Zustand des Normensystems in 
Geltung bleibt, wenn keine andere Entscheidung gefunden wird. Dadurch wird ein 
ungeregelter Zustand vermieden, gleichzeitig wird aber auch das Bestehende 
bevorzugt.
 
"Stereotyp"     ('?'): 
-> Vorurteil
 
"Steuerung / Regelung"     ('?'): 
(in der Kybernetik)
 
"Stichprobe" ('sample'):
Die Entnahme und  Untersuchung mehrerer Elemente aus einer größeren Menge von Elementen, um 
Erkenntnisse über Gesamtheit der Elemente in der Menge zu bekommen, ohne alle 
Elemente untersuchen zu müssen. ["Die Polizei kontrollierte stichprobenartig 
jedes 10. Auto."] Von besonderer Aussagekraft ist eine -> Zufallsstichprobe 
(random sample).
 
"Strafe"   ('penalty'): 
institutionalisierte negative ->  Sanktion; das Übel, das demjenigen 
zugefügt wird, der eine Norm verletzt. Strafandrohungen sind ein Mittel zur 
Durchsetzung von Normen, denn die Furcht vor der angedrohten Strafe  
verstärkt die ->  Motivation der ->  Normadressaten zur Einhaltung der 
betreffenden Norm.  
Die Bestrafung einer Normverletzung hat verschiedene Folgen: 
- sie fügt dem Bestraften ein Leid zu, weshalb eine Strafe immer auch ein 
Problem ist, 
- sie verbindet die Normverletzung mit einem Risiko und erzeugt eine 
Assoziation der Normverletzung mit etwas Negativem. Dadurch schwächt sie das 
Motiv zur Normverletzung. Dies gilt vor allem für den Bestraften, aber es gilt 
auch für alle, die von der Bestrafung Kenntnis erlangen. Harte Strafen für eine 
Tat schrecken vom Begehen der Tat ab,
- sie schützt im Falle von Freiheitsstrafen, Ausweisungen, 
Aufenthaltsverboten die Gesellschaft vor weiteren Taten des Bestraften,
- sie tilgt die Schuld, die jemand wegen einer Tat trägt, sofern er das 
mit seiner Tat verbundene Unrecht einsieht  
 
"Strategie / Taktik"  ('strategy / tactics'): 
  
 
"Streuung"     (''): 
 Begriff aus der -> Statistik. Wenn ein Schütze wiederholt auf eine 
Zielscheibe schießt, um die "12" zu treffen, dann streuen die Einschüsse 
gewöhnlich um die "12". Trifft er jedesmal die "12", dann streuen die Einschüsse 
nicht und es bedarf keiner statistischen Überlegungen, um die -> 
Wahrscheinlichkeit zu schätzen, wie weit sein nächster Schuss von der "12" 
entfernt sein wird. Je besser der Schütze schießt, desto weniger streuen die 
Einschüsse, d.h. umso dichter liegen die Einschüsse beieinander nahe der "12". 
 
"Subjekt"   ('subject'):
jedes ->  Wesen, das eine eigene -> Wahrnehmung und einen eigenen -> Willen besitzt. 
Sowohl Individuen als auch soziale ->  Organisationen können Subjekte sein. Die 
Abgrenzung zu Wesen, die keine Subjekte sind, ist fließend (Embryos, Tiere, Pflanzen, 
Roboter)
 
"subjektiv" / "objektiv"      
('subjective' / 'objective'):
(bezogen auf Urteile, Meinungen, Bewertungen) etwas ist subjektiv, wenn es nur einem bestimmten Subjekt 
zugehörig ist. ["Meine ganz subjektive Meinung zur Frage der Asylbewerber ist, dass 
viele Asylbewerber ihre politische Verfolgung nur vortäuschen."] ["Ich finde, 
dass Du in dieser Sache nicht objektiv bist, sondern sehr einseitig von Deinem 
Interesse her urteilst."]
 
"suchen"      
(to search): 
(eines fehlenden Objekts). Um gezielt suchen zu können, müssen die auffälligen 
Merkmale des gesuchten Objekts bekannt sein und es muss der Bereich bestimmt 
sein, innerhalb dessen das gesuchte Objekt sich befinden könnte. ["Er 
sucht seinen Hausschlüssel in seinen Taschen."] Da eine Suche sehr aufwendig und 
zusätzlich vergeblich sein kann, sollte man sie durch die Einhaltung einer 
bestimmten -> Ordnung vermeiden. Eine solche -> Ordnung beinhaltet, dass jedes 
Objekt einen bestimmten Platz zugewiesen bekommt, wo es sich immer befindet und 
wo es deshalb immer sofort gefunden werden kann. 
Ein Beispiel hierfür ist die lexikalische Ordnung für Wörter, bei der die Wörter 
nach ihrem Anfangsbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge geordnet sind. Wenn 
Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben haben, ordnet man sie untereinander nach 
dem zweiten Buchstaben usw. usf.
 
"Sucht"      ('passion', 'mania'): 
ein Verhalten, das ein Individuum wegen der dabei empfundenen Befriedigung 
beibehält, obwohl es dessen Schädlichkeit für die eigene Gesundheit kennt. 
Bestimmte chemische Stoffe gelten als Suchtmittel. Durch ihren Konsum wird 
derart in den Stoffwechsel des Gehirns eingegriffen, dass angenehm entspannende, 
enthemmende oder lustvolle Empfindungen ausgelöst werden (Alkohol, Opium, 
Heroin, Kokain, Nikotin, ..). Besonders Sucht fördernd sind solche Stoffe, die 
einen Gewöhnungseffekt haben, so dass eine Verringerung der Dosis körperliche 
Beschwerden hervorruft (Entzugserscheinungen). Suchtverhalten gibt es in 
verschiedensten Bereichen, z. B. als Spielleidenschaft bei Glücksspielen, als 
Fresssucht oder Magersucht. Selbststeuerung, Zwangsverhalten
 
"Sühne"     ('atonement'): 
die Tilgung einer -> Schuld durch das Erleiden einer -> Strafe 
 
 
"Sünde"     ('sin'): 
Verstoß gegen religiöse Normen
 
"Suggestion" ('suggestion'): 
"Suggestivfrage" (' ')  eine rhetorische Frage, die 
der Fragende als auch der Zuhörer selber beantworten kann 
"Symbol"      ('symbol'): 
ein meist bildhaftes ->  Zeichen, das stellvertretend für etwas anderes steht. 
["Das 
Brandenburger Tor war das Symbol des Willens zur Wiedervereinigung."] ["Das 
Hakenkreuz war das Symbol der Nazis."]
 
"Synonym"     ('synonym'): 
ein Wort x ist ein Synonym für ein anderes Wort y ein Synonym, wenn x die 
gleiche Bedeutung hat wie y. ["'Kalkulieren' ist ein Synonym für 'berechnen'."] 
 
 
"System (1)"     
('system 1'):
ein bestimmtes Schema zur Durchführung einer Tätigkeit bzw. zur Herstellung 
eines Werkes. ["Die Suche erfolgte nach einem bestimmten System. Das Gelände 
wurde in 100 Planquadrate unterteilt und dann wurde ein Planquadrat nach dem 
andern systematisch abgesucht."] 
Ein systematisches Vorgehen hat den Vorteil, dass man genau weiß, welcher Teil 
der Arbeit bereits erledigt ist und welcher noch zu tun ist. Die Gefahr, dass 
etwas übersehen oder vergessen wird, ist ausgeschlossen. Bei wiederholter 
Anwendung desselben Systems durch dasselbe Personal entfällt die Arbeit der 
Einweisung und Einübung.
Andererseits kann sich ein System in der praktischen Anwendung auch als 
umständlich erweisen. Dann kann es jedoch meist nur mit Nachteilen abgebrochen 
werden. 
In Kampfsituationen ist das wiederholte Verfahren nach einem bestimmten System 
u. U. nachteilig, weil damit das eigene Handeln für den Gegner vorhersehbar 
wird.  
 
"System (2)"   
('system 2'):
ein Gebilde aus aufeinander abgestimmten zusammengehörigen Einzelteilen, die 
zusammen einen einheitlichen Zweck erfüllen. ["Es gibt neben dem Dezimalsystem 
auch noch andere Zahlensysteme."] ["Die Abwässer der Stadt werden in einem 
komplizierten unterirdischen Rohrsystem gesammelt und in die Kläranlage 
geleitet."]
 
"System, selbsterhaltendes"   
('self-sustaining system'):
ein Gebilde, das aktiv die Bedingungen für die eigene Erhaltung herstellt. Wenn 
das System zu seiner Erhaltung z. B. Licht benötigt, dann richtet es seine Lage 
selbständig so aus, dass es möglichst viel Licht empfängt. Dies ist bei Pflanzen 
der Fall.
******************************************************************************************
"Tabu"     ('taboo'): 
religiös begründetes Verbot, das von einer heiligen Scheu umgeben ist und über das die Gläubigen 
deshalb nicht sprechen dürfen und das sie nicht berühren dürfen.
"Taktgefühl"   ('?'): 
"taktlos"   ('?'): 
 
"Täter"     ('author of the act'): 
diejenige Person, die eine bestimmte -> (Straf)Tat begangen hat
 
"Täuschung"     (''): 
 
 
"Tat"     ('act'):
 eine Handlung, die Normen des Strafrechts verletzt
 
"Tausch"        ('exchange', 'barter'): 
die Einigung zwischen zwei Individuen A und B darüber, dass B von A das Gut x 
erhält und A dafür von B das Gut y erhält und die entsprechende Übergabe der 
Güter. 
Voraussetzung des Tausches ist , dass A über das Gut x verfügen kann und B über das 
Gut y. A muss deshalb entweder das Recht zur Verfügung über das Gut x haben 
(Eigentumsordnung), oder er muss zumindest über das Gut x faktisch verfügen 
können. Entsprechendes gilt für B. 
Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Besitzwechsel auf der freien 
Entscheidung beider Partner beruht und jeder den Tausch deshalb vollzieht, weil 
er für ihn vorteilhaft ist. (-> Vertragsfreiheit)
Die Schwierigkeiten des Naturaltausches (A hat gerade etwas, was B braucht, aber 
B hat gerade nichts, was A braucht) lassen sich durch die Einführung eines 
immer verwendbaren Tauschmittels, des Geldes, vermeiden. In einer 
Geldwirtschaft können Güter gegen Geld gekauft und verkauft werden und 
haben einen vergleichbaren Preis.
 
"Tautologie"     ('tautology'):
eine Aussage, die allein aufgrund der Definition der darin enthaltenen Begriffe 
wahr sein muss. Wenn z. B. der Begriff 'Strafe' definiert ist als die "Zufügung 
eines Übels für diejenigen, die eine Norm übertreten", so ist die Aussage: "Jede 
Strafe bedeutet für den Bestraften das Erleiden eines Übels"   eine Tautologie. Insofern 
Tautologien nicht falsch sein können, sind sie mit jeder möglichen 
Beschaffenheit der Wirklichkeitt vereinbar und enthalten keine Information über die Beschaffenheit der Wirklichkeit.
 
"Taktik"     ('tactics'):
eine bestimmte Art zu handeln, um in einem Konflikt oder einer Konkurrenz zu 
siegen. ["Die Aufständischen verfolgten eine Taktik des 'hit and run'.] Im 
Unterschied zur Strategie -> besteht eine Taktik nur aus wenigen Elementen. Als 
"taktisches Manöver" wird eine Verhaltensweise bezeichet, die den Gegner in 
Bezug auf die langfristig angestrebten eigenen Ziele in die Irre führen soll. So 
waren Hitlers Nicht-Angriffs-Pakte mit benachberten Staaten nur taktische 
Manöver, um die geplanten Eroberungen zu verdecken.
 
"Technik (1)"     ('technics'): 
Sammelbegriff für die Geräte (Werkzeuge, Maschinen, Apparate), die von Menschen 
zur Hilfe bei bestimmten Aufgaben erfunden 
und gebaut wurden
"Technik (2)"  
  
 ('?'):
 bewährte Vorgehensweise  
Teleologie"     ('teleology'):
Adjektiv: teleologisch
 
"Teufelskreis"     ('vicious 
circle'): 
ein Wirkungszusammenhang, bei dem sich ein negativ bewerteter Sachverhalt 
selber verstärkt. Z. B. führt eine Zunahme der Arbeitslosigkeit unter 
Marktverhältnissen zu verringerter Kaufkraft, was wiederum die Arbeitslosigkeit 
verstärkt, sofern keine anderen Faktoren dem entgegen wirken.
 
"Theorem" ('theorem'): 
mehrere logisch 
miteinander verbundene Theoreme ergeben eine -> Theorie.
"Theorie"      
('theory'): 
eine logisch aufgebaute Menge von - > Theoremen zur Beantwortung bestimmter 
Fragen, insbesondere Fragen nach Ursachen   Wie eine bestimmte 
Theorien beschaffen sein sollte, um diesen Zweck zu erfüllen, wird in der 
zugehörigen - > 
Methodologie erforscht. Je nach Art der Fragen, die beantwortet werden sollen, gibt 
es unterschiedliche Arten von Theorien. Von besonderer Bedeutung sind die 
axiomatisch-deduktiv aufgebauten Theorien. Sie ermöglichen die 
Ursachenbestimmung und Prognosen über Zukünftiges.
 
"These"     ('thesis'): 
Synonym für -> Behauptung
 
"Tod"     ('death'): 
das zeitliche Ende eines lebenden Wesens. Der leblose Körper, dessen Gehirn nicht 
mehr arbeitet, ist zwar auch nach dem Tod noch vorhanden, nicht jedoch das mit 
Bewusstseinsinhalten ausgestattete Subjekt. Alle Lebewesen haben nur ein 
begrenztes Lebensalter. Beim Menschen sind dies bei heutigen Lebensbedingungen 
in den industrialisierten Ländern durchschnittlich 80 bis 90 Jahren. Viele 
Menschen sterben jedoch aufgrund von Krankheiten, Nahrungsmangel, Unfällen 
bereits früher. 
Das Wissen von der Unausweichlichkeit des eigenen Todes und von 
der Möglichkeit eines plötzlichen Todes naher Angehöriger ist für Menschen ein 
nur schwer erträglicher Gedanke. Der tröstliche Glaube, dass Menschen ein Leben 
nach dem Tode besitzen (Jenseits, Himmel, Paradies, Wiedergeburt) mildert den 
Schecken des Todes und ist trotz des Fehlens einer intersubjektiv 
nachvollziehbaren Begründung weit verbreitet.
"Toleranz" ('tolerance'):
die Gewährung von Spielraum für Verhaltensweisen und Meinungen im Verhältnis zur 
geltenden Gruppennorm. Der bewusste Verzicht auf den Einsatz von Sanktionen 
gegen Abweichungen von der vorherrschenden Lebensweise.
 
"Tradition"  ('tradition'): 
 Überlieferung. Kulturelle Inhalte, die 
an die nächste Generation weitergegeben werden. Ohne Tradition 
müsste jede Generation im Wissen über die Welt von vorne anfangen (abgesehen von genetisch verankerten 
Veränderungen). Gesellschaften 
unterscheiden sich in ihrem Verhältnis zur Tradition. Angesichts der raschen 
Entwicklung von Wissenschaft und Technik führt ein starres Festhalten an 
Traditionen nicht unbedingt zu sozialer Stabilität. Demokratische Gesellschaften 
besitzen deshalb eine institutionalisierte Methode der Selbstkritik und 
Erneuerung.
 
"transparent" ('transparent'):
durchscheinend, durchsichtig. Im politischen Bereich nennt man einen Vorgang 
'transparent', wenn er auch für Außenstehende erkennbar ist. Dies ist die 
Voraussetzung dafür, dass darüber öffentlich diskutiert werden kann.
 
"Traum"      ('dream'): 
(eines Individuums) im Zustand des Schlafes auftretende Vorstellungen, die vom 
Schlafenden ähnlich wie die Wirklichkeit erlebt werden - einschließlich der entsprechenden 
Reaktionen. Nach dem Erwachen erkennt der Träumende seinen Traum meist sofort als 
solchen da die geträumten Bewusstseinsinhalte nicht mit den 
aktuellen Wahrnehmungen im Wachzustand vereinbar sind. Dies ist etwa der Fall, 
wenn jemand geträumt hat, er sei in der Schule, aber jetzt zweifellos zu Hause 
in seinem Bett liegt.
 
"Trauma" ('trauma'): 
starke 
psychische Verletzung. Ein traumatisches Erlebnis ist so heftig, dass es nicht 
auf den normalen Wegen (Erinnern, Nachdenken, Trauern, sich mitteilen, 
Aggressionen) verarbeitet werden kann. Stattdessen kommt es zu - >  
Verdrängungen aus dem Bewusstsein und zu  irrationalen ->  
Angstzuständen. Wegen ihrer physischen Schwäche und fehlender Kenntnisse sind 
Kinder besonders häufig Opfer von Traumata.  
 
"triftig"      ('?'): 
naheliegend, Gründe sind triftig, wenn sie zumindest auf den ersten Blick der 
Kritik standhalten. -> plausibel,
 
"Tugend"     ('virtue'): 
moralsich
positiv -> bewertete gewohnheitsmäßige Verhaltensweise und Charaktereigenschaft  z. 
B. Pflichtbewusstsein, Fleiß, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, 
Sparsamkeit, Bescheidenheit, Mäßigkeit, Gründlichkeit, Sauberkeit, Ordnungssinn, 
Verschwiegenheit, Selbständigkeit, Mut, Tapferkeit, Kreativität, 
Zielstrebigkeit, Ausdauer, Willensstärke, Leistungswille, Tatkraft, 
Entscheidungsfähigkeit, Selbstbeherrschung, Selbstreflexion, etc.. Insofern sich 
die Wertungen und moralischen Auffassungen unterscheiden und ändern, unterscheiden 
und ändern sich auch die Ansichten darüber, was eine Tugend ist und welcher 
Stellenwert ihr zukommt. So haben z. B. Tugenden wie Vaterlandsliebe, Bescheidenheit 
oder Gehorsam gegenüber früheren Generationen heute für große Teile der 
Bevölkerung an Wichtigkeit verloren oder werden überhaupt nicht mehr als Tugenden 
angesehen.  ->  Untugend, -> Laster  
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"übereinstimmen / Übereinstimmung     ('to 
consent' / 'consent'): 
Person A stimmt mit Person B in Bezug auf eine bestimmte Frage dann überein, 
wenn beide dieselbe Antwort auf diese Frage geben. Die Übereinstimmung muss frei 
und ohne Zwang erfolgen, um von normativer Bedeutung zu sein. Man kann 
unterscheiden zwischen der 'intersubjektiven Übereinstimmung" verschiedener 
Subjekte und der 'intertemporalen Übereinstimmung' desselben Subjekts mit sich 
selbst zu verschiedenen Zeitpunkten. Bei der richtigen Beantwortung von Fragen 
dient die Argumentation der zwanglosen Herstellung einer allgemeinen und 
dauerhaften Übereinstimmung der Individuen. -> Konsens
"überreden"     ('to persuade'): 
(jemanden zu etwas): jemanden durch geschickte Rhetorik zu einer 
Meinungsänderung oder Handlung 
bewegen, wobei die vorgebrachten Argumente nicht schlüssig sein müssen
 
"überzeugen"     ('to convince'):
(jemanden von der Richtigkeit bestimmter Sätze überzeugen): jemandes Meinung in Bezug auf 
bestimmte Fragen durch einsichtige Argumente ändern. 
 
"Überzeugung"     ('conviction'):
(eines Individuums von der Richtigkeit bestimmter Sätze) die Gesamtheit der 
Sätze, die das betreffende Individuum für ->  richtig hält. Überzeugungen können 
unterschiedlich stark gefestigt sein. ["Ich bin felsenfest von seiner Unschuld 
überzeugt."] Sie können mit mehr oder weniger starken ->  Zweifeln einhergehen. 
-> Glauben
 
"Ungewissheit"     ('uncertainty'): 
Eine -> Entscheidung wird unter Ungewissheit getroffen, wenn die -> Wahrscheinlichkeit 
für das Eintreten des betreffenden Ereignisse größenmäßig nicht bestimmt werden 
kann. Ein Beispiel hierfür ist die Teilnahme an einer Lotterie, bei der der 
Anteil der Nieten nicht bekannt ist und zwischen 0% und 100% schwanken kann. ->  
Gewissheit, ->  Risiko  
 
"unparteiisch"     
('impartial'):
Synonyme: "unparteilich"   oder "überparteilich". Ein Subjekt verhält sich in einer 
Auseinandersetzung zwischen mehreren Parteien unparteiisch, wenn es in seinen 
Entscheidungen oder Beurteilungen keine der Parteien bevorzugt oder 
benachteiligt. Von einem -> Schiedsrichter beim Sport werden unparteiische 
Entscheidungen verlangt.
 
"Universalisierbarkeit"     
('universalizability'): 
(einer Norm) Synonyme: Generalisierbarkeit, Verallgemeinerbarkeit. Eine Norm ist 
universalisierbar, wenn sie auch dann noch akzeptabel ist, wenn alle diese Norm 
befolgen. Angenommen, jemand verhält sich in einer Diskussion nach der Norm: "Diskussionsteilnehmern, die 
meiner Meinung nach falsche Auffassungen vertreten, darf ich jederzeit 
ins Wort fallen."   Wenn man diese Norm universalisiert, so erhält man die Norm: "Jeder Diskussionsteilnehmer, der der Meinung ist, dass die Auffassung eines 
anderen Diskussionsteilnehmers falsch ist, darf diesem jederzeit ins Wort 
fallen." -> Verallgemeinerbarkeit
Wenn man die derart universalisierte Norm moralisch nicht akzeptieren kann, so 
ist dies ein Hinweis darauf, dass auch die Ausgangsnorm moralisch nicht 
akzeptabel ist. 
-> kategorischer Imperativ,  
 
"Unterscheidungsvermögen"     
('ability to distinguish'): 
Synonym: Differenzierungsvermögen. Die elementare Fähigkeit eines Individuums A, 
Unterschiede zu bemerken. Wenn A dies nicht kann, ist die Erlernung von Zeichen 
nicht möglich. Ein Beispiel: A wird zuerst ein Finger vor die Augen gehalten und 
dazu das Wort "Finger" ausgesprochen. Danach wird A ein Fuß vor die Augen 
gehalten und dazu das Wort "Fuß" ausgesprochen. Wenn A zwischen beiden gezeigten 
Objekten keinen Unterschied bemerkt hat, kann es die Verwendung der Worte 
"Finger" und "Fuß" nicht erlernen. Sie sind für A gleichbedeutend. Besitzt A 
jedoch Unterscheidungsvermögen, so kann es auf Verschiedenes auch verschiedene 
Worte anwenden und das, was gleich ist, auch mit dem gleichen Worten bezeichnen.  
 
"Untugend"     ('vice', 'bad habit'):
Laster,
eine negativ -> bewertete Verhaltensweise und Charaktereigenschaft von 
Individuen, z. B. Angeberei, Unzuverlässigkeit, Unehrlichkeit, 
Verschwendungssucht, Geiz, Schadenfreude, Neid, Missgunst, Sprunghaftigkeit, 
Feigheit, Egoismus. Insofern sich die Wertungen unterscheiden oder ändern, 
unterscheiden oder ändern sich auch die Ansichten darüber, was eine Untugend ist 
und welche Bedeutung ihr zukommt. -> Tugend, -> Laster
 
"Ursache"     
('cause'): 
(eines Ereignisses): "u ist die Ursache für w" bedeutet, dass w eine Folge von u 
ist und von u bewirkt wird (wobei u und w hier singuläre, raum-zeitlich 
bestimmte Ereignisse sind). ["Die Ursache für das gestrige Zugunglück war eine defekte Weiche."] -> 
Grund 
 
 
"Urteil"     ('judgment'): 
Bewertung, Einschätzung, Aussage  
 
"Utopie"  / "utopisch"     ('utopia' / 'utopian'):
Eine ausgedachte, nicht real existierende Gesellschaft und deren Ordnung. Es 
gibt nicht nur positiv gemeinte Utopien einer besseren oder idealen 
Gesellschaft, sondern auch negative Utopien (wie z. B. "1984"). Problem von 
Utopien ist oft ihre Realisierbarkeit, weil sie Annahmen über menschliche Motive 
und Eigenschaften machen, die nicht vorhanden sind und auch nicht durch 
Erziehung geschaffen werden können.
 
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"Variable"     
('variable'): 
eine Messgröße, die verschiedene Werte annehmen kann, also keinen konstanten 
Wert besitzt. Die Verwendung von Variablen vereinfacht die Formulierung von 
regelmäßigen Zusammenhängen zwischen verschiedenen Größen. So kann man die 
Zusammenhänge zwischen der Kantenlänge eines beliebigen Quadrats (das Symbol für 
diese Variable sei "k") und der Fläche dieses Quadrates (das Symbol für diese 
Variable sei "F"  ) durch die Gleichung F = k² wiedergeben. 
 
 
"Verachtung / verachten"     (' '): 
Synonym für "Geringschätzung". ['Der Mörder des Kindes wurde allgemein 
verachtet.'] Gegenbegriffe sind "Respekt", "Hochachtung", "Wertschätzung". Die 
moralische Verachtung des Verbrechers durch andere Menschen ist oft die 
stärksten Sanktionen für eine Normverletzung.
"Verallgemeinerbarkeit"   ('universalizability', 'generalizability'):
zentrales Kriterium für die Gültigkeit von moralischen Normen. Die 
Verallgemeinerbarkeit wird unterschiedlich definiert. Immer spielt jedoch eine 
Gleichsetzung der Individuen und das Verlassen eines egoistischen Standpunkts 
dabei eine Rolle. Dazu ausführlich
hier .Beispiele: "Was wäre, wenn jeder 
so handeln würde"; "Was wäre, wenn jeder diesen Grundsatz befolgen würde"; 
"Gleichartige Fälle müssen auch gleich behandelt werden"; "Es muss ohne Ansehung 
der Person geurteilt werden". Die Frage ist oft, ob es Unterschiede zwischen den 
Fällen gibt, die moralisch relevant sind. 
 
"Verantwortung"   ('responsibility'):
(eines Subjekts für etwas). Wenn eine Person A die Verantwortung für einen 
bestimmten Bereich trägt (also dafür verantwortlich ist), so 
kann A für das, was in diesem Bereich geschieht, zur Verantwortung gezogen 
werden (also verantwortlich gemacht werden). Er muss für sein Handeln "Rede und 
Antwort stehen". Er wird für sein Handeln "zur  -> Rechenschaft gezogen". 
Jeder erwachsene Mensch ist normalerweise für sein eigenes Tun und Lassen 
verantwortlich. Wenn er sein Handeln nicht rechtfertigen kann, so muss er sich 
dies Handeln vorwerfen lassen. Dies entspricht einer Schuldzuweisung. 
Unter bestimmten Bedingungen ist es nicht sinnvoll, einen Menschen für sein 
Handeln verantwortlich zu machen. Dies ist dann der Fall, wenn der betreffende 
Mensch den Sinn einer Norm überhaupt nicht versteht und / oder, wenn er sein 
Handeln nicht willentlich steuern kann. Er ist dann nicht -> zurechnungsfähig 
und nicht -> mündig.
In einer Gesellschaft mit hierarchischen Strukturen kann einem Menschen auch die 
Verantwortung für das Handeln bestimmter anderer Menschen übertragen werden. Da 
es sinnlos ist, jemanden für etwas verantwortlich zu machen, das er nicht 
kontrollieren kann, erhält der Betreffende die -> Befehlsgewalt über diese 
Menschen.
Man kann auch die Verantwortung für eigenes Handeln anderen 
zuschieben. In einer Gruppe gleichberechtigter Individuen, die einheitlich 
entscheiden und handeln muss, kann Uneinigkeit in Bezug auf eine unumgängliche 
Entscheidung auftreten. Ein Gruppenmitglied, das zur überstimmten Minderheit 
gehört, sagt zur Mehrheit: "Ich werde so handeln, wie ihr wollt, aber nur, wenn 
Ihr die Verantwortung dafür übernehmt".
 
"Verantwortungsethik"     
('consequentialism'):
eine ethische Position, die die Handlung eines Menschen nicht nach den damit 
verfolgten -> 
Absichten sondern nach deren -> Folgen 
bewertet.  Gegenbegriff: -> "Gesinnungsethik".
 
"verbieten"     
('to interdict', 'to prohibit'): 
siehe -> Verbot
 
"Verbindlichkeit"     
('binding force'): 
(einer Norm für ein Subjekt). Eine Norm N besitzt Verbindlichkeit für ein Subjekt S, wenn S zur 
Befolgung von N verpflichtet ist. 
Eine Norm kann verbindlich sein, auch wenn es inhaltlich nicht die bestmögliche 
Norm ist. Die Rechtfertigung hierfür ist das Streben nach sozialer Koordination 
und Berechenbarkeit. Diese Ziele sind allein durch Bezugnahme auf die 
inhaltliche Richtigkeit von Normen nicht zu erreichen, weil ein Diskurs 
über die inhaltliche Richtigkeit niemals definitiv abgeschlossen ist. Dies ist 
der Grund, warum neben der Ebene der inhaltlichen moralischen Argumentation eine 
Ebene der Normsetzung durch legitimierte Institutionen geschaffen wird. Zwischen 
den Ebenen der inhaltlichen Richtigkeit und der verfahrensmäßigen Legitimation 
besteht unvermeidlich ein Spannungsverhältnis. Näheres findet man
hier. 
 
"Verbot"      
('prohibition', 'inhibition'): 
eine -> Norm, die eine bestimmte -> Handlung als "nicht sein sollend" bzw. 
als "zu unterlassen" kennzeichnet. ["Das Betreten des Grundstücks ist 
verboten."]
 
"Verdacht"     ('suspicion'):
die Vermutung, dass eine bestimmte Person eine verbotene Tat begangen hat. ["Ich 
habe Peter im Verdacht, dass er den Schlüssel genommen und nicht zurückgelegt 
hat."]
 
"Verdrängung"     ('repression'):
(in der psychoanalytischen Theorie) die Verhinderung des Bewusstwerdens 
von bestimmten ->  Motiven und ->  Erinnerungen durch die Auslösung 
starker gegenläufiger Reaktionen wie Angst oder Scham.  
 
"Verfassung"   ('constitution'):
derjenige Teil einer ->  Rechtsordnung, der die Bildung der grundlegenden 
Institutionen und die Art der anzuwendenden Verfahren und Regeln der staatlichen Machtausübung 
festlegt. Die deutsche Verfassung wird "Grundgesetz" genannt.  
 
"Verführung"     ('seduction'):
wenn man jemanden verführt, motiviert man ihn unter Ausnutzung einer 
Willensschwäche durch besonders starke Anreize zu Handlungen, die er gewöhnlich 
aus Gründen der Klugheit oder der Moral vermeidet. ["Indem er dem Jungen 
wiederholt an der Pfeife ziehen ließ, verführte er ihn zum Drogenkonsum."] Der 
Begriff wird häufig im eingeschränkten Sinn einer sexuellen Verführung 
verwendet.
 
"Vergebung"     ('forgiveness'):
Erlass einer moralischen Schuld durch den Geschädigten.  Synonym für 
"Verzeihung", "Entschuldigung". ["Er bat um Vergebung für sein gestriges 
Verhalten."]
 
"Verhalten"     ('behaviour'): 
die in rein empirischen Begriffen beschreibbare Veränderung und Bewegung eines Subjektes. ["Ihr 
Verhalten war irgendwie merkwürdig, sie sprang ständig auf und ging unruhig auf 
und ab."] Die Beschreibung des Verhaltens erfordert im Gegensatz zur Beschreibung des 
->  Handelns keine Interpretation in Bezug auf zugehörige Motive, Absichten, 
Funktionen oder 
Zielsetzungen.
 
"verifizierbar"   ('verificationable'): 
Eine Behauptung oder eine Theorie sind verifizierbar, wenn sie zumindest im 
Prinzip als wahr erwiesen werden können.
 
"Verinnerlichung"     
('internalization'):
psychischer Prozess, durch den bestimmte Normen der Persönlichkeit relativ 
dauerhaft eingeprägt werden. Individuen sind vor allem im Kindesalter dafür 
zugänglich und verinnerlichen die in ihrer sozialen Umgebung herrschenden 
Normen. Dies ist ein wesentlicher Teil der Sozialisation. Wenn ein Individuum 
eine internalisierte Norm verletzt, kommt es zu Selbstvorwürfen,  
Schuldgefühlen, "Gewissensbissen" und dergleichen, die nicht durch 
Willensanstrengung oder durch Argumentation beseitigt werden können. In der 
psychoanalytischen Theorie der  Persönlichkeit wird als Sitz der im 
Erziehungsprozess verinnerlichten Normen eine als "Über-Ich" bezeichnete Instanz 
angenommen, die im Konflikt zum "Ich" stehen kann.  
 
"Vermutung"     ('supposition', 'conjecture'): 
eine Erkenntnis, die das betreffende Subjekt selber nicht als gesichert ansieht. 
Eine Annahme, die nur probeweise gemacht wird und deren Bestätigung noch fehlt.
 
"Vernunft"     ('reason'): 
die Fähigkeit, das eigene Denken und Handeln selbstkritisch zu reflektieren, 
insbesondere Begründungen und Argumente in den verschiedensten Bereichen zu verstehen, nachzuvollziehen und 
kritisch zu 
überprüfen
 
"Verpflichtung"     ('obligation'):
etwas, das man tun bzw. unterlassen soll. ["Mönche haben die Verpflichtung 
übernommen, niemals zu heiraten."]
 
"verschulden"     ('obligation'):
jemand verschuldet ein Übel, wenn er 1. das Übel durch sein Handeln 
verursacht hat und wenn er 2. für sein Handeln verantwortlich ist
 
"Verschwörungstheorie"     
('?'):
eine Theorie meist aus dem Bereich der Politik, die alle negativen Vorgänge in 
einem bestimmten Bereich mit  dem verborgenen Wirken einer geheimen 
mächtigen feindlichen Gruppe erklärt. Da solche Theorien mit emotional tief 
verwurzelten Feindbildern verbunden sind, lassen sie sich durch kritische 
Argumente nur schwer bekämpfen. Verschwörungstheorien bestätigen sich scheinbar, 
da häufig die Ereignisse selektiv wahrgenommen werden. Sie werden außerdem durch 
-> Immunisierungsstrategien gestützt. Wenn die Ereignisse nicht der 
Verschwörungstheorie entsprechen, so zeigt das nur, wie raffiniert und bestens 
ausgerüstet der geheime Feind ist.  
 
"Versprechen"     ('promise'):
eines der wichtigsten Normsetzungsverfahren, bei dem Subjekt A gegenüber Subjekt 
B verbindlich erklärt, dass es in einer bestimmten Weise handeln wird. ["Ich verspreche Dir, 
dass ich dir das geliehene Geld noch dieses Jahr zurückzahlen werde."] . Im 
Unterschied zu einer einfachen Voraussage ["Ich werde dir das Geld 
zurückzahlen"] oder einer unverbindlichen Absichtserklärung ["Ich habe die 
Absicht, dir das Geld noch in diesem Jahr zurückzuzahlen."] umfasst ein V.  
zusätzlich die Selbstverpflichtung des Versprechenden, entsprechend zu handeln. 
: ["Hiermit verpflichte ich mich Dir gegenüber, dass ich Dir das geliehene Geld 
noch in diesem Jahr zurückzahlen werde."]. Insofern die -> Pflicht zur Ausführung 
einer Handlung beinhaltet, dass entsprechend gehandelt werden soll, ist die 
Nichterfüllung des Versprechens eine Normverletzung. Da die 
Norm nur für den Versprechenden selbst gilt, handelt es sich um eine -> private 
Norm. 
Der Vorteil eines solchen Normsetzungsverfahrens besteht in der Reduzierung von 
Ungewissheit in Bezug auf die Zukunft. Dieses Ziel wird jedoch nur erreicht, 
wenn Versprechen  gehalten werden.
Wenn das Versprechen von A vertrauenswürdig ist, wird B's Ungewissheit in Bezug 
auf die Zukunft reduziert und B kann sein eigenes Handeln danach ausrichten.
Diese Reduzierung von Ungewissheit potenziert sich bei wechselseitigen Versprechen 
zwischen zwei (oder mehr) Subjekten in Form von Vereinbarungen oder -> Verträgen.
Ein gebrochenes Versprechen ist für den Betroffenen in der Regel schlechter als gar kein 
Versprechen. Wenn z. B. A dem B verspricht, dass er ihn um 11 Uhr mit dem Auto zum 
Flugplatz fahren wird, und er kommt nicht, so verpasst B sein Flugzeug. Hätte A 
nichts versprochen, so hätte B sich rechtzeitig eine Taxe bestellt.
Um die Einhaltung von Versprechen zu verstärken, sind Sanktionen erforderlich. 
Eine Möglichkeit hierzu ist die gleichzeitige Vereinbarung einer Vertragsstrafe. 
["Wenn ich mein Versprechen breche, dann muss ich 10.000 € Vertragsstrafe 
zahlen."]
Um wichtige Versprechen als solche herauszuheben und von bloßen 
Absichtserklärungen ["Ich habe die Absicht, dir das Geld noch in diesem Jahr 
zurückzuzahlen."] oder Voraussagen ["Ich werde dir noch in diesem Jahr das Geld 
zurückzahlen."] zu unterscheiden, gelten für Versprechen meist bestimmte Formvorschriften.
"Verständnis"     ('understanding'): 
 
 
"Verstand"     ('intelligence'): 
Intelligenz, Denkfähigkeit. Gewöhnlich wird Tieren der Verstand ganz 
abgesprochen oder ihnen wird nur ein schwach entwickelter Verstand 
zugeschrieben.
 
"verstehen (1)"     ('to comprehend'):
(eines Zeichens, Wortes etc.) die  -> Bedeutung des betreffenden Zeichens 
kennen. ["Er versteht die Sprache der Eingeborenen"].  
 
"verstehen (2)"     
('to understand'): 
(von anderen Subjekte): die Motive eines andern Subjektes kennen und dessen 
Verhalten innerlich nachvollziehen können ["Ich kann verstehen, dass er nach 
einer derartigen Beleidigung tätlich geworden ist, aber billigen kann ich seine 
Reaktion nicht."]  
 
"Versuch (1)"     ('trial'): 
zielgerichtetes Handeln, bei 
dem das -> Ziel nicht erreicht ist, der Erfolg noch nicht eingetreten ist. ["Der Mann hat 
versucht, die Tür aufzubrechen"]. Ein Versuch (1) beinhaltet immer den Willen des 
betreffenden Subjekts zum Erfolg. Man sagt deshalb bei mangelndem Willen: "Er hat es nicht wirklich (nicht 
ernsthaft) versucht."    
 
"Versuch (2)"     ('experiment'):
methodisch aufgebaute Anordnung, um prüfen, ob unter bestimmten 
Ausgangsbedingungen x, y, z  immer  ein bestimmtes Resultat r eintritt 
(oder ob ein überzufälliger statistischer Zusammenhang zwischen x, y, z und r 
besteht). ["Der Versuch ergab, dass das Wasser im Drucktopf kochte, obwohl die 
Temperatur unter 100 Grad Celsius war."] Bei einem Versuch (2) wird das Resultat 
nicht gewollt, sondern es wird eine behauptete empirische Regelmäßigkeit 
überprüft. 
 
 
"Versuchung"    ('temptation'):
eine Situation, in der ein Individuum sehr starke Anreizen zum Übertreten einer 
Norm ausgesetzt ist, z. B. weil die Gefahr, dabei ertappt zu werden, gering ist. 
In der Fähigkeit, einer V. zu widerstehen, zeigt sich die Stärke des 
verinnerlichten PflichtBewusstseins eines Individuums. ["Als sie den leckeren 
Pudding vor sich sah, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, davon zu 
naschen."]
 
"Vertrag"      ('treaty', 
'contract'): 
(zwischen zwei oder mehr Subjekten) das wechselseitige -> Versprechen der 
beteiligten Vertragssparteien, in einer bestimmten Weise zu handeln. Der Vertrag ist 
in modernen Gesellschaften eines 
der wichtigsten Verfahren der Normsetzung. Eine ausführlichere Darstellung 
findet sich  hier
"Vertrauen" ('confidence'):
 Eine Person A vertraut einer Person B, dass dieser sein Versprechen A 
gegenüber hält. Ohne ein Minimum an Vertrauen, dass sich derAndere an bestimmte 
Regeln hält, ist eine soziale Koordination und Kooperation nicht möglich. 
Gegenbegriff: ->  Misstrauen 
 
"vertretbar"     
('defensible'): 
eine Ansicht, Position, Meinung etc. ist rational vertretbar, wenn sie nicht als 
falsch ausgeschlossen werden kann und wenn es auch für ihre Richtigkeit Gründe gibt. 
Viele Fragen lassen sich nicht definitiv beantworten. Dies gilt auch für die 
Wissenschaft, wo sich neue Theorien oft nur langsam gegen die vorherrschenden 
Theorien durchsetzen und diese noch längere Zeit vertretbar bleiben.  
 
 
"vertreten" / "Vertreter"     
('to represent' / 'representative'): 
ein Individuum A vertritt ein anderes Individuum B, wenn A an Stelle und im 
Namen von B entscheidet und handelt. Damit A zur Vertretung von B befugt ist, 
bedarf es einer entsprechenden -> Vollmacht für A, die entweder durch B selber 
erteilt wird oder gesetzlich festgelegt ist, wie bei der elterlichen Vertretung 
des Kindes. Eine Gruppe von Menschen kann einen Vertreter bevollmächtigen, um 
Entscheidungskosten zu senken.   
 
"verursachen"     ('to 
cause'): 
etwas als Folge bewirken.
 
"Verursacher"     
('the person who is the cause of something'): 
Synonym:  -> Urheber;
diejenige Person, die durch ihr Verhalten eine bestimmte Folgeerscheinung 
-> verursacht und damit -> verschuldet und zu -> verantworten hat. ["Der Fahrer des PKWs hat den Zusammenstoß mit dem Radfahrer verursacht, weil er dessen 
Vorfahrtberechtigung nicht beachtet hat."]. Damit ein Subjekt S Verursacher 
einer Folgeerscheinung f ist, muss das Verhalten von S eine -> notwendige 
Bedingung von f sein. Das heißt, dass ohne das Verhalten von S die Folge f nicht 
eingetreten wäre. Dies reicht jedoch nicht aus, denn im obigen Beispielsatz ist 
auch das Verhalten des Radfahrers notwendige Bedingung für den Zusammenstoß. 
Hätte er angehaltenen, dann hätte es den Unfall nicht gegeben. Um 
Verursacher zu sein, muss das Verhalten von S zusätzlich noch so sein, dass es 
vom normalerweise zu erwartenden Verhalten abweicht und dass ein anderer damit 
nicht rechnen konnte. Dies ist der Fall, wenn das Verhalten von S normwidrig ist. In der 
Rechtstheorie spricht man auch von "adäquater Verursachung".
 
"verwalten" / "Verwaltung"     
('administrate' / 'administration'): 
eine Sache wird von einem Subjekt verwaltet, wenn das Subjekt die im 
Zusammenhang mit dieser Sache anstehenden Entscheidungen nach bestimmten Regeln 
trifft und die Ausführung der getroffenen Entscheidungen überwacht  
 
"verwandt"     ('related'): 
Zwei Individuen A und B sind miteinander verwandt, wenn zwischen ihnen Eltern–Kind–Beziehungen oder Geschwister-Beziehungen bestehen. Individuen, die durch 
Eheschließung von Geschwistern miteinander verbunden sind, sind miteinander 
verschwägert. Die engsten Verwandten sind die eigenen Familienmitglieder.
"verzeihen"     ('to pardon', 'to forgive'): 
das -> Vergeben von Schuld in geringfügigeren Fällen  ["Kannst Du mir noch 
einmal verzeihen?"]
 
"Vetorecht"     ('veto'): 
das Recht jedes einzelnen Stimmberechtigten, durch Gegenstimme eine Entscheidung 
zu blockieren -> Einstimmigkeitsregel, -> Status-quo-Klausel
"Vollkommenheit"     ('perfection'):
etwas besitzt Vollkommenheit bzw. ist vollkommen, wenn es  so ist , wie es sein soll. Was in 
jeder Hinsicht vollkommen ist, ist ohne Fehler 
und kann nicht mehr verbessert werden.  
 
"Vollmacht" ('authority', 'full power'):
die Erlaubnis für einen Bevollmächtigten, in Vertretung eines andern, des 
Vollmachtgebers, zu entscheiden und zu handeln. Eine Vollmacht kann auf 
bestimmte Entscheidungsbereiche beschränkt sein oder als Generalvollmacht alle 
Bereiche umfassen. Der Vorteil einer Vollmacht besteht in der Entlastung des 
Vollmachtgebers. Das Problem ist die damit in jedem Fall verbundene Gefahr, dass 
der bevollmächtigte Vertreter nicht im Sinne des Vollmachtgebers handelt.  
-> Repräsentation 
"  Vorbild"     ('pattern', 'standard'): 
ein Individuum A ist  einem anderen Individuum B  ein Vorbild, wenn B 
bemüht ist, so zu werden und sich so zu verhalten, wie A. Die Vorbildfunktion kann 
sich auf bestimmte Aspekte der Persönlichkeit von A beschränken. In der 
Entwicklung spielen Identifikationen mit  Vorbildern eine  wichtige Rolle. 
In der Erziehung werden Kinder deshalb dazu angehalten, sich bestimmte Personen 
oder Verhaltensweisen zum Vorbild zu nehmen. Vorbilder sind anschaulich und ersetzen 
komplizierte verbale Normsetzungen. -> Ideal
 
"vorsätzlich"     ('intentionally', 'done by design'):
eine Handlung erfolgt vorsätzlich, wenn sie vom Handelnden ausgeführt wird, um 
die damit verbundenen Konsequenzen zu verwirklichen. ["Er hat die Schrauben am 
Rad vorsätzlich gelockert, um einen Unfall herbeizuführen."] Synonyme: 
absichtlich, willentlich. Im Strafrecht wird dies unterschieden von einer "bedingt vorsätzlichen"   Tat. Eine Handlung erfolgt bedingt vorsätzlich, wenn der 
Handelnde die möglichen Konsequenzen der Handlung gekannt hat und diese "billigend in Kauf"   nimmt. Die Vorsätzlichkeit einer Handlung ist von Bedeutung 
bei der Frage, ob der Handelnde Schuld hat. ->  fahrlässig
 
"Vorstellung"     ('imagination'):
ein -> Bewusstseinsinhalt,  der vom Individuum mit Hilfe der Vorstellungskraft selbst 
erzeugt wird. Dabei werden Elemente früherer Wahrnehmungen dem Gedächtnis 
entnommen und neu zusammengefügt. Unterstützt und gelenkt wird die Vorstellungskraft 
durch die Assoziation von Vorstellungen und Begriffen.   
 
"Vorteil"   / "Nachteil"     
('advantage' / 'disadvantage'): 
Begriffspaar zur Kennzeichnung von Wertverhältnissen, das den 
Begriffspaaren "Gewinn"   und "Verlust"   sowie "Nutzen"   und "Kosten"   ähnlich ist.
Ein Ereignis oder eine Alternative ist ein Vorteil für ein bestimmtes Subjekt,  
wenn es dadurch besser gestellt ist und ein Nachteil, wenn es dadurch schlechter 
gestellt ist. Ein Vorteil besitzt einen positiven -> Wert für das betreffende 
Subjekt, ein Nachteil einen negativen Wert. Dabei können Vorteil und Nachteil unterschiedlich 
groß sein. ["Das regnerische  Wetter ist ein Vorteil für die Bauern und 
ein Nachteil für die Gastwirte."] 
Die Behauptung eines Vorteils ist dabei in der Alltagspraxis nicht notwendig an 
die faktische Bewertung durch das betreffende Subjekts gebunden, sondern man 
bemisst die Wertverhältnisse an einem intersubjektiv geltenden Maßstab.
Gegen die obige Behauptung könnte ein Bauer einwenden: "Das regnerische Wetter 
ist für mich kein Vorteil, weil das Getreide bei der Nässe verschimmelt."   Die 
Bewertung eines Umstands erfolgt durch ein Abwägen der Vorteile gegen 
dessen Nachteile für das betreffende Subjekt.   
 
"Vorurteil"     ('prejudice'):
die Meinung eines Individuums beruht auf einem Vorurteil, wenn diese Meinung sich nicht 
auf nachvollziehbare Argumente stützt und gleichzeitig nur gegen emotionalen 
Widerstand aufgegeben werden kann.
 
"Vorwurf"     ('reproach'): 
Wenn ein Subjekt A einem andern Subjekt B einen einen Vorwurf macht, dann hält 
das Subjekt A dem Subjekt B dessen normwidriges Handeln vor. ["Ich kann Dir in 
diesem Zusammenhang den Vorwurf nicht ersparen, dass Du mit Deiner Fahrweise das 
Leben anderer leichtfertig aufs Spiel setzt."] Ein Individuum kann sich auch 
selber Vorwürfe machen: ["Ich mache mir die schwersten Vorwürfe, dass ich das 
Kind überhaupt auf diese gefährliche Klettertour mitgenommen habe."] 
Ein Vorwurf gegenüber einem Individuum ist gewöhnlich mit der Absicht verbunden, das 
betreffende Individuum zur 
Einsicht darüber zu bringen, dass sein Handeln normwidrig war, und eine 
Bestrafung verdient hat. 
Das kritisierte Individuum kann den Vorwurf abwehren, 
- indem es bestreitet, die vorgeworfene Handlung ausgeführt zu haben (Bestreiten 
eines Faktums);
- indem es bestreitet, dass die vorgeworfene Handlung falsch war (Bestreiten der 
angewandten Norm);
- indem es darlegt, dass es gar nicht anders handeln konnte, als es gehandelt 
hat (Bestreiten der eigenen Freiheit);
- indem es Gründe anführt, die sein Verhalten ganz oder wenigstens teilweise 
rechtfertigen, ohne dabei bestreiten zu wollen, dass es die vorgeworfene 
Handlung ausgeführt hat und/oder dass die Handlung "unter normalen Umständen"   
normwidrig ist.
(( Vorwürfe machen nur Sinn, wenn das kritisierte Individuum hätte anders handeln 
können, wenn es gewollt hätte, und wenn es nsvh einem Sinneswandel zukünftig anders handeln kann. Reue, Einsicht, 
Verantwortlichkeit, 
Schuldbewusstsein, 
Tadel, Missbilligung, Verurteilung, moralische Kritik, Beschuldigung, …))
******************************************************************************************
 
"Waffenstillstand"      
('cessation of hostilities'): 
in einem bewaffneten Konflikt das einseitig verkündete oder vereinbarte Ruhen 
der Waffen. 
 
"Waffenstillstandsvereinbarung"      
('truce'): 
in einem Waffenstillstandsabkommen vereinbaren die kriegführenden Parteien bis 
auf weiteres keine bewaffneten Angriffe gegen den Gegner mehr zu unternehmen 
(Waffenruhe). Waffenstillstandsabkommen sind häufig zeitlich begrenzt. Sie 
bieten einerseits die Gelegenheit, über einen Friedensschluss zu verhandeln. Sie 
bieten aber auch die Gelegenheit, währenddessen die eigene militärische Lage zu 
verbessern z. B. durch Nachschub von Waffen und anderem Kriegsgerät.  
"  Wahn(sinn)"    ('madness'): 
(eines Individuums) ein mit wiederkehrenden -> Halluzinationen einhergehender 
Komplex von irrigen Überzeugungen, von denen das Individuum trotz des Hinweisens auf 
die anders geartete Wirklichkeit nicht abgebracht werden kann. Die 
Erforschung der Ursachen und die Behandlung des Wahnsinns ist Gegenstand der 
Psychiatrie.  
"Wahl"  ('election'):
die Besetzung eines Amtes durch die Stimmabgabe für einen der Bewerber um das 
Amt. Gewählt ist, wer die nach der angewandten Regel erforderliche Stimmenzahl erreicht.  
-> Abstimmung
 
"wahr"  / "Wahrheit"     ('true' / 'truth'):
eine -> Behauptung ist wahr, wenn es so ist, wie die Behauptung besagt. ["Ist 
es wahr, dass Du im Lotto gewonnen hast?"]
Wenn jemand für eine Behauptung Wahrheit beansprucht, so beinhaltet dies die 
Aufforderung, diese Behauptung anzuerkennen, zu bejahen, ihr zuzustimmen. Wahrheit 
enthält 
insofern einen Anspruch auf Geltung. 
Es ist folglich in sich widersprüchlich, wenn jemand behauptet: "Es gibt keine 
Wahrheit", denn er fordert mit der Behauptung dieses Satzes auf, diesem Satz 
zuzustimmen, das heißt, er erhebt einen Anspruch auf Wahrheit für die 
Behauptung, dass es keine Wahrheit gibt. 
Der mit der Kennzeichnung einer Behauptung als "wahr" verbundene 
Geltungsanspruch ist dabei nicht auf bestimmte Subjekte beschränkt sondern wird 
gegenüber jedem beliebigen Subjekt erhoben. Wahrheit enthält insofern einen Anspruch auf 
intersubjektive Geltung. Wenn jemand sagen würde: "Diese Behauptung ist wahr 
für mich, aber sie ist nicht notwendig wahr für dich", so wäre dieser 
Geltungsanspruch aufgegeben und jeder Streit mit dem Betreffenden über diese Behauptung wäre 
sinnlos.
Zugleich ist der mit der Auszeichnung als 'wahr' verbundene Geltungsanspruch nicht 
auf einen bestimmten Zeitpunkt beschränkt sondern wird zeitunabhängig erhoben. 
Wahrheit enthält insofern einen 
Anspruch auf intertemporale Geltung. Wenn jemand sagen würde: "Diese 
Behauptung war gestern wahr, aber heute ist sie falsch"   so wäre dieser 
Geltungsanspruch aufgegeben und jede Suche nach Behauptungen, auf die man sich 
verlassen kann, wäre sinnlos. 
Der Satz: "Was ich sage, ist wahr"   beinhaltet demnach einen Anspruch auf 
intersubjektive und intertemporale Geltung, oder kurz gesagt: einen Anspruch 
auf allgemeine Geltung des Gesagten.
Die Eigenschaft einer Behauptung, wahr zu sein, bedeutet für sich genommen noch 
nicht, dass diese Behauptung irgendeinen Wert hat. Denn es lassen sich beliebig 
viele wahre Behauptungen erzeugen von der Art: "Wenn Weihnachten und Ostern auf 
einen Tag fallen, dann regnet es Bauklötze."   Es kommt also immer auch auf die 
Wichtigkeit der Fragen an, um deren wahre (richtige) Beantwortung es geht.
Auch ein Satz wie: "Morgen wird es regnen oder morgen wird es nicht regnen"   ist 
immer wahr. Wenn ich von dieser Annahme ausgehe, kann ich mich nicht irren, da 
sie keine Möglichkeit ausschließt. Aber wenn ich von derartigen Annahmen 
ausgehe, weiß ich auch nichts über die Wirklichkeit. Die Frage: "Wird es morgen 
regnen?"   wird durch den Satz "Morgen wird es regnen oder morgen wird es nicht 
regnen"   nicht beantwortet. Ausführlich formuliert lautet die Frage ja: "Wird es 
morgen regnen oder wird es morgen nicht regnen?"   Der Frager will ja gerade eine 
Entscheidung zwischen den beiden Möglichkeiten, nicht die Wiederholung der beiden 
Möglichkeiten. Dasselbe gilt für die Antwort: "Vielleicht wird es regnen"   oder "Vielleicht wird es nicht regnen"   oder "Es ist möglich, dass es regnet."   Sie 
beantworten die Frage nicht, weil sie keine Möglichkeit ausschließen. 
(Allerdings kann sie eine Erinnerung sein, diese Möglichkeit zu 
berücksichtigen.)
In der zweiwertigen Logik ist eine Aussage entweder wahr oder falsch. Es 
gibt jedoch auch Bereiche, in denen man sinnvoller Weise sagen kann, dass eine 
Aussage "der Wahrheit näher kommt"   als eine andere. Dazu ein Beispiel. Ein 
80jähriger fragt: "Wie alt schätzen sie mich?"   A sagt: "75 Jahre"   und B sagt "79 
Jahre". Hier ist die Schätzung von B näher an der Wahrheit als die von A und 
deshalb besser.
Weiterhin spricht man auch abwertend von der "halben Wahrheit"   und setzt dieser 
empfehlend die "ganze Wahrheit"   oder die "volle Wahrheit"   entgegen. Dies ist 
z. B. von Bedeutung bei der Beurteilung von Normverstößen. 
 
"Wahrheitskriterium"     
('criterion of truth'):
Dasjenige Verfahren der Prüfung, das über die Wahrheit oder Unwahrheit eines 
Satzes entscheidet. In den beschreibenden und erklärenden Wissenschaften ist 
neben der logischen Widerspruchsfreiheit die intersubjektiv übereinstimmende 
Wahrnehmung ein zentrales Kriterium für die Wahrheit von Sätzen und Theorien.
 
"Wahrheitstafel"     ('truth-table'):
die tabellarische Darstellung der Beziehung zwischen den Wahrheitswerten ("  wahr"   
= w, "falsch"   = f) von einzelnen Sätzen (p, q) und den Wahrheitswerten 
derjenigen Ausdrücke, die durch die Verknüpfung dieser Sätze mittels logischer 
Operatoren ("nicht", "und", "entweder ... oder", "oder", "wenn"   etc.) entstehen.
Die Wahrheitstafel für die Verknüpfung von zwei Sätzen mit dem einfachen "oder"   
sieht folgendermaßen aus, wobei der zusammengesetzte Ausdruck der obersten Zeile 
entspricht und dessen Wahrheitswert in der mittleren Spalte unter "oder"   
angegeben ist.
| Das Auto ist rot | oder | Das Kleid ist schwarz | 
| wahr | wahr | wahr | 
| wahr | wahr | falsch | 
| falsch | wahr | wahr | 
| falsch | falsch | falsch | 
Der zusammengesetzte Ausdruck ist also nur dann falsch, wenn beide Teilsätze 
falsch sind. Der Satz: "Das Auto ist rot oder das Kleid ist schwarz"   ist also 
dann falsch, wenn weder das Auto rot ist noch das Kleid schwarz ist.
In symbolischer Schreibweise sieht die Tabelle folgendermaßen aus:
 
| p | v | q | 
| w | w | w | 
| w | w | f | 
| f | w | w | 
| f | f | f | 
Durch eine solche Wahrheitstafel kann man die Bedeutung des logischen Operators "oder" eindeutig definieren. Das einfache "oder" darf demnach nicht angewendet werden, wenn beide Teilsätze falsch sind.
 "Wahrnehmung, sinnliche"     ('sensual perception'):
Synonym für äußere Wahrnehmung, Sinneswahrnehmung. Das Aufnehmen eines durch das wahrnehmende -> Subjekt. 
["Ich nehme ein lautes Klopfen wahr"], ["Hast Du etwas wahrgenommen? Ja, 
ich habe einen Hund bellen gehört."]
Durch die sinnliche Wahrnehmung erlangt das 
Individuum Informationen 
über die Beschaffenheit der Welt. 
Insofern jedoch der -> Sinneseindruck, der einer Wahrnehmung 
zu Grunde liegt (z. B. dunklere und hellere Bereiche im Gesichtsfeld), 
interpretiert werden muss als etwas Bestimmtes, müssen sinnliche Wahrnehmungen 
nicht irrtumsfrei sein. 
Wenn Individuum A zu Individuum B sagt: "Ich habe dich 
gestern im Theater gesehen"   und B entgegnet: "Das kann nicht sein, denn gestern bin ich gar nicht aus dem Haus gegangen", so wird A seine Wahrnehmung 
korrigieren müssen (vorausgesetzt, dass B 's Aussage glaubwürdig ist). A kann 
seine Wahrnehmung korrigieren, indem er seinen Sinneseindruck anders 
interpretiert und sagt: "Ich habe aber gestern 
im Theater jemanden gesehen, der genau so aussah wie Du."   
Wenn zwei Individuen A und C ins Theater gehen und A sagt zu C: "Guck mal. Dort 
an der Treppe steht B"   und C sagt: "Das ist nicht B, der dort steht", so 
widersprechen sich die Wahrnehmungen von A und C. Das heißt, dass nur eine der 
beiden Wahrnehmungen richtig sein kann. Wenn A daraufhin sagen würde: "Für mich 
steht dort B, mag es auch für dich nicht B sein, der dort steht", so kann B nur 
noch sagen: "Dann leben wir wohl in zwei verschiedenen Welten."   Damit wäre jeder 
Meinungsstreit über die Beschaffenheit der Wirklichkeit jedoch sinnlos. 
Die -> introspektive Wahrnehmung von Empfindungen im eigenen Körper ist dabei im 
Unterschied zur Wahrnehmung der äußeren Welt nur dem jeweiligen Subjekt möglich. 
Dazu ein Beispiel: Vor mir stehen zwei Individuen A und B. Ich kneife A in den 
rechten Arm von A und frage A und B: "Seht ihr, dass A von mir in den Arm 
gekniffen wird?"   Wenn weder A noch B blind ist, so werden sie mit "Ja"   
antworten. Es ist insofern sinnvoll zu sagen, dass A und B dasselbe Kneifen 
sehen. Wenn ich aber A und B frage: "Fühlt ihr, dass A von mir in den Arm 
gekniffen wird?", so wird A mit "Ja"   antworten und B mit "Nein". B fühlt das 
Kneifen nicht und kann höchstens aus den Reaktionen von A indirekt auf dessen 
Empfindung schließen. B könnte sich auch vorstellen, was er selber fühlen würde, wenn ihm 
in gleicher Weise in den Arm gekniffen würde. Dann bestimmt er die Gefühle 
von A im Analogieschluss von sich auf andere.
Sowohl das Sehen des Kneifens wie das Fühlen des Gekniffenwerdens sind 
Wahrnehmungen des Subjektes A und in sofern "subjektiv". Jedoch ist nur das 
Sehen des Kneifens intersubjektiv übereinstimmend.
Das menschliche Gehirn 
kann Wahrnehmungen so wie andere Bewusstseinsinhalte in begrenztem Ausmaß im Gedächtnis 
behalten (merken) 
und gezielt wieder in das aktuelle Bewusstsein zurückrufen (erinnern).
Die Fähigkeit der Wahrnehmung besitzen Menschen und Tiere. Auch Pflanzen 
reagieren auf Reize aus ihrer Umwelt. So wachsen Pflanzen gewöhnlich in Richtung auf eine 
Lichtquelle.
Die Wahrnehmung ist zu unterscheiden von der unbewussten Aufnahme und Verarbeitung von 
Sinnesreizen bei automatisch ablaufenden  
Reflexen, wobei die Abgrenzung schwierig ist, weil der Übergang 
vom Bewussten zum Unbewussten fließend ist. 
Um die übergroße Komplexität der Wahrnehmung zu bewältigen, kann das Individuum 
seine Aufmerksamkeit auf ausgewählte Teilbereiche konzentrieren, die dann auch 
besser gemerkt, d. h. erinnert werden können.
Nach der obigen Definition ist sinnliche Wahrnehmung an die Tätigkeit der Sinnesorgane gebunden. 
Wenn man diesen Wortgebrauch akzeptiert, so ist es nicht zulässig, von einer "übersinnlichen Wahrnehmung"   zu sprechen, da dies ein Widerspruch in sich selbst 
wäre.
Wie die Psychologie der Wahrnehmung herausgefunden hat, werden die Wahrnehmung eines Individuums durch das eigene emotionale 
Verhältnis zum Wahrgenommenen beeinflusst. Die Aufmerksamkeit ist entsprechend gerichtet und 
es kommt zu einer Selektion des Wahrgenommenen.
 "Wahrnehmung, introspektive"     ('introspection'):
die Wahrnehmung der eigenen gedanklichen und gefühlsmäßigen Vorgänge
 
"Wahrscheinlichkeit, objektive"     
('objective probability'):
(eines Ereignisses) relative Häufigkeit, mit der ein Ereignis x 
unter den Bedingungen a, b, c etc. eintritt. Die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten ist 
ein Teilgebiet  der Statistik. Die Größe der Wahrscheinlichkeit wird durch 
eine Zahl zwischen 0 und 1 oder durch einen Prozentsatz angegeben. Diese 
Quantifizierung ermöglicht präzisere Angaben als verbale Angaben wie "höchst 
wahrscheinlich", "vielleicht", "sicherlich"   oder ähnliches. Die 
Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines sicheren Ereignisses wird dabei 
mit 1 oder 100% angegeben. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines 
unmöglichen Ereignisses ist dem entsprechend 0 bzw. 0%. ["Heute Nachmittag wird 
es in Frankfurt mit 90%iger Wahrscheinlichkeit regnen."] Bei einem -> Urnenmodell 
mit 100 durchnummerierten Kugeln ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine 
Zahl zwischen 1 und 100 gezogen wird, gleich 100%. Die Wahrscheinlichkeit 
dafür, dass eine Zahl zwischen 10 und 100 gezogen wird, ist gleich 90 %.  
 
"Wahrscheinlichkeit, subjektive"     
('subjective probability'): 
(eines Ereignisses für ein bestimmtes Subjekt) der Grad an Gewissheit eines 
Subjektes hinsichtlich des Eintretens eines bestimmten  Ereignisses.
 
"Wechselwirkung"      
('interaction'): 
 
 
"Weisheit"      
('wisdom'): 
umfasst im Unterschied zur Klugheit nicht nur Verstand und Intelligenz als 
Fähigkeiten des Denkens sondern auch eine große Lebenserfahrung. Weisheit ist 
durch Realismus gekennzeichnet. Sie ist durch Überblick über Zusammenhänge und 
Nebenwirkungen abgeklärt und ist deshalb niemals einseitig radikal und 
konsequent. 
 
 
"Weisung"     ('direction', 'instruction'): 
Richtlinie, allgemein gehaltener Befehl, der dem Adressaten einen 
gewissen Spielraum hinsichtlich der Ausführung lässt.
 
"Weisungsbefugnis"     ('authority of direction'): 
 
A ist gegenüber B weisungsbefugt, wenn B verpflichtet ist, den Weisungen von 
A Folge zu leisten. -> Befehlsgewalt
 
"Welt"  
('world'): 
Synonyme: Weltall, All, Kosmos, Universum. Die Gesamtheit dessen, was -> wirklich 
-> existiert. In religiösen, monotheistischen Weltanschaungen ist die Welt 
das Werk eines allmächtigen, ewigen Schöpfergottes. 
 
 
"Weltanschauung" ():
   
   
   
Die Vorstellungen, die Menschen von der Welt haben, 
insbesondere von der Weltgeschichte und von der Position der Menschheit darin. 
Man kann die Weltanschauungen unterteilen in religiöse und nicht religiöse 
Weltanschaungen. Die religiösen Weltanschauungen verändern sich vor allem durch 
neue wissenschaftlichen Forschungsergebnisse.
 
"Weltbild"   
   
('image of the world'): 
die geordnete, modellhafte Vorstellung von der Beschaffenheit der Welt, die sich in 
einzelnen Menschen oder Menschengruppen durch eigene Wahrnehmung und durch die Übernahme des Wissens 
anderer herausbildet. Das Weltbild eines Individuums ist an manchen 
Stellen leer, weil in Bezug auf diesen Bereich entweder keine Fragen gestellt 
werden oder die Fragen in diesem Bereich nicht beantwortet werden können. 
Durch das jeweilige Weltbild und den Platz, den das Individuum 
selber darin einnimmt, orientiert sich das Individuum in der Welt. Ein Weltbild 
kann schwach entwickelt und fehlerhaft sein, es kann jedoch auch durch eine 
differenzierte Begrifflichkeit logisch ausgearbeitet sein. 
Wenn ein Weltbild zusätzlich mit Handlungsvorschriften verbunden ist, wie bei den 
religiösen Weltbildern, spricht man von einer -> Weltanschauung. 
 
"Wert (1)"     ('value'): 
das Maß an positiver oder negativer Bedeutung, das ein Subjekt einem 
Objekt tatsächlich beimisst.  ["Die Fotos meiner Großeltern sind für mich von 
hohem Wert."] Ein Subjekt kann den Wert, den ein 
Objekt für es hat, durch wertende Begriffe wie "gut", "schlecht", "besser", 
"schlechter"   
o. ä. ausdrücken. Neben diesen allgemeinsten Wertbegriffen gibt es auch 
bereichsspezifische wertende Begriffe wie z. B. "hervorragend", "bedeutend", 
"meisterlich", "großartig".
Die Zuordnung eines positiven Wertes zu einem 
Objekt bedeutet, dass dieses zu bejahen, zu verwirklichen, zu fördern ist. 
Umgekehrt bedeutet die Zuordnung eines negativen Wertes zu einem Objekt, dass 
dieses zu verneinen, zu vermeiden, zu bekämpfen ist. Werte haben insofern eine 
das Handeln anleitende Funktion, ohne jedoch bereits bestimmte 
Handlungen als -> Normen vorzuschreiben. 
Werte können dies deshalb nicht, weil es für ein 
Subjekt gewöhnlich eine Mehrzahl von positiv bewerteten Objekten gibt, die es 
bei seinem Handeln gleichzeitig berücksichtigen muss. Hier kann es zu Konflikten 
kommen, wenn eine Handlung gleichzeitig das eine positiv bewertete Objekt 
fördert und ein anderes positiv bewertetes Objekt beeinträchtigt.  
 
Je nachdem wer bewertet, kann man unterscheiden zwischen einem "subjektivem 
Wert" bzw. "persönlichen Wert" (Wert für eine bestimmte Person) und dem 
"kollektiven Wert" bzw. "sozialen Wert", "allgemeinen Wert" (Wert für ein 
bestimmtes Kollektiv).
Der Wert eines Objektes für ein Subjekt kann sich im Zeitverlauf 
ändern. Ursache dieser Änderung kann z. B. die Änderung der -> Bedürfnisse des 
Subjektes, die Änderung der äußeren Situation oder auch eine Änderung der 
Informationen des Subjektes über die äußere Situation sein.
Ein 
Objekt, das für ein Individuum einen positiven Wert besitzt, wird auch als -> Gut 
bezeichnet.
Wert kann verschiedensten Objekten zugeschrieben werden: Dingen, Personen, 
Zuständen, Ereignissen, Vorstellungen, Diensten, Handlungen, Gedanken etc. 
Daraus ergeben sich verschiedene Arten von -> Gütern.  
Der Wert eines Zustandes kann größenmäßig variieren: Die Größe des Wertes, den 
ein Zustand für die Person A hat, drückt sich in ihren Entscheidungen aus: z. B. in 
der Bereitschaft, für die Erlangung der Sache bzw. die Erhaltung  des 
Zustandes bestimmte Opfer auf sich zu nehmen, z. B. Wartezeiten, Anstrengungen 
oder Geldausgaben. Ökonomisch von Bedeutung ist der Geldwert, 
den eine Sache für ein Subjekt hat. Er ergibt sich aus dem Geldbetrag, den das 
betreffende Subjekt für die Erlangung dieser Sache zu zahlen bereit ist. -> 
bewerten
"Wert (2)" ('value'):
Objekt oder Zustand, dem ein positiver Wert (1) zugeschrieben wird wie z. B. Gesundheit, Wohlstand, Frieden, Vollbeschäftigung. ["Traditionelle Werte wie Sauberkeit, Ordnung und Gehorsam werden wieder stärker propagiert."] ["Die französische Revolution von 1789 schrieb auf ihre Fahnen die Werte: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit."] ["Im Bombenhagel sind unersetzliche kulturelle Werte vernichtet worden."]
 
"Werthaltung"     ('attitude'):
die positive oder negative Einstellung zu den verschiedenen Objekten
 
"Wertorientierung"     
('value orientation'): 
allgemein gehaltene Normierung des Handelns, die auf die Verwirklichung 
bestimmter Zustände hin orientiert, ohne die auszuführenden Handlungen bereits 
zu konkretisieren. Dies tritt deutlich hervor, wenn zwei Werte in verschiedene Richtungen orientieren: Je näher man dem einen Wert kommt, desto ferner rückt 
der andere. Diese Situation erzeugt einen Wertkonflikt. Ein Beispiel hierfür 
sind die beiden Werte "Freiheit" und "Sicherheit". Je mehr Sicherheit vor 
Bombenanschlägen die Bürger eines Staates gewinnen wollen, desto mehr müssen die 
Individuen Kontrollen und Beschränkungen hinnehmen.
 
"Werturteil"     ('value judgment'):
ein Satz, der einem Objekt einen bestimmten -> Wert beimisst.
 
"Wesen (1)"     ('being'): 
Begriff für alles, was -> Subjektcharakter besitzt, z. B. ein -> Lebewesen 
oder ein -> Gemeinwesen
 
"Wesen (2)"     ('essence'): 
das Charakteristische, was eine Person oder Sache ausmacht ["Am deutschen Wesen 
soll die Welt genesen."]
 
"wesentlich"      ('essential'):
wichtig, charakteristisch
 
"wichtig"     ('important'):
(für ein Subjekt) ein Bereich der Realität ist für 
ein Subjekt wichtig, wenn das Subjekt Vorgänge in diesem Bereich 
positiv oder negativ hoch -> bewertet.
 
"Widerlegung"     ('refutation'):
ein zwingender -> Beweis gegen eine -> Behauptung, der -> Beweis, dass eine 
Behauptung falsch ist.
 
"widersprechen"     
('to contradict'):
 (jemandem, einer Meinung) In einer Diskussion das Aufstellen einer Behauptung, die mit der 
vorgetragenen Behauptung nicht vereinbar ist. Die einfachste Form des 
Widerspruchs zu einer vorgetragenen Behauptung ist die Behauptung: "Die 
vorgetragene Behauptung ist falsch."      
 
"Widerspruch, logischer"     
('logical contradiction'): 
zwischen zwei ->  Behauptungen b1 und b2 besteht ein logischer Widerspruch, wenn b1 etwas bejaht, 
was b2 verneint. ["Der Hund ist gefährlich"   und "Der Hund ist nicht 
gefährlich"].  
Eine -> Theorie als systematisch zusammenhängende Menge von Behauptungen ist in sich widersprüchlich, wenn sich daraus Behauptungen logisch ableiten lassen, die einander widersprechen.
Zwei Theorien widersprechen sich, wenn sich aus ihnen widersprüchliche Behauptungen ableiten lassen.
Wenn sich zwei Behauptungen widersprechen, so können nicht beide -> wahr sein.
Die Unzulässigkeit von logischen Widersprüchen ist eine Grundregel der 
->  Logik und methodisches Prinzip der Wissenschaften. 
Z. B. besteht zwischen der Norm: "Die Benutzung der Parkanlagen ist nur in der 
Zeit von 7 bis 20 Uhr gestattet"   und der Norm "An Sonntagen dürfen die 
Parkanlagen bis 22 Uhr benutzt werden"   ein logischer Widerspruch. Denn  die 
Frage: "Darf der Park um Sonntags nach 20 Uhr benutzt werden?"   ist gemäß der 
ersten Norm mit "nein"   und gemäß der zweiten Norm mit "ja"   zu beantworten. Damit 
bleibt die gestellte Frage jedoch unbeantwortet. Dies ist die Begründung für die 
methodologische Grundregel, dass widersprüchliche Behauptungen innerhalb einer 
Theorie unzulässig sind. (Im obigen Beispiel ließe sich der Widerspruch dadurch 
aufheben, dass man die zweite Norm als -> Ausnahme bezüglich der ersten Norm 
kennzeichnet, die die -> Regel darstellt.)  
 
"Widerspruchsfreiheit, logische"     
('absence of logical contradictions'?): 
das Gebot der Widerspruchsfreiheit einer Theorie ist eine grundlegende methodische Regel 
jeder Wissenschaft. Wenn innerhalb einer Theorie Widersprüche zugelassen würden, 
so würde auf eine Frage die Antwort "ja und nein"   gegeben werden können, was 
keine Antwort ist.
 
"Widerstandsrecht"     
('right to resist'): 
das moralische Recht, eine durch ein anerkanntes  
Normsetzungsverfahren ->  verbindlich gesetzte Norm nicht zu befolgen, weil diese 
Norm inhaltlich in extremer Weise falsch ist.
 
 
"Wille" ('will'): 
   
die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum bestimmte Ziele 
anzustreben ["Das Kind besitzt einen starken Willen." 
 
"Willensinhalt"     
('content 
of will'): 
das, was gewollt  wird. ["A will berühmt werden."]. Nicht 
alle Motive eines Menschen können als Willensinhalt bezeichnet  werden, sondern nur 
diejenigen, die eine gewisse Beständigkeit und Bewusstheit besitzen. 
Gefühlsbetonte Handlungsimpulse oder eine ungeklärte Vielfalt von Wünschen haben 
noch nicht die Qualität von Willensinhalten. Ein Willensinhalt kann verbal geäußert werden oder kann 
sich durch ein zielgerichtetes Handeln manifestieren. Der Wille eines 
Menschen kann sich in Bezug auf Stärke und Inhalt ändern. 
Das, was ein Subjekt A will, sein Wollen ["Ich will, dass B mich begleitet."], tritt 
einem anderen Subjekt B als ein Sollen entgegen. ["Ich soll A (nach dessen 
Willen) begleiten"], wenn der von A gewollte Zustand sich auf das 
Handeln von B bezieht. Die Beziehung zwischen Gewolltem und Gesolltem ist eher 
indirekt, wenn B etwas dazu beitragen kann, dass der Wille von A verwirklicht 
wird. Wenn A äußert: "Ich will jetzt schlafen", so beinhaltet das indirekt, dass 
B - ebenso wie alle anderen - alles unterlassen  sollen, was den Schlaf von 
A stören könnte. -> Absicht, -> Ziel
 
"Willensäußerung"     
('expression of one's will'): 
 
 
"Willensfreiheit"     
('freedom of the will'):
 
 
"Willkür / willkürlich"    
('discretion'):
eine Entscheidung oder Maßnahme beruht auf Willkür, wenn es für sie keine Regel 
gibt, die sie rechtfertigen könnte, sondern wenn nur nach "Lust und Laune"   
verfahren wird.
 
"wirklich"   / "Wirklichkeit"     
('real' /'reality'): 
Synonym zu "tatsächlich", die gegebene -> Welt.
Gegenbegriff: alles Fiktive, nur Ausgedachte. Etwas ist wirklich vorhanden, wenn es 
intersubjektiv übereinstimmend -> 
wahrgenommen und verstanden werden kann. ["Bist Du wirklich Mitglied der 
konservativen Partei?"]
Die Wirklichkeit und ihre Beschaffenheit nehmen wir durch 
unsere Sinnesorgane wahr. Zur Wirklichkeit gehören auch die theoretischen 
Konstrukte, die benötigt werden, um die direkten Sinneswahrnehmungen zu ordnen und zu 
erklären. So ist z. B. "radioaktive Strahlung" nur indirekt wahrnehmbar, z. 
B. über das Knacken eines Geigerzählers. Die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen den 
eigenen 
Sinneswahrnehmungen und anderen Bewusstseinsinhalten wie Gedanken, Träumen, 
Fantasien oder Wahnvorstellungen ist Kennzeichen geistiger Gesundheit.  
 
"Wirkung"    
 
('effect'):
regelmäßig eintretende -> Folge einer -> Ursache. Verb: wirken ["Die 
Wirkung des Bombenanschlags auf dem belebten Marktplatz war verheerend."] Die 
Wirkung eines Ereignisses kann zeitlich nur nach dem verursachenden Ereignis 
eintreten.
 
"Wissen"     ('knowledge'):
die Fähigkeit eines Subjektes, bestimmte Fragen - nicht nur zufällig - richtig zu 
beantworten. ["Der Prüfling verfügte auf dem Gebiet der 
deutschen Geschichte über ein ausgezeichnetes Wissen."] Wenn man die 
richtige Antwort auf eine Frage weiß, dann ist man sich sicher, dass man sich 
nicht irrt. Wissen ist deshalb zu unterscheiden von richtigem Raten oder 
Vermuten. -> Wissen, reflektiertes 
 
"Wissen, reflektiertes"     
('knowledge'):
(eines Subjektes): ein Wissen, das mit einem Wissen über den Grad der Gewissheit dieses Wissens verbunden ist. Wer reflektiertes 
Wissen besitzt, der weiß, ob er eine Frage überhaupt 
beantworten kann und wenn ja, mit welchem Grad an Gewissheit seine Antwort 
richtig ist. Wer reflektiertes Wissen besitzt, der weiß, was er weiß und was er nicht weiß. Er ist 
sich bewusst, wann er unsichere ->  Vermutungen anstellt und wann er über gesicherte 
Erkenntnisse verfügt.  
 
"Wissenschaft"     ('science'):  
die methodische, intersubjektiv nachvollziehbare Beantwortung von Fragen und die 
Zusammenfassung der gewussten Antworten, des -> Wissens in wissenschaftlichen -> 
Therorien. Mit 
bestimmten Fragekomplexen befassen sich arbeitsteilig bestimmte Einzelwissenschaften, 
also wissenschaftliche Disziplinen oder Fächer.
"wissenschaftlich" ('scientific'): den Methoden bzw. Ergebnissen der Wissenschaften gemäß. Ein wissenschaftliches Weltbild ist ein Weltbild, das den Ergebnissen der Wissenschaften entspricht.
 
"Wohl"     ('well-being'): 
auch: "Wohlergehen", "Wohlbefinden". Das  Wohl eines Menschen ist der bewertete 
allgemeine Zustand, in dem er sich befindet. Mit der Frage:"Wie geht es Dir?"   
erkundigt man sich nach dem Wohlergehen eines Anderen in jeder Hinsicht. Das Wohlergehen kann 
in verschiedenen Bereichen (gesundheitlich, finanziell etc.) unterschiedlich 
sein  
 -> Glück, -> Wohlfahrt  
 
"Wohlfahrtsfunktion, kollektive"     
('collective welfare function'): 
Die funktionale Ableitung des kollektiven 
Wohlergehens aus dem Wohlergehen der einzelnen Individuen, aus denen sich das Kollektiv 
zusammensetzt.  
 
"Wohlfahrtsökonomie"     
('welfare economics'):
Der normative Bereich der Ökonomie, 
insbesondere die am -> Pareto-Optimum orientierte neuere Wohlfahrtsökonomie  
"Wohlwollen" ('benevolence')
 
"wollen"     ('to 
will'): 
Synonym zu: "als festes Ziel haben", "über einen längeren Zeitraum anstreben". 
["Die Kinder wollen Schwimmen gehen."] Ein Subjekt S will x, wenn es mit 
einer gewissen Beständigkeit x verwirklicht, wenn ihm dies möglich ist. Impulsives Reagieren auf wechselnde Reize ist nach dieser 
Definition kein Wollen. S kann x nur dann wollen, wenn es für S alternative 
Möglichkeiten der Entwicklung und des Handelns gibt, wenn also für S die Wirklichkeit beeinflussbar ist. 
Deshalb gibt es in dem Modell einer völlig determinierten Welt mit 
zwangsläufigem Ablauf kein Wollen und das Problem der -> Willensfreiheit stellt 
sich nicht. -> Wille, -> Ziel, -> Absicht
 
"Wort"      
('word'): 
Kleinste sprachliche Bedeutungseinheit. Wörter können gesprochen (als eine 
bestimmte Folge von Lauten) oder geschrieben (als eine bestimmte Folge von 
Schriftzeichen) auftreten. Ein Wort zusammen mit seiner Bedeutung bildet einen 
->  Begriff.
 
Verständigungsprobleme können dadurch entstehen, dass dasselbe Wort verschiedene Bedeutungen 
hat (Mehrdeutigkeit).
Man unterscheidet zwischen einem 'Streit um Worte' (A bezeichnet denselben 
Sachverhalt anders als B ihn bezeichnet) und einem 'Streit in der Sache' (A 
behauptet einen anderen Sachverhalt als B). Einen Streit um Worte kann man durch 
Vereinbarung bestimmter Bedeutungen für bestimmte Wörter beilegen, ohne dass 
einer der Beteiligten dabei von seiner Überzeugung in der Sache abrücken muss.
 
"Wortarten"   
('different classes of words'): 
 
 
"Würde"   ('dignity'):
 
 
"Wunder"     ('miracle'): 
ein nicht für möglich gehaltenes und 
deshalb unerwartetes, positiv bewertetes Ereignis, für das keine -> 
Erklärung bekannt ist. ["Dass er mit seiner Krankheit immer noch lebt, ist ein 
Wunder"]
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"Zahl"   ('number'): 
 
 
Die wichtigsten Arten von Zahlen sind die Kardinalzahlen und die Ordinalzahlen. 
Kardinalzahlen bezeichnen die Anzahl der Elemente bestimmter Mengen, z. B. der 
Finger einer Hand. Mathematiker nennen dies auch die "Mächtigkeit"   von Mengen. 
Kardinalzahlen geben Antwort auf Fragen der allgemeinen Form: "Wie viel ...?"   
["  Wie viel Finger hat ein Mensch an einer Hand?"   - "Ein Mensch hat fünf (in 
arabischen Ziffern: 5) Finger an einer Hand."  ]
Die Anzahl der Elemente (Mächtigkeit) einer bestimmten Menge ermittelt man, 
indem man deren Elemente zählt.
Es gibt verschiedene -> Zahlensysteme, die die verschiedenen Kardinalzahlen 
unterschiedlich bezeichnen.
Die Zahl, die die Anzahl der in der folgenden Klammer (& & & &) enthaltenen & 
bezeichnet, heißt im Deutschen "vier". "Vier" wird im Dezimalsystem "4" 
geschrieben, im römischen Zahlensystem "IV" und im Dualsystem "100"
Der Begriff "Zahl" darf nicht mit dem Begriff -> "Ziffer"   verwechselt. Ziffern 
sind besondere numerische Zeichen, um Zahlen zu schreiben. So wird die Zahl "dreizehn"   
numerisch durch die Folge der beiden Ziffern  '1' und '3' geschrieben, also 
"13". 
Zu der Verwechslung von "Zahl" und "Ziffer" kommt es vor allem deswegen, weil 
im Dezimalsystem für die Zahlen von "1" bis "9" Zahl und Ziffer identisch sind. So wird die Zahl 
"5" 
durch die Ziffer "5" symbolisiert.
Die numerische Schreibweise der Zahlen mittels Ziffern ist sehr viel kürzer und 
übersichtlicher als die alphabetische Schreibweise von Zahlwörtern mittels 
Buchstaben. Die Zahl 'dreitausendvierhundertfünfundsechzig' schreibt man 
numerisch kurz und übersichtlich als '3.465'. Außerdem hat die numerische Schreibweise Vorteile 
beim -> Rechnen. 
Mit Hilfe von Kardinalzahlen kann man Fragen nach der -> Quantität, der Mächtigkeit 
von Mengen, genau 
beantworten, die mit dem Fragewort "Wie viele ... ?"   beginnen.
 Ordinalzahlen geben den Platz in einer Reihenfolge an. ["München ist die drittgrößte Stadt in Deutschland."]  
Ordinalzahlen werden zur besseren Unterscheidung von den Kardinalzahlen durch einen nachfolgenden Punkt gekennzeichnet sind (1.  
/ 2. / 3. / ...). Mit Ordinalzahlen kann man Fragen nach dem Platz in einer 
Reihenfolge beantworten: "Der wievielte ... ?" 
->  Zahlen, Zählen und Mathematik
 
"Zahlensystem"   ('number system'): 
Das heute international gebräuchliche System ist das Dezimalsystem, bei dem alle 
Zahlen aus den Ziffern 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 gebildet werden. Das 
Dezimalsystem ist ein Stellenwertsystem bei dem die Ziffern je nach ihrer Stelle 
in der Ziffernfolge unterschiedliches bedeuten.
 
"Zeichen"   ('sign'): 
ein künstliches Gebilde, das in der -> Vorstellung für etwas anderes steht. Das 
Bezeichnete ist die -> Bedeutung des Zeichens. ["Das rote Licht in der Verkehrsampel 
ist das Zeichen für 'Anhalten!' "].  Ein Zeichen kann auch für mehrere andere Zeichen 
stehen und dadurch die Abkürzung von Zeichenfolgen ermöglichen. Durch Verkettungen von Zeichen untereinander wird der Aufbau 
hochkomplexer Zeichensysteme wie z. B. -> Sprachen möglich.  
Die Einführung von Zeichen schafft neue Möglichkeiten: 
1. Mit Hilfe von Zeichen kann man Informationen besser ordnen und abrufbereit
speichern. 
2. Mit Hilfe von Zeichen kann man einem andern Subjekt etwas mitteilen, sofern 
es die Bedeutung des Zeichens kennt. 
3. Man kann neue Zeichen als Abkürzung für einen Ausdruck einführen, der aus 
mehreren anderen Zeichen besteht.
Durch die Zerlegung der gesprochenen Wörter in eine Folge von Lauten, 
denen jeweils bestimmte Schriftzeichen (Buchstaben) entsprechen (alphabetische 
Lautschrift), können beliebig viele gesprochene Wörter durch unterschiedliche Folgen von weniger als 30 
verschiedenen Buchstaben geschrieben 
werden.
Durch die Verringerung der Anzahl elementarer Zeichen auf nur noch zwei (0 und 
1) wurde der Einsatz von elektronischen Maschinen bei der Verarbeitung 
von Zeichen möglich. Die beiden Zeichen 0 und 1  können durch die elektrischen Zustände 
(Spannung / keine Spannung) dargestellt und über Schalter beliebig miteinander 
verknüpft werden.
Es gibt verschiedene Arten von Zeichen: -> Namen bezeichnen ein bestimmtes einzelnes 
Objekt, -> Gattungsbegriffe bezeichnen bestimmte Arten von Objekten.  
 
"Zeit"     ('time'): 
elementare Dimension der Wirklichkeit, in der alle Ereignisse zueinander als "früher", "gleichzeitig"   
oder "später" zeitlich   geordnet werden. Zwei Zeitpunkte haben einen zeitlichen 
Abstand von einander. Dieser Abstand lässt sich messen. [Der Sieger kam 3 
Sekunden vor dem Zweitschnellsten ins Ziel.] .  Bezogen auf den jetzigen 
Zeitpunkt als  "Gegenwart"   bilden alle früheren Ereignisse die "Vergangenheit"   
und alle späteren Ereignisse die "Zukunft". Zeitpunkte sind einmalig, es gibt 
z. B. nur einen 12. Januar 2001. Zeitliche Bestimmungen sind keine Eigenschaften: 
das gleiche Ereignis kann sich zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholen. 
Ohne Veränderung der Welt gäbe es keine Zeit. Wir könnten dies auch nicht 
festsstellen : Wenn alles von einem bestimmten Zeitpunkt 
an so bliebe, wie es gerade ist, so blieben auch alle Uhren stehen. 
((gleich bleibend, Kontinuität, Dauer, Voraussetzung für  Erinnerung durch 
Gedächtnis und Bestand der Speicherzellen, zeitlicher Rhythmus, Wiederholung, 
Regelmäßigkeit, wir würden nur im Jetzt leben, Vorausschau))
 
"Ziel"     ('aim','goal'):
ein angestrebter, zu verwirklichender Zustand der Wirklichkeit.  ["Es ist mein 
Ziel, die Prüfung zu bestehen"]. Ziele sind immer auf ein Subjekt 
bezogen. Ein Subjekt kann gleichzeitig mehrere 
Ziele haben und verfolgen. Hieraus kann sich ein Zielkonflikt ergeben, wenn die 
geleichzeitige Erreichung beider Ziele nicht möglich ist.
Ziele können 
unterschiedliche -> Wichtigkeit für das betreffende Subjekt haben. Die 
Wichtigkeit von Zielen für ein Subjekt kann sich im Zeitverlauf ändern bis 
hin zum völligen Verschwinden eines Zieles und dem Auftauchen eines neuen 
Zieles.
Wenn ein Subjekt in seinen Zielen sehr wechselhaft ist, so bringt das insofern 
Probleme mit sich, als vor dem Erreichen des einen Ziels schon ein neues Ziel 
auftaucht, so dass letztlich keines der Ziele erreicht wird.
Das Wort "Ziel" kann sowohl deskriptiv benutzt werden ["Das Ziel des 
Marathonlaufs ist am Schloßplatz"] als auch normativ ["Das Ziel des menschlichen 
Daseins ist die Hinwendung zu Gott"]
 
"Zielbaum"     ('target tree'): 
logische Anordnung von Zielen und den entsprechenden Teil- oder Unterzielen, 
woraus sich eine baumähnliche Struktur mit mehrfacher Verästelung ergibt ähnlich 
einem Stammbaum.
 
"Zielfunktion     ('target function'): 
mathmatischer Ausdruck von Eigenschaften eines Systems, die optimiert werden 
sollen 
 
"Zielkonflikt"     ('  '): 
zwischen zwei Zielen eines Subjektes besteht ein Konflikt, wenn das Subjekt 
nicht beide Ziele gleichzeitig erreichen kann. Dabei handelt  es sich nicht 
um einen logischen Widerspruch zwischen beiden Zielen, sondern um empirische 
Regelmäßigkeiten, die nicht verändert werden können. ["Zwischen der Sicherheit 
des Flugverkehrs und der Bequemlichkeit des Reisens gibt es einen 
Zielkonflikt."]
 
"Zielstrebigkeit"     ('purposiveness'): 
 
"Ziffer"     ('digit'): 
-> Zeichen für das Schreiben von Zahlen. ["Die '10' ist eine Zahl, die 
aus der Folge der Ziffern '1' und '0'gebildet wird."]Die heute gebräuchlichen 
arabischen 
Ziffern 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 sind indischen Ursprungs. 
Bei den 1-stelligen Zahlen von 0 bis 9 sind Ziffern und  Zahlen gleich, weshalb die Begriffe "Ziffer"   und "Zahl"   gelegentlich verwechselt werden.   -> 
Zahlen, Zählen und Mathematik
 
"Zirkelschluss"     ('logical 
circle'): 
ergebnislose logische Ableitung aufgrund zirkulärer Definitionen. Dazu ein 
Beispiel: Wenn man "richtig"   definiert als "nicht korrekturbedürftig"   und "korrekturbedürftig"   definiert als "falsch"   und "nicht falsch"   definiert als "richtig", so bewegen sich die logischen Schlüsse im Kreis und man kommt 
zu keinem neuen Resultat. Statt eine Antwort auf eine gestellte Frage zu 
erhalten, hat man nur die Anzahl der benutzten Wörter vermehrt.  
 
"Zivilisation"     ('civilization'): 
Sammelbegriff für den institutionellen und technischen Entwicklungsstand einer 
Gesellschaft. Abgrenzungsprobleme zum Begriff -> "Kultur", der eher den 
künstlerischen, wissenschaftlichen und religiösen Entwicklungsstand einer 
Gesellschaft bezeichnet.  
 
"Zivilisationskrankheiten"     
('diseases caused by civilization'): 
Störungen der Gesundheit durch die veränderten Lebensbedingungen der technischen 
Zivilisation. 
Seit dem Aufkommen der modernen Wissenschaft und Technik in den 
letzten 200 Jahren haben sich die Lebens- und Umweltbedingungen der Menschen 
rapide verändert. ohne dass sich die biologische Beschaffenheit der Menschen 
entsprechend geändert hätte. Durch Maschinen wurde die Muskelbetätigung 
reduziert, durch Motorisierung wurde die Bewegung reduziert, durch die 
veränderte Zubereitung und Zusammensetzung der Nahrung wurde die Beanspruchung 
der Zähne verändert, durch den überwiegenden Aufenthalt in geschlossenen 
Gebäuden und Autos wurde die Atemluft verschlechtert,  durch das Tragen von 
Schuhen wurde die Beweglichkeit der Füße und Zehen eingeschränkt, durch die 
künstliche Beleuchtung wurde der Schlafrhythmus verändert, durch die Erzeugung 
von Medienerlebnissen wurde die Suche nach eigenem Erleben reduziert, durch die 
weitgehende Individualisierung und Absicherung des Alltagslebens wurden 
aufregende Erlebnisse (Abenteuer und Gruppenerlebnisse) selten  ((Gegenmittel 
Sport , Nerventraining ..))
 
"Zufall"     ('chance'): 
ein Ereignis x tritt für ein Subjekt S zufällig ein, wenn S keine Ursachen für 
das Auftreten von x kennt. [Peter zu Irene: "Was für ein Zufall, dass ich 
Dich hier treffe." Irene: "Nein, es ist kein Zufall. Ich wusste, dass Du 
hier bist, 
und ich wollte Dich treffen."] 
Zukünftige zufällige Ereignisse lassen sich deshalb vom 
betreffenden Subjekt höchstens 
raten, aber nicht begründet vorhersagen. 
Dazu ein Beispiel: Man legt 50 gleichartige, durchnummerierte Kugeln in eine 
Urne und mischt sie gründlich durch. Dann fordert man ein Subjekt 
S auf, aus der Urne "blind"   
eine Kugel zu entnehmen. Unter diesen Bedingungen ist es für S ein Zufall, wenn es 
die Kugel 
mit der Nummer "36" zieht. 
S kennt keinerlei Regel, aus der sich ableiten ließe, dass es die Kugel "36" gezogen 
hat. 
Allerdings kann man eine ->  Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Falles angeben, dass die Kugel 
"36" gezogen wird. Sie 
beträgt 1:50 oder 2 %.
 
"Zufallsstichprobe"     ('random sample'): 
Bei einer Zufallsstichprobe werden aus der Gesamtheit einer Menge einzelne 
Elementen nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, wobei jedes Element der 
Grundgesamtheit die 
Wahrscheinlichkeit gleich groß ist, ausgewählt zu werden und in die Stichprobe zu gelangen. Aus der 
Beschaffenheit der Elemente in der Zufallsstichprobe lassen sich mit einer 
bestimmten Irrtumswahrscheinlichkeit Schlüsse auf die Beschaffenheit der 
Elemente in der Grundgesamtheit ziehen. Man spricht hier auch vom "Hochrechnen" 
der Ergebnisse.
 
"Zurechnungsfähigkeit"     
('accountability'): 
die Fähigkeit, normgemäßes und normwidriges Handeln als solches zu erkennen, 
verbunden mit der Fähigkeit, das eigene Verhalten entsprechend zu steuern. Wenn 
einem Subjekt die Einsicht in die Normwidrigkeit seines Handelns nicht möglich 
ist, so ist jeglicher Vorwurf wegen einer Normverletzung wirkungslos. Ein 
solches Subjekt kann deshalb auch die Berechtigung einer Strafe nicht einsehen 
und seine Tat nicht bereuen. Gegenüber einem Subjekt, das sein Handeln 
grundsätzlich nicht steuern kann, ist eine Strafandrohung wirkungslos. Eine 
Bestrafung kann höchstens über den Mechanismus der Konditionierung zukünftige 
Normverletzungen weniger wahrscheinlich machen. -> Mündigkeit
"Zusammenhang, deterministischer" ('deterministic connection'):
-> Funktion
 
"Zusammenhang, kausaler"     
('causal connection'): 
eine -> Ursache- -> Folge-Beziehung zwischen zwei Phänomenen 
(monokausal) oder mehreren Phänomenen (multikausal). ["Es besteht ein kausaler 
Zusammenhang zwischen dem Zigarettenrauchen und der Erkrankung an Krebs der 
Atmungsorgane."] Ein kausaler Zusammenhang ist immer zeitlich gerichtet, d. h. 
die Folge kann niemals zeitlich vor der Ursache liegen.
"Zusammenhang, statistischer" ('statistical connection'):
-> Korrelation
 
"Zwang"     ('force'):
ein Subjekt handelt unter Zwang, wenn sein eigenes Wollen keinen entscheidenden Einfluss auf 
sein Handeln hat. Wenn ein Subjekt z. B. durch Eisenketten an einen Baum 
gefesselt ist, dann muss es dort bleiben, auch wenn es das nicht will. Wenn ein 
Subjekt zu einer Handlung gezwungen wird, dann hat es keine Möglichkeit, diese 
Handlung zu unterlassen. Wenn ein Subjekt gezwungen wird, eine Handlung zu 
unterlassen, dann hat es keine Möglichkeit, die Handlung zu tun. ["Er übt 
nur dann Klavier, wenn man ihn dazu zwingt."]  
 
"Zweck"     ('destination'): 
die Bestimmung, zu der etwas genutzt wird, genutzt werden kann oder genutzt 
werden soll. ["Der Zweck des Ofens ist die Erzeugung von Wärme."] -> 
Funktion, -> Ziel, -> Absicht   
 
"Zweifel"     ('doubt'): 
'an etwas zweifeln', 'bezweifeln, dass'. Gegenbegriff "(feste) Überzeugung". 
Sprachlicher Ausdruck der eigenen Unsicherheit und Unentschiedenheit in Bezug auf die 
Bejahung der Existenz oder Geltung von etwas.  
["Ich habe meine 
Zweifel ... an der Existenz von Erdstrahlen, ... an der Uneigennützigkeit seiner Motive", "… an der Wahrheit dieser 
Zeugenaussage", "… an der Gültigkeit dieses Personalausweises"]. Der Zweifel kann 
graduell abgestuft sein: von leichten Zweifeln bis hin zu erheblichen Zweifeln. 
Zweifel ist unvereinbar mit -> Glauben oder -> Wissen. -> Skepsis, 
-> bezweifeln
 
"zwingend, logisch"    ('conclusive', 'logically cogent'): 
eine Beweisführung für eine Behauptung ist logisch zwingend, wenn damit alle alternativen Behauptungen ausgeschlossen werden können und nur eine richtige 
Lösung verbleibt. Voraussetzung hierfür ist 
die Geltung der -> Prämissen.  
ENDE
***
Hinweise zur Benutzung: zum Anfang
Achtung:
Das "Kleine ABC des klaren Denkens"   enthält keine Informationen zu 
einzelnen Personen oder Denkrichtungen sondern will Begriffe als Werkzeuge für kritisches analytisches Denken 
bereitstellen. Ein Anspruch auf 
Vollständigkeit besteht nicht.
Zum schnelleren Finden gibt es
am Anfang ein blaues Alphabet mit Verknüpfungen ("Weblinks") 
zwischen den einzelnen Buchstaben und denjenigen  
Stichwörtern, die mit diesem Buchstaben anfangen.
Bei zusammengesetzten Stichworten   wird das Substantiv vorangestellt.
Die Buchstaben "ä", "ö" und "ü" werden behandelt wie "ae", "oe" und "ue", der 
Buchstabe "ß" wie "sz".
Hinter jedem Stichwort wird das entsprechende englische 
Wort angegeben.
Stichworte sind durch einen 
Pfeil gekennzeichnet, z. B.  "->  Norm".
Weiterführende Stichwörter finden sich am Ende des jeweiligen 
Stichwortes.
Beispielsätze stehen in eckigen Klammern und Anführungszeichen 
["..."].
Unfertige Merkposten sind in doppelte runde Klammern gesetzt.
((...))
***
Merkposten:
Existenzkriterium
Sinneseindruck / Wahrnehmung
Gegenstand
Begriffe werthaltige / exemplar gattung /
 zum Anfang
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Ethik-Werkstatt: Ende der Seite "Kleines ABC des klaren Denkens"  
Letzte Bearbeitung: 14.07.2010 / Eberhard Wesche
Wer diese Website interessant findet, den bitte ich, auch Freunde, Kollegen und Bekannte auf die "Ethik-Werkstatt" hinzuweisen.