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Zahlen, Zählen und Mathematik
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Die folgenden kurzen Texte sollen den Zugang zur 
Mathematik erleichtern und das Verständnis für diese Wissenschaft wecken. 
Dies ist mindestens ebenso wichtig wie die Übung in der Lösung mathematischer 
Aufgaben.
Dabei wurde versucht, die Sachen so einfach wie möglich darzustellen, jeden 
gedanklichen Schritt nachvollziehbar zu formulieren 
und alles so zu erklären, dass man es auch ohne besondere Fachkenntnisse verstehen 
kann.
Inhalt:
Zahlen, Ziffern und Zahlensysteme
Mengen mit einer bestimmten Anzahl von Elementen
Was zählen die Zahlen der reinen Mathematik?
Die Nachteile unsystematischer Zahlwörter
Eine Definition der Zahlwörter des Dezimalsystems
Ein Schema, um die Zahlen des Dezimalsystems zu erzeugen
Die Zahlenfolge als universell einsetzbares Ordnungsprinzip
Zahlen für die Festlegung und Einhaltung einer bestimmten Ordnung
Zahlen zur Beschreibung einer Reihenfolge
Textanfang:
Zahlen, Ziffern und Zahlensysteme
Mit der (deutschen) Sprache lernen wir
Wörter wie "ein", "zwei" oder "drei" auszusprechen und 
in Sätzen zu verwenden wie: "Mein Auto hat vier Räder", "Noch fünf Sekunden bis zum Start", "Der Tisch ist zwei Meter 
lang" oder "In der Schale waren heute morgen 
zehn Mandarinen". 
Wir benötigen diese Art von Wörtern, um z. B. die 
Frage: "Wie viele Mandarinen waren heute morgen in der Schale?" 
genau beantworten zu können. Dies sind Fragen nach der Anzahl 
der jeweils benannten Dinge wie z. B. "Mandarinen in der Schale". Wenn 
geantwortet wird: "In der Schale waren ziemlich viele Mandarinen", so 
bleibt das ungenau. Die genaueste und damit informationsreichste Antwort auf 
Fragen nach der Anzahl ("wie viele?") geben Zahlen: "Es waren
zehn Mandarinen in der Schale." Man findet die gesuchte Zahl, 
indem man die betreffenden Dinge zählt.
Im Vorangegangenen wurden die 
Zahlen als Zahlwörter ("zehn") geschrieben, also mit den Buchstaben des 
Alphabets so wie andere Wörter auch. Man kann Zahlen jedoch auch unter 
Verwendung von Ziffern ("1", "0") schreiben. Dies hat 
erhebliche Vorteile: Die Ziffernschrift ist sehr viel kürzer und sie ist 
international verständlich. Außerdem lassen sich Berechnungen - bei Verwendung 
geeigneter Zahlensysteme - in der Ziffern-Schreibweise leichter schematisieren 
und so vereinfachen.  
Die Wörter "Ziffer"   und "Zahl"   
werden manchmal als austauschbar behandelt. Sie bedeuten jedoch etwas 
Verschiedenes. Die Ziffern entsprechen den Buchstaben in einem Text, während die 
Zahlen den Wörtern entsprechen. Zahlen werden durch die Aneinanderreihung von 
Ziffern gebildet, so wie Wörter durch die Aneinanderreihung von Buchstaben 
gebildet werden. 
Die Verwechslung von "Ziffer"   und "Zahl" entsteht wahrscheinlich daraus, dass im Dezimal-System die einstelligen Zahlen von 0 bis 9 genauso 
gesprochen und geschrieben werden 
wie die Ziffern, aus denen sie gebildet werden. So wird die Zahl 
"5" durch die Ziffer "5" ausgedrückt und die Zahl "9" 
durch die Ziffer "9". Aber es gibt keine Ziffer, die die Zahl "10" bedeutet. Die 
Zahl "10" wird stattdessen durch Aneinanderreihung der beiden Ziffern "1" und 
"0" gebildet. 
So wie es nun unterschiedliche Arten von Buchstaben gibt, z. B. lateinische (A - 
B - C) und 
griechische (α - β - µ - π), so gibt es auch unterschiedliche Arten von Ziffern, z. B. arabische 
(1 - 2 - 3) und römische (I - V - X). Heute sind international die - ursprünglich aus Indien stammenden 
- arabischen 
Ziffern 0   - 1   - 2   - 3   - 4   - 5   - 6   - 7   - 8   - 
9 gebräuchlich.
So wie es verschiedene Methoden gibt, um die gesprochenen Wörter zu schreiben (z. B. 
Bilderschriften, 
wie die chinesischen Schriftzeichen und die ägyptischen Hieroglyphen, oder 
Buchstabenschriften, wie die lateinische Schrift), so gibt es auch verschiedene 
Methoden, um 
Zahlwörter zu bilden und zu schreiben.
Es gibt zum einen Additionssysteme. Bei 
Additionssystemen werden die 
größeren Zahlen durch die Wiederholung 
kleinerer Zahlen gebildet. So wird z. B. im römischen Zahlensystem die Zahl 
"XXX" ("30") durch 
die mehrfache Wiederholung der Zahl "X" ("10") gebildet.
Das einfachste Additionssystem zum Schreiben von Zahlen kommt mit nur einer 
Ziffer aus, dem senkrechten  Strich: "|" (1). Alle anderen Zahlen werden hier 
nur durch die entsprechend häufige Wiederholung der 
Zahl | ausgedrückt. So wird die Zahl "4" in der Strichziffernschrift durch "| | | |"   
ausgedrückt. 
Um die Zahlenschrift übersichtlicher zu machen, wird manchmal jeder fünfte 
Strich quer über die vorangehenden vier Striche gemacht. Dadurch erhält man 
Fünfer-Blocks, so dass z. B. die Zahl "17" so aussieht: "
 ||||  
||||    
||||   || ".
Einen andern Weg, um Zahlen unter Verwendung von Ziffern schreiben, gehen die
Stellenwertsysteme
(auch "Positionssysteme"   genannt). Hier werden die 
verschiedenen Zahlen durch eine unterschiedliche Anordnung der Ziffern an 
den unterschiedlichen "Stellen" ("Positionen") einer Reihe gebildet. 
Das heute allgemein übliche
Dezimalsystem (von lateinisch "decem" = zehn) ist ein solches Stellenwertsystem. 
Im Dezimalsystem werden sämtliche Zahlen durch unterschiedliche horizontale Aneinanderreihung der Ziffern 0 - 1 - 2 
- 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 und 9 gebildet. Dabei kann eine Ziffer auch 
mehrfach 
auftreten kann, wie z. B. die "3" bei der Zahl "353". Je nachdem, an welcher 
Stelle in der Reihe 
sie steht, bekommt die Ziffer einen bestimmten Wert. Wie sich der Wert einer Ziffer 
ändert, wenn sie an eine andere Stelle in der Ziffernreihe rückt, soll am 
Beispiel der Ziffer "3" veranschaulicht werden. Dabei wird von rechts 
begonnen, so wie bei der arabischen Schrift, die ebenfalls von rechts nach links 
gelesen wird. 
Steht die Ziffer "3" an der 1. Stelle von rechts, so zählt sie 
einmal den einfachen 
Zahlenwert (3 x 1 = 3).
Steht sie an der 2. Stelle von rechts, so zählt sie den zehnfachen 
Zahlenwert (3 mal 10 = 30).
Steht sie an der 3. Stelle von rechts, so zählt sie zehnmal den 
zehnfachen Zahlenwert (3 mal 10 mal 10 = 300).
Steht sie an der 4. Stelle von rechts, so zählt sie zehnmal den 
zehnmalzehnfachen Zahlenwert (3 mal 10 mal 10 mal 10 = 3000).
usw. usf.
Mit jeder Verschiebung der Ziffer um eine Stelle nach links verzehnfacht sich 
also der Zahlenwert, den die Ziffer bedeutet. So setzt sich die Zahl 3333 zusammen aus 3 Einern, 3 Zehnern, 3 Hundertern und 3 
Tausendern. 
Eine Zahl wie 7569 setzt sich demnach aus den folgenden  
Zahlen zusammen:
| 0 | 0 | 0 | 9 | 9 x 1 | neun | |
| 0 | 0 | 6 | 0 | 6 x 10 | sechzig | |
| 0 | 5 | 0 | 0 | 5 x 10 x 10 | fünfhundert | |
| 7 | 0 | 0 | 0 | 7 x 10 x 10 x 10 | siebentausend | |
| 7 | 5 | 6 | 9 | zusammen | 
An der Tabelle wird deutlich, welche Möglichkeiten das in Ziffern 
geschriebene Dezimalsystem für das Rechnen bietet. Wenn man darauf achtet, dass die Stellen 
richtig untereinander stehen und die Ziffern genau an die jeweiligen Stellen 
geschrieben werden (dabei 
hilft das karierte Papier der Rechenhefte), so wird auch das Zusammenzählen 
mehrerer großer Zahlen zu einer kinderleichten Aufgabe - wenn der Akku des 
Rechners einmal leer ist.
Bemerkenswert ist außerdem die enorme Vereinfachung durch ein Stellenwertsystem wie 
das Dezimalsystem: Mit den 10 Ziffern von 0 bis 9 kann man beliebig große 
Zahlen schreiben.  Durch die unterschiedliche Anordnung der 
Ziffern 0 bis 9 in einer Reihe mit nur 4 Stellen kann man z. B. 
10.000 verschiedene Zahlen bilden.
Das Dezimalsystem ist nicht das einzige Stellenwertsstem.
So wie es verschiedene Sprachen gibt, die mit Buchstaben geschrieben werden, so gibt es 
nun auch verschiedene 
Stellenwertsysteme. Neben dem Dezimalsystem gibt es z. B. für Computer das 
Dualsystem (auch "binäres System"   genannt), das mit den 
beiden Ziffern 0   und 1   auskommt.  
Die verschiedenen Zahlensysteme sind - ähnlich wie die Sprachen - im Prinzip 
ineinander übersetzbar. So bedeutet "21"   im Dezimalsystem dasselbe wie "XXI"   im 
römischen Zahlensystem.
Mengen mit einer bestimmten Anzahl von Elementen
Wir nehmen Gebilde wahr wie z. B. das folgende, zugegebenermaßen etwas seltsame Gebilde zwischen den geschweiften Klammern, das ich mit der Tastatur meines Computers erzeugt habe:
{ v r § v § § v r }
Zur Unterscheidung von anderen Gebilden nenne ich dies Gebilde "M". 
Wie man sehen kann, besteht M aus mehreren Teilen, die man voneinander 
unterscheiden und einzeln beschreiben kann. Weiterhin kann man erkennen, dass es sich 
bei allen Teilen um Zeichen handelt.  M ist also eine Zeichenmenge, die 
eine bestimmte Anzahl von Zeichen enthält. 
Diese Zeichen kann man 
abzählen (ein Zeichen und noch ein Zeichen und ...). 
 
Dagegen ergibt es keinen Sinn, wenn man sagt: "eine Luft", "ein Gelb"   oder "ein 
Sand und noch ein Sand". Man kann zwar sagen: "Auf dem roten LKW ist viel Sand" oder "Auf dem 
schwarzen LKW ist wenig Sand". Man kann auch sagen: "Auf dem roten LKW ist mehr 
Sand als auf dem schwarzen LKW" aber man kann nicht sagen, wie viel Sand auf dem 
roten LKW oder auf dem schwarzen LKW ist und man kann nicht sagen, wie groß der 
Unterschied ist. Dies kann man nur bei Mengen, die aus abzählbaren Elementen wie 
den obigen Zeichen bestehen.
Man kann nun die Elemente, die die Menge M ausmachen, nach 
unterschiedlichen Gesichtspunkten zusammenfassen und so aus der Menge M 
verschiedene    
 
Teilmengen 
bilden. 
Wenn man z. B. diejenigen Elemente zusammenfasst, die wie 
v aussehen, erhält man die Teilmenge:  
{  v v v   
}.
Wenn man diejenigen Elemente zusammenfasst, die wie § aussehen, so erhält 
man die Teilmenge: {  § § §  }. 
Wenn man diejenigen Elemente zusammenfasst, die wie r aussehen, erhält 
man die Teilmenge:  {  r r  }.
Und wenn man all diejenigen Elemente zusammenfasst, die Buchstaben sind, so erhält 
man die Teilmenge: {  v r v v r  }.  
  
Man kann nun fragen: 
Was 
unterscheidet {  v v v   } von {  r r  }?
Zum einen unterscheidet sich ein v von einem r durch seine andere 
Form.
Die Elemente sind also unterschiedlich. 
Aber {  v v v   } und {  r r  }  unterscheiden sich noch in einer 
anderen Hinsicht.
Umgangssprachlich kann man diesen  
Unterschied
auf sehr verschiedene Weise 
ausdrücken. Man kann sagen: 
   
"{  v v v  }   
besteht aus mehr Elementen / enthält mehr 
Elemente   
als 
{  r r  }" oder 
   
"Die Anzahl
der Elemente   
in {  v 
v v  } 
 
ist
 
größer als die 
Anzahl der Elemente in {  r r  }" oder 
   
"Das Element 
 
v
 
ist in {  v v v  
}
häufiger
 
/ 
kommt öfter vor  
als das 
Element r in {  
  
r r  }".
In der Mengenlehre benutzt man hierfür den (zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftigen) Begriff 
der  
"Mächtigkeit"    
einer Menge. 
In Bezug auf {  v v v   } und {  r 
r   } sagt man: "Die Menge {  v v v   } ist 
von   
größerer Mächtigkeit als die Menge
{  r r  }".    
In Bezug auf { v v v } und { § § § } sagt man: "Die Mengen { v v v } und { § § § } sind gleich mächtig".
Die Mächtigkeit einer bestimmten Menge M  
entspricht der Anzahl der Mengenelemente von M.
Die Mächtigkeiten bilden somit die Zahlen 
oder genauer die Kardinalzahlen (von lateinisch "cardinalis" = wichtig, Haupt-).
Um die verschiedenen Mächtigkeiten unmissverständlich bezeichnen zu 
können, muss man für jede mögliche Anzahl von Mengenelementen eine bestimmte Zahl haben.  
Im Alltagsleben ist die Mächtigkeit einer Menge in den verschiedensten 
Zusammenhängen von großer Bedeutung. Es macht eben einen Unterschied, ob 
Michaela 10 € Taschengeld bekommt oder 100 € oder ob im Fußballspiel 
zwischen Real Madrid und Bayern München die Bayern 3 Tore geschossen haben 
und die Spanier 1 oder umgekehrt.
Was zählen die Zahlen der reinen Mathematik?
Wie wir gesehen haben, drücken Zahlen die Anzahl der Elemente 
einer Menge aus. So benennen wir die Anzahl der Zeichen zwischen den folgenden 
geschweiften Klammern 
{ e ß @ % & ( / = } mit der Zahl "8". Die einzelnen 
Zeichen sind hier die Elemente. Sie bilden zusammengenommen die
Menge derjenigen Zeichen, die sich zwischen den geschweiften Klammern befinden. 
Ein Element, auf das diese Beschreibung zutrifft, bildet die Einheit, in der gezählt 
wird. In unserm Fall lautet die Beschreibung 
"Zeichen in dieser geschweiften Klammer".
Was 8 Zeichen sind, ist 
wohl ohne weiteres verständlich. Aber was bedeutet die "8" in der 
Gleichung: 
"3 + 5 = 8"? Hier bekommt die Zahl "8" 
plötzlich etwas Geheimnisvolles, weil sie sich scheinbar auf nichts bezieht. 
Dies ist der Bereich der "reinen" Mathematik, die scheinbar von allem 
und nichts handelt, 
im Unterschied zur angewandten Mathematik, bei der es immer um irgendwelche 
fassbaren Dinge geht.  
Weil Zahlen das Ergebnis einer Zählung sind und weil man immer irgendwelche 
Elemente zählt, müssten sich Zahlen eigentlich immer auf irgendwelche Elemente 
beziehen. Wir 
sprechen im Alltag z. B. von 
"3 Apfelsinen" oder "5 Kiwis". Aber worauf beziehen sich die 
"8" und die beiden andern Zahlen "3" und "5" in der Gleichung "3 + 5 = 8"? Welche Elemente 
welcher Mengen wurden hier gezählt? 
Offenbar darf man in die Gleichung nicht beliebige Elemente einsetzen. Die Frage: "Wie 
viel sind 3 Apfelsinen und 5 Kiwis?" ist sinnlos. 3 
Apfelsinen sind und bleiben 3 Apfelsinen und 5 Kiwis. 
Sie können keine gemeinsame Menge bilden, weil es sich nicht um Elemente 
handelt, die in derselben Weise beschrieben werden.
Aber, so könnte jemand einwenden, man könnte doch die 3 Apfelsinen und die 5 
Kiwis in ein und derselben Weise als "Früchte" beschreiben und sagen: "Wenn ich 
3 Apfelsinen habe und 5 Kiwis, dann habe ich 8 Früchte". 
Dieser Satz ist sicherlich nicht falsch. Er setzt jedoch voraus, dass die beiden 
Aussagen "Apfelsinen sind Früchte" und "Kiwis sind Früchte" wahr sind. 
Ob dies der Fall ist, kann 
jedoch die Mathematik nicht beantworten. Solche Fragen behandelt die 
Botanik. Deshalb sind Gleichungen mit unterschiedlichen Einheiten wie z. B. "3 
Apfelsinen + 5 Kiwis = 8 Früchte" in der Mathematik unzulässig, auch wenn sie 
wahr sein können. Wenn jemand behauptet: "Wenn ich 3 Apfelsinen habe und 5 
Kartoffeln, dann habe ich 8 Früchte", so kann der Mathematiker nur sagen: "Ob 
das stimmt, kann die Mathematik allein nicht sagen, dazu muss auch die Botanik 
befragt werden." Die Botanik wird sagen: "Die Behauptung ist falsch, denn Kartoffeln sind nicht 
die Früchte sondern die Knollen der Kartoffelpflanze." 
Ähnliches gilt für die Gleichung: "200 Gramm Zucker + 300 Gramm Zucker 
= 1 
Pfund Zucker". Auch hier wird vorausgesetzt, dass der Aussage gilt: "500 Gramm 
= 1 Pfund". 
Pfund und Gramm sind zwar unterschiedliche Elemente, doch sie lassen sich mit 
Hilfe der zweiten Gleichung 
ineinander 
umrechnen. 
Nur wenn die Elemente "einheitlich"  beschrieben sind und 
damit eine bestimmte Menge bilden, erhält man Einheiten, mit denen man rechnen kann.  
Rechnen setzt also immer eine "Einheit" voraus, in der gerechnet wird. 
Das bedeutet im Übrigen nicht, das es sich bei den Elementen einer Menge 
immer um einander ähnliche Dinge handeln muss, wie z. B. "Äpfel". Die Elemente 
müssen sich nur in der Hinsicht gleichen, in der sie beschrieben werden. 
Wenn ich z. B. die Elemente einer Menge mit den Worten beschreibe "ein Gegenstand, der 
sich jetzt in diesem Koffer befindet", so können sehr verschiedenartige Dinge 
Elemente dieser Menge sein: eine Zeitung, ein Stück Seife, ein Ausweis 
und eine Banane.  
 
Womit rechnen aber nun Aussagen der reinen Mathematik wie: "3 + 5 = 8", bei 
denen keinerlei Einheit angegeben wird?  
Sehen wir uns dazu einmal mehrere Ergebnisse der angewandten Mathematik an, bei 
denen mit 
unterschiedlichen natürlichen Einheiten (Kiwis, Äpfel und Gurken) gerechnet 
wird:
3 Kiwis   und 
5  
Kiwis  ergeben zusammen  8 Kiwis.
3 Äpfel   und 
5  
Äpfel  ergeben zusammen  8 Äpfel.
3 Gurken und 
5 
Gurken ergeben zusammen 8 Gurken.
 Wie man sieht, ergibt sich zahlenmäßig 
immer das gleiche Resultat, ganz gleich, um welche Art von Einheit es sich 
handelt.
Ob es sich bei den Einheiten um Kiwis, Apfelsinen oder Gurken handelt, 
ist für das Ergebnis offenbar völlig gleichgültig.  
Mit dieser bahnbrechenden Erkenntnis entsteht nun die Möglichkeit einer reinen 
Mathematik. Man braucht nicht getrennte Rechenlehren für Kiwis, Äpfel, Gurken 
oder Kartoffeln zu entwickeln, sondern man kann von der faktischen Beschaffenheit 
der verschiedenen empirischen Einheiten völlig absehen. Stattdessen kann man mit 
einer rein theoretisch geschaffenen mathematischen Einheit 
rechnen. Diese mathematische Einheit kann für alle Dinge stehen, die zum einen 
abzählbar sind und die zum andern in irgendeiner Hinsicht "einheitlich" sind, d. 
h. dass auf sie eine bestimmte Beschreibung zutrifft.  
Anstelle der obigen getrennten 3 Berechnungen benötigt man demnach nur 
noch eine Berechnung: 
3 Einheiten und 5 Einheiten ergeben zusammen 8 Einheiten.
 Um der Einfachheit willen kann man nun vereinbaren, den Bezug 
auf die theoretische Einheit nicht 
bei jeder Zahl wieder aufs Neue anzugeben sondern nur noch zu schreiben "3 
und 5 ergeben zusammen 
8", oder in mathematischer Kurzschrift: 
"3 + 
5 = 
8".
Damit sind die Berechnungen enorm vereinfacht. Allerdings 
ist bei der Anwendung der Mathematik auf reale Vorgänge nun Vorsicht geboten. Wenn man 
eine abstrakte mathematische Gleichung auf reale Dinge anwenden will, muss man 
deshalb zuvor 
immer prüfen, ob es sich 
bei diesen Dingen um echte Einheiten handelt, also um abzählbare Elemente, auf die dieselbe Beschreibung zutrifft.
Damit ist das Mysteriöse der abstrakten Zahlenwelt hoffentlich aufgeklärt. 
Und man versteht etwas besser, warum Betrand Russell die Mathematik einmal 
spaßig als das Gebiet bezeichnete, in dem wir nie wissen, worüber wir reden, 
und wo wir nie wissen, ob das, was wir sagen, auch wahr ist.
Die Nachteile unsystematischer Zahlwörter
In einem fernen 
Land mit dem schönen Namen "Onezal" kannten die Leute keine 
Zahlen und konnten deshalb auch nicht zählen. Stattdessen benannten die Onezaler die unterschiedlichen Häufigkeiten 
von Dingen 
mit bestimmten Wörtern. Diese Häufigkeitswörter endeten immer mit 
"ff".
    Zu:  |||        sagten sie: 
"baff senkrechte Striche".
    zu:  0 0 0      
sagten sie: "baff Eier".
    zu:  - - - - -  sagten sie: "eff 
waagerechte Striche".
    zu: $$           
sagten sie: "aff Dollar".
    zu: §§§§        
sagten sie: "zuff Paragraphen".
    zu: *            
sagten sie: "xoff Sternchen".
    zu: ~~         
sagten sie: "aff Wellen"  usw. usf.
 
Die Beschreibung von 
Häufigkeiten in der Sprache der Onezaler war eine Kunst, und nur die klügsten und die 
gebildetsten Onezaler 
konnten z. B. angesichts dieser vielen Fragezeichen "????????????????????" das 
richtige Häufigkeitswort nennen, nämlich "poff". Die meisten konnten gerade noch erkennen, dass es sich 
bei "/ / / / / / /"  um kaff Schrägstriche handelte. Waren die 
Dinge häufiger, so sprachen sie immer nur von "vielen" oder "sehr vielen" Dingen. 
Dieser 
Zustand war sehr unschön, denn immer wieder gab es Missverständnisse und 
Verluste wegen der ungenauen und mangelhaften Beschreibung von Häufigkeiten. Es wurden mal zu 
viel und mal zu wenig Brote gebacken, es wurden mal zu viel und mal zu wenig 
Wasserkrüge am Brunnen gefüllt. Angesichts dieser Misere war es ein denkwürdiger 
Tag, als der Schuhmacher von Onezal auf 
der jährlichen Versammlung aller Onezaler das Wort ergriff und einen kühnen Vorschlag 
machte: 
"Onezaler!", rief er. "Wir sind alle dafür, dass die ständigen 
Schwierigkeiten mit den Häufigkeiten endlich 
aufhören. Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe, kann ich Euch heute auch sagen, wie das gehen kann." 
"Oho!" riefen die Onezaler. "Das wollen wir hören!"
"Ganz einfach", 
sagte der Schuhmacher. "Dazu müssen wir die Häufigkeitswörter 
so anordnen, dass das Wort für die kleinste Häufigkeit - also xoff - den Anfang 
macht und die Wörter für die andern Häufigkeiten der Größe nach in einer Reihe folgen. Also: 
xoff - aff - baff - zuff - eff - roff - kaff - zoff - schaff - gaff und so weiter. Das mag 
erstmal genügen. Diese Reihenfolge der Häufigkeitswörter muss sich jeder nun ganz 
fest einprägen. Die Kinder sollten die 
Reihenfolge bereits im Kindergarten auswendig lernen!" 
"Aber wozu soll das denn gut sein?" fragten die Leute den 
Schuhmacher etwas 
ungeduldig. 
"Warum sollen wir denn damit unser Gedächtnis auch noch belasten?" 
"Lasst mich erklären, wozu das gut ist. Angenommen, jemand ist angesichts eines 
Haufens von Kokosnüssen unsicher über das richtige Häufigkeitswort. Jetzt 
kann er das Problem auf die folgende Art und Weise lösen: Er nimmt die 
Kokusnüsse einzeln und nacheinander vom Haufen und legt sie mit etwas Abstand 
daneben. Bei 
jeder Nuß, die er nimmt, sagt er - beginnend mit "xoff" und genau in der festgelegten Reihenfolge 
- 
jeweils ein Häufigkeitswort. Nach xoff also aff, baff, zuff, eff, roff, kaff, zoff, schaff, gaff usw. Das Wort, das er bei der 
letzten Nuss ausspricht, gibt dann die genaue Häufigkeit der Kokosnüsse 
an. Wenn jemand das nicht glaubt, so kann jeder das Ganze ohne weiteres für sich wiederholen. Wenn er keine Nuss 
auslässt, wenn er keine Nuss mehrfach nimmt und wenn er die Reihenfolge der 
Häufigkeitswörter genau einhält, so wird er immer wieder dasselbe Häufigkeitswort als Ergebnis 
erhalten."
Die Onezaler sahen sich erst etwas verdutzt an. Dann riefen 
sie: "Das wollen wir doch gleich einmal ausprobieren. Hoch lebe unser Schuhmacher!" 
Die Onezaler sollen später den Namen ihres Landes in "Habezal" geändert haben.
 
Eine Definition der Zahlen des Dezimalsystems
Im Folgenden soll die Erzeugung der Zahlen des Dezimalsystems demonstriert werden.
Aus praktischen Gründen nehmen wir dazu Strich-Mengen, denn
Striche sind unterscheidbare Dinge und benötigen nur wenig Platz.  
Man kann eine vollständige, nach zunehmender Mächtigkeit geordnete Aufstellung aller 
möglichen Mengen von senkrechten Strichen dadurch erzeugen, dass man - 
ausgehend vom Fall ohne Strich  - jeweils immer einen Strich hinzufügt. 
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die dabei entstehenden Strich-Mengen durch ein Komma voneinander getrennt. 
Man erhält dann - links beginnend - die folgende, nach wachsender Mächtigkeit geordnete vollständige Aufstellung 
aller möglichen Strich-Mengen:
, , | , || , ||| , |||| , ||||| , |||||| , ||||||| , |||||||| , ||||||||| , ||||||||||| , |||||||||||| , usw. usf.
Mit jeder weiteren Strich-Menge kommt also ein Strich bzw. ein Element hinzu. 
Jede Strich-Menge - außer der ersten - enthält genau ein Element mehr als die vorhergehende Strichmenge und 
ist insofern mächtiger als diese. Die Strichmengen sind dadurch vollständig und 
sie sind nach ihrer 
Mächtigkeit geordnet.
Für jede mögliche Anzahl von Strichen benötigt man nun ein 
eigenes Symbol, 
um alle möglichen Mächtigkeiten dieser Strichmengen unmissverständlich benennen zu können.
Wie wir oben gesehen haben, werden im Dezimalsystem die Zahlen durch die unterschiedliche 
Aneinanderreihung der 
Ziffern 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8   und 9 in  erzeugt, z. B. "459073" oder 
"129"
(Der Einfachheit halber werden im Folgenden nur zweistellige Ziffernfolgen zur 
Veranschaulichung benutzt. Man könnte dasselbe jedoch auch anhand von 
Ziffernfolgen mit beliebig vielen Stellen durchführen.)
Als erstes bildet man alle möglichen zweistelligen 
Kombinationen der 
Ziffern 0   bis 9 in einer horizontalen Reihe. Dabei kann eine Ziffer auch mit 
sich selbst kombiniert werden (z. B. "88") . Jede dieser Kombinationen schreibt 
man auf einen eigenen Zettel. Dabei darf jede Kombination nur einmal auf einen Zettel 
geschrieben werden. Außerdem darf keine mögliche Kombination ausgelassen werden. Wir bekommen so einen großen Zettelhaufen. Darin befinden sich z. B. 
die 
Zettel mit den zweistelligen Ziffernkombinationen "84", "10", "05" und "33".
Anschließend sortiert man die Zettel nach der linken Ziffer in kleinen Haufen. Zettel, die 
dieselbe linke Ziffer haben, werden zusammengefasst und bilden jeweils einen 
kleinen Zettelhaufen. Entsprechend der linken Ziffer gibt es einen 3er-Haufen, einen 
8er-Haufen, einen 2er-Haufen usw. 
Diese Haufen ordnet man nun von links 
nach rechts in derselben Reihenfolge wie die feste Ziffernfolge (also 0, 1, 2, 
..., 9.)
 
Dann ordnet man die Zettel jedes kleinen Haufens nach der rechten Ziffer 
entsprechend der festen Ziffernfolge.
Damit hat man eine 
Reihenfolge von Ziffernkombinationen, die links mit "00", "01"   beginnt und rechts mit 
"98", 
"99"   
endet.
Um das Ganze übersichtlicher zu gestalten, kann man die entstandene lange 
Zettelreihe in 
Tabellenform bringen. Man beginnt mit dem Zettel "00" und bewegt sich nach 
rechts. Immer wenn sich die linke Ziffer 
ändert, beginnt man links darunter eine neue Zeile. 
Damit erhält man die folgende Tabelle:
00    01    02    03    04    05    06    07    08    09
10    11    12    13    14    15    16    17    18    19
20    21    22    23    24    25    26    27    28    29
30    31    32    33    34    35    36    37    38    39
40    41    42    43    44    45    46    47    48    49
50    51    52    53    54    55    56    57    58    59
60    61    62    63    64    65    66    67    68    69
70    71    72    73    74    75    76    77    78    79
80    81    82    83    84    85    86    87    88    89
90    91    92    93    94    95    96    97    98    99
Man kann nun jeder Anzahl von Strichen eine bestimmte 
Ziffernkombination 
zuordnen. 
Der anfänglichen leeren Strich-Menge "  "  wird die Ziffernkombination "00"   zugeordnet.
Der folgenden Strich-Menge "|"   wird die Ziffernkombination "01"  zugeordnet.
Der folgenden Strich-Menge "||" wird die Ziffernkombination "02" zugeordnet
und so weiter in der 
angegebenen Reihenfolge bis zur letzten Ziffernkombination "99".
Damit haben wir für jede Anzahl von Strichen ein besonderes Symbol, um diese 
Anzahl unmissverständlich zu benennen. 
Die aus Ziffern gebildeten Symbole 
kann man "Zahlen" nennen, denn sie ermöglichen das Zählen und das Festhalten von 
Ergebnissen einer Zählung.
 
So ist z. B. der Ausdruck "14 Striche" gleichbedeutend mit dem Ausdruck "Anzahl 
der in der Menge "||||||||||||||" 
enthaltenen Striche". 
So wie die Strichmengen mit jeder Zuordnung um ein Element mächtiger werden, so 
werden die zugehörigen Zahlen um eine Einheit größer.
Da man anstelle der Striche beliebige andere abzählbare 
Dinge als Mengenelemente nehmen könnte, bezeichnet jede Zahl 
eine bestimmte Mächtigkeit beliebiger Mengen aus beliebigen Elementen.
Entsprechendes lässt sich nicht nur für zweistellige Ziffernfolgen durchführen 
sondern ebenso für Ziffernfolgen mit beliebig vielen Stellen, 
so dass beliebig mächtige Mengen mit Zahlen bezeichnet werden können. 
 
Der Einfachheit halber wird schließlich noch vereinbart, dass man bei den Zahlen 
die vorangehende Nullen weglassen darf. 
Anstatt zu schreiben: "0000000105 + 0000000002 = 0000000107"
schreibt man einfach: "105 + 2 = 107".
Nur bei der Null schreibt man immer die Ziffer "0", 
Ein Schema, um die Zahlen des Dezimalsystems zu erzeugen
Das heute allgemein übliche Zahlensystem benutzt die Ziffern 
"0" - "1" - "2" - "3" - "4" - "5" - "6" - "7" - "8" - "9" zur Bildung aller Zahlen. Da es sich um 
zehn Ziffern handelt und "zehn" auf lateinisch "decem" heißt, wird dies System 
"Dezimalsystem" genannt.
Um die Zahlen des Dezimalsystems in der Reihenfolge ihrer Größe zu bilden, muss 
man sich eigentlich nur diese Ziffern und deren Reihenfolge merken. Man muss also z. B. 
wissen, dass die Ziffer "6" als "sechs" bezeichnet wird und dass  
die Ziffer "6" nach der Ziffer "5" folgt. (Vorweg muss 
allerdings klar sein, ob die gebildeten Zifferfolgen vom rechts nach links oder 
von links nach rechts gelesen werden soll.)
Als Ausgangspunkt für die Erzeugung des dezimalen Zahlensystems nimmt man eine beliebig lange Folge der Ziffer 
"0":  "... 
00000". Dies ist die Zahl "null" bzw. "0". Die Zahl "0" bedeutet, dass sich in der betreffenden Menge 
kein zu zählendes Element befindet.  
Man bildet nun die nächste Zahl und alle folgenden Zahlen, indem man 
jeweils die ganz rechts stehende Ziffer durch die in der Reihenfolge nachfolgende Ziffer ersetzt. 
In diesem Fall ist die ganz rechts stehende Ziffer eine "0". Diese Ziffer ersetzt 
man durch die nachfolgende Ziffer, die "1". So gelangt man von der 
Ziffernfolge 
"... 
00000" zur Ziffernfolge "... 00001". Die letztere schreibt man 
unter die erstere.
"...00000" - "null"
"...00001" - "eins"
Als nächstes ersetzt man die ganz rechts stehende Ziffer "1" durch die 
nachfolgende Ziffer "2" und erhält so die Ziffernfolge "...00002" für die Zahl 
"zwei". Das gleiche macht man mit den folgenden Ziffern und erhält so die 
folgenden Zahlen:  
"...00000" - "null" (keines)
"...00001" - "eins"
"...00002" - "zwei"
"...00003" - "drei"
"...00004" - "vier"
"...00005" - "fünf"
"...00006" - "sechs"
"...00007" - "sieben"
"...00008" - "acht"
"...00009" - "neun"
Mit der Bildung dieser 
Zahlen sind die vorhandenen Ziffern erstmal aufgebraucht.
Bei der Erzeugung der auf die "9" folgenden Zahl gibt es deshalb eine Besonderheit:
Man fängt zwar wieder von vorn an mit der Ziffer "0" 
an und ersetzt in der Ziffernfolge "...00009" die Ziffer ganz rechts 
(die "9") durch eine "0".
Weil man dadurch jedoch dieselbe Ziffernfolge "...00000" erhalten würde, die bereits für 
die Zahl "Null" verwendet wird, ersetzt man zur Unterscheidung außerdem noch die Ziffer 
unmittelbar links neben der für die "9" eingesetzten "0" 
(das ist ebenfalls eine "0") durch deren nachfolgende Ziffer 
(die Ziffer "1"). 
Die Zahl nach der "neun", die "zehn", besteht dann aus der Ziffernfolge 
"...000010". Dies schreibt man unter die Ziffernfolge der "neun"..
Nun fährt man in der bisherigen Weise fort und ersetzt dazu jeweils in der 
zuletzt gebildeten Zifferfolge die Ziffer rechts 
außen durch die nachfolgende Ziffer. Damit erhält man die folgenden weiteren Zahlen: 
"... 000011" - "elf"
"... 000012" - "zwölf"
   usw. bis
"... 000019" - "neunzehn".
Da die Ziffern bei der "neunzehn" wieder aufgebraucht sind, fängt man wieder mit der "0" an 
und ersetzt die rechts außen stehende Ziffer durch die folgende Ziffer. Um keine 
Ziffernfolge doppelt zu vergeben, ersetzt man zusätzlich 
die links daneben stehende Ziffer (hier die "1") durch die 
nachfolgende Ziffer, (die "2") und erhält: 
"... 000020" - "zwanzig"
"... 000021" - "einundzwanzig"
    usw. bis
"... 000099" - "neunundneunzig".
Da die Ziffern damit aufgebraucht sind, beginnt man wieder mit der Ziffer "0". 
Da bei der links daneben stehenden Ziffer ebenfalls die "9" erreicht ist, fängt man 
auch hier wieder mit der "0" an. Zusätzlich ersetzt man die links daneben 
stehende Ziffer (hier die "0") durch die nachfolgende Ziffer (die "1") und 
erhält:
"... 0000100" - "einhundert"  (Hier wurden also gleich drei Ziffern verändert)
"... 0000101" - "einhunderteins"
    usw. bis
"... 0000999" - "neunhundertneunundneunzig
"... 00001000" - "eintausend"
"... 00001001" - "eintausendeins"
    usw. usf. 
Schließlich nimmt man noch eine Vereinfachung der Schreibweise vor, indem man 
verabredet, dass eine 0-Ziffer in einer Zahl dann weggelassen werden darf, wenn links von ihr nur 
weitere 
0-Ziffern stehen. Die Null-Ziffern in der Zahl 00034 kann man also weglassen, 
während die Null-Ziffern in der Zahl 30004 nicht weggelassen werden dürfen.
Man schreibt die Zahlen in Ziffernschrift also ohne vorangehende Nullen: "1", "2", 
"3","4", "5", "6", "7", "8", "9", "10", 
"11", "12", "13" usw. 
Eine Ausnahme bildet die Zahl "Null". Hier lässt man eine 0-Ziffer stehen als Zeichen dafür, dass hier gezählt wurde 
aber kein Element da war, das man hätte zählen können. Eine bloße Leerstelle könnte man auch so 
verstehen, dass hier noch gar nicht gezählt (oder gerechnet) wurde. Die Zahl "Null" wird also als 
"0" geschrieben.
Genau genommen gehört das Zählen nicht zur Mathematik. In der 
Mathematik setzt man voraus, dass die Zahlen, mit denen gerechnet wird, stimmen 
und auf methodisch richtigen Zählungen beruhen.
Die Mathematik entwickelt zwar geeignete Zahlensysteme, sie beantwortet jedoch 
nicht die Frage, wie viele Brötchen in dieser weißen Tüte sind und wie 
viele Brötchen in dieser roten Tüte sind. Dazu muss man seine fünf Sinne 
gebrauchen und die Brötchen in den Tüten zählen.  
(Wenn man allerdings wissen will, wie viele Brötchen in beiden Tüten insgesamt 
sind, so kann die Mathematik es einem ersparen, die Brötchen aus beiden Tüten 
auf einen Haufen zu tun und den ganzen Haufen zu zählen.)
Das Zählen gehört zu den elementarsten Methoden der Erkenntnis über die 
Beschaffenheit der Welt. Wenn man Dinge als in einer bestimmten Weise als gleichartig erkennt und mit demselben sprachlichen Ausdruck beschreiben kann, wenn man also sieht: "Hier ist ein 
Finger und daneben ist noch ein Finger und daneben noch einer", dann entsteht 
die Frage: "Wie viele ... sind es?" 
Die richtige Beantwortung solcher Fragen nach der Anzahl bestimmter Elemente 
kann von größter Wichtigkeit sein: "Wie viele Schritte muss ich noch machen, bis 
ich zu Hause bin?", "Wie viele Tage dauert es, bis die Ferien beginnen?", "Wie 
viele Personen passen in dies Auto?", "Wie viele Stunden muss ich noch 
arbeiten?", "Wie viele Orangen bekomme ich für diese Geldmünze?", "Wie viele 
Stimmen hat dieser Kandidat bekommen?" Die Antworten auf all diese Fragen 
werden mit Hilfe von Zahlen gegeben, die eine bestimmte Anzahl von Elementen 
einer Menge bezeichnen. 
Zahlen sind das Ergebnis von Zählungen.
Wenn man wissen will, wie viele Elemente einer 
bestimmten Art eine bestimmte Menge enthält, z. B. 
wie viele Blütenblätter diese  Margeritenblüte hat oder 
wie viele Margeritenblüten an diesem Strauß sind, so 
muss man die betreffenden Elemente zählen.   
Dabei müssen die Dinge, die man zählt, nicht in vielfacher Hinsicht oder gar in 
jeder Hinsicht gleichartig 
sein, so wie z.B. 1-Euro-Münzen oder Hühnereier. Um zählbare Elemente einer 
Menge zu sein, genügt es, wenn sie sich in einer Hinsicht gleichen. Man kann z. 
B. auch zählen: "alle Geschenke, die Steffi zum Geburtstag bekommen hat". Ob 
Fahrrad oder Torte, jedes von beiden ist ein Element derselben Menge.  
Das richtige Zählen ist eine Fähigkeit, die bestimmte Kenntnisse voraussetzt und 
die Einhaltung bestimmter Regeln erfordert. Das Zählverfahren muss so beschaffen 
sein, dass das Ergebnis das gleiche bleibt, wenn eine Person mehrere Male 
nacheinander dieselben Elemente derselben unveränderten Menge zählt. Es muss vor allem 
dasselbe Ergebnis herauskommen, wenn verschiedene Personen dieselben Elemente 
derselben Menge zählen. Anders ausgedrückt: Das Zählverfahren muss intertemporal 
und intersubjektiv übereinstimmende Ergebnisse liefern.
Wichtigste Voraussetzung für die Fähigkeit des Zählens ist die Kenntnis der 
Zahlen sowie die Kenntnis ihrer Reihenfolge nach Größe geordnet.
Diese Reihenfolge wird durch Übereinkunft (Konvention) festgelegt.
 
So gilt in dem bei uns gebräuchlichen Zahlensystem, dass die "2"   nach der "1" 
und vor der "3"   steht. Es könnte 
theoretisch allerdings 
auch umgekehrt sein. Wenn jedoch einmal die "3"   als die nach der "2"   folgende Zahl 
vereinbart wurde, muss diese Reihenfolge unbedingt 
eingehalten werden. 
Wie zählt man? 
Man könnte versuchen, die Anzahl der Elemente einer Menge (z. B. Blütenblätter an einer Blüte) 
dadurch zu bestimmen, dass man ein Blütenblatt nach dem andern abreißt 
und dazu sagt: "Ein Blütenblatt - und noch ein Blütenblatt - und noch 
ein Blütenblatt"   - und so weiter, bis man alle Blütenblätter abgerissen hat. Auf 
diese Weise bekommt man vielleicht eine Ahnung von der Anzahl der Elemente 
("sehr viele" oder "wenige"), man 
bekommt jedoch kein genaues Ergebnis hinsichtlich der Anzahl der Elemente dieser 
bestimmten Menge. 
Man zählt die Blütenblätter, indem man jedem Blütenblatt ein bestimmtes Zahlwort zuordnet. 
Ausgehend von der "0" beginnt man mit der "1" für das erste Blütenblatt und 
setzt den Zählvorgang fort mit der "2". Wichtig ist die Einhaltung der 
vereinbarten Reihenfolge der Zahlen. 
Es gelten beim Zählen die folgenden Regeln:
 -
Man darf kein Blütenblatt auslassen sondern muss immer das folgende nehmen.
 -
Man darf jedem Blütenblatt nur einmal eine Zahl zuordnen und nicht mehrfach.
 -
Man darf keine Zahl auslassen sondern muss immer die unmittelbar folgende Zahl nehmen.
 -
Man darf jede Zahl nur einmal 
vergeben, also nicht mehrfach an verschiedene Elemente.
Wenn man beim Zählen diese Regeln einhält, so benennt die Zahl, die man dem letzten 
Blütenblatt zuordnet, zugleich die Anzahl der Blütenblätter an der Margeritenblüte.
Wenn man jedoch eine der genannten Regeln nicht einhält, "verzählt" man sich und die 
Frage: "Wie viele Blütenblätter sind an dieser 
Blüte?"   wird falsch beantwortet.
Um diese Regeln verstehen und befolgen zu können, muss man verschiedene 
Fähigkeiten bzw. Kenntnisse  besitzen.
 - Man muss die Bedeutung der Wörter "Margeritenblüte" und "Blütenblatt" 
kennen und die Margeritenblüte sowie die Blütenblätter als solche erkennen.
 - Man muss wissen, was der Ausdruck "dasselbe Blütenblatt" bedeutet 
(Identität)
 - Man muss wissen, was der Ausdruck "ein Blütenblatt" bedeutet (ein 
Exemplar einer Klasse 
gleichartiger Objekten).   
 
Zählen und Messen
Viele Dinge lassen sich 
ohne Schwierigkeiten zählen: Menschen, Autos, die Schläge der Turmuhr und 
anderes mehr. Viele Dinge lassen sich auf den ersten Anhieb gar nicht zählen, weil 
keine abgrenzbaren Elemente vorhanden sind. Dies zeigt sich meist bereits daran, 
dass man von den zugehörigen Wörtern keine Einzahl und keine Mehrzahl bilden 
kann. Man kann z. B. nicht sagen: "ein Sand" oder "viele Schnees". 
Aber auch bei diesen Dingen gibt es Größenverhältnisse, denn man kann sagen: 
"viel Sand" oder "wenig Sand", "mehr Schnee" oder "weniger Schnee", "etwas 
Schnee" oder "kein Schnee". Diese Ausdrucksweisen sind jedoch verhältnismäßig 
ungenau. Um ein praktisches Beispiel zu nennen: Angenommen, ich habe ein Fass 
Bier. Ich möchte nun wissen, ob sich darin genügend Bier befindet, um für jeden 
meiner 20 Gäste das Bierglas zu füllen. Um diese Frage zu beantworten, genügt es 
nicht zu sagen: "In dem Fass ist viel Bier" und "In ein Glas geht wenig Bier."
In diesem Fall muss ich versuchen, eine Einheit zu finden, in der ich die genaue 
Größe von Mengen an Bier bestimmen kann. Dann kann ich die Ergebnisse der 
Mathematik auch diesen Bereich anwenden.
Man könnte z. B. als Einheit, in der man die Größe von Biermengen bestimmt, den 
Inhalt eines bis an den Rand gefüllten bestimmtem Bierglases nehmen. Die gesamte Biermenge ergibt 
sich nun daraus, wie oft dieses Glas mit dem Bier aus dem Fass randvoll gefüllt werden kann. 
Diese Anzahl kann man zählen und erhält als Ergebnis eine bestimmte Zahl, z. B.: 
"Im Fass befindet sich Bier in einer Menge von 60 randvollen Gläsern dieser 
Art." 
In diesem Fall hat man als Maß eine Volumeneinheit gewählt.  
Man könnte jedoch auch anders vorgehen und eine Gewichtseinheit für das Bier 
bestimmen, z. B. Kilogramm, und zählen, wie oft man mit dem Bier aus dem Fass 
das Gefäß mit einem Kilogramm Bier füllen kann.  
Wenn die Einheiten nicht von Natur aus als abgegrenzte Gegenstände vorliegen, 
sondern - wie beim Bier - eine Einheit erst künstlich gebildet werden muss, kann 
es vorkommen, dass bei der Zählung der Biereinheiten ein Rest Bier übrigbleibt, 
der keine volle Einheit mehr ergibt. Wenn man auch die Größe des Restes 
bestimmen will, benötigt man neben den ganzen Zahlen allerdings auch Brüche (z. 
B. 7/9) oder Dezimalzahlen mit Stellen hinter dem Komma 
(z. B. 0,953). Man benötigt dazu außerdem besondere Messgeräte und spricht dann nicht 
mehr vom "Zählen", sondern vom "Messen". Man sagt: "Ich zähle die Äpfel" aber 
man sagt: "Ich messe das Gewicht der Äpfel mit der Waage". 
Messergebnisse lassen sich wie die Ergebnisse von Zählungen in Zahlen 
ausdrücken. 
Durch die Erfindung geeigneter Einheiten und Messverfahren konnte man auch 
solche Bereiche der Wirklichkeit zählen oder messen, die auf den ersten Blick 
dafür gar nicht geeignet schienen und als "qualitativ" angesehen wurden. Durch 
die "Quantifizierung" eines Bereiches, d. h. durch dessen Beschreibung unter 
Benutzung von Messdaten in Form von Zahlen, wird es nun möglich, auch auf diesen 
Bereich mathematische Modelle und elektronische Rechner anzuwenden. Bereiche der 
Realität, die man früher für rein "qualitativ" hielt, wie Farben oder Töne, 
können durch "Digitalisierung", also durch die Umsetzung in das binäre 
Zahlensystem, exakt beschrieben und als Daten wie andere auch gespeichert 
werden.
Allerdings gibt es auch eine missbräuchliche Verwendung von Zahlen, nur um 
Exaktheit und Wissenschaftlichkeit vorzutäuschen. Dies gilt z. B. für Teile der 
Astrologie.
Mit Zahlen kann man nicht nur rechnen, man kann sie auch als Namen verwenden.
Angenommen, eine Stadt hat viele Straßenbäume, die vom städtischen Gartenbauamt 
betreut werden: Sie werden geschnitten, gewässert, auf Standsicherheit 
untersucht, gepflanzt und gefällt. Wenn man mit jemandem über einen bestimmten 
Baum spricht, der wegen einer Pilzerkrankung gefällt werden muss, so muss der 
andere wissen, von welchem Baum die Rede ist. Um dies zu ermöglichen, kann man 
jedem Baum einen Namen geben. Damit es zu keinen Verwechslungen kommt, darf 
jeder Name aber nur einmal vergeben werden. Hier bietet sich die Zahlenfolge an, 
denn jede Zahl ist darin nur einmal enthalten. Wenn man nacheinander jedem Baum eine Zahl als 
Namen gibt, d.h. wenn man die Bäume durchnummeriert, kann man sicher sein, dass jeder Name nur einmal vergeben 
wurde und jeder Baum einen eigenen Namen hat.
Ein anderes Beispiel für die Funktion der Zahlen als Namen sind die Kundennummern einer Firma.
Die Zahlenfolge als universell einsetzbares Ordnungsprinzip
						
						Die Zahlen des 
						Dezimalsystems stehen in einer 
						bestimmten unveränderlichen Reihenfolge, wenn man sie 
						der Größe nach ordnet. Diese Reihenfolge kennt wohl jeder, der zur Schule gegangen ist. 
Er weiß z. B., dass auf die "17" immer die "18" folgt. Diese 
						feste Anordnung der Zahlen ermöglicht ein schnelles 
						Auffinden jeder Zahl. Wenn man z. B. unter 100 Zahlen 
						die "78" heraussuchen soll, so macht es einen großen 
						Unterschied, ob die Zahlen geordnet sind oder nicht.
						
						Im Folgenden ist einmal eine ungeordnete Zahlenmenge wiedergegeben und 
						einmal eine geordnete.
Ungeordnete Zahlenmenge:
						32,71,42,45,05,52,67,10,70,81,94,91,44,53,16,48,54,31,74,86,58,87,96,25,30,25,49,62,75,68,
						02,61,93,35,66,41,73,97,45,77,82,14,55,88,19,43,79,85,99,63,13,03,80,46,95,56,21,51,28,15,
						92,78,36,33,65,83,50,09,18,12,06,24,20,37,38,07,64,27,08,89,60,23,57,84,100,76,40,01,39,47,
						72,11,59,98,34,04,29,17,90,00,22,69.
						
						Geordnete Zahlenmenge:
						00,01,02,03,04,05,06,07,08,09,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,29,
						30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,54,55,56,57,58,59,
						60,61,62,63,64,65,66,67,68,69,70,71,72,73,74,75,76,77,78,79,80,81,82,83,84,85,86,87,88,89,
						90,91,92,93,94,95,96,97,98,99,100.
						 
Während man bei der geordneten Menge nur eine Sekunde 
						benötigt, um die '78' zu finden, kann dies bei der 
						ungeordneten Menge 20 Sekunden und mehr dauern.
						
						Diese nützliche Eigenschaft der Zahlenfolge kann man nun auf 
						beliebige Dinge übertragen, indem man den einzelnen 
						Elementen der Menge Zahlen zuordnet, sie also durchnummeriert 
						(lateinisch numero = Zahl). 
						
						Um die einzelnen Häuser in einer Straße schneller zu 
						finden, gibt man den Häusern Nummern entsprechend ihrer 
						räumlichen Anordnung entlang der Straße. Wenn ich z. B. 
						das Haus Müllerstr.15 suche, und stehe gerade vor dem 
						Haus Nr.10, dann weiß ich, dass ich in Richtung des 
						Hauses Nr.11 gehen muss, um das Haus Nr.15 zu finden.
Im 
						New Yorker Stadtteil Manhattan gibt es ein Viertel, 
						in dem die Straßen und die Querstraßen durchnummeriert 
						sind. Dadurch kann auch ein Ortsfremder rasch 
						das Geschäft an der Fifth Avenue /Ecke East 14th 
						Street finden.
Zahlen für die Festlegung und Einhaltung einer bestimmten Ordnung
						Bei beweglichen Elementen 
kann man die Zahlenfolge auch dazu benutzen, eine bestimmte Anordnung der 
Elemente festzulegen und einzuhalten. Dazu nummeriert man sowohl die Plätze für 
						die einzelnen Elemente wie auch die zugehörigen Elemente selber. 
						
						Ein Beispiel hierfür ist ein großes Schlüsselbrett, an 
						dem 100 verschiedene Schlüssel hängen. Wenn die Haken 
						entsprechend der Zahlenfolge durchnummeriert sind und 
						wenn die einzelnen Schlüssel ebenfalls nummeriert sind, 
						weiß man schnell, wo ein Schlüssel nach Gebrauch 
						aufzuhängen ist und wo er wieder zu finden ist, wenn man 
						ihn braucht.  
Zahlen zur Beschreibung einer Reihenfolge
Man kann Zahlen auch dazu benutzen, eine bestimmte Reihenfolge festzuhalten. Bei einem Wettlauf bekommen die Läufer eine Zahl zugeordnet entsprechend der Reihenfolge ihres Eintreffens im Ziel. Man sagt dann nicht: Paul ist die 1, Heinz ist die 2, Georg ist die 3 usw., sondern man sagt: Paul ist der 1., Heinz ist der 2. und Georg ist der 3. Läufer, der am Ziel eingetroffen ist. Diese Zahlen, die zur besseren Unterscheidung mit einem nachstehenden Punkt versehen werden, beschreiben eine bestimmte Reihenfolge. In unserm Fall geben sie die Reihenfolge an, in der die Läufer am Ziel eingetroffen sind. Solche Zahlen nennt man "Ordinalzahlen" (von lateinisch ordo = Reihe, Ordnung). Die normalen Zahlen, die die Anzahl der Elemente von Mengen angeben, nennt man "Kardinalzahlen" (von lateinisch cardinalis = wichtig, Haupt- ).
Zahlen und mathematische Operationen sind theoretische Konstruktionen. Sie 
beziehen sich auf eine irgendwelche mögliche Einheiten. Aber weil die Welt nicht das unterschiedslose Eine ist, sondern aus 
dauerhaften und abzählbaren Objekte besteht 
("Hier ist ein Apfel, da ist noch ein Apfel ..."), lassen sich die mathematischen Einheiten empirisch 
interpretieren (z. B. als Äpfel). pfel).  
Das Großartige an der Mathematik ist , dass sie anhand abstrakter 
Einheiten Modelle entwickelt und verschiedenste Umformungen und Operationen "durchrechnet". Wenn 
nun ein Bereich der Wirklichkeit im Sinne eines mathematischen Modells 
interpretiert werden kann, dann können all diese Ergebnisse für diesen Bereich übernommen werden.
Eine geniale Erfindung!
Siehe auch 
die folgenden thematisch verwandten Texte in der Ethik-Werkstatt:
   
Inwiefern ist "1 + 1 = 2"   wahr? 
(PhilTalk-Diskussion)
    
Kants Konzeption synthetischer Urteile a 
priori *** (42 K)
***
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Übersicht
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/
Letzte Bearbeitung 01.06.2010 / Eberhard Wesche
Wer diese Website interessant findet, den bitte ich, 
auch Freunde und Kollegen auf die Ethik-Werkstatt hinzuweisen